Libanon
Schön wäre es, nicht wahr? Wink Christen und Schiiten stellen aber gemeinsam rund 3/4 der libanesischen Armee. Daher eher unwahrscheinlich, dass die Saudis in dieser Konstellation Fuß fassen und die Armee entsprechend unblutig umstrukturieren können. Aktuell kämpfen die Libanesische Armee und die Hisbollah Seite an Seite gegen ISIS/FSA und Al-Nusrash entlang der Grenze nach Syrien.
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Zitat:Schön wäre es, nicht wahr? Wink Christen und Schiiten stellen aber gemeinsam rund 3/4 der libanesischen Armee. Daher eher unwahrscheinlich, dass die Saudis in dieser Konstellation Fuß fassen und die Armee entsprechend unblutig umstrukturieren können. Aktuell kämpfen die Libanesische Armee und die Hisbollah Seite an Seite gegen ISIS/FSA und Al-Nusrash entlang der Grenze nach Syrien.
Nein, schön wäre es nicht. Ich hatte auch schon öfters die Befürchtung dahingehend geäußert, dass der Libanon zu einem Ersatzschlachtfeld für Syrien werden könnte. Weiterhin würde ich jedoch nicht von einem Kampf Seite an Seite durch die libanesische Armee und die Hisbollah reden wollen, eher davon, dass man eben derweilen den gleichen islamistischen Gegner hat. Die Frontenwechsel in diesem "Spiel" sind aber teilweise zugleich so atemberaubend, dass ich dies auch auf längere Sicht nicht ausschließen will, immerhin gibt es Anzeichen, dass die Hisbollah i. d. T. sich mit den Maroniten eher gut stellen will, hat man doch zunehmende Spannungen mit den Sunniten im Land gerade aufgrund des Engagements der Hisbollah im Bürgerkrieg in Syrien und trauen verständlicherweise zugleich die libanesischen Christen den Islamisten in Syrien keinen Meter über den Weg, weiß man doch von den Schandtaten dieser in Syrien und Irak.

Des weiteren allerdings dürfte es schwer sein, die FSA und die ISIS weiter in einem Atemzug zu nennen, da die FSA de facto als Kampfverbund - zumindest soweit man es prüfen kann - gar nicht mehr existiert, was ja im Übrigen auch schon ab und an meinerseits gemutmaßt wurde bezüglich des rapiden Bedeutungsverlustes dieser eher gemäßigteren Oppositionsbewegung zwischen den beiden zunehmend schlagkräftiger werdenden Greifern der Zange Assad (einerseits) und al-Nusra/ISIS & Co. (andererseits). Allenfalls besteht die FSA noch aus einigen zerstrittenen und teils exilierten Offizierszirkeln, die leicht weltfremd nicht existente "Einheiten" meinen weiterhin verschieben zu können - zumindest ist dies die Enschätzung von Bundeswehr und BND.

Schneemann.
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Schneemann schrieb:Nein, schön wäre es nicht. Ich hatte auch schon öfters die Befürchtung dahingehend geäußert, dass der Libanon zu einem Ersatzschlachtfeld für Syrien werden könnte.

Diese Befürchtungen habe ich auch und sie sind naheliegend. Der Libanon ist selbst schon zu fragil und hat jetzt noch hunderttausende konfliktbeladene Bürgerkriegsflüchtlinge im Land. Darüber hinaus spielen die libanesischen Fraktionen selbst auch eine aktive Rolle im aktuellen Konflikt. Der Libanon ist bereits ebenso wie der Irak in den syrischen Bürgerkrieg eingebunden.

Zitat:Weiterhin würde ich jedoch nicht von einem Kampf Seite an Seite durch die libanesische Armee und die Hisbollah reden wollen, eher davon, dass man eben derweilen den gleichen islamistischen Gegner hat.

Mit Seite an Seite meine ich keine gemischten Einheiten, sondern dass Hisbollah und Libanesische Armee miteinander koordiniert ein Netzwerk aus Stellungen eingerichtet haben, um die Grenzen gegenüber Al-Nusrah und Co zu sichern.

