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Ich habe es zuvor ja bereits erwähnt, während in den USA, Europa und China schon die Planungen für ein Kampfflugzeug der sechsten Generation beginnen versucht die Türkei ein Kampfflugzeug der vierten Generation mit einigen modernen Merkmalen zu versehen. Grundlegende Stealth-Fähigkeiten sind dabei noch das kleinste Problem, wie zahlreiche Muster und Entwürfe aus verschiedenen Ländern zeigen. Die Schwierigkeit liegt vor allem im elektronischen Bereich, Sensorfusion, Datenlinks bis hin zum AESA-Radar, also alles Fähigkeiten die schon die Generation 4++ gekennzeichnet haben und an denen sich die Türkei erstmal beweisen müsste (was zweifelhaft ist). Von den erwähnten Subsystemen, speziell dem Triebwerk, ganz zu schweigen. Bei letzterem liegen allerdings die Fähigkeiten offen, das in Lizenz in der Türkei gebaute (und modifizierbare) F110 ist ein modernisiertes Aggregat der dritten Generation.
Falls da also überhaupt etwas bei herum kommt, können wir ein Kampfflugzeug der vierten Generation mit einigen optischen Merkmalen der fünften Generation erwarten. Abseits vom nationalen Bedarf zeigen auch die gewünschten Kooperationspartner, wo die Exportmöglichkeiten liegen.
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Ich denke bei der derzeitigen politischen Lage der Türkei ist einfach auch nichts besseres zu machen es sei denn man würde sich dem Westen oder sonstwen wieder anbiedern. Die Türkei hat einfach keine Partner mehr und vergrault sich mehr und mehr die wenigen die noch Ansatzweise da sind. Bevor sie gar keine Jets mehr haben und weiter auf ihre F4 und F16 setzen, entwickeln sie lieber etwas selber das zwar weit von State of the Art entfernt ist aber wenigstens ihre alten Flieger "ersetzen" kann und man den Erfolg dann innenpolitisch verwenden kann.
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(29.09.2020, 12:59)Lianus schrieb: Ich denke bei der derzeitigen politischen Lage der Türkei ist einfach auch nichts besseres zu machen es sei denn man würde sich dem Westen oder sonstwen wieder anbiedern. Die Türkei hat einfach keine Partner mehr und vergrault sich mehr und mehr die wenigen die noch Ansatzweise da sind. Bevor sie gar keine Jets mehr haben und weiter auf ihre F4 und F16 setzen, entwickeln sie lieber etwas selber das zwar weit von State of the Art entfernt ist aber wenigstens ihre alten Flieger "ersetzen" kann und man den Erfolg dann innenpolitisch verwenden kann.
Wahrscheinlich haben Sie Recht. Aber bis wann sind diese Flieger dann da? Vor 2030 bestimmt nicht. Da wäre es eigentlich doch viel einfacher (und für die Zukunft der Türkei auch einträglicher) wenn man sich nicht jeden Partner aus irgendwelchen Gründen verscherzt. Klar, hier geht es um Erdogans neo-osmanische Ambitionen aber für die Türkei werden die letzten 4 Jahre verlorene Zeit.
Hätte man eine vorsichtige Diplomatie betrieben und einfach etwas abgewartet hätte man auch Patriot bekommen - stattdessen hat man sich mit dem S400 die Exportversion besorgt und dann gleich mal die Tür zugemacht für weitreichenden Technologietransfer bzw. fertig entwickelte Flieger (state of the art). Maximal ungeschickt.
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Die bisher veröffentlichten Daten machten ja schon klar, dass es ein signifikant größeres Modell als die zu ersetzende F-16 oder die vormals vorgesehene F-35 werden würde, und mit der bisher bekannten Länge von 21 Metern und einer Spannweite von 14 Metern würde die Maschine tatsächlich sogar etwas größer sein als F-22, Su-57 oder J-20. Ob die Daten am Ende so wirklich stimmen wird man sehen. Interessant werden vor allem die Massen, denn es soll weiterhin das F110 als Antrieb zum Einsatz kommen, dessen Leistung teils signifikant geringer ist als jene der genannten Maschinen. Das ist natürlich reine Spekulation, aber die bisher veröffentlichten Daten wirken auf mich, als plane man eher einen modernen Bombtruck (also eine F-15EX in Stealthy) als ein typischeres Mehrzweckkampfflugzeug mit ausgeprägten Luftüberlegenheitsmerkmalen, also insgesamt eine Verschiebung hin in Richtung einer Luft-Boden-Rolle, wie sie am ehesten (von den genannten Maschinen) noch bei der Su-57 zu finden ist. Das würde in Anbetracht der bisherigen Einsätze der Türkei durchaus Sinn ergeben. Wir werden es sehen.
