Amphibische Schiffe
#16
(28.04.2020, 20:47)PKr schrieb:
(27.04.2020, 18:58)26er schrieb: Danke - vielseitig sind die Pontons schon. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass sie Landungsboote ergänzen, aber nicht ersetzen könnten.
Klar. Ich wollte nur daruf hinweisen, daß man für den Umschlag von schwerem Gerät an eine Küste nicht zwingend ein Welldeck und ein LCU benötigt. Die britischen Pontons sind natürlich nicht ISO-konform, aber mit 6 TEU à 2 Pontons plus einem TEU für Antrieb und Gerät könnte man ca. 80to an Land bringen.
Natürlich nur relativ langsam, aber immerhin.

Vielleicht könnte das aber auch eine Möglichkeit sein, um schweres Gerät (bei gutem Wetter und in der Nähe der Küste) an Land zu bringen? Denke eher in die Richtung, dass mittels Landungsbooten eher leichteres oder mittelschweres Gerät übergesetzt wird. Im Normalfall muss man ja keine MBT und dergleichen mitnehmen. Die Mexelfoats würden dann zumindest die Möglichkeit geben.
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#17
(29.04.2020, 07:25)26er schrieb: Vielleicht könnte das aber auch eine Möglichkeit sein, um schweres Gerät (bei gutem Wetter und in der Nähe der Küste) an Land zu bringen? Denke eher in die Richtung, dass mittels Landungsbooten eher leichteres oder mittelschweres Gerät übergesetzt wird. Im Normalfall muss man ja keine MBT und dergleichen mitnehmen. Die Mexelfoats würden dann zumindest die Möglichkeit geben.
Reportagen zeigen häufig den Einsatz von Mexeflotes nach Naturkatastrophen, z.B. das Anlanden von Versorgungsgütern nach dem Erdbeben in Haiti oder jetzt bei den Buschbränden in Australien zur Evakuierung von Urlaubern. Vorteil ist, daß sperrige oder großvolumige Ladung recht problemlos transportiert werden kann, und Macken an den low-tech-Pontons sind einfacher zu reparieren als an LCU oder LCVP.
Daher haben die Briten die Schiffe ihrer "Bay"-Klasse mit Mexeflotes ausgerüstet - diese Einheiten sind zur Versorgung bereits gelnadeter Truppen ausgelegt und nicht für Offensivoperationen.
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#18
Light amphibious warship:

hier noch ein Nachtrag zum Stern Landing Vessel. Das ist anscheinend der Typ der von der US Navy favoritisiert wird:

d.h. kein Welldeck, ca. 60m lang und Transportkapazität für ca. 75 Marines samt Fahrzeugen, bei 14 Knoten.

"The ships won't have well decks. "Open deck stowage is desirable/preferred," the slides state.
Speed. The Navy wants the LAW to be able to operate at 14 knots for a minimum of 3,500 nautical miles. That's slower than the 20 knots the landing helicopter assault amphib can travel now.
The LAW should also be able to transit in the open ocean in Sea State 5 while fully loaded. Sea State 5 can bring white-capped waves upward of eight feet high. The LAW should also be capable of "enduring up to several weeks-long deployments and trans-oceanic transits," the slides state."

https://www.military.com/daily-news/2020...rship.html
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#19
@26er:
Danke für die Info! Der verlinkte Artikel verweist seinerseits auf einen anderen -hier-, welcher einige Bilder aus einer Originalpräsentation der Marines zeigt. Aufmacher dieses Artikels ist ein Bild des "Stern Landing Vessel", vermutlich aus einer Präsentation des Konzeptbüros Seatransport.

Zitat:Die Originalpräsentation fordert (umgerechnet):
minimal 750 m2 Ladefläche, min. 2 to/m2 belastbar, 10 Jahre Servicedauer, 14 kts Reisegeschwindigeit.
Unterbringung von maximal 40 Mann Crew und mindestens 75 Marines, Einsatzreichweite mindestens 3.500 Seemeilen und ein Kran mit mindestens 13 to SWL. 340 m3 Treibstoff, Länge minimal 61 m.

