United States of America
(16.11.2024, 00:04)Schneemann schrieb: @Nightwatch
Doch lässt es, zumal wenn man hunderttausende Soldaten kommandiert und notfalls ins Feuer schicken müsste.
Gerade in seiner Position in einer wenigstens in seiner Fanatasie brenzligen Lage muss er jedes Wort dreimal rumdrehen und sich nicht in die Ankündigung von Hochverrat hineinreden.

Zitat:Hat er nicht. Er ging sogar mit Trump zu jener ausgebrannten Kirche in Uniform (was ihm auch massive Kritik einbrachte).
Das ist kein logisches Argumenrt. Das er mit Trump 2020 zur der Kirche gelaufen ist ändert nichts an seinem Verhalten im Winter 2020. Übrigens hat es sich später für diesen Auftritt entschuldigt weil sich das Militär aus der Inlandspolitik herauszuhalten habe und sich im selben Auftritt mit den Protestierenden solidarisch erklärt.

Zitat:Womit du aber richtig liegst, ist, dass er die Befehlskette ausgehebelt hat. Nach der "Nukleardoktrin" hätte er zuerst auf den Verteidigungsminister zugehen müssen. Aber mal ehrlich gesagt: In einer solchen Lage - wenn der abgewählte Präsident am Rad dreht -, dann lobe ich es mir, wenn ein Militär mal nicht nach Paragraphen handelt.
Milley hat sich mit seiner Einmischung in die nukleare (!) Befehlskette eine Autorität angemaßt die ihm als Generalstabschef überhaupt nicht zusteht. Wenn es stimmt was Woodward schreibt hat er die Führung des NMCC angewiesen keine Befehle anzunehmen, solange er nicht in den Prozess eingebunden ist.
Als Generalstabschef ist er überhaupt nicht Teil der Befehlskette, er hat nur eine beratende Rolle. Der Präsident kann ohne die Involvierung des Generalsstabschef einen Nuklearschlag befehlen.
Das kann er halt nicht bringen. Wenn er am mentalen Zustand des Präsidenten Zweifel hat gibt es Meldewege die er beschreiten, im Extremfall muss er zurücktreten.

Zitat:Nein, er rettet den Weltfrieden und vermeidet einen Atomkrieg. WENN der OB aber erkennbar durchknallt...dann muss man handeln. Tom Clancy - er möge in Frieden ruhen - (den ich als alter Hardliner übrigens mag und immer gerne gelesen habe) würde es wohl ähnlich sehen.

Unbelegte Beuhauptungen.... Ein Atomkrieg stand überhaupt nicht im Raum. Genausowenig ist der Oberbefehlshaber durchgeknallt gewesen. Fanatasien eines überkompetenten Offiziers mit gesteigertem Geltungsbedürfnis und akutem TDS.
Sprich: Er hat die Nerven verloren und hat panishc nach links und rechts ausgeschlagen anstatt das Ding kühl abzumoderieren. Wahrhaft die Qualitäten die man von so einem Spitzenmilitär erwartet.

Zitat: Unbelegte Behauptung.
Woodward zitiert ihn wortwörtlich. Einer solchen Anschuldigung müsste angesichts seines sonstigen haarsträubenden Verhaltens dringend nachgegangen werden.

Zitat: Nicht relevant. Hatte Stauffenberg gegenüber dem "Führer" bekanntlich auch.
Zitierte bitte den Kontext vollständig. Seine Loyalität endet erst, wenn der Oberbefehlshaber widerrechtliche Befehle erteilt. Wenn er sich nicht in der Lage sieht treu zu dienen muss er abdanken. Er kann nicht einfach sein eigenes Ding drehen, die nukleare Befehlskette untergraben und den Chinesen versichern sie zu warnen, wenn Trump sie angreifen würde.

