Schützenwaffen Heute
Da ich Fliegerfäuste auch zu den Schützenwaffen rechne, mal was über die:

Lightweight Multirole Missile

welche auch Martlet genannt und von Thales hergestellt wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/Martlet_(missile)

Ist jetzt Combat Proven in der Ukraine:

https://defence-blog.com/ukraine-uses-ne...-aircraft/

Schlußendlich ist die Idee eine Einheits-Rakete zu haben, die man sowohl Luft-Boden als auch Boden-Luft als auch Boden-Boden einsetzen kann.

Von der Grundidee her exakt das was ich seit ca. 20 Jahren schreibe und was für eine zukünftige Infanterie wesentlich sein wird: einen Einheitsraketenwerfer zu haben, mit dem man sowohl gegen gepanzerte Fahrzeuge auch als gegen Luftziele vorgehen kann und der trotzdem von Gewicht und Abmessungen her leicht und kompakt genug ist.

Diesen Ansatz müsste man daher konsequent weiter verfolgen und weiter entwickeln.

Hier sieht man das System in seiner Anwendung als Fliegerfaust mal in erstaunlich vielen Details:

https://www.youtube.com/watch?v=Kl10IV5XJtQ

Eine mal wirklich interessante Option dieses Systems ist aber seine Verwendung als Teil einer Gleit-Bombe:

Zitat:In July 2014, Thales unveiled a modification of the LMM that turns it into a glide bomb, called the FreeFall LMM (FFLMM). The bomb is not intended to replace larger munitions, but be used as a smaller and cheaper alternative to self-propelled missiles, with three bombs able to fit on a single Hellfire missile rail. It is 70 cm (28 in) long, weighs 5.8 kg (13 lb), and uses a 2 kg (4.4 lb) dual-effect shaped charge and pre-fragmented blast warhead for use against armoured vehicles, small boats, and personnel, with an operational range of 4 km (2.5 mi) when launched at 10,000 ft (3,000 m). A potential role for the Fury could be to arm medium intelligence, surveillance and reconnaissance (ISR) UAVs like the RQ-7 Shadow to deal with fleeting or time-sensitive targets.

https://www.flightglobal.com/farnborough...30.article
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Über veraltete Panzerabwehr-Granaten, welche nun von Drohnen aus von oben abgeworfen ein neues Leben eingehaucht bekommen haben:

https://www.rferl.org/a/ukraine-cheap-gr...35434.html

Ich stelle mir de facto genau das gleiche schon seit vielen Jahren mit Gewehrgranaten vor, da ich ein ziemlicher Anhänger und Befürworter der klassischen Gewehrgranate bin.

Gewehrgranaten dürften sogar noch einfach für die gezeigte Rolle als "Bombe" einer Mini-Drohne dienen können.

Man hätte dann nur einen Typ von Granatmunition, welche man:

1. Per Hand wirft - also wie eine Handgranate einsetzt. In dieser Funktion ersetzen die Gewehrhandgranaten dann auch zugleich alle Handgranaten.

2. Vom Gewehr aus einfach mit einem Schuss abfeuert (gezündet durch eine normale Patrone)

3. Durch einen Kommandomörser abfeuert um die effektive Reichweite zu erhöhen (etwas) und das Feuer steiler zu machen und auf die Distanz präziser

4. Die man an eine Drohne hängt und von dieser aus abwirft.

Dabei sollte man das nicht auf bloße "Panzerabwehr" beschränkt sehen, dass kann dann von Nebel über Gefechtsfeldbeleuchtung bis hin zu Sprengbrandmunition reichen.

