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Zitat:Was die katholische Kirche macht ...
ist so nicht richtig. Es ist eine - mehr oder weniger große - Zahl von Einzelfällen, die m.E. nicht einer Institution angelastet werden können.
Mißbrauch kommt in der allermeisten Zahl in der Familie vor - deshalb wird trotzdem niemand die Institution "Ehe" in Zweifel ziehen, oder?
Und Fälle wie "Odenwaldschule" oder gar "Fritzl" zeigen, dass es sich um ein allgemeines gesellschaftliches Problem handelt, das auch vor den Kirchen nicht halt macht.
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Erich schrieb:Zitat:Was die katholische Kirche macht ...
ist so nicht richtig. Es ist eine - mehr oder weniger große - Zahl von Einzelfällen, die m.E. nicht einer Institution angelastet werden können.
Mißbrauch kommt in der allermeisten Zahl in der Familie vor - deshalb wird trotzdem niemand die Institution "Ehe" in Zweifel ziehen, oder?
Und Fälle wie "Odenwaldschule" oder gar "Fritzl" zeigen, dass es sich um ein allgemeines gesellschaftliches Problem handelt, das auch vor den Kirchen nicht halt macht. Korrekt.
Und ein großer Widerspruch: Diese Einzelfälle geschehen in der katholischen Kirche. Warum zeigt diese riesige Organisation keinerlei Willen, die "wenigen" Einzelfälle aufzuklären?
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Nach der Aufklärung:
Langsam erweisen sich Einzelfälle als Hysterie
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Zitat:Interner Streit im Vatikan über Missbrauchsfälle eskaliert
Vatikan-Stadt (Reuters) - Der innerkirchliche Streit über den Umgang mit sexuellem Missbrauch ist eskaliert.
Am Wochenende wurden Vorwürfe des Wiener Kardinals Christoph Schönborn bekannt, im Fall seines Vorgängers Hans Hermann Groer habe der langjährige Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano Missbrauchs-Ermittlungen verhindert. Der vatikanische Außenminister Sodano habe sich damit gegen den damaligen Kardinal Joseph Ratzinger durchgesetzt. Der heutige Papst Benedikt XVI. habe 1995 die Vorwürfe gegen Groer untersuchen lassen wollen, dieser habe sich an jungen Seminaristen vergangen. Der 1995 zurückgetretene und 2003 gestorbene Groer hatte die Anschuldigungen bestritten.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE64806H20100509">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 6H20100509</a><!-- m -->
Ohne die Missbrauchsfälle bagatellisieren zu wollen, sollte man evtl. auch darauf achten, wer wen im Vatikan los werden will oder wer wen mit diversen Fällen in Verbindung bringen will, egal ob was dran ist oder nicht, einfach nur um die betreffende Person loszuwerden oder zumindest zu diskreditieren...
Schneemann.
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zunächst mal - auch ein Bischof Mixa hat das Recht auf ein faires Verfahren ohne Vorverurteilung; dass die Situation insgesamt inzwischen untragbar war zeigt die nächste Information der Süddeutschen Zeitung (und nebenbei auch noch die offizielle Meinung aus dem Vatikan):
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~E274213DFADDD4EFAB602459940880FBD~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B487 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Missbrauch
Bistum Augsburg „zutiefst gespalten“
Die Diozöse Augsburg steht vor einem Neuanfang: Papst Benedikt XVI. hat das Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa angenommen. Weihbischof Grünwald wurde zum Diözesanadministrator gewählt. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt gegen Mixa.
...
„Es gibt keine Alternative zu der Linie, die der Papst schon als Präfekt des Glaubenskommission einleitete, nämlich der Offenlegung und der Null-Toleranz“, sagte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, angesichts der Entscheidung des Papstes dieser Zeitung.
....
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Zitat:Benedikt XVI. in Portugal
"Kirche selbst ist für Skandal verantwortlich"
Zum Auftakt eines viertägigen Besuchs in Portugal hat Papst Benedikt XVI. deutliche Worte für die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche gefunden: "Der größte Angriff auf die Kirche kommt heute aus dem Innern der Kirche selbst - durch die Sünde", sagte der Papst auf dem Flug von Rom nach Lissabon. Damit distanzierte er sich von der anfänglichen Reaktion der Kirche auf den Missbrauchsskandal. Der Vatikan hatte zunächst Kräfte von außen - zum Beispiel Medien, Homosexuellen-Aktivisten und Abtreibungsbefürworter - vorgeworfen, die Missbrauchsfälle zu instrumentalisieren, um einen Feldzug gegen Kirche und Papst zu führen.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/papstportugal102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/papstportugal102.html</a><!-- m -->
Wenigstens mal kein Verweis auf andere "draußen"...
Schneemann.
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das gleiche berichtet die FAZ
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B4879AD8823449B4BB367/Doc~E88D0A266821F4C55AD26A295B3FAC08B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub79FAD9952A1B487 ... ntent.html</a><!-- m -->
und das gibts auch noch auf Video
<!-- m --><a class="postlink" href="http://video.gmx.net/watch/7534070#.00000002">http://video.gmx.net/watch/7534070#.00000002</a><!-- m -->
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Erich schrieb:zunächst mal - auch ein Bischof Mixa hat das Recht auf ein faires Verfahren ohne Vorverurteilung; ... dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubC4DEC11C008142959199A04A6FD8EC44/Doc~E23F8DBB82BD24CEDB69A312AA3ABB1A7~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubC4DEC11C0081429 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Missbrauchsvorwürfe
Ermittlungen gegen Mixa eingestellt
Missbrauch nein, Gewalt ja: Gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Mixa wird nicht mehr wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger ermittelt. Ein Sonderermittler nannte aber Vorwürfe der „schweren körperlichen Züchtigung“ glaubhaft. Die Taten sind schon verjährt.