Zitat: Hat er auch. Aber er hat sie in einem Rahmen überschritten, den er noch einhalten konnte. Meine Güte - mich erinnert das ganze Affentheater an eine Mischung aus Crimson Tide und Absolute Power.
Wenn er seine Kompetenzen grob überschritten hat muss er zurücktreten. Spätestens im Nachhinein und unbestreitbar nachdem seine Taten der Öffentlichkeit bekannt geworden sind. Aber er versteht ja nicht mal das er sich grob falsch verhalten hat und hält sich noch für den größten Helden der Geschichte. Schon diese Haltung liefe normalweise unter "loss of confidence in his ability to command"

Seine Demission war eigentlich unvermeidbar, aber bezeichnend, dass die Biden Admin zu diesen haarsträubenden Verhalten auch noch applaudiert hat. Wenn es ihnen passieren würde wäre es naütürlich etwas gaaanz anderes.

Zitat:Jawolja, nun einmal sehr frei und doppeldeutig nach Gunnery Sergeant Hartman aus Full Metal Jacket ("Ich habe keine Vorurteile gegen...!"): "Lasse uns die ganzen Nigger, Jidden und Spaghettis rausschmeißen!" Das wird das Land retten...
Das Land wird auch nicht untergehen wenn irgendein woker Viersternegeneral eineinhalb Jahre vor Dienstzeitende in den Ruhestand versetzt wird.
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(16.11.2024, 00:20)lime schrieb: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind keine Feinde! [...]

Das was ich in den USA erlebt und / oder gehört habe, lässt mich, zumindest für die USA daran zweifeln...
Da muss doch tatsächlich der angestellte Handwerker sein tägliches Handwerkzeug selbst beschaffen und mitbringen. Nur die, meist sehr teuren, Spezialwerkzeuge werden vom AG gestellt.
Das betrifft sogar die Instandhaltung von großen Industriebetrieben.
Du willst für mich arbeiten? Dann schnapp dir dein Werkzeug und komm vorbei...
Die häufigste Folge: Das billigste Werkzeug wird gekauft. Die Folge davon zumeist: Die Arbeit dauert länger und wird schlechter ausgeführt.
Dies ist übrigens nicht Hörensagen, sondern von den Instandhaltern, als auch den von mir zu supervisenden Handwerkern so im Gespräch fallen gelassen worden (als sie z.B. mein Wera-Set Schraubendreher gesehen haben).
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(16.11.2024, 09:11)Grolanner schrieb: Das was ich in den USA erlebt und / oder gehört habe, lässt mich, zumindest für die USA daran zweifeln...
Da muss doch tatsächlich der angestellte Handwerker sein tägliches Handwerkzeug selbst beschaffen und mitbringen. Nur die, meist sehr teuren, Spezialwerkzeuge werden vom AG gestellt.
Das betrifft sogar die Instandhaltung von großen Industriebetrieben.
Du willst für mich arbeiten? Dann schnapp dir dein Werkzeug und komm vorbei...
Die häufigste Folge: Das billigste Werkzeug wird gekauft. Die Folge davon zumeist: Die Arbeit dauert länger und wird schlechter ausgeführt.
Dies ist übrigens nicht Hörensagen, sondern von den Instandhaltern, als auch den von mir zu supervisenden Handwerkern so im Gespräch fallen gelassen worden (als sie z.B. mein Wera-Set Schraubendreher gesehen haben).

Ja das gibt es. Das ist eben Vertragsfreiheit. Manche Arbeitgeber machen das so. Hat man als Handwerker allerdings was drauf ist die USA eine Goldgrube, da bewirbt sich der Arbeitgeber dann ganz schnell bei Dir oder Du bist dein eigener Herr und hast Stundenlöhne von denen man hier nur träumen kann und natürlich wesentlich weniger Steuern und Abgaben.
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Schneemann:

Zitat:Jawolja, nun einmal sehr frei und doppeldeutig nach Gunnery Sergeant Hartman aus Full Metal Jacket ("Ich habe keine Vorurteile gegen...!"): "Lasse uns die ganzen Nigger, Jidden und Spaghettis rausschmeißen!" Das wird das Land retten...

Das ist eben nicht das, worauf die hinaus wollen. Durch diese Äußerung erzeugst du also ein Bild, dass nicht mit dem übereinstimmt was die tatsächliche Zielsetzung ist.

Primär geht es gerade Hegseth darum, militärische Werte wiederzubeleben, das Militär kriegerischer zu machen und insbesondere darum eine christlich-konservative militärische Kultur wiederherzustellen und den ganzen Werterelativismus und moralischen Nihilismus in den Streitkräften zu beenden, der diesen von oben gegen den Willen der Mehrheit der Soldaten aufgezwungen wurde.