Zitat:Des weiteren allerdings dürfte es schwer sein, die FSA und die ISIS weiter in einem Atemzug zu nennen, da die FSA de facto als Kampfverbund - zumindest soweit man es prüfen kann - gar nicht mehr existiert, was ja im Übrigen auch schon ab und an meinerseits gemutmaßt wurde bezüglich des rapiden Bedeutungsverlustes dieser eher gemäßigteren Oppositionsbewegung zwischen den beiden zunehmend schlagkräftiger werdenden Greifern der Zange Assad (einerseits) und al-Nusra/ISIS & Co.
(andererseits). Allenfalls besteht die FSA noch aus einigen zerstrittenen und teils exilierten Offizierszirkeln, die leicht weltfremd nicht existente "Einheiten" meinen weiterhin verschieben zu können - zumindest ist dies die Enschätzung von Bundeswehr und BND.

Als einheitlicher Kampfverband hat die FSA noch nie wirklich existiert. Es gibt rund 1800 unterschiedliche Gruppierungen auf Seiten der "Rebellen". Davon sind die meisten korrupt und/oder nicht syrisch und/oder Islamisten. Das war ja von Anfang an das Problem der "gemäßigten syrischen Opposition".

Aber da die gemäßigte Opposition laut Y/BND nur noch aus Offizierszirkeln (ein geschöntes Wort für unabhängige Räuberbanden) besteht und damit die FSA nicht mehr existiert, wem kommen dann die 500 Mio. $ zu Gute, die Obama vor vielleicht 4 Wochen für Syrische Rebellen vorgesehen hatte?
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Saudi Arabien hat kürzlich eine Finanzhilfe für die Libanesische Armee von 1Mrd. $ in Aussicht gestellt. Auch der Iran buhlt weiter um die Gunst der Libanesischen Armee:

Zitat:Iran to offer counter-terror help to Lebanese army

WASHINGTON – Iran intends to provide counter-terrorism assistance to Lebanon as it comes under increasing attack from fighters of the Sunni Islamic State, formerly known as the Islamic State of Iraq and Syria.

Lebanese army forces are facing attacks in the northern part of the country as a prelude to the Islamic State’s intention to take over not only Lebanon but the entire Levant.
...
Iran’s offer of assistance comes as Lebanese sources tell WND the Lebanese army does not have enough ammunition on hand to battle Islamic State jihadists, who are known to number more than 10,000.

Read more at <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wnd.com/2014/08/iran-to-offer-counter-terror-help-to-lebanese-army/#9g1RGgjv7t37s0TV.99">http://www.wnd.com/2014/08/iran-to-offe ... t37s0TV.99</a><!-- m -->
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Zitat:Hisbollah-Führer verurteilt islamistischen Terror
Aktualisiert am 10. Januar 2015, 12:12 Uhr
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Die Glaubensfanatiker hätten dem Islam mehr geschadet als jeder andere in der Geschichte, sagte Nasrallah in einer am Freitagabend veröffentlichten Videobotschaft.
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Mit ihren unmenschlichen Taten würden Terroristen "den Propheten Gottes und die islamische Welt beleidigen", sagte Nasrallah. Weiter appellierte er an die Einheit der Muslime im Kampf gegen Terrorismus. Die schiitische Hisbollah hat sich im syrischen Bürgerkrieg mit der Regierung in Damaskus verbündet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://web.de/magazine/politik/hisbollah-fuehrer-verurteilt-islamistischen-terror-30351262">http://web.de/magazine/politik/hisbolla ... r-30351262</a><!-- m -->
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die Hisbollah kämpft auf Seite der Regierung - und damit gegen ISIS & Co ...
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Der Libanon war einmal die Schweiz des Nahen Ostens
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/verlassener-bahnhof-im-libanon-wo-rostige-zuege-mit-der-landschaft-verwachsen-13369999.html">http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 69999.html</a><!-- m -->
Zitat:Verlassener Bahnhof im Libanon

Wo rostige Züge mit der Landschaft verwachsen

Der Bahnhof von Rayak war einst ein wichtiger Eisenbahnknoten der arabischen Welt. Dann versank der Libanon im Bürgerkrieg, und das Schienennetz wurde zerstört. Die Andenken an bessere Zeiten prägen die Landschaft bis heute.

