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Matt Gaetz als einer der führenden Köpfe der Parteiinternen Rebellen gegen McCarthy war bei Timcasst IRL zu Gast und hat sich ausführlich zu den Hintergründen des Machtkampfes geäußert.
Als Hintergrund ganz interessant, zumal es die Perspektive aus der Ecke kaum über den Atlantik schafft.
https://www.youtube.com/watch?v=0q2dgVuS2QY
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Mal von seiner reinen politischen Ausrichtung abgesehen, und er folgt ziemlich charmant-überspielend und auch durchaus überzeugend seiner eigenen Richtlinie, so finde ich die innenpolitischen Themenfelder sehr interessant, weil manches war mir so auch nicht geläufig. Außenpolitisch allerdings versteigt er sich teils in in Aussagen, die ich so zumindest als hinterfragenswert einstufen möchte, bspw. dass die Chinesen den Großteil des russischen Ackerlandes besitzen würden. Auch seine Ausführungen zu Blackrock und Ukrainekrieg sind zumindest, höflich gesagt, sehr oberflächlich.
Schneemann
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Das ist ja eben so mit ein Punkt. Mit dem Rechtspoplismus ist bei den Republikanern im Klima der Post-Bush-Ära eine nicht zu unterschätzende außenpolitische Oberflächlichkeit eingezogen die mittlerweile unverbrämt in den Isolationismus übergeht. Gaetz sticht hier nicht besonders heraus, sondern vertritt jenseits der Überreste des neokonserverativen Lagers die Grundhaltung der Partei.
Der Ukrainekrieg hat hier schon bestehende Tendenzen nur verstärkt, wobei die Schlichtheit mit der in diesen Kreisen mittlerweile jedes Argument für eine konfrontativere Außenpolitik vom Tisch gewischt wird sehr bestürzend ist.
Gerade in Bezug auf Russland ist das schon bemerkenswert, verleugnet man so doch gekonnt den das Erbe von Reagan und damit zur Hochzeit des amerikanischen Republikanismus nach dem Weltkrieg.
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Der Cousin des Black Lives Matter Gründers (ein 31 jähriger Lehrer und Familienvater) wurde von der US Polizei mit Elektroschocks zu Tode gefoltert. Videos zeigen, dass er keinen Widerstand leistete, bereits die 8 auf dem Rücken hatte. Das amerikanische Regime wird seinen rapiden Zerfallsprozess durch unverhältnismäßige Gewaltanwendung gegen ehemalige Sklaven nicht aufhalten. Bereits heute leben 40Mio Amerikaner unter der Armutsgrenze und es fehlt nicht viel, um einen Bürgerkrieg auszulösen.
Zitat:A cousin of a prominent Black Lives Matter founder died after being tased by police
January 14, 20236:00 AM ET
Keenan Anderson backs away from an officer in this screenshot taken from body camera footage released by the Los Angeles Police Department this week.
LAPD/Screenshot by NPR
A cousin of Black Lives Matter co-founder Patrisse Cullors died after Los Angeles Police repeatedly tased him in the middle of the street last week, according to police body-camera footage and his family's account.
Keenan Anderson, a 31-year-old high school teacher and father, was trying to get help after a traffic collision when he was chased, held down by multiple officers and tased for over 90 seconds as he begged for help.
Anderson's death, one of three fatalities stemming from the LAPD's use of force already this year, is sparking fresh calls for police reform in a city that's long been calling for racial justice.
https://www.npr.org/2023/01/14/114913208...am-footage
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Zitat:Der Cousin des Black Lives Matter Gründers (ein 31 jähriger Lehrer und Familienvater) wurde von der US Polizei mit Elektroschocks zu Tode gefoltert. Videos zeigen, dass er keinen Widerstand leistete, bereits die 8 auf dem Rücken hatte. Das amerikanische Regime wird seinen rapiden Zerfallsprozess durch unverhältnismäßige Gewaltanwendung gegen ehemalige Sklaven nicht aufhalten. Bereits heute leben 40Mio Amerikaner unter der Armutsgrenze und es fehlt nicht viel, um einen Bürgerkrieg auszulösen.
