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(12.10.2024, 13:14)Pmichael schrieb: Sollen sie doch Deutschland hassen, all die Russen die in Deutschland leben werden sowieso nicht zurückkehren, wissen sie doch selbst am besten wie das Leben in Russland ist - trotz all den nationalistischen Unsinn.
Nimmt man 2022 und 2023 zusammen liegt der Wanderungssaldo zwischen Deutschland und Rußland bei knapp über 30.000 Personen zu Gunsten Deutschlands. Wie viele darunter mit dem Kadyrow Regime verfeindete tschetschenische Islamisten sind wäre für mich eine interessante Frage. Der große Braindrain wie er vor 2 Jahren noch vorhergesagt wurde ist jedenfalls ausgeblieben.
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@lime
Zitat:Der große Braindrain wie er vor 2 Jahren noch vorhergesagt wurde ist jedenfalls ausgeblieben.
Das erachte ich als grobe Untertreibung.
Dazu:
Zitat:Russia's brain drain has become its economy's biggest problem [...]
This is the view of London Business School’s Professor Richard Portes who was recently interviewed about the Russian economy by Business Insider.
Russia's biggest problem isn't related to sanctions or its diminished energy trade. Its greatest dilemma is that it is losing its mostly highly skill workers, says Portes. These are people who are leaving in their droves amid the grinding conflict in Ukraine. Portes predicts the future will largely be shaped by the countless Russians who have already fled the country, with Russia losing around a million of its own citizens in the year after it began its invasion of Ukraine. [...]
Many of those citizens were from Russia's youngest and most educated demographics: 86% who left Russia in 2022 were under the age of 45, and 80% of those who left had a college education, according to an analysis from the French Institute of International Relations.
Many of those who left were also among the wealthier cohorts of Russian society, and they've taken their cash with them. The nation lost nearly $42 billion in 2022 as Russians transferred their personal savings abroad. [...] Over the next decade, Russia's economy could devolve into one dependent mainly on its natural resources rather than on the most innovative industries, Portes speculated. That's similar to what other economic forecasters have predicted, with some warning Russia's economy could become de-industrialized as its resources are siphoned off by the war.
https://www.london.edu/news/brain-drain-...ian-future
Schneemann
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(12.10.2024, 14:46)Schneemann schrieb: @lime
Das erachte ich als grobe Untertreibung.
Dazu:
https://www.london.edu/news/brain-drain-...ian-future
Schneemann
Diese angebliche Million russische Auswanderer wurde schon vor über einem Jahr in den Raum geworfen. Nur wohin sind die denn alle ausgewandert? Dazu gibt es zur Größenordnung passend keinerlei valide Zahlen.
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z.B. Georgien, Armenien, oder Kasachstan ---> da gibt es Berichte über sehr viele junge Russen, die dem Krieg entkommen wollen
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Nur mal als ganz kurze Zwischenbemerkung zu den vielen Anmerkungen hier über das AK System:
Keineswegs sind russische AK querschnittlich immer besser als die in anderen Ländern gefertigten.
Die AK ist eine präzise Waffe. Tatsächlich ist sie im Einzelfeuer querschnittlich genau so präzise wie westliche Waffen und im Vergleich ihrer Zeit (früher kalter Krieg) sogar präziser als viele westliche Waffen.
Und sie ist nicht robuster und weniger anfällig für Dreck usw. als westliche Waffen. Tatsächlich gibt es sogar etliche westliche Waffen die sowohl robuster sind, als auch weniger anfällig für Dreck, Schlamm usw.
Und nicht alle AK wurden im Blechprägeverfahren hergestellt. Tatsächlich sind die ersten relevanten Modelle dieses System im Fräsverfahren hergestellt worden.
Und nein, sie ist kein Grabenfeger und nein, es war nicht Doktrin im Umgang mit dieser Waffe dann auf kurze Distanzen mit Feuerstößen in Gräben zu wirken, sondern gerade dann sollte Einzelfeuer geschossen werden.
Wenn zu diesem System noch gesonderter Klärungsbedarf besteht, können wir gerne im Strang über Schützenwaffen das in aller Ausführlichstkeit durchgehen.
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(11.10.2024, 23:45)Schneemann schrieb: Die neobolschewistischen Mordbrenner im Kreml scheinen mit ihrer Propagandakampagne (...)
Das interessante an deinem Posting ist, dass der Begriff "neobolschewistischen Mordbrenner" so gar keine Züge von Propaganda enthält.
Aber wie du schon sagst, manchmal muss es einfach raus.
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@Hinnerk2005
Zitat:Das interessante an deinem Posting ist, dass der Begriff "neobolschewistischen Mordbrenner" so gar keine Züge von Propaganda enthält.