Weitere Anforderungen:
Anlandung an Sandi-, Kies-, Schiefer- und steinigen Küsten oder künstlichen Rampen
Umschlag aller Radfahrzeuge des USMC
14kts bei einer Reichweite von 3.500 nm
Einsatzfähig bei voller Beladung auf hoher See in Seegang 5
Fähig zu mehrwöchigen Einsätzen und transozeanischen Transfers
Einsatz in Flottenverbänden oder autonom
Zumindest wenn man den Präsentationen von Seatransport glaubt, wäre ihr SLV in de Lage, all diese Anforderungen zu erfüllen. Und das USMC will ein erprobtes Konzept und die Schiffe schnell bekommen.
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#20
Edit:
Die USMC-Infos stammen aus einem "Industry Day" der USMC-Führung mit US-Werften zur Diskussion eines neuen Konzeptes für ihre amphibischen Einheiten. Infos -hier-
Dieses Konzept erinnert mich sehr an ein anderes:
Die Australier wollen neben ihren großen Pötten auch Nachfolger für ihre ausgemusterten Einheiten der "Balikpapan"-Klasse einführen, als "Joint Project 2048 Phase 5". Diese Schiffe sollen meist autonom operieren und z.B. Einsätze auf den pazifischen Inseln unterstützen; alternativ sollen sie aber auch per Heck-zu-Heck-Transfer Material von den großen Landungsschiffen übernehmen und an Land bringen können. Info über das australische Konzept -hier-
Von Phase 5 habe ich aber lange nichts mehr gehört.
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#21
@Pkr:
Von mich ist das Spektakuläre an dem Entwurf, dass er aus meiner Sicht technisch sehr einfach, bzw. so unspektakulär ist. Das einzige was mir nicht ganz klar ist, ist wie das Unterwasserschiff aussieht, bzw. wo Ruder und Antrieb sitzen bzw. wie das ausgeführt ist.

Das Schiff ist relativ klein, gemessen an dem was US Navy sonst hat und hat damit eher kleine Transportkapazität, ist nicht schnell usw. Aber es ist relativ günstig und man ist der Meinung, dass man evtl. Verluste verkraften kann. Die US Navy will ihre Hochwertschiffe nicht in den Wirkungsbereich von land- oder luftgestützten (Überschall-)SSM fahren lassen, deshalb muss jetzt was kleines und günstiges her.

Ich finde das generell schon einen realistischen Ansatz, wenn man auch mal wieder Verluste einkalkuliert und dann eine größere Anzahl von Schiffen beschafft, auch wenn diese technisch einfacher sind.
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#22
(14.05.2020, 10:35)26er schrieb: @Pkr:
Von mich ist das Spektakuläre an dem Entwurf, dass er aus meiner Sicht technisch sehr einfach, bzw. so unspektakulär ist.
Stimmt schon. Aber das Konzept gibt es schon seit über 30 Jahren und hat es bisher noch nicht aus seiner Nische raus geschafft - das wird wohl auch seine Gründe haben. Vielleicht liegt das aber auch einfach nur daran, daß durch den breiten Rumpf der Verbrauch relativ hoch liegen dürfte. Sowas wäre natürlich für die US Navy kein Problem.

Und bei der Graphik zum Stern Landing Ship in "The Drive"erscheinen mir einige Dinge unlogisch:
[Bild: https://the-drive.imgix.net/https%3A%2F%...33d5c6ea8c]
- von der Brücke hätte man keinen direkten Blick auf das Achterschiff
- der Bugbereich dürfte für die Unterbringung von 40 Seeleuten und 75 Marines über mehrere Wochen zu klein sein
- es gibt keine Seitenrampe zur Be- und Entladung in einem Hafen
- die Maschinenkanone steht am Bug und könnte den Landebereich nicht sichern.
Eine niedrige Silhouette ist natürlich gut, aber vermutlich dürfte für den Steuerstand noch eine Etage draufkommen. Das würde die Rundumsicht wesentlich verbessern und Platz für nach achtern wirkende Waffen schaffen.
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#23
(15.05.2020, 15:32)PKr schrieb:
(14.05.2020, 10:35)26er schrieb: @Pkr:
Von mich ist das Spektakuläre an dem Entwurf, dass er aus meiner Sicht technisch sehr einfach, bzw. so unspektakulär ist.
Stimmt schon. Aber das Konzept gibt es schon seit über 30 Jahren und hat es bisher noch nicht aus seiner Nische raus geschafft - das wird wohl auch seine Gründe haben. Vielleicht liegt das aber auch einfach nur daran, daß durch den breiten Rumpf der Verbrauch relativ hoch liegen dürfte. Sowas wäre natürlich für die US Navy kein Problem.