Ein solches Konzept hätte meiner Meinung nach erhebliche Vorteile zu dem was man aktuell so mitschleppt:

Unterlaufgranatwerfer mit 40mm Granaten, Granatmaschinenwaffe mit anderen 40mm Granaten (nicht kompatibel), Handgranaten, Kommando-Mörser mit Mörsergeschossen (nicht kompatibel), Loitering Munition als Mini-Drohne
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Auch so ein interessantes Konzept.
Wie oft schleppt der MG1 sein MG (12kg) für den Rest des Tages mit sich, obwohl er keine Munition mehr hat? Die frisst ja nur 7,62mm, während die ganze Gruppe nur 5,56mm hat. Dasselbe kann man jetzt auch über Panzerabwehrwaffen, eventuell Scharfschützengewehre oder sogar Leuchtpistolen sagen. Ein Werkzeug, das vom Gebrauch ausgeschlossen ist, wiegt auch mit nur einem Kilo viel zuviel.

Wenn man dann zwei oder gar drei der kaliberabweichenden Waffen mit der ohnehin von allen mitgeführten Munition betreiben kann, ist das ein Vorteil dort, wo selbst der kleinste Nachteil am teuersten ist.
Die Nahlogistik ist ja die volatilste.

Dazu kommt, daß ausgerechnet die Splitterwirkung die buchhalterisch effizienteste ist.

Nur eines noch, sprechen wir hier ausschließlich von 40mm oder könnte das auf 51mm aufgedreht werden ... und immer noch sinnvoll sein?


PS: Ich sehe diesen Vorteil auch bei Batterien, Akkus etc.
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(09.05.2022, 08:12)Pogu schrieb: Wie oft schleppt der MG1 sein MG (12kg) für den Rest des Tages mit sich, obwohl er keine Munition mehr hat? Die frisst ja nur 7,62mm, während die ganze Gruppe nur 5,56mm hat. Dasselbe kann man jetzt auch über Panzerabwehrwaffen, eventuell Scharfschützengewehre oder sogar Leuchtpistolen sagen. Ein Werkzeug, das vom Gebrauch ausgeschlossen ist, wiegt auch mit nur einem Kilo viel zuviel.

Wenn man dann zwei oder gar drei der kaliberabweichenden Waffen mit der ohnehin von allen mitgeführten Munition betreiben kann, ist das ein Vorteil dort, wo selbst der kleinste Nachteil am teuersten ist.

Ohne dem Grundgedanken widersprechen zu wollen: Würde man denn realistischerweise im Falle eines leergeschossenen MGs diesem dann die Munition der restlichen Gruppe überlassen? Erscheint mir irgendwie nicht logisch. Umgekehrt ergibt es natürlich viel Sinn. Aber wenn die MG-Munition bereits verbraucht ist, dürften doch wohl die anderen Mitglieder der Gruppe auch bereits einen Teil ihrer Munition verbraucht und somit keine übermäßigen Reserven haben, vor allem nicht in dem Ausmaß, wie es für den hohen Verbrauch eines MGs benötigt werden würde. Und dann ist doch -vor allem bei einem Einheitskaliber- die größere Anzahl von nutzbaren Waffen der höheren Feuerrate einer Waffe vorzuziehen oder nicht?
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Beim Gruppengefechtsschießen (zentrales MG in einer Abwehrstellung / Schützengraben) im Jahr 2000 war es so, dass, sobald die MG Munition zur neige ging, von den Gwehrschützen die Munition für das Gewehr eingesammelt wurde. Mit dem Ergebnis, dass die Gewehrschützen dann bald ohne darstanden und auch wieder mit der gesammelten Munition aus der Mitte versorgt werden mußten. Für diese Übung hat es dabei dann funktioniert, dass alle Waffen durchschießen konnten.

Zur Einheitsmunition: Ich weiß nicht, wie weit die BW da ist, aber seit ein paar Jahren wird das Gruppen MG MG3 ja durch das MG4 in 5,56x45mm ersetzt. Da ist man also auf dem Weg, wobei inzwischen ja auch wieder das MG5 in 7,62x51 eingeführt wird. Ob aber in den Gruppen, alös Gruppen MG weiß ich nicht.