15.01.2015 ...
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Zu den Verwerfungen, die die syrischen und irakischen Extremisten um den IS im Libanon verursachen: Um der Bedrohung, die von den Islamisten ausgeht, entgegenzuwirken, arbeiten Hisbollah, Christen und auch säkulare politische Kräfte Hand in Hand zusammen. Vor allem auch die Gräuel, die den Jesiden in Irak wiederfahren sind, haben diese Zusammenarbeit seitens der Christen - über politische Gräben hinweg - wohl noch intensiviert und mahnen zur Geschlossenheit gegen einen Feind, der sowohl Schiiten als auch Christen abzuschlachten gedenkt.
Zitat:Libanon

Warum Christen mit der Hizbullah kämpfen

Wie kann es sein, dass Christen Seite an Seite mit Islamisten kämpfen? Ganz einfach: aus Verzweiflung. Die Bewohner von Libanons Bekaa-Ebene fürchten eine Offensive des „Islamischen Staats“. [...]

Vier Jahre nach Beginn des Aufstands gegen Diktator Baschar al Assad ist der Konflikt auch im Libanon angekommen. Nirgendwo spüren das die Bewohner mehr als in der Bekaa-Ebene. Wie Arsal liegt auch Ras Baalbek auf der wichtigen Nachschublinie der Dschihadisten ins sunnitische Hinterland des Libanons, das auf IS-Karten schon ein Teil von Bagdadis Kalifat ist. In die Gefechte im syrischen Qalamun-Gebirge auf der anderen Seite der Grenze sind deshalb Hunderte Hizbullah-Kämpfer verwickelt. [...]

Ein neues Kriegsgebiet ist so entstanden – nach Syrien und dem Irak, wo der „Islamische Staat“ trotz der Luftschläge der von Amerika geführten Anti-IS-Allianz weiter große Territorien kontrolliert. Unzählige Armeetransporter sind auf den Straßen Ras Baalbeks und der umliegenden Gemeinden unterwegs. Wer die Schnellstraße von der Christenhochburg Zahlé vorbei an der Hauptstadt der Hizbullah, Baalbek, entlangfährt, um die Hänge des Libanon-Gebirges im nordöstlichsten Zipfel des Landes zu erreichen, muss ein halbes Dutzend Kontrollpunkte passieren. [...]

Wie in Syrien, wo sich viele Alawiten, Drusen und Christen verzweifelt an Assad wenden, damit er sie vor dem IS beschütze, suchen auch die Christen der Bekaa-Ebene Beistand bei der mächtigsten Gruppe, die es hier gibt. Das ist die Hizbullah des Assad-Verbündeten Nasrallah. Die von Iran unterstützte schiitische Parteimiliz ist die bestimmende Ordnungsmacht in der Bekaa-Ebene. [...]

Ideologische Differenzen, die den Libanon seit Jahren lähmen, spielten angesichts der Bedrohung durch die Extremisten keine Rolle mehr, versichert Stefanopoulos: Sowohl mit der Hizbullah als auch mit der Syrisch-Sozialistischen Nationalpartei (SSNP) und der Freien Patriotischen Union (FPM) des maronitischen Präsidentschaftsanwärters Michel Aoun arbeite man zum Schutz der Gemeinde Hand in Hand.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/libanon-warum-christen-mit-der-hizbullah-kaempfen-13531458.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 31458.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zur Lage der mehr als 1,1 Mio. syrische Flüchtlinge im Libanon:
Zitat:Libanon: Amnesty prangert sexuelle Ausbeutung von Flüchtlingen an

Die Hilflosigkeit syrischer Frauen werde im Libanon zunehmend ausgenutzt, berichtet die Menschenrechtsorganisation. Der unsichere Aufenthaltsstatus sei ein Druckmittel.

Weibliche Flüchtlinge aus Syrien werden laut Amnesty International zunehmend sexuell ausgebeutet. Flüchtlinge im Libanon lebten in unsicheren Verhältnissen und großer Armut, dies gelte insbesondere für Frauen, heißt es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation.

Vor allem ihr unsicherer Aufenthaltsstatus führe dazu, dass Frauen Vermietern, Arbeitgebern und selbst Polizisten schutzlos ausgeliefert seien. [...] Laut Amnesty leben 70 Prozent der mehr als eine Million syrischer Flüchtlinge im Libanon unter der Armutsgrenze. Die libanesische Regierung hatte im vergangenen Jahr ein neues Gesetz beschlossen, das es Flüchtlingen schwerer macht, ihren Aufenthaltsstatus zu erneuern.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-02/libanon-fluechtlinge-amnesty-international-syrien-ausbeutung">http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ausbeutung</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zur innenpolitischen, v. a. wirtschaftlichen Krise im Libanon - wobei hier eine wirtschaftliche Rezession, eine damit verbundene hohe Arbeitslosenquote und Korruption quer durch alle politischen Parteien ineinandergreifen -, die seit rund einem halben Jahr sich zunehmend verschärft:
Zitat:Crisis drives Lebanese abroad in search of better future