Und bei der Graphik zum Stern Landing Ship in "The Drive"erscheinen mir einige Dinge unlogisch:
[Bild: https://the-drive.imgix.net/https%3A%2F%...33d5c6ea8c]
- von der Brücke hätte man keinen direkten Blick auf das Achterschiff
- der Bugbereich dürfte für die Unterbringung von 40 Seeleuten und 75 Marines über mehrere Wochen zu klein sein
- es gibt keine Seitenrampe zur Be- und Entladung in einem Hafen
- die Maschinenkanone steht am Bug und könnte den Landebereich nicht sichern.
Eine niedrige Silhouette ist natürlich gut, aber vermutlich dürfte für den Steuerstand noch eine Etage draufkommen. Das würde die Rundumsicht wesentlich verbessern und Platz für nach achtern wirkende Waffen schaffen.

@Pkr:

Ich bin gespannt, wie das Schiff tats. aussehen wird. Denke das ist aktuell noch nicht der finale Entwurf.

Ich bin mir bzgl. der hohen Verbrauchs nicht sicher. Ich hatte mal etwas von einer Reichweite von 3.500sm gelesen. Das wäre für ein 60m Schiff mit begrenzten Bunkerkapazitäten schon beachtlich.

Bzgl. Brücke und Wirkbereich der Waffen bin ich ganz deiner Meinung.

Ja, für 115 Personen braucht man schon ganz schön Platz, auch wenn die Amerikaner da gerne deutlich mehr Leute auf kleinerem Raum zusammen quetschen, als wir das in D oder Europa kennen. Aber die 115 Personen wollen auch versorgt und bekocht werden, brauchen Messen usw.

Ich denke, dass man auf eine Seitenrampe verzichten kann. Wahrscheinlich ist das Deck eh zu klein, um größere Fahrzeug darauf um 90° abbiegen zu lassen. Da ist es wahrscheinlich einfacher direkt von achtern zu beladen.
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#24
(15.05.2020, 19:21)26er schrieb: Ich denke, dass man auf eine Seitenrampe verzichten kann. Wahrscheinlich ist das Deck eh zu klein, um größere Fahrzeug darauf um 90° abbiegen zu lassen. Da ist es wahrscheinlich einfacher direkt von achtern zu beladen.
Im Gegenteil halte ich die Rampe für extrem wichtig. Eine relativ kleine Einheit wie das LAW könnte z.B. auch in Flußmündungen hineinfahren. Mit einer Seitenrampe wäre dann das Entladen an Uferbefestigungen etc. möglich. Und die Graphik zeigt drei Radpanzer nebeneinander, das bedeutet m.E. eine Breite der Ladebucht von mindestens 12m und damit Platz genug zum Rangieren.
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#25
Das ist zwar kein Schiff, aber immerhin ein Landungsboot:

12m Landungs-Boot für kanadische Arctic Patrol Vessels geliefert:

https://www.navalnews.com/naval-news/201...delivered/
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#26
Gestern ist auf der Bonhomme Richard (LHD 6), einem LHD der Wasp-Klasse der US Navy, in ihrem Heimathafen San Diego ein Feuer ausgebrochen. Unter der Besatzung gab es glücklicherweise keine Toten, lediglich etwa 20 leicht Verletzte.
Das Schiff hingegen wird die US Navy wohl abschreiben müssen. Anscheinend ist das Feuer in einer Last im Schiffsinneren ausgebrochen, von einer Explosion wird immer wieder gesprochen. Mittlerweile ist das Flugdeck zusammengebrochen und die komplette Brücke ausgebrannt. Das Feuer ist immer noch nicht unter Kontrolle.
Das Schiff befand sich zur Instandsetzung im Hafen. Munition befindet sich keine an Bord, wohl aber etwa 4 Mio. Liter Treibstoff.

