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Bisher war die BRICS-Gruppe durch die Rivalitäten zwischen China und Indien stark belastet.
Die Aufnahme zusätzlicher Akteure entschärft diese Rivalität nicht - bringt m.M. nach eher zusätzliches Konfliktpotential in die Runde.
Nun klopft ein weiterer Interessent an die Türen. Der Kommentator von Business Insider Deutschland sieht das sogar positiv - für den Westen:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/we...9e2a&ei=10
Zitat:....
In Bezug auf die mögliche Brics-Mitgliedschaft der Türkei sagte Aliriza (Anm.: leitender Mitarbeiter des Programms für Europa, Russland und Eurasien am Center for Strategic and International Studies - CSIS): "Das muss nicht unbedingt ein Problem für den Westen sein. Es kann dem Westen sogar nützen, wenn die Türkei und ihre westlichen Partner einen offenen und ehrlichen Dialog darüber führen können, wie es weitergehen soll."
"Die Türkei ist immer noch Mitglied des Europarats. Der größte Teil ihres Handels findet nach wie vor mit dem Westen statt. Was die Investitionen angeht, so wird zwar viel über chinesische Investitionen in der Türkei spekuliert, aber die meisten ausländischen Investitionen in der Türkei kommen aus dem Westen", sagte er.
Die USA ihrerseits haben sich relativ ruhig verhalten, nachdem die Brics-Ambitionen der Türkei bekannt wurden. Aydintaşbaş hält das für klug, um eine öffentliche Auseinandersetzung zu vermeiden.
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Originalartikel auf Business Insider
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Zitat:Thriving BRICS answer to bloc politics: China Daily editorial
chinadaily.com.cn | Updated: 2024-10-17 20:24
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With the 16th BRICS summit, which is scheduled to be held in Kazan, Russia, from Oct 22 to 24, drawing near, a number of countries have expressed their desire to join the grouping, demonstrating the mechanism's growing appeal.
The upcoming summit in Kazan, themed "Strengthening Multilateralism for Just Global Development and Security", will be the first summit after BRICS' expansion from five to 10 members last year, when Saudi Arabia, Egypt, the United Arab Emirates, Iran and Ethiopia were admitted at the Johannesburg summit as new BRICS members, effective on Jan 1, although Saudi Arabia is yet to complete the formalities to become a full member.
On Monday, Sri Lankan Foreign Affairs Minister Vijitha Herath said his country is to place on record its request for membership of BRICS at the upcoming Kazan summit, citing the grouping as an effective partnership for mutually beneficial cooperation, peace and development, and inclusive multilateralism.
It joins Cuba, Syria, Malaysia, Thailand, Belarus and Pakistan in seeking membership of the grouping, as they have all applied to join it. Russia has already confirmed that along with the 10 members more than two dozen other countries that have applied for or are considering membership will participate in this year's summit. The high number of new applications suggests another expansion of the grouping may be underway.
There are some countries that are less than happy that BRICS should prove so appealing. Japan is one such country that has reportedly expressed concerns over Malaysia and Thailand applying to join BRICS. A South China Morning Post article, citing Japanese experts, said Japan is worried that the Southeast Asian nations may be moving away from their balanced diplomacy and leaning toward a grouping largely influenced by China and Russia. Given Japan's role as an Asian mainstay in the Western bloc, which has been fomenting bloc confrontation and seeking exclusive interests worldwide, it is not surprising that many in Japan harbor such a view. To them, BRICS presents a challenge to the Western-dominated international order.
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https://www.chinadaily.com.cn/a/202410/1...c82d2.html
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(16.09.2024, 18:47)Kongo Erich schrieb: Bisher war die BRICS-Gruppe durch die Rivalitäten zwischen China und Indien stark belastet.
Die Aufnahme zusätzlicher Akteure entschärft diese Rivalität nicht - bringt m.M. nach eher zusätzliches Konfliktpotential in die Runde.
