Private Sicherheit und Ihre "Elite Einsatzkräfte"
#1
Ich habe festgestellt, das einige/viele deutsche Sicherheitsunternehmen damit werben, das Ihre Angestellten, ehemalige "Elitesoldaten" der BW wären. Und diese natürlich für jede Art von Einsätzen geignet sind. Insbesondere natürlich für Jobs in Übersee. Wie z.B. "Konvoischutz" ect.
Kommt mir komisch vor. Euch auch?

(Die nachfolgenden Punkte sind lediglich meine Persönliche Meinung und sollen Niemanden Persönlich angreifen oder verunglimpfen! Am wenigsten, den einfachen Soldaten, der mit dem System BW leben muß)

Weil: 1) Echte Elitesoldaten (Also KSK und Ihre Untergruppen: Fernaufklärer, Kampfschwimer.....) sind in der BW wohl eher
selten. Vielleicht Aktuell 150 bis 200 Mann Einsatzbereit und im Dienst.(Nur meine Persönliche Schätzung...)
Ich meine ohne Unterstützungs-Kommandos.
Wie Logistik, Büro oder so.

2) Einstellungsvoraussetzung ist bei diesen Firmen z.B. mindestens SAZ 4.
Meiner Persönlichen Meinung nach, sind SAZ 4 oder mehr, bei weitem keine Garantie, einen Elite-Soldaten vor sich
zu haben.
Selbst wenn diese "Elitesoldaten" bei Kampfeinheiten wie Fallis, Grenis, oder Jäger waren.

3) Auch die leider oft mangelhafte Infantristische Ausbildung unserer BW Soldaten und der leider weit verbreiteten
praxisfremden Führung unserer BW, lassen mich an einem riesigen Pool von verfügbaren/geigneten Elitesoldaten
für Private-Sicherheitsfirmen Zweifeln.

4) Auch meine Persönliche Erfahrung, im Dienst bei der Truppe, wie auch später bei Sicherheitsfirmen beweisen mir
leider das Gegenteil.
(Selbst auf den Infantriekampf/Häuserkampf gedrillte Einheiten, wie Fallis oder Panzergrenadiere sind nicht wirklich
überzeugend im Gefecht. Durch falsche Ausbildung.)
(Und die meisten Personenschützer, sind vom Arbeitsamt finanzierte Umschüler z.B.)


Meine Fragen an Euch sind Letztenendes: Verfügen diese deutschen Firmen tatsächlich über "Elitesoldaten"? :?:
Aus welchen Einheiten werden diese "Elitesoldaten" rekrutiert? :?:
Wie schaffen es diese Firmen, sich für Einsätze in Übersee auszurüsten
(Trotz Kriegswaffenkontrollgesetz)? :?:
Verstoßen die Firmen nicht gegen Aktuelles Gesetz im Grundsatz,
indem Sie ehemalige Soldaten nach Übersee schicken
(Fall Beispiel: Assgard und Einsatz in Afrika)? :?:
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#2
Willkommen im Forum

Zitat:Meine Fragen an Euch sind Letztenendes: Verfügen diese deutschen Firmen tatsächlich über "Elitesoldaten"?
Der Begriff ist mal eben vollkommen unbestimmt. Ein Sicherheitsunternehmen kann damit werben ohne das irgendetwas dahinterstehen muss.
Davon abgesehen, natürlich sind ehemalige KSKler, Kampfspäher, Fernspäher oder was auch immer in der Branche aktiv.
Die Problematik die der Truppe und eben vor allem den Spezialisierteren Einheiten dadurch entsteht ist nie verheimlicht worden.
Solche spezialisierten Kräfte können drausen wesentlich mehr verdienen als in der Truppe und entsprechend wird es Abgänger geben.
Allerdings wohl eher weniger zu Sicherheitsunternehmen die öffentlich damit werben müssen Elitesoldaten in ihren Reihen zu haben.

