(Sonstiges) Verbot von Streubomben
#1
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,556334,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 34,00.html</a><!-- m -->

Die Bundesregierung hat also angeordnet alle Streubomben in deutschen Beständen bis auf nach Spiegel 3 % zu vernichten. Es wäre interessant zu erfahren, ob die vernichteten Streubomben auch mit neuen Systemen ersetzt werden oder ob die Bundeswehr wieder einmal zu Ader gelassen wird. Hat von euch jemand genauere Informationen darüber?
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#2
Werden nicht ersetzt, die Bundesregierung hat mit 100 anderen Staaten ein Verbot von Streubomben verabschiedet, das ebenso weiteres Forschen und Entwickeln verbietet wie es festlegt, dass alle Bestände vernichtet werden.

Ausnahmsweise also mal nichts mit "Aderlass" (Briten und jede Menge anderer Staaten ziehen da mit).

Bei der BW fällt darunter aber wohl vor allem MW-1 für den Tornado, ansonsten... Ob die Bomblet-Raketen für MARS darunter fallen, konnte ich noch nicht herausfinden.
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#3
Alle Arten von Streumunition auser Smart155 werden abgebaut. Wobei Smart wohl auch in GMLRS eingerüstet werden soll. Ob es weitere Systeme geben wird???
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#4
Mit Aderlass meinte ich mehr, dass die Möglichkeit eine Großzahl von Feinden anzugreifen oder ein Gebiet unpassierbar zu machen verschwindet. In der nahen Zukunft ist es zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass diese Fähigkeit von nöten ist, aber man sollte ja immer auf alles vorbereitet sein. Laut <!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.focus.de/wiegold/?p=427">http://blog.focus.de/wiegold/?p=427</a><!-- m --> soll zwar Präzisionsmunition beschafft werden, aber eine Fähigkeitslücke würde trotzdem entstehen. Außerdem was wäre so schlimm daran die Streumunition in deutschen Beständen zu behalten, laut Wiegold wäre sie ja sowieso nur zur Landesverteidigung oder Bündnisverteidigung eingesetzt worden (in diesem Fall wäre Streumunition wahrscheinlich auch das kleinste Problem)?
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#5
@ parabellum

Das Problem eines Einsatzes von Streubomben ist doch nicht der Einsatz gegen den 'Feind', sondern daß eine signifikante Anzahl dieser Submunition nicht detoniert und somit noch lange nach der militärischen Auseinandersetzung - also in Friendszeiten - die Zivilbevölkerung auf Jahre hinweg noch bedroht.

Sicher, es gibt viele 'intelligente' Submunitionsarten, die nach einem vorbestimmten Zeitraum detonieren oder sich selbst entschärfen. Bei Blindgängern aber auf die Technik und deren Zuverlässigkeit zu bauen, erachte ich nicht nur als Fahrlässigkeit. :roll:
Ich denke die vielen verstümmelten Kinder sind eine beredte Sprache für die noch lange nach dem Komflikt vorhandene Bedrohung für Leib und Leben der Zivilbevölkerung.

Und die Konfliktparteien tuen nur wenig um dieses Bedrohungspotential nach der militärischen Auseinandersetzung zu beseitigen. Die Such- und Beseitigungskosten sind einfach extrem hoch.
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#6
@BigLinus Was Parabellum wohl meinte ist, das man anstatt die Waffen zu verschrotten, z.B. ein Moratorium herausgeben könnte, was den Einsatz auf Landes und Bündnisverteidigung reduziert. Andererseits sind wir aber auch unter dieser Prämisse bei Enduring Freedom dabei.

Was Inteligente Submunition angeht, da siehst du die Sache ein wenig zu kurz:

1. Die Gefahr wird allein durch eine gute Qualität der Submunition reduziert, da daher der % Anteil der Blindgänger sinkt.

2. Selbstzerlegemechanismen machen noch keine Smart Systeme aus. Sie sind lediglich Systeme die entweder bei Bodenkontakt (gilt für in der Luft gezündete Munition), oder nach einer vorgegebenen Zeit durch einen zweit Zünder gezündet werden und damit vernichtet.

3. Der Vorteil wiederum von Smartmunition als Submunition liegt viel mehr darin, dass man die Menge der Submunition stark veringern kann.
Anstatt ein Feld mit jeder Menge "dummer" Munition zu füllen, wird deutlich weniger, aber dafür inteligente Systeme.

Ein Beispiel:

Du hast auf einem Feld von 100x100m 4 Panzer, du kannst jetzt eine rießige Menge Submunition nehmen und das komplette Feld einäschern. Oder du nimmst 4-8 inteligente Bomblets (z.B. Smart155 oder Bats), die die beiden oben angebgebenen Systeme 1.+2. verwendet und du reduzierst die Gefahr von Blindgängern erheblich.

