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lime:
Du musst mir das natürlich nicht glauben, aber es fehlen in der russischen Rüstungsindustrie befähigte Techniker und Ingenieure in einem dramatischen Ausmaß, das hat nichts mit Wunschdenken zu tun, dass ist eines der größten Hemmnisse zur Zeit . Bezüglich der Universitäten etc. natürlich kann man dort eine fundierte technische Ausbildung erhalten, aber solange viel zu viele Abschlüsse mehr mit Bestechung zu tun haben als mit Befähigung, und umgekehrt befähigte Studenten klein gehalten werden, und schließlich gerade in der Rüstungsindustrie (weil höheres Einkommen, weil gesicherte Stellung, weil ausgenommen von militärischer Rekrutierung, weil besonders gute Möglichkeiten für die Selbstbereicherung etc) dann Stellen vor allem durch Beziehungen und Bestechung besetzt werden, wird sich an diesem Problem beim Humankapital rein gar nichts ändern.
Beispielsweise gab es von russischen Studenten aus einer Art Maschinenbaustudium erst vor ein paar Monaten ein wirklich herausragend gutes Konzept für einen neuen, günstigen (!), besonders robusten und mit vorhandener Technik baubaren Kampfpanzer der alle bisherigen spezifischen Schwachstellen russischer Panzermodelle nicht aufweisen würde. Könnte man zu einem geringeren Preis anstelle des T-90 produzieren. Ironie, Ironie, obwohl sich das Land im Kriegszustand befindet, wurde keiner der an diesem Studienprojekt beteiligten Studenten bei einem Rüstungsunternehmen übernommen, und zwei davon wurden weil Reserveoffiziere stattdessen irgendwo in die Ukraine verschleppt wo sie eventuell sogar schon ums Leben gekommen sind. Das ist jetzt natürlich nur eine anekdotische Evidenz, aber es zeigt das grundsätzliche Problem auf. Die Kinder aus bestimmten Familien (wohlhabend und/oder politisch gut aufgestellt) machen Karriere ungeachtet ihrer Befähigung, während umgekehrt engagierte Patrioten die wirklich etwas in Russland verbessern wollen vom Staat selbst nieder gemacht werden.
Die aktuelle russische Regierung, dass aktuelle politische System dort ist der größte Feind des russischen Volkes überhaupt. Zu unserem Glück! Das militärische Potential welches man da theoretisch aufrufen könnte wäre immens, aber es wird weitgehend verschwendet, vergeudet und durch kriminelle Machenschaften zunichte gemacht. Der dysfunktionale Mafiastaat hat in den letzten zwei Jahrzehnten auch die Qualität an den Universitäten immer weiter degradiert, und die technischen Fähigkeiten stagnieren vor allem auch aufgrund dieses rein auf mafiöse Denkweisen hin ausgerichteten Systems.
Dazu kommt noch gerade in den letzten Jahren der Versuch der Korruptokratie sich mit immer schärfer durchgesetzter Ideologie noch weiter an der Macht zu halten. Entsprechend schürte man den Nationalismus so weit hoch, dass bei Aufsteigern aus armen / nicht politisch vernetzten Familien zunehmend nur noch Linientreue und ideologische Verblendung gelten. Entsprechend macht der einen Abschluss der besonders Putintreu erscheint. Es herrscht auch zunehmend an den Universitäten ein Klima der ständigen Denunzierung - welche dazu verwendet wird Konkurrenten auszuschalten oder sich selbst gut zu positionieren. Unter solchen Vorraussetzungen kann keine technische Innovation entstehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Kxf7oJbs4FQ
https://www.br.de/nachrichten/kultur/aka...en,TYZt70f
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Soviel zum Thema "nach Putin wird alles besser":
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023...ahlen-2024
Zitat:Der in Russland inhaftierte Ex-Geheimdienstoffizier Igor Girkin will bei der russischen Präsidentenwahl im nächsten Jahr kandidieren. Dies sei eine Chance der nationalen Kräfte, "sich angesichts der äußeren und inneren Gefahren zu vereinen", las ein Vertrauter Girkins dessen Brief vor, wie aus einem Video des unabhängigen Internetportals Sota hervorgeht. Eine Zulassung Girkins zur Wahl gilt allerdings als unwahrscheinlich.
