@Broensen
Zitat:Ich halte das aber keineswegs für eine gute Lösung, sondern nur für machbar, wenn eben auch nicht sinnvoll. Ich denke viel mehr, dass man eine Winde und Kran fürs Sonar auf dem Verholdeck eigentlich integrieren können müsste, wenn man auf die Container verzichtet und vlt. etwas umorganisiert.
Der Meinung bin ich auch.
Zitat:Der Kran kann unter der Decke montiert werden, da kommt er nicht mit Tauen und Winden auf dem Boden in Konflikt. Eine 2x2m Kabelwinde ist da schon eher im Weg.
Ein Kran mMn genauso, guck dir mal das Rendering an. Der hängt ja nicht nur unter der Decke, da ist ein ganzes Gerüst drumherum um für die nötige Stabilität und Standfestigkeit zu sorgen. Dazu hängt ja im geschlossen zustand auch noch ein Towed Array lustig in der Gegend rum.
Also mit den Tauen kommt das mMn so oder in Konflikt, da muss die Tauführung entsprechend angepasst werden.
Zitat:Also nicht zivil, sonst wären die ganzen Containerersatzbauten ja nicht zulässig. Und in der BW träfe es zumindest die containerbasierten Wachtürme.
Wenn die BAB das rausfindet eieiei...
Zitat:Man sollte aber zumindest das gleiche System wie im F126 MM ASW verwenden, um die Technik später wieder aus- und in Container einbauen zu können, die man dann auf der F126 weiterverwenden kann. Ein allzu langes Leben dürften die F125 auch mit diesen Umbauten nicht haben.
Sehe ich auch so. Was aber auch gut möglich sein sollte, da die Container selbst soweit ich das beurteilen kann kein statischer Fixpunkt sind, der Inhalt scheint selbsttragend zu sein.
Zitat:Ich wäre mir da nicht so sicher, ob nicht vielleicht mehr als nur ein paar Kabel zwischen den beiden Containern erforderlich ist. (Z.B. Kühlleitungen?) Evtl. müssten da einzelne Komponenten aus dem Konsolen-Container aufs Verholdeck verlagert werden.
Kühlung glaube ich nicht, da das System ein "Komplettparket" ist, AE spricht da selber von "plug and play solution". Alles was das System benötigt (außer Strom) ist dabei. Restliche Anschlüsse könnten aber durchaus räumliche Nähe erfordern. Das wird man wahrscheinlich erst genau wissen wenn es mehr details zum f126 ASW MM gibt.
Zitat:Diese hier aber schon. Das sind keine Kriegs-, das sind Friedensschiffe.
Diese Friedensschiffe sind aber kriegsteuer und kriegsbesatzungsintensiv. Ich zahl doch nicht für einen Mercedes um dann nen Smart geliefert zu bekommen.
Zitat:Es ist ja umgekehrt. Du kürzt die Fähigkeiten des OPVs, um es als Fregatte einsetzen zu können. Dadurch wird es aber nicht zum vollwertigen Kriegsschiff, wie du ja selbst schon annähernd festgestellt hast. Und dann kommt man irgendwann an den Punkt, an dem die Abwägung kippt zwischen den Kosten der Umrüstung in Kombination mit Fähigkeitsverlust in der OPV-Aufgabe gegenüber einem Ersatzbau einer einfachen ASW-Fregatte.
Sehe ich genau andersherum. Größe, Sensorik und Potenzial zum Einsatz als Kriegsschiff wurde auf dieser Fregatte nicht realisiert, weshalb man es nachträglich als OPV (von der Ausrüstung her) heruntergestuft hat. Die Ursprungsversion der F125 kam mit MARS Werfer und Pzh2000 Turm, was wäre das denn bitte für ein OPV? Aus der "ASuW & Asymmetric Warfare Frigate" wurde somit nur noch eine "Asymmetric Warfare Frigate".
Ich habe nicht gesagt, dass aus der F125 kein vollwertige Kriegsschiff werden kann, sondern dass aus ihr keine vollwertige ASW Fregatte werden kann. Weil ihre Performance natürlich hinter purpose built ASW Combatants hinterherhinken wird. Trotzdem wäre das ein vollwertiges Kriegsschiff aber eben keine ASW Fregatte, sondern eine Mehrzweckfregatte mit besonderer Befähigung zu ASW.
Wir befinden uns aktuell einfach nicht in der geopolitischen Lage um große Ressourcen an Aufträge in Friedenszeiten zu vergeben. Mit OPV Aufgaben können wir uns befassen, wenn die high intensity capabilities stehen, dass ist eine
Bonusfähigkeit, kein must have.
Zitat:Erst recht dann, wenn du in Aussicht stellst, dass die eigentlichen Aufgaben der F125 dann nicht mehr von ihr, sondern von den F126 erbracht werden sollen. Dann hast du nur noch einen schlechten Kompromiss gekauft und musst zudem die fähigeren Schiffe noch in die LowIntensity-Einsätze schicken.