BEIRUT (Reuters) - Sick of Lebanon’s political instability, Habib Rahhal had been mulling leaving since 2018 to seek a better future. But the final straw came in November when he was unable to get money out of the bank because of a national financial crisis. [...] Lebanon’s economic crisis is widely seen as the most acute since independence from France and worse than any it endured during the 1975-90 civil war.

Long in the making, the crisis came to a head last year as flows of capital into the country slowed down and protests erupted against a ruling elite that has overseen decades of state corruption and bad governance. Banks have imposed tight limits on access to cash and transfers abroad, the Lebanese pound has slumped and firms have shed jobs and slashed wages. The economy shrank by 7% last year, according an estimate by the former economy minister.

With no end in sight to the crisis, many people are considering where they might be able to go. Many Lebanese, including some of the most highly skilled, already have second passports, making it easier for them to leave. [...] Lebanon is already known for large diaspora communities in countries including Brazil, Canada and Australia in addition to many African countries, many of them descendents of Lebanese who left previous crises or conflicts in the area.
https://www.reuters.com/article/us-leban...SKBN20D1T6

Schneemann.
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Die Explosion im Hafen von Beirut im August letzten Jahres hatte ja schon schlaglichtartig die inneren Missstände im Lande aufgezeigt. War die Katastrophe damals sicherlich Schlendrian und Verantwortungslosigkeit geschuldet, so war sie dennoch auch nur ein Symptom von vielen, tiefer sitzenderen und seit längerem bestehenden Problemen, die den inneren Zerfall des Landes mit sich bringen. Aktuell steht der Libanon vor einer eklatanten Versorgungskrise...
Zitat:Libanon

Hungerkrise im Ramadan

Der wirtschaftliche Verfall des Libanon ist rasant: Vielen Familien fehlt im Ramadan das Geld für eine gemeinsame Mahlzeit. Freiwillige Helfer versuchen, die schlimmste Not zu lindern. [...]

Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze

Laut Weltbank sind Lebensmittel in keinem anderen Land des Nahen Ostens so teuer wie im Libanon. Die Preise für einige Medikamente haben sich seit 2018 gar vervierfacht. Das hängt auch damit zusammen, dass die meisten Waren importiert werden, die Landeswährung aber kollabiert ist.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze. "In diesem Land gibt es keine Zukunft für junge Menschen", sagt Ali, ein Busfahrer mit zwei Töchtern. "Es gibt für überhaupt niemanden mehr eine Zukunft. Jeder, der das Land verlassen kann, verlässt es." [...] Die schwerste Wirtschaftskrise des Landes ist hausgemacht: Folge von Korruption und Misswirtschaft gieriger Eliten. Diese haben sich über Jahrzehnte selbst bereichert, Schuldenberge angehäuft. Nun ist der Staat pleite, die Banken wanken. Schon seit Monaten können sich die etablierten Parteien auf keine neue Regierung einigen. Machtproporz der herrschenden Cliquen geht auch jetzt noch vor Gemeinwohl. [...]

Dann kann der Staat keine Subventionen mehr auf Grundnahrungsmittel und Medikamente zahlen. Es droht eine Hungersnot. "Sie haben die Menschen erniedrigt, fallen gelassen", sagt Hind Mouawad. "Wir sind so wütend auf sie."
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...r-101.html

Schneemann.
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(20.04.2021, 16:31)Schneemann schrieb: Die Explosion im Hafen von Beirut im August letzten Jahres hatte ja schon schlaglichtartig die inneren Missstände im Lande aufgezeigt. War die Katastrophe damals sicherlich Schlendrian und Verantwortungslosigkeit geschuldet, so war sie dennoch auch nur ein Symptom von vielen, tiefer sitzenderen und seit längerem bestehenden Problemen, die den inneren Zerfall des Landes mit sich bringen. Aktuell steht der Libanon vor einer eklatanten Versorgungskrise...
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...r-101.html

Schneemann.