Aktuelle Verkaufsbroschüre: https://web.archive.org/web/202110030206...MMU_EN.pdf
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Ein Stealth "Bomb-Truck" zu sein (welcher dann natürlich auch eine größere Zahl von Raketen sehr hoher Reichweite mitführen kann, welche man dann aus größter Distanz auf von Drohnen aufgeklärte Ziele abfeuert) ist meiner Meinung nach ohnehin am ehesten die Zukunft bemannter Kampfflugzeuge. Solche leichten Bomber sind ja nicht nur in der Luft-Boden Rolle überlegen, sondern im Gesamtverbund mit anderen Systemen meiner Meinung nach auch im BVR Luft-Luft Bereich.
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Für Langstreckenwirkmittel braucht es keine Stealth-Fähigkeiten (und strenggenommen ja nicht mal ein Kampfflugzeug), ein "Bomb-Truck" ist in meinen Augen vor allem durch den Einsatz von "günstigen" Luft-Boden-Waffen, primär also gelenkten Bomben, geprägt. Eigentlich ist diese Aufgabe prädestiniert für unbemannte Luftfahrzeuge, sofern CAS keine größere Rolle spielt (eine echte Spezialisierung darauf ergibt sich schon aus der Auslegung nicht). Allerdings wäre sowas noch mal ein größeres technologisches Projekt. Ich würde der TF-X jetzt keine besondere Befähigung für BVR-Luftkampf unterstellen.
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(09.11.2021, 20:01)Quintus Fabius schrieb: Ein Stealth "Bomb-Truck" zu sein (welcher dann natürlich auch eine größere Zahl von Raketen sehr hoher Reichweite mitführen kann, welche man dann aus größter Distanz auf von Drohnen aufgeklärte Ziele abfeuert) ist meiner Meinung nach ohnehin am ehesten die Zukunft bemannter Kampfflugzeuge. Solche leichten Bomber sind ja nicht nur in der Luft-Boden Rolle überlegen, sondern im Gesamtverbund mit anderen Systemen meiner Meinung nach auch im BVR Luft-Luft Bereich.
Unter einem Bomb Truck würde ich etwas in der Kategorie einer Bomberversion verstehen wie eine geplannte Variante der FB-22 die von der F/A-22 abgeleitet wurde. Der TF-X kann sowohl mit Luft - Luft als auch Luft - Boden Raketen bewaffnet werden. Seine Hauptaufgabe wird es sein für Luftüberlegenheit zu sorgen. Die größte Herausforderung bei diesem Projekt sehe ich eher in der Entwicklung der Triebwerke.
https://nationalinterest.org/blog/buzz/t...jet-184422
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(10.11.2021, 23:38)Skywalker schrieb: Die größte Herausforderung bei diesem Projekt sehe ich eher in der Entwicklung der Triebwerke.
Schon seit einiger Zeit wird mangels Erfolg bei den Kooperationsvereinbarungen nur noch vom F110 bzw. einem daraus abgeleiteten Derivat gesprochen, angesprochen auf die früher erwähnte Eigenentwicklung kommt da aktuell nicht sehr viel. Technologisch ist diese Hürde ohne Partner meines Erachtens auch zu hoch, man muss sich nur anschauen, welche anderen Industrien daran scheiterten bzw. scheitern.
Davon abgesehen würde sich, wenn wirklich das angestrebte Niveau erreicht werden soll, eine sehr große Herausforderung an die nächste reihen, von den Triebwerken über die Verarbeitungsqualität bis hin zur Elektronik, die letztlich den Kern bildet und die meisten Ressourcen kostet.
