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@Tiger
Ich glaube die schlechte strategische Lage des Oströmischen Reiches gegenüber den islamischen Völkern und der Reichtum des Nahen Ostens dürfte eher der Auslöser sein. Die meisten Abhandlungen über die Kreuzzüge betonen eher die Toleranz der arabischen Herrscher.
Heute wird eben nicht das Oströmische Reich unterstützt sondern instabile demokratische Regierungen.
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Zitat:Naja, also Ahmadinedschad habe ich sogar mal zugehört und es war ausnahmsweise mal eine Ansprache, die man sich auch mal anhören konnte (wenngleich auch wieder mal die religiöse Verblendung nicht zu überhören war und diese Hubbardschen Weltverbesserungsthesen eigentlich nur zu einem Augenrollen hätte veranlassen sollen).
Nun die UN ist dafür da um über diverse Weltverbesserungsthesen zu debattieren. Es ist die Aufgabe der charismatischen Führer der Entwicklungsländer auf ihre Probleme hinzuweisen. Das muss einem aus der jeweils anderen Sicht nicht unbedingt gefallen. Aber das ist auch nicht wichtig. In einer multipolaren Welt ist es eben wichtig, dass jeder seine Sicht der Dinge schildert und Fehlentwicklungen aus seiner Perspektive darlegt.
Schlimmer wäre es doch, wenn dese sich hinstellen würden, wie der norwegische Präsident und sinngemäß sagen würden "Hey ist doch alles toll. Und nebenbei würde ich gerne noch meine Familie grüßen, wenn ich darf".
Und genau diese von ihnen erwartete Rolle haben Chavez, Morales und Ahmadinejd wahrgenommen. Diese geniessen jenseits der hochindustrialisierten Länder der ersten Welt eine enorme Popularität, eben weil sie unangenehm sind und Themen ansprechen.
Zu der "religiösen Verblendung" lässt sich nur sagen, dass Atheismus auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein muss. Somit soll doch jeder bei den Vereinten Nationen nach seiner Kultur und Facon auftreten, wie es landesüblich ist. Dazu gehören Trachten genauso, wie Traditionen und Floskeln. Als Vetreter der Islamischen Republik Iran wäre es ziemlich verwunderlich, wenn er Gott in seiner Rede nicht erwähnen würde. Zumal es viele andere auch christliche Redner ihm gleich getan haben. Bush und Chavez tun das zum Beispiel auch ständig. Somit jeder nach seiner Facon, aber nicht zwangsläufig nach Deiner.
Zitat:Hingegen hat Chavez eigentlich viel, aber gar nichts gesagt. Nur dumme Hetze und blöde Sprüche und Beleidigungen. Den Typen sollte man echt absägen. Sorry, aber wie man sowas als gute Rede klassifizieren kann, erstaunt mich.
Chavez hat halt auch die unangenehmsten Fragen aufgeworfen. Wundert mich nicht, dass er Dir nicht gefallen hat. Ich fand es aber richtig, dass er die Hunger und Bildungsproblematik angesprochen hat. Und dass die UN da in ihren selbst gesteckten Zielen weit zurückliegt. Auch seine Vorschläge zu einer Reform der UN und einer vergrößerten Mitsprache der unterentwickelten Länder -die eigentlich sogar leider die große Mehrheit darstellen- mögen zwar äussert Revolutionär und teilweise naiv geklungen haben, aber im Kern spricht er da auch ein wichtiges Thema an. Denn es ist wirklich fraglich, ob es Sinn macht, dass die militärisch stärksten Länder die geschicke der Welt bestimmen sollten. Das mag aus ihrer Sicht vielleicht gerechtfertigt sein, aber es bringt die menschliche Rasse also solche definitv nicht vorwärts. Es wäre daher auch vermessen von Chavez und Co darwinistische Thesen zu erwarten, ansonten würde ich abwinken und sagen "der ist doch gekauft".
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Zitat:Sicherheitsrat einig über Nachfolger von Kofi Annan
Der südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon wird voraussichtlich nächster Uno-Generalsekretär. Bei einer Probeabstimmung im Sicherheitsrat stimmten alle Veto-Mächte für ihn. Falls die Vollversammlung ihn wie erwartet wählt, will Ban die Reform der Weltgemeinschaft vorantreiben.
...