Zu den Gewehrgranaten / Einheitsgranaten: Was ich mir schwierig vorstelle ist die unterschiedliche Zündung. Handgranaten werden durch herausziehen eines Stiftes und das loslassen des Sicherungsbügels scharf gestellt. Dann läuft Zeit ab. Gewehrgranaten werden durch den Abschuss scharf gestellt und reagieren dann durch Aufschlag (?). Die Zündung müßte also vereinheitlicht werden. Ob das so einfach ist weiß ich nicht.
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Sehr geschätzter @Broensen,
das völlige Gegenteil trifft zu.

Ob etwa eine, sagen wir 8-köpfige, Schützengruppe als schwerer oder als leichter Feind anzusprechen ist, hängt von seiner Bewaffnung ab. Ein MG macht ihn zu schwerem Feind (österr. Diktion).

Das MG ist in unserem Kontext hier die beherrschende Waffe. Die Schützen arbeiten grundsätzlich dem MG zu. Nur das MG kann in bedeutendem Maße niederhalten (und vernichten).
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Da fehlt mir wohl der infanteristische Hintergrund.
Rein von der Logik her hätte ich 7 verteilten Sturmgewehren den Vorzug vor einem zentralen MG gegeben. Zumal das MG ja auch mit wenig Munition -darum ging es ja- seine Stärken nur bedingt zur Wirkung bringen kann und zumindest theoretisch ineffizienter im Bezug auf die eingesetzte Munitionsmenge sein dürfte als bspw. ein DMR im gleichen Kaliber. Aber das ist doch sicher auch abhängig vom Szenario bzw. Gegner.
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Untereinander sind diese Waffen nicht austauschbar.
Das MG ist eine Gruppenwaffe, das StG ist eine individuelle Waffe. Ein SSG ist eher eine Spezialwaffe. Ein DMR ist eine Aufwertung der Gruppenleistung (StG).

Das ist jetzt keine offizielle Definition, sondern mein Versuch es etwas zu konturieren.

Oder überhaupt anders: die Bordwaffe (bspw. auf einem Schützenpanzer). Keine Ansammlung an individueller Bewaffnung hebt den taktischen Wert einer noch so geringen Bordwaffe auf.

Im infanteristischen Kampf wird bevorzugt der gegnerische MG Trupp bewirkt, weil von ihm der größte Schaden ausgeht. Wie ich schon sagte: Nur das MG kann hinreichend niederhalten und besser vernichten. Im übrigen ein trifftiger Grund die StG Leistung etwa durch schwerere Läufe MG-ähnlicher machen zu wollen.

PS: Dominierende Stellungen sind am Gefechtsfeld zumeist rar. Die wichtigste Waffe wird dort oder nahe dort positioniert. Die geforderte Auflockerung am Gefechtsfeld würde es ohnehin nicht mal drei StG Schützen erlauben, sich dort zusammenzudrängen.
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Der Begriff Sturmgewehr ist an sich schon ein Problem, weil er ein spezifisch deutscher Begriff ist der einige Unklarheit erzeugt. Die USA mit ihrem Wildwuchs aus Assault Rifle und Battle Rifle machen die Sache auch nicht besser.

Genau genommen müsste man eine viel klarere und eindeutigere Klassifizierung vornehmen:

1. Maschinenpistolen / 2. Maschinenkarabiner / 3. Maschinengewehre (noch zu unterscheiden in leichte, mittlere und schwere)

Heute versteht man in der Bundeswehr wie auch vielen anderen westlichen Armeen unter einem Sturmgewehr eigentlich einen Maschinenkarabiner.

Nehmen wir eine Gruppe mit 7 Maschinenkarabinern gegen eine Gruppe mit 6 Maschinenkarabinern und 1 Maschinengewehr. Die Gruppe mit dem MG wird sich immer durchsetzen, weil ihre Feuerkraft viel höher ist.

