Russland vs. Ukraine
Welche?
Falls es nur um das Prozedere geht – seine Follower stellen Fragen, der Anwalt oder die Ehefrau leiten die Fragen weiter. Girkin antwortet dann per Brief, in seltenen Fällen auch per Voicemail.
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(24.10.2024, 00:32)lime schrieb: Wenn ich sowas lese stellen sich mir automatisch Fragen Huh

Glaube mir, wenn er so weitermacht, meldet der sich nicht mehr lange aus dem Straflager. So oder so.
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Man wird sehen. Der "Club der Patrioten" und die nationalistische Opposition stellen den Kreml jedenfalls vor erhebliche Probleme. Anders als z.B. Nawalny lässt sich Girkin nicht glaubhaft als Feind Russlands stilisieren.

Obendrein ist seine Anhängerschaft viel breiter aufgestellt. Nawalnys nationalliberale Bewegung war ein Projekt der nordwestrussischen urbanen Mittelschicht, das durch Emigration zusätzlich geschwächt wurde. Die Nationalisten hingegen finden ihre Anhänger fast überall.

Angesichts der Verehrung, die der selige Prigoschin heute noch erfährt, ist es wenig wahrscheinlich, dass die russische Rechte den Tod einer weiteren Identifikationsfigur einfach hinnehmen würde. Aus dem Fenster wird er sobald nicht fallen. Aber man wird Girkin mundtot machen und diskreditieren; wie bei Uncle Fester zuvor dürften bald auch bei ihm die ersten Geschichtchen über vergewaltigte Jungfrauen auftauchen.

Außerdem: In wenigen Tagen gilt das neue Zensurgesetz. Girkins Kanal hat weit mehr als die als Untergrenze angesetzten 10.000 Follower. Und da er mit Lagerhaft und Entzug der Bürgerrechte bestraft wurde, kommt er nach dem neuen Gesetz für eine Registrierung durch Roskomnadsor gar nicht erst infrage. Sie werden ihm und seiner Familie den Saft abdrehen.
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Zur Lage Russlands:

Eine Studie von Militärärzten und Forensikern um Alexander Boschtschenko, Dozent für forensische Anatomie an der Militärmedizinischen Akademie S. M. Kirow, hat die häufigsten Todesursachen bei russischen Soldaten aus einem "gegenwärtigen Konflikt" ausgewertet. Untersucht wurden sowohl im Einsatzgebiet gefundene Leichen als auch Soldaten, die erst während der Evakuierung ihren Wunden erlagen. Todesfälle in medizinischen Einrichtungen wurden nicht untersucht.

Dabei ergab sich, dass 74,5% der untersuchten tödlichen Verwundungen auf Explosionen zurückgingen, und zwar meist auf die Splitterwirkung. In 14,7% der Fälle waren Schusswunden die alleinige Todesursache, gefolgt von Verbrennungen und stumpfer Gewalt (jeweils rund 4%). Die restlichen 3% entfielen auf Stichverletzungen, Erfrieren, Ertrinken, Stürze, Überfahren und krankheitsbedingte Todesursachen, vor allem Herzversagen.

Am häufigsten tödlich waren Splitterverletzungen im Kopf- und Halsbereich sowie an den unteren Extremitäten. Einzelne Schusswunden führten eher zum Tod als einzelne Treffer durch Splitter. Bemerkenswerterweise wiesen 83,7% derer, die erschossen wurden, nur eine einzige Schussverletzung auf. Bei warmen Außentemperaturen trat der Tod schneller und häufiger ein.

Die Studie geht im Wortlaut auf den Ukraine-Krieg gar nicht ein, doch nahmen russische Soldaten im Berichtszeitraum nur in der Ukraine an Kampfhandlungen teil. Außerdem widmen sich die Autoren speziell den Raketen, die von HIMARS verwendet werden. Demnach sahen sich russische Militärärzte vor allem durch die M30A1-Rakete vor große Probleme gestellt. Man beobachtete typischerweise schwerste Verletzungen der inneren Organe, die Überlebenschancen waren auch bei rechtzeitiger Versorgung äußerst gering. (Quelle)

Zum ukrainischen Vorstoß auf Kursk:

Der russische Gegenstoß via Snagost taucht in den Beiträgen der meisten Z-Blogger nicht mehr auf. Dafür hat nun die ukrainische 82. Luftlandebrigade auf Facebook und Telegram Bilder veröffentlicht, die sich auf der Straße Snagost-Seleny Schljach (hier) geolokalisieren lassen und einen veritablen "Highway of Death" zeigen, wie die Ukrainer es in Anlehnung an den Zweiten Golfkrieg selber nennen. Die russische 155. Marineinfanteriebrigade soll dort insgesamt 148 gepanzerte bzw. geschützte Fahrzeuge, 22 Stück Artillerie und 38 ungeschützte Transportfahrzeuge verloren haben. (Quelle) Die täglichen Listen von Perpetua weisen tatsächlich auf große russische Verluste in dem Gebiet hin, vor allem zu Wochenbeginn.