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,440525,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 25,00.html</a><!-- m -->
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Wieso haben China und Russland den Kandidaten zugelassen?
Der Minister entspricht eher dem amerikanischen Wunschprofil. Politiker eines eines engen US-Verbündeten. Außerdem hat er sich positiv zum Eingreifen bei Genoziden geäußert.
Wenn jetzt außerdem ein Asiate dran war, dann wird es wieder mindestens zwei Dekaden dauern, bis erneut ein Asiate UNO-Generalsekräter werden kann und somit auch ein Chinese.
Entweder es war ihnen egal oder wurden mit irgendwas bestochen/gezwungen oder sie sahen keine Chance für ihren Wunschkandidaten. Dann hätte ich aber immer noch versucht den Inder durchzubringen.
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Zitat:UN-Vollversammlung ernennt neuen Generalsekretär
Fr Okt 13, 2006 7:11 MESZ
Die UN-Vollversammlung will Südkoreas Außenminister Ban Ki Moon heute (Freitag) offiziell zum neuen Generalsekretär der Vereinten Nationen ernennen.
Der Südkoreaner soll Anfang 2007 die Nachfolge von Kofi Annan antreten, der den Posten zehn Jahre lang innehatte. Ban war der einzige Kandidat nach dem Rückzug seiner insgesamt sechs Mitbewerber. Am Montag war er vom UN-Sicherheitsrat nominiert worden. Nach der UN-Charta müssen die 192 Mitgliedstaaten der Vollversammlung über die Nominierung abstimmen. Eine Bestätigung Bans gilt als sicher.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2006-10-13T051150Z_01_KOE318703_RTRDEOC_0_UN-GENERALSEKRETAER-BAN.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->
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Eins muss man dem Herrn A. lassen: er ist und bleibt der Schlagzeilenbringer und Unterhaltungsfaktor bei irgendwelchen UN-Konferenzen. Da kommt selbst Hugo Chavez nicht ran.
Zitat:ANTI-RASSISMUS-KONFERENZ
Delegierte verlassen bei Ahmadinedschad-Rede den Saal
Eklat bei der Anti-Rassismus-Konferenz in Genf: Während der Rede des iranischen Präsidenten haben Vertreter der Europäischen Union den Saal verlassen. Mahmud Ahmadinedschad hatte Israel und angebliche "zionistische Kreise" in der US-Regierung angegriffen.
Quelle: Spiegel Online
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Irrtum! Für die Show haben diejenigen gesorgt, die wegen ihm die Veranstaltung boykottiert oder verlassen haben. Hätte sich sonst jemand noch dafür interessiert, was Herr A. zu sagen hat? :wink:
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Naja, also die Verwendung der Worte "ausmerzen" und "Zionistisches Regime" innerhalb eines Absatzes garantieren relativ zuverlässig eine Erwähnung in den westlichen Medien.
Der Boykott hat natürlich das seine dazu beigetragen, wäre aber glaube ich nicht hinreichend gewesen.
Edith meint, dass A.s Äußerungen natürlich äußerst verurteilungswürdig sind und offensichtlich an die iranischen Wähler gerichtet sind, nicht aber des Tons und Inhalts einer Konferenz der Vereinten Nationen würdig sind.
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Zitat: Irrtum! Für die Show haben diejenigen gesorgt, die wegen ihm die Veranstaltung boykottiert oder verlassen haben. Hätte sich sonst jemand noch dafür interessiert, was Herr A. zu sagen hat?
Oh ja, sicherlich. Sonst noch Wünsche? Klaro, die bösen Mächte, die Weltverschwörung. Oder gleich die Juden...
Aber: Nur damit wir uns richtig verstehen: Es ist doch recht eindeutig was Herr A. gesagt hat und was er für Worte genutzt hat! Da gibt es nichts zu deuten. Der Herr hat mal wieder sein wahres Gesicht gezeigt, seine krude, hasszerfressene Weltsicht unterbreitet und mit verunglimpfendem Vokabular auf die Lieblingsfeinde eingehauen. Und es hat sich auch gezeigt, dass es richtig war, diese Konferenz zu boykottieren.