Wie gesagt, bei low-intensity capabilities drückt der Schuh ja auch nicht. Dieses Aufgabenprofil auf die selbe Prioritätsstufe wie die Landes- und Bündnisverteidigung zu stellen halte ich für absolut falsch.
Zitat:Funktioniert das denn und hat eine erhebliche Relevanz in der Realität? Im Nächstbereich können das auch SeaSpider, RAM, MLG etc. übernehmen, es geht also um Bekämpfung auf Distanz. Braucht es das gegen Seedrohnen? Funktioniert es gegen UAS unterhalb der Größe, für die IRIS-T eingerüstet werden soll? Haben wir dafür geeignete 127mm-Munition?
Wenn man hier den Einsatz im Roten Meer als Beispiel nimmt werden die meisten Drohnen nicht über teure Lfk sondern vor allem mit Rohrwaffen bekämpft werden. Hauptsächlich kombiniert über das Hauptgeschütz sowie die Marineleichtgeschütze. Je nach ziel kann eine 127mm mit Air Burst Munitions sehr effektiv sein, vor allem gegen Ziele außerhalb der MLG Reichweite.
Zitat:Braucht es das denn zwingend? Wie oft beschießt eine F125 in der Realität Küstenziele?
Die Deutsche Marine hat noch nie irgendwelche Küstenziele beschossen, da wir uns nicht im Krieg mit Küstenzielen befinden. Aber ja, es ist zwingend. Der Ukrainekrieg sollte uns allen die Relevanz von Artillerie gezeigt haben und das verhält sich auf See nicht anders als an Land. Auf diese Fähigkeit sollten wir nicht verzichten.
Zitat:Im reinen ASW-Einsatz einer umgerüsteten F125 wird mMn das Hauptgeschütz nicht mehr zwingend benötigt. Wenn man die Schiffe also konsequent und dauerhaft für diese Rolle umbauen will, kann man auch überlegen, die 127mm durch ein VLS zu ersetzen. Das sollte sich doch technisch machen lassen. Die Geschütze wandern dann auf die F126/127.
Wie sagt man so schön, kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt. Eine Bedrohungslage wird nicht nicht eintreten bloß weil wir unsere Schiffe nicht dafür ausrüsten. Deshalb gibt es ja die "standard" Grundausrüstung auf deutschen Major Surface Combatants, 127mm, MLG, RAM usw.
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@Falli75
Zitat:Die Schiffe sind zu wertvoll um sie nicht nutzen zu können.
Ich bin eigentlich absolut Fraktion "purpose built" aber hier geb ich dir Recht. "Wertvoll" sind die Schiffe nicht unbedingt, aber wir haben sie im Gegensatz zu vielen anderen unserer Fähigkeitsträger bereits im Wasser. Wir haben nicht ewig Zeit bis diese Schiffe potenziell in einem Krieg gebraucht werden, neue Einheiten laufen bis dahin einfach nicht in entsprechenden Stückzahlen zu.
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@DeltaR95
Zitat:Ich denke, die Maße in der Zeichnung von DPU passen nicht ganz, ein Mk 41 8 Zellen Modul hat die Maße von 3,2 x 2,1 m - nackt, ohne notwendige Umbauung. Ein BUSTER RHIB ist 3,5 m breit. Sprich, ein Mk 41 8 Zellen Modul wird mit notwendigen Umbau die Bootsnische so ausfüllen, dass da kein MOB mehr rein passt. Ein "normales" MOB ist auch 2,5 bis 2,8 m breit.
Ist auch kein Mk41, das sind die Startkanister der landgestützten IRIS-T SLM Batterien ohne alles. Falls das in der Diskussion relevant ist

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Grundsätzlich zum Thema VLS, hatte ich ja bereits im Ursprungsbeitrag angesprochen. Die Gewichtsreserven der F125 sind extrem knapp und das Mitschiff relativ hoch über der Wasserlinie. Ein tactical length Mk41 wiegt leer ziemlich genau 13.5t, mit 32x eingerüsteten IRIS-T SLM (rund 95kg pro Lfk) reden wir von 16.5t, 33t für 2x Module ohne Tragwerk, Feuerschutz usw. Ich gehe persönlich stark davon aus, dass eine Lösung per Mk41 oder Sylver hier einfach nicht möglich ist, da die Schiffe nicht über ausreichende Gewichtsreserven verfügen. Jedenfalls nicht an dieser Stelle. Unteranderem deswegen auch CAMM oder IRIS-T SLM Starter da diese Systeme vergleichsweise klein sind, eine geringere Tragwerkstruktur und somit auch weniger Gewichtsreserven benötigen.