Es zeigt sich eben dass ein Staat in dem drei etwa gleichgroße Parteien vorhanden sind, die sich gegenseitig spinnefeind sind, nicht mehr positiv entwickeln kann. Der Verfall geht nun schon Jahrzehnte und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
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Schlechte Zeiten für die Hisbollah
Die schiitische Partei befindet sich in einer fortschreitenden Isolation der libanesischen politischen Szene, die sie aggressiver machen könnte.
Orient le Jour (Beirouth) (französisch)
OLJ / Von Anthony SAMRANI, 11. August 2021 um 00h00
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...730259.jpg]
Eine Kriegsszene in Khaldé, wo es am 1. August zu Zusammenstößen zwischen Stammesmitgliedern und Hisbollah-Anhängern kam (Anwar AMRO / AFP)
2019 war das Jahr des Aufstands. 2020 das der Wirtschafts- und Finanzkrise. Und 2021 ist vorerst das der "Hisbollah-Frage". Dies war jedoch nicht der Kern von thaoura (Revolution), die meist verwässert hinter dem Slogan "kellon yaané kellon" (alles bedeutet alles!) heraufbeschworen wird.
Viele Demonstranten zogen es vor, sich ihr nicht direkt zu nähern, um die schiitische Straße nicht zu verlieren oder einfach weil sie tief im Inneren der Ansicht waren, dass alle politischen Kräfte gleich seien. Die einst als schwerwiegendste Erzählung über die Ursachen des Untergangs des Zedernlandes hat diese Frage auch oft in den Hintergrund gedrängt, hinter dem Bankrott der Banken, der endemischen Korruption der politischen Führer und dem Schneeballsystem. vom Gouverneur der Zentralbank, Riad Salamé.
Aber das "Subjekt Hisbollah" hat sich bei mindestens zwei Gelegenheiten (wieder) durchgesetzt: bei der Doppelexplosion des Hafens am 4. August 2020 und bei der Ermordung des schiitischen Intellektuellen Lokman Slim am 4. Februar. Diese beiden tragischen Ereignisse wurden von vielen als deutliche Erinnerung daran gesehen, was die schiitische Miliz ist und welchen Einfluss sie auf das Land hat, oder als Bestätigung, dass sie die wichtigste konterrevolutionäre Kraft bleibt. , für die sie während des Aufstands arbeitete.
Nasrallahs Partei auf dem Hot Seat Ein Jahr nach der Explosion gibt es immer noch keine formalen Beweise für eine direkte Beteiligung der Partei Gottes, aber eine ganze Reihe von Hinweisen, die für einen erheblichen Teil der Bevölkerung ausreichen, um mit dem Finger darauf zu zeigen.
Eine Untersuchung des al-Jadeed-Kanals ergab im Januar, dass die wahren Eigentümer von Ammoniumnitrat, dem explosiven Material, das im Hafen von Beirut gelagert wurde, syrisch-russische Geschäftsleute waren, die dem Damaskus-Regime nahe standen, was darauf hindeutet, dass die Rhosus-Fracht von Anfang an war beabsichtigt, im Libanon zu landen, um nach Syrien transportiert zu werden.
Angesichts der Nähe zwischen der Hisbollah und dem syrischen Regime, aber auch der Tatsache, dass der schiitischen Miliz von Washington vorgeworfen wird, mehrere Ammoniumnitrat-Lagerstätten in Europa besessen zu haben und schließlich ihren vermeintlichen Einfluss - mangels gegengeprüfter Informationen nicht vollständig nachgewiesen - Im Hafen ist es noch recht unwahrscheinlich, dass die Hisbollah nicht in diese Affäre verwickelt ist. Bisher haben die Ermittlungsrichter Fadi Sawan und später Tarek Bitar keine Parteimitglieder involviert. Aber unter den Persönlichkeiten im Visier von Richter Bitar sind der Chef der General Security Abbas Ibrahim, der der schiitischen Partei nahesteht, aber auch die ehemaligen Minister Ali Hassan Khalil (Amal) und Youssef Fenianos (Marada), beide von Washington sanktioniert, weil ihrer Nähe zur Hisbollah.