Diese Feuerkraft entsteht aus der höheren Feuerdichte die man auch für "längere Zeit" (im Vergleich) aufrecht erhalten kann, aus der höheren effektiven Reichweite und Durschlagskraft und schließlich, was die wenigsten beachten, aus der höheren Trefferwahrscheinlichkeit des MG bei Feuerstößen.

Es ist eine Fehlannahme in heutigen westlichen Streitkräften, dass im realen Kampf präzise Einzelschüsse besser wären und eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit hätten als Feuerstöße oder gar Dauerfeuer. Im realen praktischen Kampf ist das Gegenteil der Fall. Die Streukreise sind im Echteinsatz gegen lebende, denkende, sich bewegende Ziele und aufgrund der ganzen Umstände de facto gleich groß. Nur dass mit dem MG im gleichen Zeitraum wesentlich mehr Schüsse in den gleichen Streukreis hinein abgegeben werden und genau dadurch die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich steigt.

Warum aber dann nicht eine Gruppe nur noch mit MG ausstatten ?! Und tatsächlich gab es ja früher dezidierte MG Kompanien. Was dagegen spricht ist: 1. dass die Nahkampffähigkeit (in Gebäuden, in Räumen, in dichtem Wald) abnimmt, 2. dass das MG sehr viel Munition verbraucht und diese transportiert werden muss und 3. das man noch weitere Funktionen braucht die man nicht parallel mit einem MG umsetzen kann, dass reicht von Führung/Funk, Aufklärung (Spähtrupp) bis zum Einsatz von Steilfeuer durch Granatwerfer etc

Ein Tausch von MG Munition in Richtung der Maschinenkarabiner (also vom Gurt ins Magazin) ist nun im echten Kampf möglich und sinnvoll - wenn beide Waffen das gleiche Kaliber verwenden - umgekehrt (BROENSENS Vorschlag) ist es absolut nicht sinnvoll und sehr unpraktisch von den Magazinen auf den Gurt zu munitionieren. Heutige Gurte sind zudem meist Zerfallsgurte und darüber hinaus müsste man also erst mal einen leeren Gurt dabei haben, um diesen dann mühsam aufzumunitionieren. Das macht keinerlei Sinn.

Auf eine Gruppe bezogen macht es daher mehr Sinn ein paar Gurte extra für das MG dabei zu haben, statt mehr Magazine dabei zu haben. Die Schützen mit Maschinenkarabiner können dann wenn sie leer geschossen haben sollten aus den MG Gurten munitionieren, da aber in Bezug auf die Wirkung durch Kugeln ohnehin primär das MG wirkt und die Feuerkraft liefert, aus diesem Grund brauchen die Schützen mit Maschinenkarabiner auch nicht so viel schießen. Sie beschränken also ihr Feuer.

Auch das wird heute so nicht mehr beachtet, nicht einmal mehr im Kampf. Reihenweise habe ich Bundeswehrsoldaten im Feuergefecht in Afghanistan gesehen, die mit den Maschinenkarabinern (G36) so viel gefeuert haben wie möglich. Genau das sollten sie aber nicht tun. Sie sollten in Wahrheit eigentlich dem MG dienen.

Statt also 13 Magazine für das G36 mitzuschleppen (real so geschehen) wäre es sinnvoller, man hätte nur 5 Magazine dabei und würde stattdessen noch einen Gurt für das MG mitnehmen und eventuell auf die Gruppe gesehen noch ein weiteres Wechselrohr.

Heute kommt noch das Problem dazu, dass MG und Maschinenkarabiner nicht mehr das gleiche Kaliber verwenden - oder wo das der Fall ist das Kaliber für die Aufgaben eines MG unzureichend ist. Eine der wesentlichsten Forderungen an eine Kugelwaffe des 21 Jahrhundert müsste es daher sein, dass Maschinengewehr und Maschinenkarabiner wieder die gleiche Munition benutzen !