Sorry, das ist schlicht Quatsch. Das Bürgerkriegsrisiko besteht nicht zwischen arm und reich, sondern eher zwischen links und rechts. Einfach ausgedrückt. Und das Opfer wurde nicht totgefoltert, sondern starb mehrere Stunden später (nachdem es sich bereits 3 Stunden im Krankenhaus befunden hatte). Wo man auch Kokain im Blut feststellte. Übermäßige Polizeigewalt? Ja, das sicherlich. Und die hiesigen US-Medien, von links bis rechts, berichten auch entsprechend kritisch und ausführlich über diesen neuerlichen Vorfall von Polizeibrutalität. Berechtigt, durchaus.
Aber hier vor diesem Hintergrund nun ein derart pseudo-poetisch aufgeblasenes Verfalls-Requiem auf die US-Demokratie anstimmen zu wollen ist nicht nur witzlos und angesichts des Todesfalles von einem doppelbödigen und zweifelhaft nekrophilen Jubel-Beigeschmack begleitet, sondern ignoriert auch die US-Zivilgesellschaft, die Medienvielfalt und den dortigen Rechtsstaat. Zumal wenn man bedenkt, dass gerade in den Ländern, die sich gerne an den USA abarbeiten, der Tod eines Menschen durch die Polizei den dortigen Medien nicht einmal einen Furz im Dunkeln wert wäre (bzw. falls doch eine Meldung erschiene, so würde man die Opfer wohl als "Staatsfeinde" oder "ausländische Agenten" abstempeln). Und spätestens jetzt bemerkt man, wie sinnentleert deine Ableitungen sind...
Schneemann
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Hier ein Bodycam Video. Der Mann scheint verwirrt und/oder auf Drogen zu sein. Und bei der Festnahme sieht man dass auch mindestens ein schwarzer Cop beteiligt ist. Was zumindest vorbeugt gegen die üblichen Märchengeschichten dass wieder angeblich rassistische weiße Cops daran schuld wären.
https://www.youtube.com/watch?v=RIi9EDo-5fk
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Nur von dem Bodycam-Video her würde ich das nicht als "Polizei-Gewalt" betrachten. Die Ansprache war gerechtfertigt und auch in der Durchführung nicht übertrieben.
Allerdings muss ich mal wieder feststellen: Es kann nicht sein, dass es mehrere Polizisten nicht schaffen, einem einzelnen unbewaffneten Mann Handschellen anzulegen, obwohl dieser bereits am Boden liegt. Der Taser-Einsatz wäre vollkommen überflüssig gewesen, wenn die Polizisten besser ausgebildet in Zugriffstechniken gewesen wären. Ansonsten sehe ich hier aber kein offensichtliches Fehlverhalten. Die Gewaltanwendung zur Fixierung war angemessen und auch an sich nicht überzogen. Nur halt nicht gut gemacht, was einen Anteil an den Folgen der Aktion gehabt haben dürfte.
Was man aber auch sieht: Immer wieder reagieren in Amerika Festgenommene viel zu heftig aufgrund ihrer Angst vor der erwarteten Polizeigewalt, wodurch diese überhaupt erst zustande kommt. Das ist mMn ein sehr großes Problem.
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Aus dem vorliegenden Film geht eigentlich nicht hervor, warum der Mann gefesselt und festgenommen werden soll. Weil er verwirrt rumläuft und eine Verkehrsgefährdung darstellt ? Das Vorgehen der Polizisten ist im Verhältnis zum gezeigten Verhalten des Mannes bevor dieser am Boden liegt unverhältnismässig.
Es ist recht schwierig jemanden der sich mit vollen Kräften wehrt aus einer solchen Position auf den Rücken zu drehen. Dafür gibt es dezidierte Techniken, welche die Beamten offenkundig nicht kannten. Ansonsten benötigt man dafür einfach mehrere Beamte und entsprechende Körperkraft.