Letzterer versucht eindeutig, den Umfang der Ermittlungen einzuschränken, wie er es in der Vergangenheit im Zusammenhang mit dem Sondertribunal für den Libanon nach der Ermordung des ehemaligen Premierministers Rafic Hariri getan hatte. In seiner letzten Rede drohte Hassan Nasrallah Richter Bitar nur spärlich mit Drohungen, als wollte er ihm signalisieren, dass er sich auf gefährliches Terrain wagte. Aber diese fortgesetzte Einschüchterung, die die Hisbollah zwischen 2016 und 2019 nicht einmal mehr brauchte, zeugt von der aktuellen Aufregung der Partei. In die Enge getrieben, ist er gezwungen, die einzigen Waffen einzusetzen, die ihm noch übrig sind: Beschimpfungen und Gewalt. Es ist dieselbe Logik, die wahrscheinlich zur Ermordung von Lokman Slim im Südlibanon in einer von der Partei kontrollierten Region geführt hat. Seine Eliminierung wurde damals vor allem als Wunsch analysiert, die abweichenden Stimmen in der schiitischen Straße zum Schweigen zu bringen, die immer zahlreicher wurden, um seine Politik in Frage zu stellen. Letzterer erlebt eine allmähliche Isolation in der libanesischen politischen Szene, was ihn möglicherweise aggressiver macht.
Die pro-iranische Partei bröckelt nicht und hat die Mittel, um in einem für sie viel ungünstigeren Umfeld dominant zu bleiben. Aber es war ihm in den letzten Jahren gelungen, die libanesische Politszene zu domestizieren und so von einer sunnitischen und christlichen Doppeldeckung zu profitieren, die es ihm ermöglichte, sich als Meister des Spiels zu etablieren, ohne auch nur seine Milizmethoden vorbringen zu müssen.
Dieser Zeitraum scheint seit dem Aufstand von 2019 und noch mehr in den letzten Monaten beendet zu sein.
Zwei Tatsachen aus jüngster Zeit machen dies möglich: die beträchtliche Zahl von Parolen, die zum Jahrestag der Explosion des Hafens ein Ende der "iranischen Besatzung" forderten, und, für die Partei viel beunruhigender, das Abfangen Transporter mit einem Raketenwerfer im Drusendorf Chouaya (Hasbaya).
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...795761.jpg]
Eine Kriegsszene in Khaldé, wo es am 1. August zu Zusammenstößen zwischen Stammesmitgliedern und Hisbollah-Anhängern kam (Anwar AMRO / AFP)
Auch hier zeugt dies von zwei Entwicklungen: der wachsenden Bedeutung der Feindseligkeit gegenüber der Partei, insbesondere innerhalb der christlichen Straße, wie die zunehmend rachsüchtigen Reden des Patriarchen Béchara Raï belegen; den Verlust der Aura des "Widerstands", deren Ursache nicht mehr rechtfertigt, für einen ihm dennoch günstigen Teil der Bevölkerung, der ihm alles opfert und den Libanon durchquert.
Lesen Sie auch Ein Embryo vom 14. März, der um die Verteidigung von Raï . herum reformiert wurde
Wenn die aktuelle Dynamik anhält, riskiert die Hisbollah, sich gegen jeden in der libanesischen Szene allein zu stellen. Die amerikanische Strategie, alle zu sanktionieren, die sich mit der Partei verbünden, zielte auf dieses Ziel. Aber es war vor allem der Zusammenbruch des Libanon, der in diesem Bereich wirkliche Auswirkungen hatte.
Ihre wichtigsten Verbündeten, die Courant patriotique libre (CPL) und Amal, verlieren an Boden und sind selbst zerstritten. Die erste scheut ihre Kritik an der schiitischen Partei nicht mehr, die zweite bleibt ihr nur aus Pragmatismus treu und könnte sich je nach Situation weiterentwickeln (die Distanzierung von Nabih Berry von seinem syrischen Paten seit 2011 ist das beste Beispiel).
Die Hezbollah kann auch nicht auf die Unterstützung von Saad Hariri und Walid Joumblatt zählen, die sich zwar seit Jahren dafür einsetzen, mit ihm einen Modus vivendi zu wahren, ihm aber grundsätzlich feindlich gegenüberstehen. Sogar die Formationen der Zivilgesellschaft, oder zumindest ein Teil von ihnen, ändern ihre Rhetorik zu diesem Thema und zeigen viel mehr Festigkeit als 2019.
Wie wird die Hisbollah auf all diese Veränderungen reagieren? Kann er dazu gebracht werden, seinen Ton zu schärfen und militantere Mittel einzusetzen, um die Straßen zum Schweigen zu bringen, wie es die Untergebenen Teherans im Irak tun?