Nun klopft ein weiterer Interessent.... inzwischen gibt es weitere Interessenten: Zitat:Der Traum von einer multipolaren Welt – mit der Kampfansage an die Vorherrschaft des Westens zieht das Brics-Bündnis mehr und mehr Staaten des Südens an
Bald treffen sich die Brics-Länder zu ihrem Gipfel im russischen Kasan. Der wohl wichtigste Tagungspunkt ist die Entscheidung über mögliche neue Mitglieder. Ein Anwachsen der Bewegung könnte die bisherigen globalen Machtverhältnisse grundsätzlich verändern.
Rund vierzig Länder haben ihr Interesse an einer Brics-Mitgliedschaft bekundet: unter anderem Thailand, Malaysia, Indonesien und Bangladesh, Algerien, die Demokratische Republik Kongo und Nigeria, Bolivien, Kuba und Venezuela und sogar das Nato-Land Türkei. Was bedeutet die mögliche Erweiterung für die Zukunft der Staatengruppe Brics und für die «regelbasierte Weltordnung», auf deren Aufrechterhaltung die demokratischen Länder des Westens pochen? ...
ich meine: grundsätzlich haben die Menschen in den Ländern des "globalen Südens" ein berechtigtes Interesse, einen ähnlichen Wohlstand zu erreichen wie wir im sogenannten "Westen". Dass das geht, hat China bewiesen. Und gleichzeitig hat sich damit eine alte volkswirtschaftliche These bewahrheitet: je entwickelter die Länder sind, desto umfangreicher ist der Wirtschaftsaustausch zwischen diesen Ländern. Und je umfangreicher der Wirtschaftsaustausch ist, desto mehr profitieren alle beteiligten Partner davon.
Das heißt aber nicht, dass sich dann die internen Widersprüche der Entwicklungsländer nivellieren. Ganz im Gegenteil: mit zunehmendem Wohlstand wächst auch deren eigenes Selbstbewusstsein. Und diese immer selbstbewusster agierenden Staaten werden einen Deibel tun, und sich einer neuen Hegemonialmacht unterordnen.
Schon jetzt ist doch zu beobachten: der Krieg Russland / Ukraine geht den Staaten des "globalen Südens" am A... vorbei. Die meisten denken nicht daran, sich eindeutig für irgend eine der beteiligten Seiten zu positionieren - und das, obwohl mit Russland ein "Kernstaat" des Bundes in einen mörderischen Ausblutungskrieg verwickelt ist.
Damit wird die Rolle der BRICs (und sämtlicher Neumitglieder) auf die wirtschaftliche Stärkung der Gemeinschaft reduziert bleiben.
Das hat inzwischen auch die NZZ verstanden:
Zitat:Wenig Einheit in der Vielfalt: Die Brics-Gruppe wird sich kaum zu einem antiwestlichen Block entwickeln
Kommende Woche findet der Brics-Gipfel in Russland statt. Auch wenn Moskau mit Peking eine antiwestliche Agenda vorantreibt, hat die Mehrheit der Brics-Staaten andere Pläne.
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Bereits heute ist es keinesfalls so, dass sich Staaten, wie Brasilien, Indien, Russland nur deshalb der angloamerikanischen Weltherrschaft entziehen, damit sie alternativ und willenlos in die Arme Chinas laufen können. China spielt seine Karten auch sehr vorsichtig in Bezug auf politische Diktate. China ist global betrachtet und insbesondere innerhalb der BRICS Staaten rein faktisch, sachlich ein militärisches und wirtschaftliches Schwergewicht. Die BRICS Staaten bündeln global betrachtet zusammen gewaltige Kapazitäten im Bereich der Rohstoffe, Stahlindustrie, Chemie, IT & Elektronik, Automobilbau. Der strategische Ausbau von Infrastruktur für die Produktion, Transport und Handel liegt im eigenen Interesse aller Staaten auf der Seidenstraße Zentralasiens.
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(18.10.2024, 21:56)Kongo Erich schrieb: Damit wird die Rolle der BRICs (und sämtlicher Neumitglieder) auf die wirtschaftliche Stärkung der Gemeinschaft reduziert bleiben.
Was schlicht auch die sinnvollste Ausgestaltung eines Wirtschaftsbündnisses ist.