Eine interessante Kombination welche in diese Richtung geht wäre beispielsweise die von SIG, für das NGSW Programm. Das gurtgefütterte LMG-6.8 wiegt leer nur 5,4 kg, und der Maschinenkarabiner wiegt leer nur 3,7 kg. Nehmen wir beispielsweise die von Pogu genannte 8 Mann Gruppe. Dann könnte man beispielsweise zwei solcher gurtgefütterter MG pro Gruppe andenken, und diese kämen trotzdem zusammen nur auf 10,8 kg. Die übrigen 6 Soldaten schleppen dann jeder noch einen zusätzlichen MG Gurt pro Mann mit, dafür aber weniger Magazine für ihre Maschinenkarabiner. Wenn man im weiteren noch für jeden Gewehr-Hand-Granaten andenkt, welche man auch vom MG aus abfeuern könnte (!) und zwei ultraleichte Kommando-Mörser die ebenfalls diese Gewehr-Hand-Granaten abfeuern, wäre dass eine meiner Meinung nach sehr gute Basis was die Feuerkraft angeht. Die Gruppe könnte dann noch um einen Raketenwerfer ergänzt werden, welcher sozusagen Gruppenbesitz ist und allgemein von der Gruppe mitgeführt wird.

ABER: das wäre immer noch recht konventionell, man hätte weiterhin die Trennung von GURT und MAGAZIN und könnte beides nicht ad hoc tauschen.

Deshalb wäre es mein rein persönliches Ideal die gurtgefütterten MG hinter uns zu lassen und stattdesen auf de facto Maschinengewehre umzusteigen, welche so leicht und kompakt sind, dass jederman damit ausgestattet werden kann. Diese werden dann per Magazin gefüttert. Dies senkt zwar die Feuerkraft im Verhältnis zu dem gurtgefütterten MG, erhöht sie aber im Verhältnis zum Maschinenkarabiner (!) und insgesamt steigt damit die Feuerkraft der Gruppe an.

Ich halte eine solche Lösung auch wegen der Frage der Drohnenbekämpfung für geboten. Mit einem gurtefütterten MG als Schwerpunktwaffe ist die Drohnengefahr nicht so gut angehbar und erhöht sich schlicht und einfach das Risiko zu sehr, dass die Schwerpunktwaffe ausfällt und damit zugleich ein Gros der Feuerkraft wegbricht.

Denn wie Pogu es so treffend geschrieben hat: das MG ist aktuell die wichtigste Waffe und die beherrschende Waffe. Das führt aber zu dem Problem, dass mit dem Ausfall des MG teilweise die ganze Gruppe entwertet wird. Schlußendlich kann ich auch seiner Aussage zustimmen, dass meist nicht mehr als 3 Mann an einer Stelle im direkten Feuer wirken können.

Die Feuerkraft der 3 neuen Magazingefütterten Waffen müsste daher zusammen gerechnet höher sein als die 1 gurtgefütterten MG bisherigen Typs.

Fällt aber eines dieser magazingefütterten leichten MG aus, so spielt das für die Gesamtfeuerkraft der Gruppe eben kaum eine Rolle. Darüber hinaus wäre der Vorteil, dass der Nahkampfwert insgesamt steigt (8 lMG mit Magazin vs 2 MG mit Gurt und 6 MK) und dass die zwingend etwas schwereren und massiven lMG welche ich hier andenke sich eben auch wesentlich besser für das Verschießen von Gewehrgranaten eignen als heutige etwas arg leichte und nicht ausreichend robuste AR15 Derivate die man auf Leichtgewicht züchtet. Zudem bieten sie aufgrund etwas größerere Masse die Möglichkeit mehr gezielte Feuerstöße schneller hintereinander anzubringen, weil sich der Rückstoß nicht so auswirkt und damit stiege die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich an (im Vergleich zum Maschinenkarabiner.