Und man muss jetzt mal klar sagen, Blindgänger wird gegeben, solange es Expolsive Sprengkörper gibt (ob Bomben, Granaten, Raketen, usw.), man kann nur ihre Zahl reduzieren.
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#7
Schandmaul schrieb:Bei der BW fällt darunter aber wohl vor allem MW-1 für den Tornado, ansonsten...

MW1 is so die Frage. Technisch gesehen handelt es sich nicht um eine Streubombe, sondern um einen Submunitions-Werfer. Die sind zwar auch betroffen, allerdings kann man sich beim MW1 darum streiten, ob es sich - nach Anbau - nicht um eher einen halbintegralen Teil des Flugzeugs handelt, da der MW1 ja nun mal nicht einfach so an einen Hardpoint geklemmt wird (im Gegensatz z.B. zum Britischen Pendant JP223).

Allerdings wären die verbleibenden MW1 eh in den nächsten 5 Jahren auf den Schrottplatz gewandert. Die "Fähigkeitslücke" würde so oder so entstehen, mit der Umstellung auf EF. Die Fähigkeitslücke läßt sich mittelfristig lösen, indem man eine Streubombe mit SmArt für den EF entwickelt (vergleichbar CBU-105 mit SADARM).

Beim MARS wirds schon interessanter. Die fallen drunter, das ist definitiv eine "parent munition dispensing or releasing explosive submunitions".
Meines Wissens hat die Bundeswehr nämlich nur Streusprengköpfe (und Minendispenser, die fallen nicht drunter). Könnte natürlich jetzt der Push für die Bundeswehr sein, damit zu begründen, daß man möglichst schnell GMLRS einführen muß :roll:

Für die Briten wirds wesentlich kritischer, auch auf strategischer Ebene (Tomahawk!).
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#8
Bei GMLRS, überlegt man BWseitig wohl so:

1. Smart155 einrüsten
2. Gegen Weiche Ziele, wird über eine Art Projektile Nachgedacht, die nachdem Auswurf zu 1000den die Wirkung rein kinetisch erzeugen. Damit würde es kein Sprengstoff gegeben und auch keine Blindgänger. Man hat wohl nur Zweifel, ob die Energie aus der Fallhöhe reicht.
3. GMLRS mit Unitary Warhead, als Air Burst mit Splitter Wirkung über dem Ziel.

Mein Überlegung gegen weiche Zeile was FAE mäißges.
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#9
Verbot der Streubomben ist dumm.

Was hat man früher ohne diese Waffen gemacht Flächenangriff mit Massen von Bomben. Besser liegen ein paar Bomblets rum, als das die ganze Umgebung mit Mk82 um zu flügen.

Gelenkte Bomblets sind richtig teuer, die Lagerbestände sind nicht und werden nicht groß genug sein. Nur gegen wichtige Ziele die und der Rest kriegt die Dumme ungelenkte Bomben in großer Stückzahl auf den Kopf. Die Folge große Schäden für die Zivilbevölkerung.
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#10
Zitat:Verbot der Streubomben ist dumm.

Was hat man früher ohne diese Waffen gemacht Flächenangriff mit Massen von Bomben. Besser liegen ein paar Bomblets rum, als das die ganze Umgebung mit Mk82 um zu flügen.

Gelenkte Bomblets sind richtig teuer, die Lagerbestände sind nicht und werden nicht groß genug sein. Nur gegen wichtige Ziele die und der Rest kriegt die Dumme ungelenkte Bomben in großer Stückzahl auf den Kopf. Die Folge große Schäden für die Zivilbevölkerung.

Stimme dir voll und ganz zu. Für mich erscheint diese Verbot ehrlich gesagt lächerlich da hätte man Landminen gleich verbietten können den das sind die echten Gefahren die auch nach den Krieg schlummern und die man nicht mal erkennen kann.

Außerdem ist Steubomben was die effiziens angeht unter Konvetionellen Waffen einfach nur Spitze warum diese Fehigkeit abbauen lieber sie so verbessern das ale Explodieren oder wenigstens die meisten.

Der Vortiel der Streubombe liegt auf der Hand, sie sind billig absolut tödlich können nicht wie Gelenckte Bomben gestört werden und sie wircken Flächendeckend hier ein schönes Video dazu.


<!-- m --><a class="postlink" href="http://youtube.com/watch?v=5Q0Ulciz6fE&feature=related">http://youtube.com/watch?v=5Q0Ulciz6fE&feature=related</a><!-- m -->
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#11
Landminen SIND verboten, zumindest in den Staaten, die das Streubombenverbot unterzeichnet haben.

