Zitat:Oder beispielsweise auch von Minenlegern/-räumern zur Kontrolle abseitiger Seegebiete? Auf diese wird man keine Langstreckenbombergruppen ansetzen, die werden auch nicht von modernen Wolfsrudeln gejagt oder durch einen Trägerverband angegriffen. Wenn es überhaupt eine Gefährdung gibt, dann durch Einzelfahrer oder sekundäre Kräfte des Feindes. Das solche Gefechte tödlich verlaufen können steht außer Frage, aber sie werden nicht hochintensiv sein.
Das sehe ich im Grunde ähnlich. Der Hauptschlagabtausch - wenn wir ihn so nennen wollen - wird sicherlich die größeren Einheiten binden und auch den einen oder anderen größeren Verlust mit sich bringen. Zur Unterstützung der Hauptflotte können notfalls auch die
Mogami-Fregatten eingesetzt werden (wenngleich auch eher im Verbund mit größeren Einheiten), aber eben ist dies nur eine Facette.
Bzgl. des Schutzes der Handelsrouten - speziell im Bereich des eigenen Küstenum- und -vorfeldes (und nicht direkt vor den gegnerischen Küsten) - werden aber diese kleineren Fregatten aber sehr wertvolle Dienste leisten können. Man kann davon ausgehen, dass im Falle eines Konfliktes mit China die Festlands-Umschlaghäfen - Tsingtau, Shanghai, Xiamen, Hongkong, Ningbo (alle in China) sowie wohl auch Busan (Südkorea) - eh nicht mehr angesteuert werden können. Sind also die Süd- und Ostrouten (z. B. Tauranga [Neuseeland], Sydney, Los Angeles, Dutch Harbor, Vancouver, Seattle, Panama) von enormem Gewicht. Und um diese Routen bzw. auch die wichtigsten EEZ-Routen zu sichern bzw. um mit dieser Sicherung die größeren Flottenkräfte nicht zu sehr in Anspruch nehmen zu müssen, sind diese kleineren Fregatten durchaus sehr nützlich.
In diesem Zusammenhang, gerade auch was die Offenhaltung der eigenen Häfen angeht, sehe ich es als sehr vorausschauend an, dass man mit 20 Minenabwehrfahrzeugen bei der JMSDF auch das Konzept der Minenabwehr im Auge hat. Die kleineren Einheiten werden gerne etwas unterschätzt, was dann teils dazu führte, dass man dann im Kriegsfall händeringend welche brauchte - so 1991 beim Golfkrieg, als die US Navy in Japan nach Minensuchern anfragte (und übrigens auch die Deutschen welche stellten), die dann im Kontext des US-Japan-Sicherheits- und Beistandspaktes auch gestellt wurden.
Insofern: Die japanische Flotte ist im Grunde sehr gut aufgestellt: Man hat die großen Einheiten und AEGIS-Zerstörer, mittlere Eskortkräfte - und da rechne ich die
Mogamis mit hinein - und leichte Kräfte zur Sicherung und Minensuche. Und dazu kommt noch eine maritime Aufklärungskomponente, die enorm stark ist (rund 100 Seeaufklärer verschiedener Typen).
Schneemann