Mondgesicht:
Zitat:Friss oder stirb. Mach das Geschäft, oder mach es nicht. Wenn die mir schon mit den Anwälten kämen, dann würde ich einen Rückzieher machen.
1 Du wirst heute keinerlei Vertrag mehr kriegen an dem nicht dutzende Anwälte mitmurksen. Kein Rüstungskonzern wird sich auf einen Vertrag ohne einlassen.
2 Das ist eine
GmbH. Und die Haftung ist beschränkt auf die Haftungssumme (die einer Insolvenz der GmbH schon lange vorher aufgebraucht sein wird).
Das wird rein praktisch so laufen: über diverse Firmenschachteleien und gegenseitige Rechnungsstellung wird das Geld welches du dieser GmbH gibst in andere Firmen verschoben und weg ist es. Ganz legal.
Dann ist die GmbH nicht in der Lage den Vertrag einzuhalten und dann gibt es zwei Optionen:
A du machst weiter und gibst der GmbH mehr Geld und änderst mit ihr zusammen den Vertrag (weniger Stück für mehr Geld mit längerer Lieferzeit)
oder B die GmbH hört auf zu existieren und du kriegst deinen Panzer auch nicht und dein Geld ist auch weg.
In jeder denkbaren Variante einer
privaten Rüstungsindustrie hast du keinerlei Chance deine militärischen Notwendigkeiten durchzudrücken.
Die werden mit dir jeden Vertrag schließen den du nur willst, nur um dich hinterher zu bescheißen und genau diesen Vertrag nicht einzuhalten. Das ist x-fach schon vor praktisch geschehen.
Du vereinbarst eine Anzahl x Systeme zu einem Festpreis pro System von y innerhalb einer Lieferzeit z.
Dann hält der Rüstungskonzern diesen Vertrag nicht ein. Dann schließt du einen neuen Vertrag mit einer viel geringeren Stückzahl zu fast demselben Preis mit längerer Lieferzeit und preist das noch als Erfolg ! weil du ja den Preis "gesenkt" hast. Real so mehrfach jetzt geschehen.
Zitat:Genau das muss man eben vermeiden und sagen: Zu unseren Bedingungen. Das ist durchaus möglich,
Das ist rein praktisch unmöglich, außer du verstaatlichst diese Rüstungsunternehmen!
Das rein praktische Problem ist, dass du natürlich nachdem du auf Konzern A herein gefallen bist dort nie mehr kaufst und zu Konzern B gehst (phantoms Lösung für alles) aber dass hat zwei Konsequenzen:
1 die militärischen Anforderungen werden nicht erfüllt (du erhältst nicht was du militärisch brauchst und dies zu langsam)
2 Auch Konzern B wird dich genau so bescheißen wie Konzern A und gehst du zu C geht es genau so weiter.
Ohne Verstaatlichung der Rüstungsindustrie hast du innerhalb eines
Rechtsstaates keine Chance !
Du kämpfst hier ja nicht gegen reale Menschen die du nötigen könntest zu tun was du willst (was in einem Rechtsstaat so ohnehin nicht geht) sondern gegen ineinander geschachtelte
juristische Personen welche dann Heerscharen von gierigen schmierigen Anwälten beschäftigen.
Zitat:Was den Boxer angeht: Ich denke, dass er seine Berechtigung hat. Ein schnelles, gut gepanzertes Radfahrzeug muss einfach sein. Man braucht nicht immer Ketten.
Radfahrzeuge sind bei geringerem Gewicht Kettenfahrzeugen überlegen, bzw umgekehrt.
Natürlich brauchen wir Radfahrzeuge, aber nicht so schwere, keineswegs so gut gepanzerte. Du willst schnelle Fahrzeuge mit guter Panzerung: dann kauf Kettenpanzer.
Du willst Radfahrzeuge: dann kauf leichtgepanzerte Radpanzer.
Speziell für die Bundeswehr wäre es sehr sinnvoll, den Fennek (auch als Mörserträger, Luftabwehr-Variante etc) und den Eagle IV/V sowie den Duro/Yak weiter zu explorieren (sowohl in der 4 Rad Variante als auch in der 6 Rad Variante) und den Eagle auch mittelfristig als Ersatz für alle Dingo usw anzudenken.
