Weltweite Pandemien / Epidemien / Seuchenausbrüche
Warum sollte man Dromedare nicht essen dürfen, bzw. ihre Milch nicht benutzen?
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Weil es dreckige Tiere sind, die Krankheiten übertragen? Und es macht auch gar keinen Sinn. Früher hat der Kameltreiber sie allenfalls aus Altersgründen geschlachtet und vielleicht aus der Not heraus auch verzehrt. Ansonsten standen sie eigentlich nicht auf der typischen Speisekarte der Menschen. Das ist im arabischen Raum ein eher neues Phänomen mit gewachsender Industrie und Umsätzen, vermutlich aus irgendeiner traditionellen Verbundenheit zu dem Tier.
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Kamelfleisch ist nicht sehr schmackhaft und soll relativ zäh und sehnig sein. Daher wird es für Fleisch kaum verwendet. Die Milch wird ebenso fast nur in der Mongolei verwendet, um daraus Airag(vergorene Milch) oder Arkhi(Schnaps) zu machen, denn sie ist sehr fett und nicht sehr schmackhaft. Wenn es geht, nehmen auch die Mongolen lieber Stutenmilch.
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Shahab3 schrieb:Weil es dreckige Tiere sind, die Krankheiten übertragen? Und es macht auch gar keinen Sinn. Früher hat der Kameltreiber sie allenfalls aus Altersgründen geschlachtet und vielleicht aus der Not heraus auch verzehrt. Ansonsten standen sie eigentlich nicht auf der typischen Speisekarte der Menschen. Das ist im arabischen Raum ein eher neues Phänomen mit gewachsender Industrie und Umsätzen, vermutlich aus irgendeiner traditionellen Verbundenheit zu dem Tier.
Viele Nutztiere, die wir verzehren, übertragen Krankheiten (Rinderwahnsinn, Schweinepest, Vogelgrippe,..). Insofern kann man diesen Punkt relativieren. Das mit dem "dreckig" kann ich nicht nachvollziehen, schliesslich werden die Tiere in weiten Teilen der Welt intensiv genutzt. Der Rest ist grundsätzlich richtig. Wiki meint dazu:
Wiki schrieb:Beliebter ist das Fleisch in arabischen Staaten, vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo es lange Zeit die wichtigste Proteinquelle war. Staaten wie Ägypten, Libyen und Saudi-Arabien importieren gezüchtete Kamele für den Verzehr. 1980 wurden allein aus dem Sudan über 338.000 Schlachtkamele in den Nahen Osten exportiert. In einigen Regionen Mauretaniens wird überwiegend Kamelfleisch verzehrt. Kamele in der westlichen Sahara haben nur noch eine geringe Funktion als Lasttiere, sie werden überwiegend als Fleischlieferanten gezüchtet.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kamelfleisch">http://de.wikipedia.org/wiki/Kamelfleisch</a><!-- m -->
Es ist auch sinnvoll, in Wüstengebieten Kamele anstelle von anderen Nutztieren zu halten. Mit zunehmender Desertifikation nimmt der Wert dieser Tiere sogar noch zu, vor allem gegenüber Rindern.

Ambassador schrieb:Die Milch wird ebenso fast nur in der Mongolei verwendet, um daraus Airag(vergorene Milch) oder Arkhi(Schnaps) zu machen, denn sie ist sehr fett und nicht sehr schmackhaft.
Dazu nochmals Wiki:
Zitat:Kamelmilch ähnelt frisch geschmacklich der Kuhmilch und wird in nordafrikanischen und arabischen Ländern im industriellen Maßstab hergestellt. Maschinelles Melken ist möglich und wird z. B. in Kasachstan oder Saudi-Arabien praktiziert. Kamelmilch ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Oman in großen Supermärkten erhältlich. Auch Speiseeis wird aus Kamelmilch hergestellt.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kamelmilch">http://de.wikipedia.org/wiki/Kamelmilch</a><!-- m -->
Wobei man noch anmerken muss, dass in der Mongolei gar keine Dromedare leben, sondern Trampeltiere. Insofern hast Du evtl. recht, dass die Mongolen die einzigen sind, die Trampeltiermilch nutzen.
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hunter1 schrieb:Viele Nutztiere, die wir verzehren, übertragen Krankheiten (Rinderwahnsinn, Schweinepest, Vogelgrippe,..).

Jede dieser aufgezählten Seuchen hat ihre Ursachen in der falschen Handhabung der Tiere durch den Menschen. Insofern durchaus passende Beispiele.

Zitat:Insofern kann man diesen Punkt relativieren.