Die Antwort auf diese Fragen sollte zum Teil von den politischen Fristen von 2022 abhängen, einem Jahr, das der Beginn einer Renaissance oder im Gegenteil der Sieg der Verzweiflung sein könnte.
Detected language : French
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Libanon: Wut explodiert über die Unfähigkeit der Behörden, die Krise zu bewältigen
Veröffentlicht am: 13.08.2021 - 23:18
RFI (französisch)
[Bild: https://s.rfi.fr/media/display/87a2e474-...L33U9.webp]
Bäckereien haben ihre Produktionseinheiten geschlossen, was zu einer Brotknappheit geführt hat. Die Offenen wurden wie hier in Beirut an diesem Freitag, den 13. August 2021, gestürmt. AFP - ANWAR AMRO
Text von: RFI Folgen 3 Minuten
Die Ankündigung der Banque du Liban, die Treibstoffsubventionen aufzuheben, hat das Land in ein völliges Chaos gestürzt. Wütende Demonstranten blockierten an diesem Freitag, dem 13. August, Straßen. Ganze Wirtschaftszweige haben ihre Aktivitäten eingestellt.
Mit unserem Korrespondenten in Beirut, Paul Khalifeh
Praktisch alle Lebensbereiche eines Landes wurden am Freitag im Libanon aufgrund der Folgen der Ankündigung der Bank of Lebanon, die Treibstoffsubventionen aufzuheben, gestört. Im ganzen Land wurden die wenigen verbliebenen offenen Tankstellen von Autofahrern gestürmt, was zu Auseinandersetzungen und teilweise heftigen Raufereien führte.
Die Zufahrten zu Beirut, die Hauptachsen zwischen den verschiedenen Regionen, aber auch Nebenstraßen, die Dörfer verbinden, wurden von wütenden Bewohnern zerschnitten.
In einigen Gebieten fingen Gruppen von Demonstranten Tankfahrzeuge ab und beschlagnahmten ihre Heizöllieferungen, die sie in private Generatoren kippten. Letztere haben in Städten und Dörfern den Staat abgelöst, der nur noch wenige Stunden Strom liefert.
► Siehe auch: Libanon: Wut und Straßensperren nach Aufhebung der Treibstoffsubventionen Keine Lösung in Sicht
Die Heizölknappheit hat dazu geführt, dass ganze Sektoren ihre Aktivitäten verlangsamt oder eingestellt haben. Bäckereien haben ihre Produktionseinheiten geschlossen, was zu einer Brotknappheit geführt hat. Restaurants haben ihren Betrieb eingestellt, Einkaufszentren haben ihre Vorhänge zurückgezogen, Krankenhäuser haben ganze Abteilungen geschlossen. Die politischen Behörden scheinen nicht in der Lage zu sein, diese neue Phase der Krise zu bewältigen.
Die Exekutive und die Zentralbank geben sich gegenseitig die Schuld an der sich verschlechternden Situation, eine Lösung ist nicht in Sicht.
► Auch zum Anhören: Libanon: „Aus Resignation wird Kampfbereitschaft“ [Internationaler Gast]
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Das wird der Hisbollah, die in den letzten Monaten und Jahren wegen ihrer Vetternwirtschaft an Ansehen verloren hatte, sicherlich wieder Pluspunkte einbringen - und den Iranern einen gewissen Verdienst...
Zitat:Hezbollah brings Iranian fuel into Lebanon to ease shortages

Four convoys carrying Iranian fuel have arrived in Lebanon under an initiative by the militant group Hezbollah to ease the country's crippling energy crisis. Eighty lorries with 4 m litres (1.1 m gallons) of diesel on board crossed the border from Syria, where a tanker is docked, Hezbollah's Al-Manar TV said. The fuel is being imported via Syria in an effort to avoid embroiling Lebanon in US sanctions on Iran.

Hezbollah has said hospitals and other key services will get priority access. An economic collapse has left Lebanon dangerously short of fuel as well as other basic necessities, such as medicine, electricity and even drinking water. [...] The Iran-backed Shia Islamist group would distribute the fuel free of charge to government hospitals, nursing homes, orphanages and the Lebanese Red Cross, he added. The rest will be sold at "below cost" to bakeries, private hospitals and companies operating generators.
https://www.bbc.com/news/world-middle-east-58583008

Schneemann.
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