Die Polizisten drohen den Taser-Einsatz an, weil er sich nicht auf den Bauch drehen will. Das ist absurd, sogar kontraproduktiv. Hätte der Beamte der hier die ganze Zeit: Turn over or i tase you! ruft mitgeholfen den Betroffenen umzudrehen, wäre dies meiner Einschätzung nach gelungen gab mehrere Stellen wo es dann klappen hätte können, wenn der Beamte mal zugelangt hätte statt mit seinem Taser rumzufuchteln.
Ich halte im vorliegenden Fall den Taser-Einsatz daher für vollkommen überflüssig und sinnfrei. Dessen ungeachtet:
KheibarShekan:
Zitat:wurde von der US Polizei mit Elektroschocks zu Tode gefoltert
Diese Aussage von dir ist absolut falsch und dass weißt du auch. Weder wurde er gefoltert noch wurde er zu Tode gefoltert.
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Und um mal noch mit einer anderen anekdotischen Evidenz ein vollständigeres und ganzheitlicheres Bild der Schwarzen Community in den USA zu zeichnen:
https://www.youtube.com/watch?v=1sp-1oDWiZc
Ein Schwarzer fuchtelt mit dem Messer herum. Die ebenfalls schwarze Filmende und andere dort zeichnen sich durch Abgebrühtheit aus. Ein Schwarzer Veteran schlägt dann den Messerfuchtler nieder wodurch er überwältigt werden kann.
Ganz am Schluss rangeln zwei weiße Polizeibeamte mit dem Schwarzen Messerfuchtler am Boden rum.
Und diesen Schluss, den letzten Ausschnitt ohne Kontext hat man durchaus auch schon wieder dafür benutzt von vermeintlicher weißer Polizeigewalt zu schwadronieren und wie rassistisch die weiße Polizei in den USA doch sei.
Denn was sieht man da? Zwei weiße Polizisten die einen Schwarzen angreifen .....
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(16.01.2023, 20:56)Broensen schrieb: Nur von dem Bodycam-Video her würde ich das nicht als "Polizei-Gewalt" betrachten. Die Ansprache war gerechtfertigt und auch in der Durchführung nicht übertrieben. Sehe ich auch so.
Zitat:Allerdings muss ich mal wieder feststellen: Es kann nicht sein, dass es mehrere Polizisten nicht schaffen, einem einzelnen unbewaffneten Mann Handschellen anzulegen, obwohl dieser bereits am Boden liegt.
Das scheint aber ein generelles Problem zu sein. Ich denke dass es da bei uns auch nicht besser aussieht.
Zitat:Der Taser-Einsatz wäre vollkommen überflüssig gewesen, wenn die Polizisten besser ausgebildet in Zugriffstechniken gewesen wären.
Ich halte von Tasern eigentlich nichts. Meines Erachtens ist die gesundheitliche Gefahr zu hoch. Hier sollte man mal über Alternativen nachdenken, jetzt mal gesponnen vielleicht Pistole mit Betäubungspfeil etc.
Zitat:Ansonsten sehe ich hier aber kein offensichtliches Fehlverhalten. Die Gewaltanwendung zur Fixierung war angemessen und auch an sich nicht überzogen. Nur halt nicht gut gemacht, was einen Anteil an den Folgen der Aktion gehabt haben dürfte.
dito
Zitat:Was man aber auch sieht: Immer wieder reagieren in Amerika Festgenommene viel zu heftig aufgrund ihrer Angst vor der erwarteten Polizeigewalt, wodurch diese überhaupt erst zustande kommt. Das ist mMn ein sehr großes Problem.