Der auch unter dem Pseudonym Igor Strelkow bekannte Ultranationalist gilt als Befürworter des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – ist aber auch ein deutlicher Kritiker von Präsident Wladimir Putin.
Der frühere Offizier des Inlandsgeheimdienstes FSB leitete 2014 den Aufstand prorussischer Separatisten im ukrainischen Donbass-Gebiet. In den Niederlanden wurde er wegen Mordes verurteilt, aufgrund seiner Rolle beim Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine.
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Der wird natürlich nicht zugelassen - aber sollte das System Putin tatsächlich kollabieren, könnte er in der folgenden - höchstwahrscheinlich ultranationalistischen Regierung - durchaus eine Rolle spielen. Mit System Putin meine ich natürlich nicht nur Putin selbst, sondern die ganze Clique um ihn herum. Wenn also auf Putin einer aus seinen Reihen nachfolgt, ändert sich auch nichts. Sollte aber das ganze System um diese Clique herum fallen, dann werden in Russland Leute an die Macht kommen, da wir der Westen sich noch nach den kriegstreiberischen ultrakorrupten Verbrechersyndikat um Putin herum zurück sehnen. Da wäre Strelkov dann noch einer der vernünftigeren und Vernunft heißt bei ihm Konstantinopel zu befreien damit der Erzengel Michael in der Hagia Sophia erscheint um die geheiligten Heere der Orthodoxie anzuführen.
Der wirkt ja in Interviews oder Filmbeiträgen oder Gesprächen immer ruhig und rational und halbwegs vernünftig, ist aber hinter dieser Fassade schlussendlich ein völlig durchgedrehter orthodoxer Kreuzritter.
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Und als seinen Berater kann sich Girkin ja dann noch Dugin ins Boot holen, die beiden sollen ja schon gewisse Kontakte pflegen.
Zitat:Der gefährlichste Philosoph der Welt
Alexander Dugin und die Rolle von Russlands extremer Rechten bei dem völkermörderischen Eroberungskrieg Russlands gegen die Ukraine [...]
Ein häufiger Protagonist journalistischer Untersuchung der tieferen Ursachen für Moskaus jüngste Aussenpolitik ist der extravagante russische Ideologe Alexander Dugin. Langbärtig, mit sonorer Stimme und extrovertiert, ist Dugin ein telegener Redner, der das Stereotyp des archetypischen russischen Philosophen erfüllt. Er kann für seine Zuhörer Unterschiedliches sein – ein moderner Dostojewski, rechter Trotzki, orthodoxer Mönch, zweiter Rasputin oder alternativer Tolstoi. [...]
Seine politischen Ansichten reichen von Samuel Huntingtons Zivilisationstheorie bis zu Aleister Crowleys Satanismus, vom linksextremen Syndikalismus bis zum rechtsextremen Traditionalismus, von erzreaktionären Prinzipien bis zu radikal nonkonformistischen Ideen. [...] Zur Bezeichnung seiner eigenen Ideologie hat Dugin neue Konstrukte eingeführt wie «Neo-Eurasismus» oder «Vierte Politische Theorie», um Leser in Russland und darüber hinaus zu beeindrucken. [...]
Dugin ruft offen zu einer weltweiten antiliberalen Revolution auf, sagt das Ende der internationalen Ordnung voraus und erklärt bereitwillig die Gründe seiner Abscheu für den Westen. [...] Die Rolle Dugins bei der neuen Aggressivität des Kremls im Allgemeinen und dem russisch-ukrainischen Krieg im Besonderen ist jedoch komplizierter. Anders als oft dargestellt, ist Dugin weder ein intellektuell innovativer Philosoph noch ein Ideologe mit direktem Zugang zum Kreml. [...]
Dugins philosophische Äusserungen und politische Ideen sind jedoch lediglich russische Übersetzungen oder Reformulierungen verschiedener älterer nichtrussischer antirationaler und antiindividualistischer philosophischer Diskurse. Wer mit klassischer Geopolitik, integralem Traditionalismus, internationalem Okkultismus, der deutschen Konservativen Revolution, dem französischen Postmodernismus, der europäischen Neuen Rechten sowie einigen anderen alternativen Denkschulen vertraut ist, wird beim Lesen Dugins ständig Déjà-vu-Erlebnisse haben. [...]