14. Mai 2010
Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa hat sich nicht erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt stellt ihre Vorermittlungen ein. ...
was bleibt ist schlimm genug
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Oha, und sie bewegt sich do...äh...er bewegt sich doch...
Zitat:Papst und Kondome
Ein Segen – nicht nur für Afrika
Mit wenigen, bedacht platzierten Sätzen rückt der Papst vom kategorischen Kondomverbot der katholischen Kirche ab. Er weist damit darauf hin, wofür Kirche da ist: für die Menschen. Ein Kommentar.
Wer hätte das gedacht? Der gelehrte, der intellektuelle, der theologisch beschlagene Benedikt XVI. verlässt das Studierzimmer der Disputation und geht in einer Weise auf die Menschen zu und auf ihre Nöte ein, die der katholischen Kirche Ehre macht. Mit wenigen, bedacht platzierten Sätzen rückt er vom kategorischen Kondomverbot der katholischen Kirche ab. Er weist damit darauf hin, wofür Kirche da ist: für die Menschen. Und dass die Kirche ihrer Verantwortung gerecht wird, indem sie nicht nur Aids-Kranken hilft, sondern ihren Teil dazu beiträgt, die Ansteckung weiterer Menschen möglichst zu verhindern.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-11/kirche-katholizismus-papst-verhuetung">http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... verhuetung</a><!-- m -->
Schneemann.
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Ja, man glaubt es kaum. Nur kann ich die Euphorie des Spiegel-Autoren nicht teilen. Sicherlich mag diese Wendung positiv sein, aber ich befürchte das die RKK nun diesen Vorstoß vorerst als "Schaufensterleistung" verwerten wird. Sprich: Weitere Reformen werden erst mal auf der Strecke bleiben und die Forderung nach ihnen mit dem Hinweis auf diese neue Wendung abgewehrt.
Aber was soll's. Der Glaube das es in dem Laden auf absehbare Zeit mal ein Reformfeuerwerk gibt, dürfte illusorisch sein. Insofern sollte man schon über diesen einen Schritt froh sein. Vielleicht gibt es ja sogar noch in diesem Jahrzehnt einen weiteren.
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Schneemann schrieb:Oha, und sie bewegt sich do...äh...er bewegt sich doch....... gerade rechtzeitig zur Grippe-Zeit; da dieses "Kondomski-Ding" ja gegen ansteckende Krankheiten helfen soll und inzwischen die Verwendung zugelassen ist, werde ich eine solche Tüte in der Apotheke holen und auf meine Nase stülpen; gibt's das Ding auf Rezept?
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Zitat:Verdächtiges Päckchen schreckt US-Botschaft im Vatikan auf
Bombenalarm in der amerikanischen Vertretung im Vatikan: Dort wurde ein verdächtiges Päckchen entdeckt. Ein Entschärfungskommando war im Einsatz - und gab wenig später Entwarnung.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...10,00.html
Zitat:Vatikan gründet Zentralbank
Die Vatikanbank IOR ist wegen des Verdachts der Geldwäsche ins Visier der italienischen Finanzpolizei geraten. Nun will Papst Benedikt XVI. für mehr Transparenz bei den Finanzgeschäften des Vatikans sorgen. Dazu wird eine eigene Zentralbank gegründet.
http://www.tagesschau.de/ausland/vatikan176.html
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Zitat:Neues Buch von Papst Benedikt
"Wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus"
Papst Benedikt XVI. ist in seinem neuen Buch einen Schritt auf das Judentum zugegangen. Er lehnt darin die These ab, wonach die Juden kollektiv für den Tod Jesu verantwortlich seien. Aus der jüdischen Welt bekommt Benedikt Applaus für diese Äußerungen. Der Vatikan hat diese zentrale Passage des Buches bereits vorab veröffentlicht.
In seinem neuesten Buch greift Papst Benedikt XVI. eines der sensibelsten Themen der Theologiegeschichte auf. Wer war verantwortlich für den Tod Jesu am Kreuz? Die These, dass das Volk der Juden als solches den Tod des Gottessohnes zu verantworten habe, hat über Jahrhunderte zu den schlimmsten antisemitischen Exzessen geführt. Die pauschale Verunglimpfung von Juden als Gottesmörder hat Pogromen eine vermeintlich theologische Legitimation geliefert. Auch im Neuen Testament finden sich Anhaltspunkte für eine solche antijüdische Deutung des Kreuzestodes Jesu.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/papstbuch100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/papstbuch100.html</a><!-- m -->
Schneemann.
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@Schneemann:
danke für die Info - ist aber die Wiederholung einer schon mehrfach genannten Aussage auch früherer Päpste
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Es ist interessant, zumal Antisemitismus in der Anfangszeit ein wesentlicher Punkt der Legitimierung des Christentums war.
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