Zitat:Aus welchen Einheiten werden diese "Elitesoldaten" rekrutiert?"?
Prinzipiell wird wohl die ganze kämpfende Truppe als Bewerberpool in Frage kommen. Da dürfte es in der Branche auch ziemliche Qualitätsunterschiede geben, abhängig vom angebotenen "Produkt" wird rekrutiert werden.
So braucht dann längst nicht jedes Unternehmen wirklich spezialisierte Kräfte und längst nicht jedes Unternehmen ist für entsprechend qualifizierte Interessenten attraktiv.

Zitat:Wie schaffen es diese Firmen, sich für Einsätze in Übersee auszurüsten
(Trotz Kriegswaffenkontrollgesetz)?
Man wird wohl die nach dem KrWaffKontrG erforderliche Genehmigung einholen oder die Firma übers Ausland laufen lassen.
Wird genug Möglichkeiten geben.

Zitat:Verstoßen die Firmen nicht gegen Aktuelles Gesetz im Grundsatz,
indem Sie ehemalige Soldaten nach Übersee schicken
(Fall Beispiel: Assgard und Einsatz in Afrika)?
Was soll da in Frage kommen? 109h StGB? Die Tätigkeit bei einem privaten Sicherheitsunternehmen ist kein Wehrdienst.



EDIT meint:
Wer sucht der findet. Die Linke im Bundestag ist mitunter doch zu was Nütze. <!-- m --><a class="postlink" href="http://dokumente.linksfraktion.de/drucksachen/19790_1704012.pdf">http://dokumente.linksfraktion.de/druck ... 704012.pdf</a><!-- m -->
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#3
Merci, der Link erklärt mir vieles.
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#4
Das war bei uns doch schon vor zwei Jahren (s.o.) ein Thema - hat aber lange gedauert, bis es aufschwimmt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/verbotene-einsaetze-deutsche-soldaten-arbeiten-illegal-in-kriegsgebieten-1.1660324">http://www.sueddeutsche.de/politik/verb ... -1.1660324</a><!-- m -->
Zitat:27. April 2013 19:09
Verbotene Einsätze
Deutsche Soldaten arbeiten illegal in Kriegsgebieten


Sie sollen in Afghanistan oder am Horn von Afrika tätig gewesen sein: Einem Zeitungsbericht zufolge haben dutzende deutsche Soldaten und Polizisten illegal für Firmen im Ausland gearbeitet. Das Verteidigungsministerium will den Verdacht nicht bestätigen.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundeswehr-aktive-soldaten-arbeiten-illegal-fuer-sicherheitsunternehmen-12164557.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 64557.html</a><!-- m -->
Zitat:Aktive Soldaten arbeiten illegal für Sicherheitsunternehmen
28.04.2013 · Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung arbeiten dutzende Bundeswehrsoldaten und Polizisten in ihrer Freizeit illegal für militärische Sicherheitsunternehmen in Kriegsgebieten. Verteidigungspolitiker äußern sich entsetzt.
...

Verteidigungspolitiker im Bundestag reagierten bestürzt auf die F.A.S.-Recherchen. Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag, forderte „dienstrechtliche Konsequenzen ohne Wenn und Aber“, sollten Soldaten und Polizisten „tatsächlich illegal und ohne Genehmigung“ für Sicherheitsfirmen im Ausland arbeiten. Auch Omid Nouripour, Obmann der Grünen im Verteidigungsausschuss, äußerte sich entsetzt: „Derartige Nebentätigkeiten aktiver Soldaten dürfen nicht geduldet werden.“
...

sollten Soldaten für private Sicherheitsunternehmen ohne Genehmigung arbeiten, hätten sie „bereits durch die Nichtanzeige und ein unterlassenes Genehmigungsersuchen gegen ihre Dienstpflichten verstoßen“.
...