Und was seine Aufgaben angeht, der ursprüngliche TF-X war ein signifikant kleineres Modell, dass sehr stark für Luftüberlegenheit ausgelegt war und Zusammen mit der F-35 eingesetzt werden sollte. Mit dessen Verlust gab es eine Neuausrichtung in vielerlei Hinsicht. Wenn ich mir die Daten der aktuellen Auslegung anschaue, wie bereits gesagt, fällt es mir schwer einen Fokus im Bereich Luftüberlegenheit zu sehen.
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(11.11.2021, 07:26)Helios schrieb: Schon seit einiger Zeit wird mangels Erfolg bei den Kooperationsvereinbarungen nur noch vom F110 bzw. einem daraus abgeleiteten Derivat gesprochen, angesprochen auf die früher erwähnte Eigenentwicklung kommt da aktuell nicht sehr viel. Technologisch ist diese Hürde ohne Partner meines Erachtens auch zu hoch, man muss sich nur anschauen, welche anderen Industrien daran scheiterten bzw. scheitern.
Davon abgesehen würde sich, wenn wirklich das angestrebte Niveau erreicht werden soll, eine sehr große Herausforderung an die nächste reihen, von den Triebwerken über die Verarbeitungsqualität bis hin zur Elektronik, die letztlich den Kern bildet und die meisten Ressourcen kostet.
Und was seine Aufgaben angeht, der ursprüngliche TF-X war ein signifikant kleineres Modell, dass sehr stark für Luftüberlegenheit ausgelegt war und Zusammen mit der F-35 eingesetzt werden sollte. Mit dessen Verlust gab es eine Neuausrichtung in vielerlei Hinsicht. Wenn ich mir die Daten der aktuellen Auslegung anschaue, wie bereits gesagt, fällt es mir schwer einen Fokus im Bereich Luftüberlegenheit zu sehen.
Ich habe in türkischen Militärforen nachgeschaut, wie du schon sagst war der T-FX ursprünglich auf Luftüberlegenheit ausgelegt. Seit dem Wegfall der F-35 wurde die Priorität auf Mehrzweckfähigkeit gelegt.
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Anscheinend gibt es nun doch US-Triebwerke? Und man kooperiert wohl mit Russland...
Zitat:Could Turkey’s future TF-X jet include a mix of American and Russian tech?
ANKARA, Turkey — Turkey has chosen an American-made engine for its future fighter jet TF-X, but the country will also work with Russia to locally produce aircraft parts, according to Turkey’s top procurement official. Ismail Demir, who leads Turkey’s Presidency of Defense Industries, said Dec. 4 that the TF-X program will initially use General Electric’s F110 engine, an afterburning turbofan jet engine produced by the subsidiary GE Aviation. [...] General Electric’s non-afterburning F118 engine is already produced in Turkey under license in Eskisehir Tusas Engine Industries, a government-controlled company. [...]
Turkish Aerospace Industries, a sister company of Tusas Engine Industries is designing, developing and building the TF-X. A source at TAI, who spoke to Defense News on the condition of anonymity, said that “Russia has the technology in aeroacoustic, aerothermodynamics and the infrastructure to build a fighter jet. Russia has the technology [in its Su-57 fighter] to build a fifth-generation turbofan engine. Cooperation would also involve avionics, propulsion system, radar, sensors, ejection seat and data link systems.”
https://www.defensenews.com/air/2021/12/...sian-tech/
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Zitat:Turkey opens new engineering facilities for TF-X/MMU fighter
Turkey has opened new engineering facilities dedicated to the design, development, and manufacture of its future combat aircraft.
President Recep Tayyip Erdoğan announced on 6 January that the Engineering Center of the National Combat Aircraft had been formally opened, with the goal of rolling out the first Turkish Fighter Experimental (TF-X)/National Combat Aircraft (MMU) prototype in 2023. [...]
According to Turkish officials, the 65,000 m 2 Engineering Center of the National Combat Aircraft near Ankara will accommodate 2,300 people dedicated to the TF-X/MMU project. Also in the Kahramankazan suburb of Ankara, the Composite Manufacturing Facility is to build the necessary components and subsystems for the TF-X/MMU aircraft, while the Maintenance and Repair Center will conduct maintenance, repair, and overhaul (MRO) activities for the project.
https://www.janes.com/defence-news/air-p...mu-fighter
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Zitat:Unique Sensor Setup Emerges On Turkey’s Stealthy New Fighter
Photos of the initial TF-X stealth fighter prototype show separate built-in infrared search and track and electro-optical targeting systems. [...] This reportedly includes the installation of a more complete nose section that features faceted enclosures for what appears to be a dedicated infrared search and track sensor system, or IRST, right in front of the cockpit, and a multi-purpose electro-optical targeting system, or EOTS, underneath the forward fuselage. No other advanced combat jet design currently fielded or in development appears to have a similar configuration with completely separate internal IRST and EOTS systems.