Dugins Sammelsurium nihilistischer Phantasien, faschistischer Träume und totalitärer Pläne enthält wenig Neues für Studenten des nichtrussischen Ultranationalismus, Antidemokratismus und Illiberalismus. [...] In der Vergangenheit nahmen einige von Dugins extremen Äusserungen die heutige Rhetorik der Propagandisten des Kremls vorweg. Im Jahr 2014 rief Dugin in einer berüchtigten Videopräsentation die Russen dazu auf, die Ukrainer zu «töten, töten, töten». Im Jahr 2015 verkündete er: «Der Krieg ist unsere Heimat, unser Element, unsere natürliche und ursprüngliche Umgebung, in der wir lernen müssen, effektiv und siegreich zu existieren.» Auch andere ältere Äusserungen Dugins erschienen einst als empörend, klingen aber heute in Russland zeitgemäss. [...]
Nichtsdestoweniger bereitete die russische extreme Rechte als ganze Russlands antiwestliche Wende im Jahr 2007, den Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2014 und die Grossinvasion im Jahr 2022 mit vor. Dugin und ähnliche rechte Trommler haben mehr als drei Jahrzehnte lang unermüdlich imperialistische, ultranationalistische und paranoide antiwestliche Ideen geäussert. Als Putin vor fünfzehn Jahren seine Abkehr vom Westen verkündete, vor bald zehn Jahren die Krim annektierte und vor fast zwei Jahren einen grossen Krieg begann, brauchte vielen Russen nicht erklärt zu werden, warum Moskau dies angeblich tun musste. Russlands extreme Rechte, mit Dugin als ihrem philosophischen Patriarchen, hatte dies bereits Jahre zuvor getan.
https://www.nzz.ch/meinung/r-gefaehrlich...ld.1764246
Was dabei auch noch mit hinzu kommt, ist, dass es nicht nur rein neofaschistisches oder neobolschewistisches Gedankengut ist, das sich hier mit paranoidem Bellizismus, Rassismus und Imperialismus paart, sondern dass dazu noch eine erhebliche Portion von spinnertem Okkultismus und von obskurer Esoterik mit reingemischt wird - beinahe ähnlich wie manche Vordenker der Ariosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die zumindest in Teilen die rassischen Phantasiegebilde mancher NS-Größen mit beeinflussten.
Schneemann
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Dugin wird im Westen stark überhöht. Er spielt in Russland nicht so die Rolle welche ihm hierzulande zugewiesen wird. Und Strelkov kennt wesentlich gefährlichere Kreise als die um Dugin und seine Eurasische Bewegung. Die beiden können auch gar nicht so gut miteinander, weil Strelkov ein christlicher Fanatiker ist, während Dugin zwar den Mystizismus und die Religion in jedweder Form als Instrument hoch hält, aber immer deklariert dass die Eliten diese benutzen sollen und dass sie für die Erleuchteten der Vierten Politischen Ideologie selbst in Wahrheit keine Rolle spielt. Deshalb hält Dugin auch sehr viel vom politischen Islam und will eine Querfront von fanatischen Christen über fanatische Muslime hin zu fanatischen Hindus usw. Dugin war übrigens vor vielen Jahren massiv in der Satanistenszene aktiv, auch kaum bekannt.
Strelkov hingegen ist ein orthodoxer Kreuzritter, dessen höchstes Fernziel die Befreiung des Heiligen Grabes von den Ungläubigen wäre und ähnliches. Er hasst Muslime und überhaupt alles was nicht absolut rein russisch und orthodox ist.
Und in der Bevölkerung ist der Boden für diese Art von Klerikalfaschismus bereitet, sowohl eine Mehrheit der einfachen Menschen wie natürlich auch insbesondere die orthodoxe Kirche wären für einen solchen Staat bereit. Dem System Putin entgleiten damit zunehmend die Geister welches es selber geschaffen hat, und der Geist welchen es selbst in der Bevölkerung massiv verbreitet hat um sich an der Macht zu halten.