Neben aktiven Soldaten heuern nach F.A.S.-Erkenntnissen auch ehemalige Soldaten in wachsender Zahl direkt nach ihrer Bundeswehrzeit bei Sicherheitsunternehmen an. Darunter befinden sich frühere Angehörige des Kommandos Spezialkräfte (KSK), die mit eingestuftem Material gearbeitet oder Kenntnis von eingestuften Vorgängen haben.

In Deutschland sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als ein Dutzend private Sicherheitsfirmen gegründet worden. Ein Großteil von ihnen schützt im Auftrag deutscher Reeder Handelsschiffe am Horn von Afrika.
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#5
Ok. Ich arbeite als "Private" Sicherheitskraft (bewaffnet) für die BW. Mit Hausrecht bzw. In dem Sinne sogar mit "Hoheitsrechten". Ich darf z.B. bei einem flüchtigen Täter/Verdächtigen sogar den Diensthund "schicken".
Praktisch werden Private Firmen wie meine auch Offiziell von BW, Staat im Ausland mit der gleichen Aufgabenstellung eingestzt.
Fallen die Firmen dann nicht auch unter das "Söldner" Gesetz? Trotz Staatlichen Auftrag?
Und wie lange dauert es wohl noch bis diese Firmen von Offizieller Seite "Offensiv" eingestzt werden?
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#6
Zu dem Thema mit den Einsatzkräften aus KSK und Ähnlichem. Kann das aber nur auf deutscher Seite kommentieren. In Ländern wie der USA ist das schon wieder eine andere Geschichte.

Ein ehemaliger Elitesoldat wird kaum einem Sicherheitsdienst beitreten, da das wohl die schlechteste Option ist, die ihm zur Verfügung steht.

EIn Ex-KSKler wird sicher nicht für einen Sicherheitsdienst arbeiten. Da muss schon ordentliche Kohle springen.
Ex-Soldaten mit einer Expertise eineses KSK-Soldaten arbeiten als Personenschützer oder Führungspersonal bei der Sicherung und Überwachung von Wirtschaftsunternehmen.
Ich bezweifle immens, dass sich jmd., sry für den Ausdruck, den Scheis in Ländern wie Afgh. gibt, wenn er als Personenschützer von VIP's arbeiten kann, dabei sehr sehr gut verdient und kaum einer Gefahr ausgesetzt ist. Es lässt sich also gefahrlos viel viel Geld verdienen. Das Leben genießen.

Abgesehen davon, haben viele Ex-Elitesoldaten ein fortgeschrittenes Alter. Elitesoldaten sind keine Bubis mitte der Zwanziger wie viele meinen.
Mit 40 oder 45 wird sich keiner mehr in diese "tollen" Ländern begeben und den Spaß mitmachen. Außer die Person selber kennt und will es nicht anders.

Ich kenne zwei Leute die in Sicherheitsunternehmen arbeiten bzw. gearbeitet haben. Ex-Soldaten.
Es sind mit Abstand die kaputtesten Menschen die ich kenne und die Geschichten und Missstände aus den geschilderten Erlebnissen lassen auf eine Welt blicken, in der man sich nicht einmal im Ansatz befinden will.
Oft arbeitet man mit schlecht ausgebildeten Personal zusammen. Muss ihnen also sein Leben anvertrauen. Kommt dadurch in unnötige Situationen in denen man um sein Leben fürchten muss. Nicht wenige gehen dabei drauf, werden entführt und es wird versucht Geld zu erpressen.
Wenn du draußen im Einsatz ein Problem hast, kommt keine Verstärkung. Anders als bei regulären Streitkräften.

Das mit "Elite Einsatzkräfte" in dem Zusammenhang wie man es vermuten würde, halte ich für eine glatte Lüge und Bullshit. Absoluten Bullshit.
Da biste als Personenschützer von A-Promis oder sehr Reichen besser dran. Oder als Berater in der Wirtschaft. Die lecken sich die Finger nach solchen Leuten.
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#7
Oder auch als Militärberater und/oder Ausbilder fremder Streitkräfte. In einer Funktion und Stellung (und noch höheren Bezahlung) eines höheren Offiziers.
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