Man könnte beispielsweise die ganze BW auf nur 5 solcher Panzerplattformen reduieren:
1 Leopard 2 (bereits im Bestand)
2 ASCOD (Ersatz von Marder, GTK Boxer, PzH2000 und vielem anderen wobei die Boxer ins Ausland verkauft werden, die Marder auslaufen und die PzH2000 könnte zu einem sehr guten HAPC umgebaut werden)
3 Bv206S/Bvs10 (bereits im Bestand, zudem als Ersatz für Fuchs, Wiesel 2, Dingo 2, Mungo etc)
4 Eagle IV/V/Duro/Yak (bereits im Bestand, zudem als Ersatz für Dingo 2, Mungo, Enok etc)
5 Fennek (bereits im Bestand, zudem als Ersatz für Wiesel 2, Mungo etc)
oder unter Weglassung des Leopard 2 sogar auf nur 4 Plattformen, was ich allerdings für zu radikal halte zumal der Leopard 2 als
Schwerer Panzer weiter notwendig ist.
Bei einer solchen Reduzierung der Typenvielfalt müsste man zudem nur
eine neue Plattform einführen, statt wie es jetzt geschieht mehrere neue Plattformen paralell zu beschaffen.
Zitat: Ein schnelles, gut gepanzertes Radfahrzeug muss einfach sein
Warum muss das sein? Weil alle anderen auch auf diesen Zug aufspringen den die USA mit dem Stryker gestartet haben? Weil die Russen so schnell in Pristina waren? Weil Shinseki einen Radpanzer als
Interims-Plattform wollte bis das FCS System der Truppe zulief?
Radfahrzeuge müssen nicht gut gepanzert sein. Und umgekehrt sind sie im Rahmen eines Gesamtverbandes gemittelt nicht schneller als moderne Kettenfahrzeuge. Sie wiegen nur mehr bei gleichem Panzerschutz oder haben einen reduzierten Panzerschutz bei gleichem Gewicht. Und das bei signifikant weniger Geländegängigkeit.
Nur bei längeren Märschen über große Distanzen haben sie einen Vorteil, also für strategische oder operative Verlegungen aus eigener Kraft. Und wenn sie leicht sind. Dann sind sie aber zwingend nicht gut gepanzert.
Zitat:Alternativ ein anderer Hersteller eines Radfahrzeugs. Du hattest mir da ja mal ein anderes vorgestellt, im Boxer-Strang.
Ja, der Terrex AV81 aus Singapur. Kostet weniger, ist schwimmfähig, hat eine deutlich höhere Absitzstärke und einen besseren Schutz gegen IED. Auf der Gegenseite ist halt der Schutz gegen Beschuss deutlich schlechter als beim Boxer, und er ist nicht so modular, dafür ist er auch noch leichter. Und er wurde gerade beim USMC auf Herz und Nieren getestet und wird eventuell von den Marines als neuer APC beschafft.
In rein theoretischen Überlegung zu einer Armee könnte man einen solchen Radpanzer durchaus für Mittlere Kräfte als Plattform verwenden. Rein theoretisch.
Rein praktisch für die Bundeswehr aber wäre der Terrex ein Fehler so gut das Fahrzeug auch ist. Das setzt eine insgesamt deutlich größere Streitmacht mit größeren Mitteln voraus welche sich eine höhere Typenvielfalt auch erlauben kann.
Bei der BW muss die dringende Zielsetzung lauten, die Typenvielfalt zu reduzieren, statt sie noch weiter zu erhöhen. Also größtenteil auf bereits bestehenden Plattformen aufzubauen und Kosten zu sparen. Deshalb beispielsweise auch mein Vorschlag für mehr Bv206S/Bvs10. Der ATTC aus Singapur ist deutlich besser, aber er ist auch deutlich teurer und im Gegensatz zu den beiden erstgenannten nicht im Bestand der BW während diese von den Hägglunds-Fahrzeugen aktuell bereits über 300 Stück im Dienst hat.