Die Option auf Drogen oder schwere psychische Probleme mal außen vor gelassen. Der Mann ist angeblich Lehrer. Wie hoch die Standards dafür in seinem Bundesstaat sind weiß ich nicht, aber man könnte doch davon ausgehen dass sein IQ über dem des durchschnittlichen US-Amerikaners liegen dürfte. Also müsste ihm eigentlich klar sein dass Fälle von überzogener Polizeigewalt nicht die Norm sind. Hinzu kommt dass er sieht dass mindestens einer von den Cops schwarz ist und er erzählt irgendwas mit George Floyd? Selbst wenn er einen Übergriff rassistischer Cops befürchtet müsste die Anwesenheit des schwarzen Polizisten doch spätestens
ein Signal dafür sein dass so etwas gerade nicht droht. Fallen hier Drogen und Psyche weg fiele mir noch eine schauspielerische Inszenierung ein als dritte Möglichkeit.
(16.01.2023, 22:36)Quintus Fabius schrieb: Aus dem vorliegenden Film geht eigentlich nicht hervor, warum der Mann gefesselt und festgenommen werden soll. Weil er verwirrt rumläuft und eine Verkehrsgefährdung darstellt ? Das Vorgehen der Polizisten ist im Verhältnis zum gezeigten Verhalten des Mannes bevor dieser am Boden liegt unverhältnismässig. Selbst wenn sonst nichts vorlag widersetzt er sich mit seinem Verhalten einer Kontrolle. Als Jugendlicher bin ich mal Nachts im Winter schnellen Schrittes durch den Schnee gelaufen weil mir kalt war. Ich hatte eine Kapuze auf und unter dieser Kopfhörer und Musik auf voller Lautstärke. Ich habe gar nicht mitbekommen dass die Polizei die von hinten kam mich aufforderte stehen zu bleiben. Da ich einen schnellen Schritt drauf hatte sind sie von hinten auf mich draufgesprungen und ich bin im Schnee gelandet. Dachte erst ich werde überfallen hab dann aber als ich mich reflexhaft wehren wollte noch vorher gesehen dass es sich um Polizisten handelte. Einen Grund mich so zu fixieren hatte ich nicht erkannt bis sich Minuten später heraus gestellt hat dass sie hinter Jemandem her waren der ähnlich gekleidet war wie ich. Und ihnen über Funk gemeldet wurde dass dieser inzwischen festgenommen wurde. Trotzdem hätte ich mich der Festnahme wohl kaum widersetzen dürfen noch war sie aus heutiger Sicht ungerechtfertigt. Damals habe ich es aber tatsächlich für übertriebene Polizeigewalt gehalten.
Zitat:Es ist recht schwierig jemanden der sich mit vollen Kräften wehrt aus einer solchen Position auf den Rücken zu drehen. Dafür gibt es dezidierte Techniken, welche die Beamten offenkundig nicht kannten. Ansonsten benötigt man dafür einfach mehrere Beamte und entsprechende Körperkraft.
Wenn ich solche Videos sehe kommt es mir auch oft so vor als ob die Cops lieber ihre Kräfte schonen und darauf hoffen dass die Drohung des Taser/Waffeneinsatzes fruchtet. Nur war dieser Mann eben nicht normal drauf.
Zitat:Die Polizisten drohen den Taser-Einsatz an, weil er sich nicht auf den Bauch drehen will. Das ist absurd, sogar kontraproduktiv. Hätte der Beamte der hier die ganze Zeit: Turn over or i tase you! ruft mitgeholfen den Betroffenen umzudrehen, wäre dies meiner Einschätzung nach gelungen gab mehrere Stellen wo es dann klappen hätte können, wenn der Beamte mal zugelangt hätte statt mit seinem Taser rumzufuchteln.
Ich halte im vorliegenden Fall den Taser-Einsatz daher für vollkommen überflüssig und sinnfrei.
Genau
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Zitat:Hinzu kommt dass er sieht dass mindestens einer von den Cops schwarz ist und er erzählt irgendwas mit George Floyd? Selbst wenn er einen Übergriff rassistischer Cops befürchtet müsste die Anwesenheit des schwarzen Polizisten doch spätestens ein Signal dafür sein dass so etwas gerade nicht droht.