Das russische Volk geht mehrheitlich inzwischen einen komplett anderen Weg in eine vollständig andere Richtung als dies hierzulande der Fall ist. Da wird nicht über LGBTQ Rechte diskutiert, sondern ob man nicht Frauenrechte reduzieren und die Bildung für Frauen massiv zurück fahren sollte.
Worin Dugin recht behalten ist, dass die russische Kultur eine massive Abstoßungsreaktion auf alles westliche hin entwickeln wird und allein aus dieser Abstoßungsreaktion heraus (Krieg der Meme) einen anderen Weg gehen wird. Und der laufende Krieg befeuert das natürlich noch massivst weiter.
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Mal angenommen Putin würde als Kandidat ausfallen dann würde wohl Ersatz aus den Reihen von "Einiges Rußland" gefunden werden. Die Partei hat ca. zwei Millionen Mitglieder aus denen sich sicher jemand finden wird der genug Reputation aufweist um die russischen Wähler mehrheitlich zu überzeugen. Alles Andere würde ich für extrem unwahrscheinlich halten. Maximal "Gerechtes Rußland" dürfte noch eine genügend große Basis für eine erfolgreiche Präsidentschaftskandidatur haben, aber die sind auch nicht viel mehr als eine Blockpartei.
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Die Partei ist irrelevant, relevant ist allein die Clique direkt um Putin herum. Wenn Putin aus welchen Gründen auch immer ausfällt, aus dem Fenster fällt, sonstwie fällt, dann wird zunächst einmal einer aus dieser Clique nach der Macht greifen. Und da diese überall an den entscheidenden Stellen installiert sind und diese direkt kontrollieren, ist die Chance dafür auch ziemlich hoch.
Deshalb schrieb ich ja nicht davon, dass Putin ausfällt, sondern dass das System Putin ausfällt - also diese Clique insgesamt die Macht verliert. Wenn diese Kamarille die Macht verliert, was in einem gewaltsamen Umsturz durchaus der Fall sein könnte - dann werden radikalste Ultranationalisten die Macht an sich reißen. Man hat also sozusagen die Wahl zwischen einer grenzenlos korrupten verbrecherischen kriegstreiberischen Mafiakamarilla (teilweise wortwörtlich, da die St. Petersburger Clique über die russische Mafia in St. Petersburg hochkam und teilweise eng mit ihr verbandelt war und ist), oder einer grenzenlos durchgedrehten verbrecherischen kriegstreiberischen Faschistentruppe. Frieden und Normaliisierung sind in beiden Fällen eine Illusion, gleich ob das System Putin bestehen bleibt oder nicht. Für uns gefährlicher wäre meiner Meinung nach ein Sturz der Mafiakamarilla, da diese Russland erheblich schwächt.
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Spaßige Randnotiz:
Am 04.01. hat die russische Regierung per Dekret entschieden, dass jeder Ausländer der freiwillig an der "militärischen Sonderoperation" teilnimmt auf Antrag die russische Staatsbürgerschaft erhält, und dies auch für seine Ehefrau und seine leiblichen Kinder.
Man will damit Zitat: leidenschaftliche und fähige Ausländer nach Russland holen, die bereit sind den Boden mit ihrem Blut rot zu färben und dafür erhalten sie dann die roten Pässe (wortwörtlich so geäußert worden) usw.
Man verwies dann darauf, dass auch früher schon Ausländer für Russland gekämpft haben (ach wirklich? Was eine Überraschung!) und nannte dabei unter anderem ausgerechnet Levin August von Bennigsen (warum den? keine Ahnung!) was eine gewisse feine Ironie hat, weil dieser dann später maßgeblich bei einem Attentat auf den Zaren beteiligt war Das haben die natürlich nicht erwähnt. Relativierend muss man natürlich anfügen, dass er im Auftrag des Nachfolgers handelte und von diesem zum Dank dafür (ausgerechnet) zum Generalgouverneur von Litauen ernannt wurde
Also: wenn jemand spontan Russe werden möchte, noch nie war es so leicht wie jetzt. Und Ehefrau wie Kinder kriegen auch bei Ableben die volle Geldzahlung ! zumindest theoretisch.