Das heutige extrem verstreute Gefecht führt zudem dazu, dass die "dominierende" Stellung bzw. der entscheidende Objektpunkt gar nicht so einfach erkannt und eingenommen werden kann. Er kann sich auch rasant verändern. Entsprechend steht man mit einer primären Schwerpunktwaffe (gurtgefüttertes MG) vor dem Problem, dieses dann entsprechend zu dem neuen anderen Punkt bringen zu müssen. Hat man hingegen keinen solchen Schwerpunkt weil alle Kugelwaffen der ganzen Gruppe gleichermaßen leistungsfähig und identisch sind, wird das überflüssig und ich kann ohne die Schützen zu bewegen sofort meinen Feuerschwerpunkt verlagern, ohne Einbußen der Feuerkraft.

Pogu:

Zitat:Nur eines noch, sprechen wir hier ausschließlich von 40mm oder könnte das auf 51mm aufgedreht werden ... und immer noch sinnvoll sein?

Das Kaliber habe ich bewusst nicht genannt. Es dürfte aber tatsächlich eher in Richtung 51mm gehen.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...renade.jpg

Sieghard:

Die Zündung wäre technisch machbar und tatsächlich habe ich die Idee nicht einmal selbst entwickelt, sondern ich kam über mein Studium der kaiserlich japanischen Armee im zweiten Weltkrieg darauf. Die Japaner hatten bereits damals Handgranaten, welche man direkt aus dem Kommando-Mörser verschießen konnte (höhere Reichweite, mehr Präzision auf die Distanz) oder eben per Hand werfen konnte.

Und dann fand ich heraus, dass die Franzosen in Kalter Krieg Zeiten Handgranaten hatten, welche man auch als Gewehrgranaten verwenden konnte. Weiß heute auch noch kaum jemand. Dabei war die Idee normale Handgranaten mit einem anschraubbaren Zusatz als Gewehrgranaten zu verwenden um sie auf höhere Distanz einsetzen zu können. Darüber hinaus gab es auch Prototypen von Gewehrgranaten welche man auch per Hand werfen konnte.

Und heute verwenden die Ukrainer veraltete Gewehrgranaten als Munition für Mini-Drohnen.

Nun muss man das ganze nur noch verbinden:

Japaner wie Franzosen wollten ihren normalen Handgranaten weitergehende Fähigkeiten verleihen. Stattdessen nehmen wir Gewehrgranaten und befähigen diese auch per Hand geworfen zu werden. Und schließlich kann man sie in ultraleichte schallgedämpfte Kommando-Mörser packen und von Drohnen abwerfen - e voila !

Schallgedämpfte Kommando-Mörser deshalb, weil man so aus voller Deckung agieren kann und der Knall deutlich reduziert wird und dies oft einfach sein wird als die Teile von einem Gewehr aus abzufeuern. Dann füttert die Gruppe mit den insgesamt von dieser mitgeführten Gewehr-Hand-Granaten entsprechend den Kommando-Mörser, die hohe Kadenz erlaubt es hier zudem von einer Stelle aus blitzartig einen immensen Feuerhagel zu veranstalten, während dies vom Gewehr aus so (Deckungsbedingt) meist nicht möglich wäre.

Allgemein:

Wer sich für Granaten interessiert, dem empfehle ich sehr die folgende Seite:

https://www.lexpev.nl/index.html
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(10.05.2022, 08:54)Quintus Fabius schrieb: Ein Tausch von MG Munition in Richtung der Maschinenkarabiner (also vom Gurt ins Magazin) ist nun im echten Kampf möglich und sinnvoll - wenn beide Waffen das gleiche Kaliber verwenden - umgekehrt (BROENSENS Vorschlag) ist es absolut nicht sinnvoll und sehr unpraktisch von den Magazinen auf den Gurt zu munitionieren.

So hätte ich das auch gesehen, aber es war kein Vorschlag von mir. Ich wollte lediglich die entgegenlautende Aussage hinterfragen, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass man ein MG aus den Magazinen der Gruppe nachladen würde.