Christliche heterosexuelle Schwarze und Italiener findet er daher in jedem Fall sehr viel besser als blonde blauäugige Lesben die Wicca praktizieren. Er hat das sogar schon wortwörtlich gesagt: dass jeder Latino aus Südamerika ihm tausendmal lieber ist als das was sich da aktuell in den US Streitkräften ausgebreitet hat. Schlicht und einfach: er will alles was da in den letzten Jahren an Absurditäten und Entartungen im Militär der Mehrheit (!) der Soldaten gegen deren Willen aufoktroyiert wurde abschaffen. Denn eine Mehrheit der Soldaten ist deswegen immer weitergehender unzufrieden und die Moral, die Disziplin und die Kampfbereitschaft werden durch diesen ganzen widerlichen Gender / DEI / LGBTQIASS*+_wasauchimmer Unfug immer weiter zersetzt, untergraben und gemindert.

Die Mehrheit der Soldaten will all dies nicht. Sie will ein Ende dieser Gängelung, dieser künstlich aufoktroyierten und unwissenschaftlichen Wahnvorstellungen und die Widerherstellung einer ernsthaften militärisch-soldatischen Kultur. Das gilt für Frauen wie Männer in den US Streitkräften gleichermaßen.

Was ist also demokratisch?! Einer Mehrheit etwas aufzwingen was diese nicht will, weil man es ja besser weiß als diese Mehrheit und weil man als winzige Minderheit weiß was gut für die Mehrheit ist und diese daher zu ihrem Glück zwingen muss? Oder endlich wieder Meinungsfreiheit herzustellen und unwissenschaftliche Wahnvorstellungen abzuschaffen, welche von dieser Mehrheit immer rigider abgelehnt werden und welche die Kampfbereitschaft erodieren, weil eine Mehrheit der Soldaten für solche Wahnvorstellungen nicht mehr bereit ist in den Krieg zu ziehen ?!
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Anbei, ein sehr empfehlenswerter Film, auch wenn er als Kritik am Christlichen Nationalismus gedacht ist, so ist er gerade für viele US Amerikaner stattdessen zu einem Symbol für Hoffnung und für eine Gute Entwicklung geworden:

https://www.youtube.com/watch?v=cTQKmR6a9fw

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/ges...f-sich-hat

Zitat:Dies zeigte sich bei einer im März dieses Jahres vorgestellten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center. Darin erklärten 72 Prozent der befragten Protestanten und 86 Prozent der weißen Evangelikalen, die Bibel solle Einfluss auf die Gesetzgebung in den USA haben.
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(16.11.2024, 11:29)Quintus Fabius schrieb:
Zitat:Darin erklärten 72 Prozent der befragten Protestanten und 86 Prozent der weißen Evangelikalen
Was etwa 24% der Bevölkerung ausmacht. (Evangelikale sind Teil des einen Drittels (Tendenz fallend) protestantischer US-Bevölkerung. Daher ist der Wert bei den Black Church / Mainline Protestanten vermutlich auch nochmal deutlich niedriger als die 72 % bei den Protestanten insgesamt.) Insofern bliebe noch die Frage, wie der Anteil bei den Katholiken u.a. Christen aussieht, aber für eine gesellschaftliche Mehrheit insgesamt dürfte es nicht reichen.
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Aktuell sind 78,2 % der US Bürger Christen bzw. gehören eine christlichen Kirche an.
In den 90er Jahren lag dieser Wert übrigens noch bei 90%, der Anteil ist also deutlich gesunken. Allerdings setzt sich diese Entwicklung aktuell nicht fort. Zwar fällt ungefähr ein Drittel derjenigen welche aus einem christlichen Elternhaus abstammen vom Glauben ab, aber umgekehrt wendet sich ungefähr die gleiche Zahl aus atheistischen Elternhäusern Christus zu. Und ein wesentlicher Aspekt im Kontext der Frage der Macht in den USA der wenig Beachtung findet ist, dass beispielsweise unter den Kongressabgenordneten fast 90% Christen sind.