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(07.01.2024, 23:56)Quintus Fabius schrieb: Also: wenn jemand spontan Russe werden möchte, noch nie war es so leicht wie jetzt. Und Ehefrau wie Kinder kriegen auch bei Ableben die volle Geldzahlung ! zumindest theoretisch.
Dabei hat man mit Sicherheit die Gewissheit, dass die Russen das Leben und die Gesundheit der Kandidaten verantwortungsvoll einsetzen...
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(07.01.2024, 23:56)Quintus Fabius schrieb: Spaßige Randnotiz:
Am 04.01. hat die russische Regierung per Dekret entschieden, dass jeder Ausländer der freiwillig an der "militärischen Sonderoperation" teilnimmt auf Antrag die russische Staatsbürgerschaft erhält, und dies auch für seine Ehefrau und seine leiblichen Kinder.
Naja ähnliche Angebote gibt es schon ewig in den USA. Ich glaube allerdings nicht dass die Nachfrage sehr hoch sein wird.
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(08.01.2024, 12:58)lime schrieb: Naja ähnliche Angebote gibt es schon ewig in den USA. Nun, "ähnlich" würde bedeuten, dass man sich in den USA für einen Selbstmordangriff auf Kanada melden müsste. Landbrücke nach Alaska und so...
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Ich glaube auch nicht, dass das auch nur ansatzweise ähnlich ist Spezifisch in Bezug auf die USA, die ungefähr 8000 bis 10.000 Ausländer pro Jahre in ihre Streitkräfte rekrutieren sollte man zudem anmerken, dass dort die Erlangung der Staatsbürgerschaft durch den Militärdienst als Ausländer nur erleichtert wird, ein Automatismus wie hier ist sie nicht. Der Militärdienst ist in den USA also keine Garantie auf den Pass.
Und ich kann da sogar noch genau in diesem Kontext was nachlegen: laut dem russischen Dekret kann man dann auch Postum Russe werden ! Muss man nur vor dem Ableben beantragen, oder nach dem Ableben können auch die Angehörigen es für einen beantragen. Also wenn das mal nicht ein Angebot ist ! Wer schon seit jeher Postum Russe werden will, dem kann nun geholfen werden.
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Ich schrieb ja auch ähnlich und nicht genauso!
(08.01.2024, 14:52)Quintus Fabius schrieb: Wer schon seit jeher Postum Russe werden will, dem kann nun geholfen werden.
Der Bedarf dafür wird wohl nicht sehr groß sein.
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Was ich rein persönlich verblüffend finde ist, dass es zumindest in Sibirien immer noch Kriegsfreiwillige gibt die sich jetzt anwerben lassen. Selbst wenn man die Armut und Aussichtslosigkeit dort im Verhältnis zu den versprochenen erheblichen Geldzahlungen nimmt, so erklärt sich das meiner Meinung nach trotzdem nur durch eine erstaunliche Ahnungslosigkeit oder extremsten Fatalismus und Lebensüberdruß.
Zudem gibt es immer noch erstaunlich viele Kriegsfreiwillige aus Serbien die in der russischen Armee kämpfen, und es gibt versprengte einzelne kleine Grüppchen von Rechtsextremisten aus der ganzen Welt, auch aus Europa - welche für die Russen kämpfen. Und am kuriosesten finde ich kleine Gruppen von Linksextremisten die auf russischer Seite kämpfen, weil die Ukrainer aus deren Sicht Nazis sind. Das sind nun wirklich sehr wenige, aber es gibt sie. Darunter beispielsweise eine kleine Gruppe von spanischen Kommunisten, sowie ein paar Kurden.
Wahrscheinlich richtet sich das aktuelle Angebot daher an solche Kämpfer, die im Prinzip schon da sind, aber rechtlich gesehen einen schlechten Status haben.
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Es wurden viele Ausländer aus Zentralasien angeworben, und später auch zwangsrekrutiert.
Allein an Silvester wurden tausende Migranten verhaftet, die sich freiwillig melden dürfen.
Die Gefängnisse sind ja schon leer.
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