Was mir da aber immer noch nicht einleuchten will, ist der Punkt, dass man im Falle eines leergeschossenen MGs meistens wohl auch nicht mehr ganz so viel sonstige Munition dabei hätte. Also müsste man im Endeffekt sieben Mann kampfunfähig machen, um einem Mann noch mal kurz die Möglichkeit zum Wirken zu geben, denn der Verbrauch ist ja nun mal deutlich höher beim MG.
Da klingt der Gedanke mit den zusätzlichen Gurten statt Magazinen in der Gruppe für mich deutlich stimmiger.
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Dieser Punkt ist ja jetzt nicht von mir, ich will aber trotzdem versuchen darauf zu antworten:

Heute feuern die "Sturmgewehr" Schützen im Gefecht ebenfalls sehr viel, und sehr viel mehr als dies früher der Fall war. Diese Entwicklung begann in Vietnam und pflanzte sich bis heute fort. Ein Grund dafür ist, dass das Gefecht von immer weniger Soldaten in immer größerer Zerteilung geführt wird, die Dislozierung immer mehr zunimmt und man zugleich es mit immer beweglicheren elusiveren Gegnern zu tun hat.

Eine treibende Kraft dabei ist die Vernetzung bzw. heute der Funk für alle. Es wäre früher ja gar nicht möglich gewesen, die Kräfte so auseinander zu ziehen, weil dann jede Führung und Koordination weg gewesen wäre. Heute aber ermöglich der Funk für jedermann eine noch größere Dislozierung zu wählen, was zugleich vorteilhaft und fast auch schon zwingend notwendig ist, so groß ist die Feuerkraft heute geworden.

Das führt dazu, dass sich der Schwerpunkt des Kampfes selbst auf der untersten Ebene der Gruppen und Trupps rasant verlagern kann. Da dann das MG auf Position 1 ist, wo der Schwerpunkt Anfangs war, dann aber Position 2 plötzlich der Objektpunkt ist an welchem sich das Hauptgeschehen abspielt, bedingt dies zwingend, dass die "Sturmgewehr"-Schützen dort das MG Feuer substituieren. Bis entweder das MG an der neuen Position ist oder bis sie die Lage selbst so bereinigt haben.

Beschließend liegt das auch daran, dass der Feind auf ein MG als Schwerpunktwaffe auf zwei Weisen reagieren kann: 1. Er schaltet es aus. 2. Er vermeidet es und setzt woanders an. Aufgrund der Feuerkraft, der Körperpanzerung und vor allem der Überlegenheit unserer Optiken (!) neigen viele Feinde heute zu Option 2. Die Rolle der Optiken wird ganz allgemein unterschätzt und genau genommen ist die Optik heute relevanter als die Waffe selbst geworden.

In der praktischen Realität führt dies dazu, dass "Sturmgewehr"schützen immer öfter mit ihren "Sturmgewehren" so wirken müssen, wie es eigentlich für ein MG angedacht ist und wofür ihre Waffen eigentlich gar nicht konzipiert sind. Deshalb beispielsweise auch die Berichte über zu heiß geschossene G36 etc.

Dies erhöht dann schlußendlich auch den Munitionsverbrauch der "Sturmgewehr"schützen dramatisch. Heute verschießen diese teilweise mehr Munition in einem Feuergefecht als das Gruppen-MG, was ursprünglich so ja nie vorgesehen war. Die Waffen selbst sind aber dafür gar nicht ausgelegt und entsprechend treten alle möglichen Probleme auf.

Ganz beschließend: eine wesentlicher Aspekt der heute noch nicht ansatzweise realisiert wird ist die Frage der Bekämpfung von Mini-Drohnen. Mit einer modernen intelligenten Optik ist es möglich solche Drohnen mit Kugelwaffen abzuschießen - das einzige verbliebene Problem ist dabei die Ortung / Wahrnehmung. Dafür braucht man aber ebenfalls mehr Munition und muss de facto analog zu einer Schrotflinte recht viele Kugeln in einen gewissen Streukreis bringen. Entsprechend müssen Kugelwaffen der Zukunft spezifisch dafür ausgelegt / konzipiert werden.