Du hast vollkommen recht. Und ja, mein Satz ist nicht nur etwas derbe und genau genommen unsachlich, sondern ja, es musste auch raus. (Obgleich ich mich hier zusammenreißen hätte sollen.)
Aber angesichts der geradezu unverschämten, größenwahnsinnigen und blutrünstigen Propaganda, die im (wohlgemerkt offiziellen!) russischen Staats-TV tobt - nicht nur seitens der Gäste, sondern übrigens seitens der Moderatoren, die das anheizen -, stehe ich kopfschüttelnd, fassungslos und ungläubig dran, wenn ich dann sehe wie unverfroren und gespielt unwissend gewisse politische Kreise, egal ob nun linksextrem oder rechtsextrem oder irgendwie halbdubios "querfrontlich" orientiert, bei uns im Lande das aus reinem innenpolitischen Kalkül heraus ausnutzen (wollen) und weglächeln und so tun, als müsse man nur etwas Verständnis hegen für die moskowitische Position. Das ist derart verantwortungslos, gerade auch hinsichtlich der Sicherheit unserer Nation, dass einem schon beinahe die Worte fehlen.
Deswegen meine etwas unflätige Ausdrucksweise.
Schneemann
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Neobolschewistisch trifft es meiner Meinung nach auch von der Ausrichtung der Begriffs her nicht.
Die russische Föderation ist meiner Ansicht nach eine Mischung aus Faschismus, Feudalismus und Mafia. Schlussendlich ist sie eine Art faschistischer Staat. Faschistische Mordbrenner würde es daher besser treffen.
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Ich bin ja immer wieder überrascht wie es Russland nicht schafft eine Nachtkampfbefähigung zu erlangen und wieso Ukraine mithilfe westlicher Hilfe diesen Umstand nicht für sich nutzen kann. Allein dass die meisten Drohnen über keine IR Kamera verfügen müsste sowas eigentlich Priorität haben.
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Das ist gar keine schlechte Frage: wie sieht es mit der Nachtkampfbefähigung in der Ukraine aus ?! Rein theoretisch verfügen die Russen über diese Technologie, sie ist wesentlich, warum wird sie nicht so genutzt wie es notwendig und höchst vorteilhaft wäre ?! Am technologischen Können kann es nicht liegen.
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Russland ist hinsichtlich der Nachtkampffähigkeiten technologisch deutlich hinter dem Westen zurück. In den letzten dreißig Jahren wurden immer wieder alte Systeme beispielsweise aus Frankreich beschafft um darüber einen Anschluss herzustellen, verkauft wurde dabei nur, was eh schon obsolet war.
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Das sie zurück liegen erklärt aber nicht, warum sie den technologischen Stand den sie haben nicht nutzen.
Denn sie liegen ja auch in vielen anderen Bereichen zurück und bauen aktuell für den Krieg ohnehin lauter Waffensysteme die schlussendlich 3 Dekaden oder älter sind vom Stand her. Bewusst und absichtlich weil sie das als Vorteil explorieren können.
Warum also nicht veraltete Nachtsichttechnologie ?! Immer noch besser als keine.
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Gibt es denn tatsächlich keine Nachgefechte bzw. Versuche zur Führung von entsprechenden Gefechten von russischer oder ukrainischer Seite?
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Doch gibt es, aber es ist auffällig wie wenig Nachtsichttechnologie dabei auf russischer Seite zur Anwendung kommt. Die schicken also Nachts Truppen los, die keine Nachtsichtgeräte haben, oder viel zu wenige, auf jeden Fall weniger als die Ukrainer. Und das kann ich nicht nachvollziehen. Entsprechend sind dann auch die Resultate, aber nun gut, den Russen sind Verluste jedweder Art anscheinend gleichgültig. Was ja auch schon für sich allein eine Aussage ist und eventuell geht das in die gleiche Richtung: völlige Ignoranz.
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(13.10.2024, 20:28)Quintus Fabius schrieb: Doch gibt es, aber es ist auffällig wie wenig Nachtsichttechnologie dabei auf russischer Seite zur Anwendung kommt. Die schicken also Nachts Truppen los, die keine Nachtsichtgeräte haben, oder viel zu wenige, auf jeden Fall weniger als die Ukrainer. Und das kann ich nicht nachvollziehen. Meine Vermutung: Die wenigen Nachtsichtgeräte, die sie haben, sind zu wertvoll, um sie bei Fleischangriffen zu verlieren. Die werden eher in der Defensive, also beim Schutz der eigenen Stellungen eingesetzt.
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