Anbei: Schwarze Polizeibeamte töten in den USA überproportional viele Schwarze. Deutlich mehr als weiße Polizeibeamte im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Polizei. Das ist wiederholt nachgewiesen worden.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass in Vierteln und Gegenden in denen viele Schwarze leben überproportional viele schwarze Polizeibeamte Dienst tun, weil es dort wesentlich gefährlicher ist und Weiße oft dort nicht als Polizisten arbeiten wollen und natürlich auch einfach deshalb weil es mehr Schwarze dort gibt, und naturgemäß allein deshalb auch mehr Polizisten schwarz sind. Ein weiterer Grund scheint zu sein, dass Schwarze Polizeibeamte wenn sie aus entsprechenden Vierteln stammen die teilweise sehr hohe Gefährdungslage dort so einschätzen, dass sie die Gewalt für das eigene Leben bzw. die Erhaltung der eigenen Gesundheit für notwendig erachten. Viele schwarze Polizeibeamte erklären immer wieder und wieder, dass sie regelmässig Todesangst haben, wenn sie in entsprechenden Vierteln unterwegs sind, weil sie befürchten von dort lebenden Schwarzen Kriminellen umgebracht zu werden.
Die Zustände sind in manchen Städten / Vierteln teilweise regelrecht bizarr - Stichwort Chiraq !
https://www.urbandictionary.com/define.php?term=Chiraq
Zitat:Wenn ich solche Videos sehe kommt es mir auch oft so vor als ob die Cops lieber ihre Kräfte schonen und darauf hoffen dass die Drohung des Taser/Waffeneinsatzes fruchtet.
Ein Hauptproblem vieler Polizeibeamter ist meiner Meinung nach die mangelnde Geduld und auch das Ego vieler Polizisten. Die wollen sich unbedingt schnell durchsetzen und die Maßnahme durchsetzen, zum einen weil das halt so die Cop Culture ist, zum anderen auch wegen ihres aufgeblasenen Egos. Sie versagen daher oft wenn mehr Geduld und ein höherer Zeitaufwand erfolgreicher wären, weil sie beides erst gar nicht zulassen.
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(16.01.2023, 22:36)Quintus Fabius schrieb: Aus dem vorliegenden Film geht eigentlich nicht hervor, warum der Mann gefesselt und festgenommen werden soll. Weil er verwirrt rumläuft und eine Verkehrsgefährdung darstellt ? Nein, deswegen wird er nicht festgenommen, sondern angesprochen und soll kontrolliert werden. Dass er sich auffällig verhalten hat (man sieht auch das Vorgeschehen nicht) ist offensichtlich und rechtfertigt die präventive Ansprache. Seine Reaktion führt dann zum Versuch der einfachen Kontrolle und erst seine Flucht führt zur Festnahme. Das ist vollkommen in Ordnung so.
Zitat:Das Vorgehen der Polizisten ist im Verhältnis zum gezeigten Verhalten des Mannes bevor dieser am Boden liegt unverhältnismässig.
Das ist etwas, das von vielen falsch beurteilt wird. Bei sehr vielen "Gelegenheits"-Festnahmen ist die eigentliche Situationsursache nicht der Hauptgrund für die Festnahme, die resultiert dann erst aus der Reaktion des Festgenommenen.
Auch das ist eins der großen Probleme bei der vermeintlichen Polizeigewalt. Leute werden nach absoluten Bagatelldelikten, Ordnungswidrigkeiten oder eben auch nur verwirrtem Umherlaufen unter massiver Gewaltanwendung festgenommen, was dann als übertriebene Reaktion der Polizei gewertet wird, obwohl der Festnahmegrund ein ganz anderer, absolut gerechtfertigter war, der sich aber erst im Laufe der Konfrontation ergeben hat.