Das beißt sich aber stark mit den aktuell vorherrschenden ultraleichten AR-15 Derivaten.
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(10.05.2022, 08:54)Quintus Fabius schrieb: Deshalb wäre es mein rein persönliches Ideal die gurtgefütterten MG hinter uns zu lassen und stattdesen auf de facto Maschinengewehre umzusteigen, welche so leicht und kompakt sind, dass jederman damit ausgestattet werden kann. Diese werden dann per Magazin gefüttert. Dies senkt zwar die Feuerkraft im Verhältnis zu dem gurtgefütterten MG, erhöht sie aber im Verhältnis zum Maschinenkarabiner (!) und insgesamt steigt damit die Feuerkraft der Gruppe an.

Also für mich bist Du der deutsche William F. Owen.
Kennst Du bestimmt.
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Itzo laß mich lachen, dass habe ich schon mal gehört!

Dem geneigten Leser:

https://search.informit.org/doi/pdf/10.3....201101718
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Wenn man zu allem bedenkt, daß besonders Zugs- und Gruppengliederung fast vollständig für den Einsatz des klassischen MGs (bspw. Maxim, aber auch noch MG 74) konzipiert sind, wären mit einem "Einmann-MG für alle" die meisten herkömmlichen Organisationsweisen für Zug und besonders Gruppe überlebt.

(10.05.2022, 20:54)Quintus Fabius schrieb: Itzo laß mich lachen, dass habe ich schon mal gehört.

Zu Recht natürlich.
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Exakt so ist es, und dass wäre auch ein Ziel des ganzen. Aber wir stecken bei der Infanterie im Endeffekt seit Dekaden fest. Man starrt stattdessen gebannt auf das Spektakel der großen / aufwendigen / teuren Systeme und verkennt, dass völlig andere Formen des Krieges möglich sind, die mit dem bisherigen konventionellen Vorgehensweisen sehr weitgehend brechen könnten. Der moderne Krieg im Sinne von Trinquier wäre ein Beispiel dafür, aber es beschränkt sich eben keineswegs darauf. Es ist geradezu absurdistisch, dass wir die Infanterie derart vernachlässigen, obwohl die Kosten von erheblichen Leistungsteigerungen für diese im Vergleich marginal wären.

Man könnte die Infanterie immens in ihrem Kampfwert steigern, und dies würde nicht einmal viel kosten. Die Ausrüstung ist hier aber eben nur die halbe Miete (oder sogar nur die Viertel Miete), die Frage der Doktrin meiner Meinung nach demgegenüber die alles entscheidende.

Von den aktuell real verfügbaren "Kugelwaffen" halte ich persönlich das Surefire MGX für die am besten geeignete Waffe. Dieses (de facto) lMG im Kaliber 6,5mm Creedmoor wäre meiner Ansicht nach die Optimalbewaffnung. Wer hier nun sofort die Augenbrauen runzelt darob des Kalibers, welches ja fürs Präzisionsschießen auf weite Distanzen angedacht wurde - exakt deshalb ! Das USSOCOM hat im übrigen gurtgefütterte MG in diesem Kaliber eingeführt / und führt dann parallel dazu AR-15 Derivate im gleichen Kaliber, sowohl als Maschinenkarabiner wie auch als Zielfernrohrgewehre.

https://www.thedrive.com/the-war-zone/28...achine-gun

https://www.youtube.com/watch?v=04KTHFDPLrc

Eine Surefire MGX in diesem Kaliber wäre ohne jedwedes technische Risiko, auf der Stelle beschaffbar und umsetzbar und sie wäre auch noch de facto konventionell (was die verwendete Technologie angeht).

https://www.youtube.com/watch?v=FXzn27vFb5Q
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