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Zitat:Das heißt aber nicht, dass sich dann die internen Widersprüche der Entwicklungsländer nivellieren. Ganz im Gegenteil: mit zunehmendem Wohlstand wächst auch deren eigenes Selbstbewusstsein
Richtig. Wobei wir es hier mit sehr unterschiedlichen Spielern zu tun haben. Brasilien ist gerade in einer labilen innenpolitischen Transitionsphase und sieht sich mit erheblichen wirtschaftlichen Sorgen konfrontiert, hinzu kommen massive Kriminalitätsprobleme. Russland lebt auf Pump und mithilfe einer durch den Krieg aufgeblasenen Kriegsproduktion (die den Eindruck von Stabilität, ja sogar Wachstum, suggeriert) - sobald irgendwann einmal Frieden einziehen sollte, sehe ich aber eminente Schwierigkeiten auf das Land zukommen, denn diese künstlich aufgeblasene Wirtschaftsleistung ist ohne nennenswerte Wertschöpfung und wird dann wegfallen. China ist ein hochinteressanter Fall, es generiert Wachstum und Innovationen, aber krankt an Pleiten, Schulden und sehr hoher Jugendarbeitslosigkeit. Auf Dauer geht das auch nicht gut, aber man wird abwarten müssen, China ist durchaus sehr wandelbar.
Indien - die Inder machen eine sehr geschickte Politik. Sie brechen nicht mit Moskau bzw. profitieren einerseits vom Ukrainekrieg und sichern sich so wichtige Rohstoffimporte, zugleich aber positionieren sie sich andererseits als strategischer Gegenpol zu China - und bandeln deswegen in Sicherheitsfragen unverfroren mit Washington an (was man in Moskau und Peking gar nicht gerne sieht).
Ach so, ja, diesen hoch korrupten und tribalistisch zerrissenen Hort Südafrika gibt es ja auch noch - wenigstens konnte ich so in diesem Posting einen Satz über Südafrika schreiben.
Kurzum: Dieses ganze Konstrukt BRIC(S) ist ein überaus seltsames "Wesen", durchaus interessant, aber von sehr unterschiedlichen Playern aus unterschiedlichen Kulturkreisen mit sehr unterschiedlichen Interessen und mit eigenen Problemen geprägt. Und nicht selten beäugen sie sich auch misstrauisch. Insofern: So wirklich überzeugend ist diese Vereinigung als wie auch immer gearteter Gegenpol zum Westen nicht...
Schneemann
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Was alle diese Länder eint - und wohl auch den "globalen Süden" antreibt - ist der Wunsch, einen ähnlichen Wohlstand wie wir "im Wesen" zu erreichen.
China hat in den letzten Jahrzehnten bewiesen, dass das möglich ist. Allerdings mit eigenen, ich sag mal "ostasiatischen" Methoden. Ob das dortige Erfolgsrezept auch für andere Staatentaugt darf, kann und muss man hinterfragen.
Nur zu Südafrika - um das etwas im Hintergrund gelandete Land anzusprechen:
Mit einem Realwachstum von knapp 5 Prozent 2021 hat sich das Land von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Pandemie wieder erholt ( Quellenzitat).
Und bei Südafrika wird auch deutlich, was einer der Hemmschuhe für weiteren Wohlstand ist. Das bedeutet extrem mehr Energieverbrauch. Auch Südafrika befindet sich in einer "Energiekrise". Und diese Energiekrise brennt generell "dem globalen Süden" deutlich mehr auf den Nägeln als unserer Wohlstandsgesellschaft, die sich für nachhaltige Energiegewinnung einsetzen und fossile Energien - Kohle, Öl, Gas - "abschalten" kann.
Damit ist das "ultimative Wirtschaftsproblem" angesprochen - Energieerzeugung maximieren, ohne damit andere Krisen zu befeuern.