Schon allein deswegen ist Deeskalation so ziemlich die wichtigste Fähigkeit eines Streifenpolizisten, was leider gerade in den USA viele nicht ausreichend beherrschen (wollen).
Zitat:Es ist recht schwierig jemanden der sich mit vollen Kräften wehrt aus einer solchen Position auf den Rücken zu drehen. Dafür gibt es dezidierte Techniken, welche die Beamten offenkundig nicht kannten. Ansonsten benötigt man dafür einfach mehrere Beamte und entsprechende Körperkraft.
Wie ich schon mal erwähnte, war ich früher im Veranstaltungsschutz tätig und beherrsche auch die Grundlagen der Eingreif- und Sicherungstechniken. Ich selbst habe schon etlichen Leuten trotz Gegenwehr Handschellen angelegt, auch unter Drogeneinfluss (die anderen, nicht ich). Mit nur ein bisschen Ausbildung und Training ist das für zwei Personen innerhalb weniger Sekunden machbar, in ungünstigen Situationen kann eine dritte Person erforderlich sein, um dem Festgenommenen nicht übermäßig Schmerzen zufügen zu müssen. Und die allermeisten deutschen Streifenpolizisten, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, konnten das auch. Allerdings waren das auch die mit den regelmäßigen Nachtschichten.
Zitat:Die Polizisten drohen den Taser-Einsatz an, weil er sich nicht auf den Bauch drehen will. Das ist absurd, sogar kontraproduktiv. Hätte der Beamte der hier die ganze Zeit: Turn over or i tase you! ruft mitgeholfen den Betroffenen umzudrehen, wäre dies meiner Einschätzung nach gelungen gab mehrere Stellen wo es dann klappen hätte können, wenn der Beamte mal zugelangt hätte statt mit seinem Taser rumzufuchteln.
Ich halte im vorliegenden Fall den Taser-Einsatz daher für vollkommen überflüssig und sinnfrei.
Ganz genau. Es gibt einfache Griffe am Handgelenk, mit dem man es als dritte Person bei einer Fixierung immer schafft, den Arm herum und auf den Rücken zu drehen, selbst wenn es sich um so ein konfuses Bodengerangel handelt wie hier. Im Extremfall können auch Schlagstöcke als Hebel eingesetzt werden, die sind nämlich überhaupt nicht zum Schlagen gedacht, oder zumindest sollten sie nicht dazu verwendet werden.
Der Taser musste hier nur zum Einsatz kommen, weil die Polizisten das eigentlich angemessene Mittel schlicht nicht beherrschten.
(16.01.2023, 22:57)lime schrieb: Ich halte von Tasern eigentlich nichts. Ich auch nicht. Sie haben zwar ihre Berechtigung, aber als Ersatz für die Schusswaffe, nicht als unmittelbares Zwangsmittel, so wie sie in den USA häufig verwendet werden.
Zitat:Also müsste ihm eigentlich klar sein dass Fälle von überzogener Polizeigewalt nicht die Norm sind.
Davon kann man nicht ausgehen, nein. Dafür spielt da viel zu viel anekdotische Evidenz mit rein. Gerade der persönliche Zusammenhang mit BLM spricht ja dafür, dass er Polizeigewalt aus seinem Umfeld kennt.
Allerdings hätte er erkennen müssen, dass die erste Ansprache friedlich war und zu diesem Zeitpunkt noch keine entsprechende Gefahr bestand. Wir wissen aber auch zu wenig über die Umstände.
Zitat:Selbst wenn er einen Übergriff rassistischer Cops befürchtet müsste die Anwesenheit des schwarzen Polizisten doch spätestens ein Signal dafür sein dass so etwas gerade nicht droht.
Auch dazu ein klares Nein. Schwarze Cops sind absolut keine Garantie dafür, dass es nicht zu übertriebener Gewaltanwendung kommt.