Luftkrieg:

Die Ukrainer haben mit Drohnen Russlands größte Sprengstofffabrik bei Dserschinsk (nahe Nischni Nowgorod) angegriffen. Zu den Schäden existieren widersprüchliche Angaben. (Quelle)

Mögliches Kriegsverbrechen:

In einem Dorf bei Brjansk wurde am Montag der Einsatzoffizier der 1. Staffel des russischen 52. Bomberregiments aus Schajkowka (fliegt Tu-22M3) ermordet aufgefunden. Major Dmitri Golenkow wurde von der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft als Kriegsverbrecher gesucht, weil er Angriffe auf einen Supermarkt und einen Wohnblock mit insgesamt 68 Toten befohlen haben soll. Der ukrainische Militärnachrichtendienst hat Golenkows Tod auf Telegram in einer recht zynischen Weise kommentiert, die einer Selbstbezichtigung gleichkommt. (Quelle)
(21.10.2024, 16:56)Hinnerk2005 schrieb: Sowohl der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA als auch der US Verteidigungsminister haben dieser Darstellung, wenn auch in diplomatischer Form um die Verbündeten Ukraine und Südkore nicht zu beschädigen, aber dennoch unmissverständlich widersprochen.

Ich mache mir eine Erinnerung in meinen Kalender und dann schauen wir in 1-3 Monaten, ob an diesen Latrinenparolen etwas dran war.
Die US-Regierung hat gestern bestätigt, dass sich nordkoreanische Truppen in Russland befinden und gegenwärtig nach Kursk verlegt werden. (Quelle)

Auf Satellitenbilder der Südkoreaner angesprochen, die das nordkoreanische Kontingent zeigen sollen, sagte Russlands Präsident Putin vor internationalen Journalisten: "Bilder sind etwas Greifbares; Wenn Bilder etwas zeigen, dann gibt es das Gezeigte auch." (Quelle)
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Verschiedene russ. Quellen melden die Eroberung der Stadt Hirnyk

https://de.wikipedia.org/wiki/Hirnyk_(Donezk)
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Von rostec wurde ein stationäres pantsir -SMD-E Modul vorgestellt .
Anstatt einer 30mm Mk hat man zwei verschiedene Arten Fk
Das System verwendet weiterhin das 3-Kanal-1RS-2 "Helmet"-Radar für die Zielerfassung und -verfolgung.
Mit den TKB-10-55 Kurzstrecken Fk werden Ziele in Bereichen zwischen 500 und 7.000 Metern Entfernung und in Höhen von 15 bis 5.000 m bekämpft.
Das System könnte bis zu 48 dieser Mini Fk tragen.
https://m.vk.com/wall-123538639_4280591
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Zur geostrategischen Lage:

Südkoreanische Medien haben Informationen veröffentlicht, die auf eine Interventionsbereitschaft Seouls hindeuten. Die Journalisten konnten den Verlauf eines Chats abfilmen, den Han Ki-ho, Abgeordneter der regierenden Konservativen, mit dem Minister für Nationale Sicherheit Shin Won-sik führte. Darin schreibt Han: "Wenn wir mit der Ukraine zusammenarbeiten, wäre es gut, nordkoreanische Truppen mit Raketen anzugreifen und den Schaden im Sinne der psychologischen Kriegsführung zu nutzen." Shin antwortete: "Ich werde mich darum kümmern."

Darauf angesprochen, ob er für solche Angriffe nicht Aufklärungsteams am Boden brauche, antwortete Shin: "Das passiert bereits". Verteidigungsminister Kim Yong-hyun sah sich genötigt klarzustellen, dass es sich um ein privates Gespräch gehandelt habe. Shin, so Kim, habe nicht die offizielle Politik Südkoreas vertreten. Die oppositionelle Demokratische Partei fordert Shin nun auf, seine Aussagen klarzustellen oder zurückzuziehen. Sollte Shin die Wahrheit gesagt haben, komme das einem Kriegseintritt Südkoreas ohne Parlamentsbeschluss gleich. (Quelle)

Zur Lage der ukrainischen Armee:

Der Militärhistoriker und Offizier Roman Ponomarenko (12. Spezialisierte Brigade "Asow") bemängelt in einem Beitrag auf Telegram die sinkende Qualität des ukrainischen Offizierskorps. Es sei bereits schwierig geworden, einen guten Kompaniechef zu finden. Durch die massive Vergrößerung der Armee seien Qualitätseinbußen zwar zu erwarten gewesen, doch sei die Offiziersausbildung insgesamt nicht praxistauglich; die Abgänger der Militärakademie müssten im Feld alles noch einmal von vorne lernen. Er schreibt weiter, dass fähige Offiziere oft unter Burnout leiden; die Verlustrate unter Zugführern sei überdies sehr hoch. Außerdem würden Feldbeförderungen oft unter der irrigen Annahme erfolgen, dass z.B. ein guter Zugführer automatisch auch einen guten Kompaniechef abgeben werde. (Quelle)

[Schon seltsam … Ich bin ja ein entschiedener Gegner der Parole "die Geschichte wiederholt sich", aber in gewisser Weise wiederholt sie sich halt doch. Was Ponomarenko schreibt, schrieben fast aufs Wort genau auch US-Offiziere in Vietnam oder deutsche Offiziere im Zweiten Weltkrieg. Es scheint eine unvermeidliche Entwicklung in langen, verlustreichen Kriegen zu sein. Vielleicht entsteht ja just dadurch der Eindruck, dass sich die Geschichte wiederholt: Menschen und Staaten machen immer wieder die gleichen Fehler.]
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Zitat:Dabei ergab sich, dass 74,5% der untersuchten tödlichen Verwundungen auf Explosionen zurückgingen, und zwar meist auf die Splitterwirkung. In 14,7% der Fälle waren Schusswunden die alleinige Todesursache, gefolgt von Verbrennungen und stumpfer Gewalt (jeweils rund 4%). Die restlichen 3% entfielen auf Stichverletzungen, Erfrieren, Ertrinken, Stürze, Überfahren und krankheitsbedingte Todesursachen, vor allem Herzversagen.

Am häufigsten tödlich waren Splitterverletzungen im Kopf- und Halsbereich sowie an den unteren Extremitäten. Einzelne Schusswunden führten eher zum Tod als einzelne Treffer durch Splitter. Bemerkenswerterweise wiesen 83,7% derer, die erschossen wurden, nur eine einzige Schussverletzung auf. Bei warmen Außentemperaturen trat der Tod schneller und häufiger ein.
Das ist ein Thema, das mich seit Beginn dieses Krieges auch schon öfters beschäftigt hat. Man neigt ja dazu, sich nur auf Statistiken und Bilder von brennenden Panzern zu konzentrieren, was aber gerade auch den Blick auf die Verwundetenversorgung verstellen kann. Interessant in diesem Kontext wäre es, wenn man die Folgen von Sepsis und Entzündungen besser erfassen würde.

Wenn man sich medizinische Berichte der Wehrmacht aus dem Zweiten Weltkrieg anschaut, so stößt man unweigerlich auf die hohe Zahl an Verstorbenen durch Blutvergiftungen. Die Militärärzte berichteten u. a. davon, dass Schwarzerde, die durch Splitterverletzungen in die Körper gelangte, meistens massive Entzündungsreaktionen hervorgerufen hätten und dass man diesen "Verschmutzungen" kaum richtig beikommen konnte. Grob die Hälfte der Betroffenen starb daran.

Sicherlich hat man heutzutage bessere Möglichkeiten zur Bekämpfung der betreffenden Bakterien als die verantwortlichen Infektionsursachen (Antibiotika), aber bis die Verwundeten im Lazarett sind, dürften teils immer noch erhebliche Zeitspannen vergehen. Und zumindest auf der russischen Seite ist die logistische Kette bei der Verwundetenversorgung nicht die beste.

Es wäre also ganz interessant, wenn man abgrenzen könnte, wie hoch die Verluste unter den Verletzten durch diese Art von Infektionen sind.

Schneemann
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Zitat:Einzelne Schusswunden führten eher zum Tod als einzelne Treffer durch Splitter. Bemerkenswerterweise wiesen 83,7% derer, die erschossen wurden, nur eine einzige Schussverletzung auf

Wäre ich jetzt Zyniker, würde ich mich ja Fragen, wie es wohl kommt, das einzelne Schußwunden bei Russen eine so hohe Todesraten haben... Frei nach Kayar Yanar: Nein, du kommst hier net raus!?
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Das ist grundsätzlich so, dass Wunden durch Geschosse aus Feuerwaffen querschnittlich tödlicher sind als Splitter, diese aber viel häufiger sind. Das hat zum einen damit zu tun, dass Geschosse oft mehr Schaden anrichten, zum anderen damit, dass Splitterschutz und der Helm gegen vielen Arten von Splitter schützen, nicht aber gegen Geschosse aus Feuerwaffen, die durch den Splitterschutz durchgehen.