Nein. Damit kann man den Punkt sicherlich nicht relativieren.
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In Somalia wurde gerade in den ländlichen Gegenden Kamelfleisch und -Milch genutzt. Beides absolut genießbar, das Fleisch war auch nicht zäher als das Ziegenfleisch vom gleichen Schnellimbiß (Grill am Straßenrand) :wink:
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Zitat:Jugendlicher gestorben

Kirgistan zittert vor der Pest

In Kirgistan ist ein 15-Jähriger an der hochansteckenden Beulenpest gestorben. Nun wird befürchtet, dass sich die Krankheit ausbreitet. Bereits 160 Menschen befinden sich vorsorglich im Hospital.[...] Laut Gesundheitsministerium wurde er vermutlich durch einen Flohbiss infiziert. Flöhe werden von dem Pestbakterium befallen, wenn sie infizierte Nagetiere wie etwa Ratten beißen. Wenn die Flöhe danach auf einen Menschen überspringen, können sie den Erreger auf ihren neuen Wirt übertragen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/3425966/kirgistan-zittert-vor-der-pest.html">http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wisse ... -pest.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat:"Ten-fold rise" in new cases of malaria in Chad

An emergency operation is under way in the Salamat region of Chad after an "alarming" rise in cases of malaria. Medecins Sans Frontieres (MSF) said the number of reported new cases rose from 1,228 in the first week of August to 14,021 by the end of the month.

Cases of the mosquito-borne disease do peak during the July to November rainy season.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/health-23961440">http://www.bbc.co.uk/news/health-23961440</a><!-- m -->

Schneemann.
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Zitat:Kinderlähmung

Rückzugsgebiet einer Seuche

In Pakistan haben die Taliban alle Impfhelfer zu Verrätern erklärt - und viele schon ermordet. Wer das Wort Polio auch nur in den Mund nimmt, ist in Lebensgefahr. Das alles hat mit der Tötung Usama Bin Ladins zu tun. [...] Seit der Tötung Usama Bin Ladins im Mai 2011 durch eine amerikanische Spezialeinheit sind Polio-Impfhelfer in Pakistan in Verruf geraten. [...]

Die Zahl der Neuerkrankungen an Kinderlähmung ist in Pakistan von 58 im Jahr 2012 auf 72 in diesem Jahr gestiegen. Das klingt nach wenig – doch dahinter verbergen sich 200 Mal höhere Zahlen von Personen, die das hoch ansteckende Poliovirus in sich tragen und weitergeben. Die Zuwachsraten in Pakistan sind ein großer Rückschlag im weltweiten Kampf gegen die Ausrottung der Kinderlähmung. Nach ursprünglichen Planungen der Weltgesundheitsorganisation WHO hätte das längst erreicht sein sollen, inzwischen lautet das Ziel, es bis 2018 zu schaffen. Pakistan ist eines von nur noch drei Ländern auf der Welt, neben Afghanistan und Nigeria, in denen Polio noch endemisch ist. [...]

Umso brisanter ist die Angelegenheit für die pakistanische Regierung. Denn einerseits hat sie es vermieden, die Extremisten allzu scharf für ihre todbringende Verweigerungshaltung zu kritisieren. Andererseits droht dem Land die internationale Ächtung. So verlangt etwa Saudi-Arabien inzwischen von Pakistanis, die nach Mekka pilgern oder in dem Land arbeiten wollen, einen Polio-Impfnachweis – eine Demütigung für das ohnehin von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Land.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/kinderlaehmung-rueckzugsgebiet-einer-seuche-12732322.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 32322.html</a><!-- m -->

Schneemann.
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Die global steigenden Temperaturen machen es der Malaria offenbar leichter, in bisher nicht betroffene, höher liegende Regionen vorzudringen...
Zitat:Malaria 'spreading to new altitudes'

Warmer temperatures are causing malaria to spread to higher altitudes, a study suggests. Researchers have found that people living in the highlands of Africa and South America are at an increased risk of catching the mosquito-borne disease during hotter years. They believe that temperature rises in the future could result in millions of additional cases in some areas. The research is published in the journal Science. [...]