Oder muss ich mir in Zukunft wieder das leidige und nervtötend entschuldigende Schönfärberei-Geschwafel anhören, dass er das eigentlich gar nicht so direkt, sondern andersherum und außenrum und hintenrum und im Umkehrschluss deutbar im umfassenden verklärenden Kontext einer moderaten zweideutig-expressiven Kritik meinte und wir im Westen das eben nicht richtig verstehen? :x
Schneemann.
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Zitat:Anti-Rassismus-Konferenz in Genf
Ahmadinedschad sorgt für Eklat
Viele Delegierte, darunter Vertreter von EU-Staaten, haben aus Protest gegen anti-israelische Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad das Plenum der Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen in Genf verlassen. Nachdem er den UN-Sicherheitsrat scharf kritisiert hatte, bezeichnete Ahmadinedschad Israel als "eine rassistische Regierung", die die besetzten palästinensischen Gebiete beherrsche. [...]
UN-Generalsekretär Ban verurteilte die Rede scharf: "Das ist das Gegenteil dessen, was diese Konferenz erreichen will. ... Ich verurteile, dass der iranische Präsident diese Plattform dazu genutzt hat, Schuldzuweisungen zu machen, zu spalten und aufzuhetzen." Die UN- Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, wies die Anschuldigungen Ahmadinedschads ebenfalls zurück...
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/rassismuskonferenz124.html">http://www.tagesschau.de/ausland/rassis ... nz124.html</a><!-- m -->
Dann hätte sich der liebe Herr Ban mal im Vorfeld vielleicht Gedanken machen sollen.
Schneemann.
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Zitat:Ahmadinejad ist für die Araber kein Held - Viele trennen zwischen Rassismus und Antisemitismus
Die arabischen Reaktionen auf die Rede von Ahmadinejad in Genf sind verhalten. Den Zwiespalt zwischen der Abneigung gegen den iranischen Präsidenten und der Sympathie für die Palästinenser wollen die Araber schweigend aussitzen.
(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/ahmadinejad_ist_fuer_die_araber_kein_held_1.2442171.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 42171.html</a><!-- m -->
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Eigentlich hat Ahmadinedschah mit seiner Rede und seinem Verhalten nur mal wieder bewiesen, wie rassistisch die islamisch-arabische Welt ist.
Sie hat sich fremdes Gebiet - Palästina - angeeignet und will die Nachfahren der ursprünglichen Bevölkerung dort nicht dulden, geschweige denn einen von ihnen geschaffenen Staat, so klein er auch ist.
Wo ist der Unterschied im Verhalten der islamischen Welt gegenüber den Israelis im Vergleich zu dem, was sich Buren, Nazis und die USA gegenüber den einheimischen Bevölkerungen herausgenommen haben?
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Der Post verdient in Sachen historischer Kenntnis ne 6-....
Weil nunmal das Heilige Land laut Altem Testament den Phöniziern gehörte und die Israeliten das taten, was der gute Tiger den Arabern vorwirft...
:roll:
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Und da es dummerweise niemanden mehr gibt der sich als Nachfahre der Phönizier begreift und die Juden die Frechheit hatten schon bevor der Islam überhaupt existierte Jahrtausende in diesem Land zu leben löst sich diese Bemerkung in Wohlgefallen auf.
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Auf dümme Argumenten folgen dumme Sprüche:
Also...
Zu dumm nur, dass es 1.) kein allgemeines internationales Grundbuchamt gibt und 2.) Besitzrechte nach 2000 Jahren in der Regeln verfallen sind...
meistens ist mit Besitzrechten schon nach sehr viel kürzerer Zeit Schluß....
Oder aber anders argumentiert: Wenn ihr so viel Wert auf Erstbesitzer legt, dann müsste man schauen, welche Menschen die meisten Genomüberschneidungen mit den Neandertahlern haben und den dann ganz Europa geben, weil... jo, Neanderthaler was here first :lol:
Und in Sachen Phönizier lassen sich auch ganz sicher mit entsprechenden Gentests die rechtmäßigen Besitzer ermitteln... wobei dann mittels Gentest auch erstmal die heutigen Israelis nachweisen müssten, dass sie vollkommenb identisch sind mit den damaligen Israeliten....
:lol:
PS: Wer es nicht gemerkt hat, das war Sarkasmus...
Solche Argumentationen haben angesichts der Fluidität von Völkerwanderungen und Grenzziehungen soviel Substanz wie heiße Luft....
:roll:
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