Viele Russen tragen beispielsweise Splitterschutz zusätzlich an Hals und Schultern, dazu den Helm. Damit fallen etliche Verletzungen durch Splitter in diesem Bereich aus. All dieser Schutz, einschließlich des Helmes wird aber von Kugeln durchschlagen. Entsprechen verursachen Splitter Verletzungen dort wo keine Körperpanzerung ist, was die nicht so lebenswichtigen Stellen sind. Deshalb verusachen sie mehr Verletzte und weniger Tote. Während Kugeln wenn sie durch die Körperpanzerung gehen ja gerade eben dort wirken, wo es lebenswichtig ist.

Bei Splittern werden hier übrigens auch durch die Luft geschleuderte Steinchen, zerplatzte Steine, und Holzsplitter mitgezählt. Insbesondere letztgenannte sind in der Ukraine sehr oft die Ursache von Verletzungen. Flächenwaffen wirken auf Bäume / Gehölze usw. genau darin sind die Stellungen / Infanteristen, und entsprechend zerplatzen hier Holzstämme / Äste und die Splitter von diesen treffen dann die Soldaten.
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(26.10.2024, 05:35)muck schrieb: (...) Die US-Regierung hat gestern bestätigt, dass sich nordkoreanische Truppen in Russland befinden und gegenwärtig nach Kursk verlegt werden. (Quelle)

Auf Satellitenbilder der Südkoreaner angesprochen, die das nordkoreanische Kontingent zeigen sollen, sagte Russlands Präsident Putin vor internationalen Journalisten: "Bilder sind etwas Greifbares; Wenn Bilder etwas zeigen, dann gibt es das Gezeigte auch." (Quelle)

Danke für den Link, die interessanten Infos befinden sich hinter der Bezahlschranke des WSJ. ich lese wörtlich im mir zugänglichen Teil des Artikels:

The Biden administration believes that some North Korean troops are on their way to Russia’s Kursk region to help Moscow fend off Ukrainian forces who mounted an offensive there in August, according to a U.S. official.

US officials haven't yet confirmed South Corean reports that the North Corean soldiers will fight on the battle fields.


(Hervorhebung durch mich)

Man gibt also von Seiten der USA keine konkreten, belastbaren Bestätigungen der "Berichte" der Ukraine oder Südkoreas.

Ich bin an dieser Stelle völlig emotionslos, ob nordkoreanische Truppenkontingente aktiv in die Kampfhandlungen eingreifen oder nicht ist mir völlig gleichgültig. Ich gehe aber nur ungern Propagandmeldungen EGAL welcher Seite auf den Leim.

Deswegen warte ich weiter ruhig ab, ob es belastbare Bestätigungen der Meldungen gibt über die wir hier diskutieren. Ich lasse mich übrigens gerne umstimmen, wenn diese vorgelegt werden sollten. Wir werden sehen.

Neulich las ich eine Meldung des ukrainischen Geheimdienstes, wonach man die nordkoreanischen Truppen als ostsibirische "Buryaten" (so der Ausdruck im englischsprachigen Artikel) ausgebe.

So kann man dann natürlich die "Nordkoreaner" auch aus dem Hut zaubern.

Mich erinnert diese ganze Posse um die Nordkoreaner dann doch stark an die Massenvernichtungswaffen des Irak. Heute weiß die ganze Welt aus dem Munde des reumütigen Colin Powells, wie es darum wirklich stand. Er war derjenige, der vor der UNO Vollversammlung "Beweise" für deren Existenz vorlegte.
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Eine Pressemitteilung des nordkoreanischen Außenministeriums

http://kcna.kp/en/article/q/1b5206685a5d...1712.kcmsf
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Eine "Posse" deren zurgrundeliegende Fakten von Putin selbst bestätigt werden ... nunja. Ein kleines Spässle asiatischer Nachbarn im Rahmen einer kleinen Sonderoperation ist das wahrlich nicht.
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(Gestern, 17:23)Ottone schrieb: Eine "Posse" deren zurgrundeliegende Fakten von Putin selbst bestätigt werden ... nunja. Ein kleines Spässle asiatischer Nachbarn im Rahmen einer kleinen Sonderoperation ist das wahrlich nicht.

Quelle des Putin Zitats?
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Das bezieht sich vermutlich auf die folgende Aufnahme:

https://www.youtube.com/watch?v=9xVTRXZ2EwE

Im übrigen gibt es in Russland auch eine koreanische Minderheit. Entsprechend sind nachgewiesene koreanisch sprechende russische Soldaten noch kein Beleg für nordkoreanische Einheiten.
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