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Die Bundeswehr hat ja sehr generös 3000 Feldfernsprecher aus dem Lager geholt, in die Ukraine geschickt und hat dafür auch einen gewissen Spott geerntet.
Meine Frage: Kann man mit denen noch etwas anfangen?
Natürlich sind Funkgeräte und Smartphones hinsichtlich ihrer Mobilität und einfacher Anwendbarkeit unübertroffen, aber wenn ich an die Stellungskämpfe bei Bachmut denke, sehe ich schon einen gewissen Nutzen. Sie sind nicht ort-, nicht stör- und nur schwer abhörbar. Alles durchaus Werte, wenn man sich eingegraben hat. Oder bin ich da wieder hoffnungslos nostalgisch?
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Du kannst überhaupt nicht auch nur annähernd so nostalgisch sein, wie sich die Kämpfe im Donbass derzeit präsentieren.
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(29.12.2022, 20:36)Broensen schrieb: Du kannst überhaupt nicht auch nur annähernd so nostalgisch sein, wie sich die Kämpfe im Donbass derzeit präsentieren.
Rennen da noch die klassischen Melder rum?
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Zitat:Rennen da noch die klassischen Melder rum?
Ja. Ernsthaft.
In Bezug auf die Eingangsfrage: für die Situation in der Ukraine sind diese Systeme tatsächlich sinnvoll und sie werden von den Ukrainern selbst auch gar nicht als schlecht angesehen. Gerade in den immer tiefer in den Boden getriebenen Bunker und Grabensystemen ist das teilweise sogar sehr viel besser als Smartphones und Co, und wesentlich funktionssicherer und zuverlässiger.
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Das Unterbrechen oder Stören der Verbindung ist in vielen Fällen zur Angriffsvorbereitung zwingend erforderlich. Dem Unterbrechen oder Stören widersetzt sich das altmodische Feldtelefon immer noch am effektivsten.
Im Gefechtslärm zeigt sich der zusätzliche Wert einer "glasklaren" Übertragungsqualität über das Feldtelefon, die digitalakustisch nicht erreichbar ist. "Schlechte Verbindung" in Zusammenhang mit Kabelverbindungen meint fast immer nur "zu leise".
Die Uneingeschränktheit durch Wetter und Gelände ist ein weiterer Vorteil. Gerade das Gelände kann hierfür sogar so zum Vorteil geraten, daß die Kabelverbindung ohne zusätzliche Pionierarbeit nahezu bombensicher verlegt werden kann.
Zu alldem sind sowohl Herstellung, Aufbau und Betrieb von Feldtelefonen spottbillig.
Die zwei offensichtlichen Nachteile sind die Einschränkung auf einen einzigen Empfänger und die völlige Immobilität. Die üblichen kurzen Distanzen sind kein Nachteil, sondern deren Anwendungsfeld (vergleichbar mit einem Gefechtsfeldabschnitt von 50 m für eine Schützengruppe).
Und was die Meldeläufer anbelangt: je kürzer die Distanz, desto nützlicher und sicherer deren Verwendung.
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(29.12.2022, 21:10)lime schrieb: Rennen da noch die klassischen Melder rum?
(29.12.2022, 23:21)Quintus Fabius schrieb: Ja. Ernsthaft.
Dann wünsche ich mir persönlich, dass die zukünftigen Waffenlieferungen an die Bedingung geknüpft werden, dass die ukrainischen Kunsthochschulen keine Aufnahmeprüfungen mehr verlangen.
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Da sind dann wohl eher die russischen Kunsthochschulen gefragt. Aber mal ernsthaft und zurück zum Thema: die Kämpfe und die Bedingungen unter denen die Soldaten in der Ukraine überleben müssen sind derart hart und derart fordernd für die Ausrüstung, dass die Robustheit der Ausrüstung - oder ihre leichte Ersetzbarkeit eine immens wesentliche Rolle spielt.
In der Ukraine haben die Systeme den größten Wert, die entweder extrem robust und einfach gehalten sind - oder die als einfache Wegwerfware konzipiert sind und sofort und sehr leicht ersetzt werden können. Entsprechend sind primitive Feldtelefone in den Graben- und Stellungssystemen durchaus sinnvoll und situativ sogar überlegen.