Ob da jetzt die Verpressung von CO² der "Königsweg" ist, ob Solaranlagen (insbesondere in den Wüstenländern), Windenergie (insbesondere an den Küsten) oder auch Nuklearkraftwerke - oder eine nach den jeweiligen Landesvoraussetzungen zusammen gestellte Mixversorgung - darüber lässt sich treffend diskutieren.
Damit wird wohl auch der "gemeinsame Nenner" von BRICs deutlich - eine wirtschaftliche Zusammenarbeit insbesondere zur Energiegewinnung des "globalen Südens", der sich nicht mehr vor den Ost-West-Karren spannen lässt. Deshalb sind auch Akteure wie Saudi Arabien oder der Iran in den Club gekommen.
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Die Tagesschau berichtet heute: Zitat:BRICS-Gipfel in Kasan
Putin sieht "multipolare Weltordnung" kommen
Stand: 23.10.2024 18:32 Uhr
Russlands Präsident Putin hat den BRICS-Gipfel offiziell eröffnet. Ihm zufolge bilde sich die von der Gruppe angestrebte "multipolare Weltordnung".
na ja, das mit der "multipolaren Weltordnung" haben andere schon vor Jahren gesagt - z.B. hier (ab Januar 2008) - und "multipolar" heißt auch, verschiedene Machtzentren und vielfach unterschiedliche Interessen.
Das einzige, was die Staaten eint, ist der Wille, zum beargwöhnten Westen "auf Augenhöhe" aufzuschließen. Was - nebenbei - auch für die westlichen Staaten ein Gewinn sein könnte. Denn je entwickelter ein Handelspartner ist, desto umfangreicher ist auch der Austausch zwischen den Beteiligten.
Und von daher ist es durchaus interessant zu schauen, wer denn alles "im BRICs - Club" die Mitgliedschaft hat oder erwerben will. Dazu wieder die Tagesschau: Zitat: ...
Mehr als ein Jahrzehnt lang hatte der Block fünf Staaten umfasst: neben Russland waren das Brasilien, Indien, China und Südafrika. Auf diese Mitglieder geht auch der Name zurück.Zuletzt schlossen sich der Iran, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate an - Saudi-Arabien wurde eingeladen, hat den Beitritt aber noch nicht formell vollzogen. Die Türkei, Aserbaidschan und Malaysia haben formal einen Antrag auf Aufnahme gestellt, mehrere weitere Staaten (Putin wird im Artikel mit "mehr als 30 Länder" zitiert) haben ihren Beitrittswunsch bekundet.
Es wird jetzt auch darauf ankommen, wie sich der "entwickelte Westen" auf diese Aufholjagd einlässt. Der sogenannte " Komparativer Kostenvorteil" führt nur dann zu Gewinnen, wenn der Freihandel möglichst umfangreich zugelassen wird. Umgekehrt sind Handelsbeschränkungen (Embargos) immer auch ein Abwürgen des freien Austausches zwischen allen Beteiligten. Sie treffen auch das Land, das solche Embargomaßnahmen verhängt. Zollschranken nach Trump'chen Muster sind ebenso für alle Beteiligten ein Hemnis. Das gilt auch für das Land, das sich selbst abschottet. Wenn Trump also mit seinem "MAGA-Kurs" die Wahl gewinnt, wird er der US-Wirtschaft nach der genannten volkswirtschaftlichen Theorie keinen Gefallen tun.
Die BRICS-Staaten sind dagegen gemeinsam stark genug, sich von einzelnen westlichen Staaten - inclusive der USA - unabhängig zu machen.
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(23.10.2024, 22:24)Kongo Erich schrieb: Sie treffen auch das Land, das solche Embargomaßnahmen verhängt. Zollschranken nach Trump'chen Muster sind ebenso für alle Beteiligten ein Hemnis. Das gilt auch für das Land, das sich selbst abschottet. Wenn Trump also mit seinem "MAGA-Kurs" die Wahl gewinnt, wird er der US-Wirtschaft nach der genannten volkswirtschaftlichen Theorie keinen Gefallen tun.
Da die USA traditionell eine stark negative Handelsbilanz hat dürfte sich der MAGA-Kurs volkswirtschaftlich gesehen eher positiv auswirken.
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