tagesspiegel
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#27
Ich setze es mal hier rein, weil es m.E. in Bezug zur Neuausrichtung des USMC und damit dem LAW steht:
Das USMC sucht landgestützte Anti-Schiffsraketen (-hier-) mit größerer Reichweite als die etwa 200 km der "Harpoon".
Eine Option für die LBASM (Land-based Anti-Ship-Missile) wäre die neue AGM-158C LRASM (Long-range Anti-Ship Missile) von Lockheed Martin, aber die ist bisher nur luftgestützt im Einsatz und ziemlich teuer.
In das neue Konzept gut passen würde dagegen m.E. die norwegische NSM mit ihrem kleinen "Footprint". Ein Truck könnte vier NSM tragen, und ein LAW könnte mehrere Trucks auf einem passenden Inselchen absetzen.
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#28
CNIM stell neuen L-CAT Mk 2 vor:

https://www.navalnews.com/event-news/eur...ing-craft/

Neu sind 20 % gesteigerte Maschinenleistung, Panzerung des Ruderhauses und Bewaffnung (2x20mm + diverse MG's). Durch die stärkeren Maschinen sollen jetzt Geschwindigkeiten von 25 kn anstatt bisher 18 kn beladen erreicht werden.
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#29
Warum eigentlich eine solche Panzerung und Bewaffnung ? Sollte auch nur ansatzweise eine ernsthafte feindliche Präsenz in der Landungszone sein ist angesichts der heutigen Möglichkeiten eine Landung gegen feindlichen Wiederstand doch nur noch unter untragbaren Verlusten möglich. Jede von Struktur, Aufstellung und Kampfweise her moderne Verteidigung würde solche Einheiten in untragbarer Weise vernichten (weil diese über das Wasser kommend im Offenen sind, während der Gegner an Land einen Vorteil in Bezug auf Deckung und Tarnung besitzt, selbst wenn die verwendeten Waffen der Verteidigung veraltet sein sollten.
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#30
(05.11.2020, 22:28)Quintus Fabius schrieb: Warum eigentlich eine solche Panzerung und Bewaffnung ? Sollte auch nur ansatzweise eine ernsthafte feindliche Präsenz in der Landungszone sein ist angesichts der heutigen Möglichkeiten eine Landung gegen feindlichen Wiederstand doch nur noch unter untragbaren Verlusten möglich. Jede von Struktur, Aufstellung und Kampfweise her moderne Verteidigung würde solche Einheiten in untragbarer Weise vernichten (weil diese über das Wasser kommend im Offenen sind, während der Gegner an Land einen Vorteil in Bezug auf Deckung und Tarnung besitzt, selbst wenn die verwendeten Waffen der Verteidigung veraltet sein sollten.

@ Quintus Fabius:
Ich stimme dir da voll zu, dass ein Strand vor der eigentlichen amphibischen Landung aufgeklärt und vor allem auch gesichert sein muss. Vor allem, wenn es um Panzerabwehrwaffen oder Mörser geht. Kampflandungen wie im 2. WK oder in Korea wird es nicht mehr geben.

Aber anscheinend halten die militärischen Planer eine Bewaffnung schon für sinnvoll. Wenn man sich die Bilder von britischen oder auch niederländischen Landungsbooten anschaut, sind diese meist mit MG's bewaffnet. Ob eine Panzerung nötig ist, vermag ich auch nicht zu sagen. Lt. dem Artikel kamen die Vorschläge dazu von den aktuellen Nutzern.
Ich könnte mir aber bestimmte Szenarien vorstellen, wo eine Bewaffnung und Panzerung Sinn machen könnte, wie z.B. bei Evakuierungen in unklaren Lagen bzw. bei asymmetrischen Bedrohungen.
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