Areas at higher altitudes have traditionally provided a haven from this devastating disease. Both the malaria parasite and the mosquito that carries it struggle to cope with the cooler air. [...] But the scientists say the disease is entering new regions that had previously been malaria-free. To investigate, scientists looked at densely populated areas in the highlands of Colombia and Ethiopia, where there are detailed records of both temperature and malaria cases from the 1990s to 2005. They found that in warmer years, malaria shifted higher into the mountains, while in cooler years it was limited to lower elevations.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/health-26470755">http://www.bbc.com/news/health-26470755</a><!-- m -->

Schneemann.
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Die "Geisterkrankheit" aus dem Dschungel scheint wieder einmal zugeschlagen zu haben...
Zitat:Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Guinea

Conakry (AFP) Im westafrikanischen Guinea gibt es einen Ausbruch mit dem hochansteckenden Ebola-Virus. Französische Experten hätten den Erreger als Ursache für eine Erkrankungswelle mit bisher 34 Toten im Süden des Landes bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium in Conakry am Samstag mit. Die ersten Fälle waren vor sechs Wochen aufgetreten. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/news/2014-03/22/guinea-gesundheit-krankheiten-epidemien-ebola-ausbruch-im-westafrikanischen-guinea-22165806">http://www.zeit.de/news/2014-03/22/guin ... a-22165806</a><!-- m -->

Schneemann.
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heute (nur einen Tag später) berichtet die Tagesschau <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-guinea100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/ebola-guinea100.html</a><!-- m -->
Zitat:Im westafrikanischen Guinea

Dutzende Tote durch Ebola

Im westafrikanischen Guinea sind dutzende Menschen bei einer Epidemie des hochansteckenden Ebola-Virus gestorben. Französische Experten hätten den Erreger als Ursache für eine Erkrankungswelle im Süden des Landes bestätigt, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Conakry mit. Demnach starben bereits 59 Menschen an dem Virus, insgesamt 80 Fälle wurden registriert.
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Stand: 22.03.2014 21:54 Uhr
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/gesundheit/krankheiten/50b6jea-ebola-verdachtsfaelle-mali#.channel2_6.Ebola-Verdacht%20jetzt%20auch%20in%20Mali.311.6489">http://www.gmx.net/themen/gesundheit/kr ... i.311.6489</a><!-- m -->
Zitat:04.04.2014, 09:58 Uhr

Drei Ebola-Verdachtsfälle nun auch in Mali

Bamako (dpa) - Die westafrikanische Ebola-Epidemie könnte jetzt auch Mali erreicht haben. Es gebe drei Verdachtsfälle, zitierte der französische Sender RFI am Freitag die malischen Gesundheitsbehörden. Die Patienten seien zuvor an der Grenze zwischen Mali und Guinea unterwegs gewesen.
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In Saudi-Arabien kursiert seit einigen Monaten das sogenannte MERS-Virus, wobei es bislang 81 Todesfälle gegeben haben soll; auch die Gefahren für den Massenandrang von Pilgerreisenden nach den heiligen Stätten wurde bereits mehrfach betont...
Zitat:Zwei weitere Todesfälle in Saudi-Arabien

Mers-Virus in Nahost auf dem Vormarsch

Das gefährliche Mers-Virus ist auf der arabischen Halbinsel nicht zu stoppen. Zwei weitere Menschen starben an Folgen der Infektion. Der saudische König zieht erste politische Konsequenzen. [...] Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Dienstag mitteilte, starben zwei weitere Menschen an der Erkrankung. Damit sei die Zahl der Toten in dem Königreich seit Auftauchen des Erregers im September 2012 auf 81 gestiegen. Zudem wurden den Angaben nach in den vergangenen Tagen 17 Neuinfektionen festgestellt. Damit liege die Zahl der registrierten Fälle nun bei 261. [...]

Der Erreger Mers-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation nach den jüngsten Angaben 243 Infektions- und 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/zwei-weitere-todesfaelle-in-saudi-arabien-mers-virus-in-nahost-auf-dem-vormarsch-1.1941165">http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/z ... -1.1941165</a><!-- m -->

...auch politisch hat der Krankheitsausbruch nun Konsequenzen: Der saudische Gesundheitsminister wurde gefeuert...
Zitat:Saudi health minister sacked as Mers death toll rises

The Saudi health minister has been sacked without explanation, as the Mers coronavirus death toll there climbed to 81. Abdullah al-Rabiah was dismissed just days after visiting hospitals in Jeddah to calm a public hit by panic over the spread of the respiratory virus. Saudi has registered the largest number of infections of Mers (Middle East Respiratory Syndrome).

The ministry said it had registered 261 cases of infection across the kingdom. [...]

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.com/news/health-27108568">http://www.bbc.com/news/health-27108568</a><!-- m -->

Schneemann.
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inzwischen auch in der FAZ
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wissen/schon-81-opfer-durch-mers-viren-die-arabische-epidemie-12905570.html">http://www.faz.net/aktuell/wissen/schon ... 05570.html</a><!-- m -->
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