Pictures reportedly showing the TF-X prototype with its full nose section installed, among other things, appear to have first emerged online in late December. This was just around a month after Turkish Aerospace Industries, which is developing the jet under the Milli Muharip Ucak (MMU, or National Combat Aircraft) program, had offered the first official look at the jet in a significantly less finished state. [...]
Interestingly, the apparent IRST installation looks similar, in broad strokes, to how Lockheed Martin's TacIRST has been integrated onto F-5 Advanced Tiger (F-5AT) aggressor jets belonging to private firm Tactical Air Support (TacAir). TacIRST on the F-5s features a staring infrared sensor with a fixed forward field of view above the nose.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/un...ew-fighter
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Man muss hier zugestehen, dass die Türkei relativ flott mit der Entwicklung und dem Bau vorankam. Zwar ist es noch unklar, wie viele Maschinen letztlich auch geliefert werden - und die Zahl von 400 Exemplaren glaube ich erst dann, wenn sie existieren - und wann der Erstflug stattfindet (wobei 2023 in der Vergangenheit öfters genannt wurde), aber man muss dennoch anerkennen, dass dies eine nicht zu unterschätzende Leistung darstellt. Gleichwohl, die angeblichen Kosten für die Entwicklung von nur 200 Millionen Dollar erscheinen mir als zu gering angesetzt...
Zitat:Turkey’s TF-X caught performing taxi tests before unveiling
The prototype of the Turkish Aerospace Industries (TAI) TF-X fifth-generation fighter jet has been photographed performing taxi tests.
It is the first time the jet has been caught on camera since the end of its assembly, ahead of the official unveiling, which is expected on March 18, 2023. The pictures of the aircraft were first shared by a local defense news website SavunmaSanayiST.com. The website also noted that during the test the aircraft moved under its own power, marking a successful integration of its General Electric F110 engines.
TAI started assembly of the TF-X, also known as the National Combat Aircraft (MMU), some time in mid-2022.
https://www.aerotime.aero/articles/turke...-unveiling
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Zitat:Türkei-Kampfjet Kaan: Stealth-Fighter kurz vor dem Erstflug
Alles
Türkei-Stealth-Kampfjet Kaan kurz vor dem Erstflug
Der neue, hauseigene Stealth-Fighter Kaan ist der Star der türkischen Luftfahrtindustrie. Beim Rollout im Mai war er längst nicht fertig, doch das ist jetzt anders. Startet Kaan demnächst zum Erstflug? Ein Werksbesuch bei Hersteller Turkish Aerospace Industries (TAI).
Patrick Zwerger
08.12.2023
Turkish President Recep Tayyip Erdogan
Foto: Emin Sansar/Anadolu Agency via Getty Images
17 Bilder
TAI-Chef Temel Kotil fiebert dem ersten Flug bereits entgegen. Der 64-jährige Luft- und Raumfahrtingenieur ist so etwas wie der "Godfather of Kaan", auch wenn das Kampfjet-Projekt der Türkei bereits im Gange war, als er im November 2016 bei TAI sein Amt antrat. Für Kotil ist der Stealth-Fighter eine Herzensangelegenheit, sein persönlich wichtigstes Projekt – daran lässt er beim Treffen mit der FLUG REVUE am TAI-Hauptsitz in Kahramankazan, einem Vorort von Ankara, nicht den geringsten Zweifel. Seine Augen leuchten, wenn er von "meinem Kaan" schwärmt, der bereits draußen auf dem Werksflugplatz im Hangar steht und auf den Erstflug vorbereitet wird. "Ich besuche ihn jeden Morgen, bevor ich ins Büro gehe, das ist ein richtiges Ritual geworden", schmunzelt der Mann, der bis Herbst 2016 auf dem Chefsessel von Turkish Airlines saß.
https://www.flugrevue.de/militaer/taxi-t...-erstflug/
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