Ich bin hierbei zwiespältig - Streubomben bieten, wie gesagt, eine wirksäme Fähigkeit zur Bekmäpfung von weichen und harten Flächenzielen, andererseits sind Blindgängerquoten von - je nach Quelle - 10-30% aus humanitären und auch militärischen Gründen einfach inakzeptabel. Wenn man die Quote sehr, sehr stark drücken könnte...

Da würde auch interessieren, wie hoch die Blindgängerrate bei - zB - Mörser- und Artilleriemunition ist.
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#12
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/streubomben120.html">http://www.tagesschau.de/ausland/streubomben120.html</a><!-- m -->
Zitat:Streubomben-Konvention in Kraft
Ächtung einer hinterhältigen Waffe

Fast alle Opfer von Streumunition sind Zivilisten. Oft trifft es Kinder, die lebenslang Prothesen tragen müssen. Heute nun tritt die internationale Streubomben-Konvention in Kraft
. Auch wenn die größten Militärmächte die Konvention nicht unterschrieben haben, entfaltet sie Wirkung.

Von Pascal Lechler, ARD-Hörfunkstudio Genf

Mehr als 100 Staaten haben inzwischen die Streubomben-Konvention unterschrieben, fast 40 Länder, darunter auch Deutschland, haben sie ratifiziert. Damit seien von der Unterzeichnung in Oslo bis zum Inkrafttreten der Konvention gerade mal 20 Monate vergangen,
...

Allerdings haben die großen Militärmächte USA, Russland und China den Oslo-Vertrag zum Verbot von Streubomben bislang nicht unterschrieben, wie auch schon das Ottawa-Übereinkommen über das Verbot von Antipersonenminen.

Alle Staaten verändern ihr Verhalten

Doch können sich diese Staaten der weltweiten Ächtung der Streubomben nicht entziehen, sagt Vermeulen. "Eine Verbotskonvention wie diese stigmatisiert eine ganze Waffengattung. Das ist äußerst kraftvoll. Wir beobachten, dass alle Staaten ihr Verhalten ändern. Die Amerikaner haben bereits angekündigt, ihre Lagerbestände zu zerstören, obwohl sie der Konvention nicht beitreten werden. Sie werden die Streubomben durch andere Waffen ersetzen, die nicht dieselbe Funktionsweise haben."
...
Stand: 01.08.2010 04:53 Uhr
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#13
Ich bin total gegen ein Verbot von Streubomben. Am Ende wird einfach auf mehr größere Bomben zurück gegriffen.

Mir ist klar das Zivilisten durch die Blindgänger zu Schaden kommen. Aber die Alternative ist doch eine Masseneinsatz von konventionellen Bomben und Granaten. Wenn ich mir aussuchen könnte ob ich in einen Keller sitze, und in der nähe Streubomben einschlagen, und Bomblets das Haus treffen, oder eine 250 kg Bombe fehl geht und das Haus trifft, ist für mich die Entscheidung klar. Die Minenwirkung der Bomblets nehme ich in Kauf, aber bei einer 250 kg Bombe ist das ganze Haus mit mir im Keller weg.
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#14
Die Dinger stammen aus den 70/80ern, und damals war die Wahl tatsächlich zwischen "dummen" Freifallbomben und Streubomben.
Inzwischen besteht aber die Wahl zwischen Streubomben und erschwinglichen "smart" Waffen, die punktgenau Kollateralschäden minimieren.

Außerdem gibt es m.E. außer Nordkorea einfach keine passenden Ziele mehr.
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#15
Bitte mal richtig verschieben, wieß gerade nicht wo ich den genau reinposten soll.


Zitat:Rente aus Rüstungsprofiten:

Geld aus staatlich geförderten Altersvorsorge-Fonds ist an Firmen geflossen, die Streumunition produzieren - obwohl Deutschland deren Verbreitung ächtet. Die Grünen wollen diese Riester-Investitionen verbieten, doch Merkels Regierung sieht keinen Grund zu handeln.

..

Nicht dabei: unter anderem die USA, Russland und China, drei der weltweit wichtigsten Hersteller und Anwender von Streumunition.

..

Nach ihrer Ansicht widersprechen Fonds-Investitionen in Unternehmen, die an der Entwicklung verbotener Munition beteiligt sind, nicht den Bestimmungen der Konvention.

Auch habe die Bundesregierung "keine Kenntnisse" darüber, ob staatliche Fördergelder für die Riester-Rente zu fragwürdigen Investitionen in Streumunitionshersteller verwendet wurden.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/service...84,00.html


Wo muss ich mich bei den Amis melden um da mitmischen zu können?
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