(16.01.2023, 23:24)Quintus Fabius schrieb: Ein Hauptproblem vieler Polizeibeamter ist meiner Meinung nach die mangelnde Geduld und auch das Ego vieler Polizisten. Die wollen sich unbedingt schnell durchsetzen und die Maßnahme durchsetzen, zum einen weil das halt so die Cop Culture ist, zum anderen auch wegen ihres aufgeblasenen Egos. Sie versagen daher oft wenn mehr Geduld und ein höherer Zeitaufwand erfolgreicher wären, weil sie beides erst gar nicht zulassen. In den USA stimmt das wohl weitestgehend, wenn auch mit positiven Ausnahmen. Man sieht auch gelegentlich Aufnahmen von US-Cops, die mit viel Geduld deeskalierend auf ihr Gegenüber einwirken. In Deutschland gibt es die zwar auch, hier haben wir aber im Gegenzug dann auch einige Gesetzesvertreter, die sich zu lange auf der Nase rumtanzen lassen.
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Ich denke, das übermäßige Drogenproblem in den USA und die teilweise sehr kurze (mangelhafte) Ausbildung der Polizisten ist die Ursache. Die beiden Personen hier und auch der Floyd waren ja vollgepumpt mit Drogen. Die verhalten sich dann nicht mehr rational, ansonsten wären diese Fälle alle harmlos ausgegangen.
Und dann hat das sicherlich einen Rückkoppelungseffekt auf die Polizisten. Die Erfahrung, daß viele ihrer Kunden unter Drogen stehen und irrational handeln, beeinflußt auch ihr Verhalten. Und wenn dann noch eine teilweise eher rudimentäre Ausbildung dazu kommt, potenziert sich das.
Und das ein unter Drogen stehender Körper viel sensibler auf äußere Einflüsse reagiert, iat ja auch bekannt. Da kann einer auch mal kollabieren und sterben, ohne das allzuviel passiert ist.
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Im Westen nichts Neues...leider, möchte man dazu sagen...
Zitat:ZEHN MENSCHEN BEI L.A. GETÖTET
Tatverdächtiger tot aufgefunden [...]
Bei einem Schusswaffenangriff in Kalifornien sind am späten Samstagabend mindestens zehn Menschen erschossen und zehn weitere verletzt worden. Laut Polizeiangaben feuerte ein Schütze in einem Veranstaltungssaal einer Tanzschule in der Stadt Monterey Park nahe Los Angeles um sich und tötete dabei fünf Frauen und fünf Männer, die meisten von ihnen Mitte 50 und 60 Jahre alt. [...]
US-Präsident Joe Biden ordnete landesweite Trauerbeflaggung an. Demnach sollen die Flaggen auf öffentlichen Gebäuden bis zum 26. Januar auf Halbmast gesetzt werden.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft...20790.html
Ferner:
Zitat:Half Moon Bay mass shooting live updates: 7 people killed, suspect in custody
Seven people were killed Monday in a shooting at two locations in Half Moon Bay, California, the San Mateo County Sheriff's Office said. [...] The suspect, 67-year-old Chunli Zhao, is cooperating and being interviewed, the sheriff said. [...]
The gun violence in the U.S. is at "completely unacceptable levels," and it "really hit home tonight," San Mateo County Board of Supervisors President Dave Pine said Monday. [...] "But in the end, there are simply too many guns in this country," Pine said. "And there has to be a change. This is not an acceptable way for modern society to live its conduct its affairs."
https://abcnews.go.com/US/live-updates/s...d=96623111
Schneemann
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5 Polizeibeamte haben in Memphis einen jungen Schwarzen langsam zu Tode geprügelt, dabei auch regelmässig getasert. Das Filmmaterial dazu ist krass.
https://www.nytimes.com/2023/01/26/us/ty...olice.html
Und hier sind die schuldigen Polizeibeamten:
https://ichef.bbci.co.uk/news/976/cpspro...d.jpg.webp
Das wird jetzt eine interessante Frage, wie die BLM Bewegung und andere solche Radikale darauf reagieren.
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