Echte Haubitzen haben keine so hohe Elevation und ihr Steilfeuer muss daher etwas flacher ausfallen, weshalb sie eine größere Mindestreichtweite haben. Mir geht es aber gerade eben darum, das Steilfeuer
so nah wie möglich heran ziehen zu können. Zudem sind echte Haubitzen zwingend immer wesentlich schwerer, selbst wenn man ein kleineres Kaliber und eine Ultraleicht-Version davon andenkt, wie beispielsweise das Hawkeye 105mm System, und man könnte sie eben nicht auch abgesessen verwenden:
http://www.military-today.com/artillery/hawkeye.htm
Das gleiche gilt für eine Mehrzweck-MK, auch hier wäre im Steilfeuer die Mindestreichweite zu groß und es verbleibt ebenfalls das Gewichtsproblem und die Unmöglichkeit die gleiche Waffe auch abgesessen zu verwenden. Und leichte MK im Bereich 30mm welche man abgesessen auf Lafette verwenden könnte haben nun gar nicht die Möglichkeit Steilfeuer abzugeben.
Der genannte (veraltete) Mörser wiegt nun 630 kg mit Lafette. Meiner Einschätzung nach könnte man bei einer Reduzierung des Kalibers auf 60mm und mit modernen Materialien das Gewicht auf 200 kg reduzieren, inklusive Lafette. Zugleich hätte man so eine höhere Magazinkapazität und eine Kompatibilität mit den leichteren konventionellen 60mm Mörsern und Kommando-Mörsern im gleichen Kaliber.
Nun weist du darauf hin, dass man das gleiche Steilfeuer ja auch mit den normalen Mörsern abliefern kann, welche wesentlich leichter sind, aber denen fehlt eben die Möglichkeit im direkten Schuss zu wirken und genau das wäre hier die Zielsetzung. Eine solche Waffe soll auch explizit keine Sturmartillerie sein, eben kein Sturmgeschütz - sondern eine Infanterie-Waffe welche man gerade eben auf leichten Fahrzeugen aufsetzen kann, insbesondere auf leichten Transportpanzern, leicht geschützten Lkw usw
Die Zerlegbarkeit hätte zudem den Vorteil, dass man die Waffe extrem leicht transportieren kann (da geht es auch um die Frage der Sperrigkeit beim Transport) und dass man sie nach belieben Querfeldein verbringen könnte. Auf fünft Lasten aufgeteilt wären das gemittelt gerade mal 50 kg pro Last. Eine maximale Querfeldeinbeweglichkeit wird zunehmen das Kriterium sein, welches für den modernen Krieg erforderlich ist.
Man hätte damit eine Waffe welche (auf kürzere Distanzen) die Aufgaben einer Maschinenkanone übernehmen kann mit erheblicher Wirkung im Ziel und welche man zugleich als Mörser verwenden kann. Man hätte so viel mehr Mörser insgesamt und könnte so sehr viel mehr Feuerkraft gegen den Feind entwickeln und eben auch Ziele im direkten Schuss bekämpfen.
Ich sehe diese Waffe eher als Ersatz für Granatmaschinenwaffen, schwere MG, leichte Maschinenkanonen auf einer fernlenkbaren Waffenstation und wenn man ein solches System mit diesen genannten Waffen vergleicht ist das eine deutliche Steigerung der Feuerkraft und der Möglichkeiten. Wenn man es natürlich mit echten Haubitzen bzw. Mittelkaliber-MK vergleicht, erschließt sich der Vorteil nicht so. Von daher kommt es darauf an mit was genau man ein solches System vergleich und was für Waffen es ersetzen soll. Ersetzt werden sollen eben die genannten leichten Waffen um mehr und flexiblere Feuerkraft auf fernlenkbare Waffenstationen zu bekommen. Zudem vereinheitlicht dass das Kaliber mit den abgesessen von der Infanterie verwendeten leichteren 60mm Mörsern und Kommandomörsern. Und die Möglichkeit mit einer Kadenz um die 120 Schuss in der Minute das Magazin leeren zu können bedeutet, dass eine solche Mörserkanone trotz des kleineren Kalibers eine immens viel größere Feuerkraft auf einen Schlag abliefern könnte als dies mehrere konventionelle Mörser auf einmal könnten. Nehmen wir mal an, die Waffe hätte ein 6 Schuss Magazin. Und man hätte drei solcher Waffen. Dann hätte man in 3 Sekunden nicht weniger als 18 Mörsergeschosse auf das Ziel abgegeben. Und sofort könnte man verlegen und die Feuerstellung wechseln. Mit drei konventionellen Mörsern hätte man in der gleichen Zeit gerade mal drei Schuss raus.
Genau das ist wäre das Ziel hier: maximale Feuerkraft in möglichst kurzer Zeit, als Ersatz für das was jetzt GMW, SMG und lMK sind. Nun könnte man argumentieren, dass die GMW ja genau so eine Waffe darstellt und deutlich leichter ist im Vergleich. Aber die Wirkung ist eine wesentlich geringere, man hat eine Munitionsart mehr im Bestand (40mm) welche man zudem eben nicht für andere Waffen im gleichen Kaliber hernehmen kann (nicht kompatibel mit UGW etc) und auch die GMW kann nicht so steil wirken weil sie keine so hohe Elevation hat, womit man richtiges Steilfeuer nicht so nah an die eigenen Stellungen heran ziehen kann. Da der Feind im modernen Krieg zunehmend unsere unmittelbare Nähe suchen wird und suchen muss, ist allein schon das ein erheblicher Wert.
Man hätte so eine immens vielseitige Waffe, für die es zur Zeit eigentlich kein wirkliches Äquivalent gibt, den die Russen lieferten mir hier zwar die Grundidee, aber diese wurde von denen nicht konsequent weiter gedacht, so dass das russische System zu schwer und zu sperrig ist.