Die Politiker in den USA sind also weit überproportional Christen im Verhältnis zum Anteil in der Bevölkerung.

https://de.statista.com/statistik/daten/...n-den-usa/

In Bezug auf die Berichterstattung gerade auf deutschsprachigen Seiten über die Entwicklung des Christentums in den USA wird zudem nicht beachtet, dass die bloße Kirchenzugehörigkeit wenig darüber aussagt, ob eine Person Christ ist oder nicht. Heute sind viele Amerikaner durchaus stark christlich geprägt oder sehen sich selbst als Christen ohne Mitglied in einer Kirche zu sein oder ihren Glauben in Gemeinschaft einer Gemeinde zu praktizieren. Die werden dann hierzulande, weil man es so berichten will, dann einfach als Nicht-Christen gezählt.

Umgekehrt wollen keinesfalls alle Christen in den USA einen christlichen Nationalismus bzw. die USA als christliche Nation:

https://www.pro-medienmagazin.de/45-proz...he-nation/

Zitat:Bei einer Erhebung des Forschungsinstituts Pew Research Center in Washington erklärten 45 Prozent der Befragten, die USA sollten eine „christliche Nation“ sein. 60 Prozent sagten, die „Gründerväter“ hätten das vor rund 250 Jahren so vorgesehen. 51 Prozent lehnen das Konzept von der christlichen Nation ab.

Befürworter einer „christlichen Nation“ würden damit unterschiedliche Merkmale verbinden, hieß es. Viele wünschten sich eine Nation, die sich im Allgemeinen an christlichen Werten orientiert oder in der die Mehrheit der Bewohner Christen sind.

Rund drei Viertel der Befragten erklärten in der Pew-Umfrage, religiöser Glaube verliere Einfluss in den USA. 56 Prozent der Christen und 70 Prozent der weißen Evangelikalen sagten, strenggläubige Menschen hätten es gegenwärtig schwerer als vor zehn Jahren. 58 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, die Republikanische Partei verhalte sich „freundlich“ zur Religion.
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(16.11.2024, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Heute sind viele Amerikaner durchaus stark christlich geprägt oder sehen sich selbst als Christen ohne Mitglied in einer Kirche zu sein
Also gefühlt umgekehrt zur Situation hierzulande, wo viele Kirchenmitglieder kaum religiös sind.
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(16.11.2024, 19:34)Broensen schrieb: Also gefühlt umgekehrt zur Situation hierzulande, wo viele Kirchenmitglieder kaum religiös sind.

Für die Amtskirchen stimmt das, die Freikirchen sind aber auch hier gut besucht. Staatlich (teil)finanzierte Kirchen gibt es in den USA nicht. Die Kirchen dort leben durch ihre Gemeinden, predigen sie Sachen die in ihrer Gemeinde nicht ankommen verschwinden sie sozusagen vom "Markt".
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Wobei das wirklich interessante ist, dass Trump eben auch bei Muslimen, Latinos, Schwarzen, Sikhs und was weiß ich noch überall durchstarten konnte. Noch nie zuvor haben diese Kreise derart viele Wähler für rechte republikanische Positionen gestellt.

Die Demokraten haben einfach mit ihrem immer extremeren Woke-Wahnsinn in Kombination mit der deutlichen wirtschaftlicheren Verschlechterung für die Mehrheit der normalen Bürger diese einfach völlig zurück gelassen. Analog dazu wie die SPD sich hierzulande von den Arbeitern völlig entfernt hat und die Grünen es fertig gebracht haben sowohl ihr ideologisches Fundament als auch zugleich die Mehrheit in der Gesellschaft gegen sich aufzubringen.

Wenn man schon seine Freiheit irgendwelchem unwissenschaftlichem künstlich aufoktroyierten Dreck opfern soll, dann müssen halt auch das Einkommen und der Lebensstandard stimmen. Unfreiheit gegen ein gutes Leben, dass geht auf, aber Unfreiheit und zugleich wachsende Armut, wie sollte das funktionieren?! Das haben die sogenannten Demokraten aus ihrer ideologischen Verblendung heraus halt von Grund auf nicht verstanden. Du kannst den Leuten das alles nicht aufoktroyieren, wenn die Inflation und die prekären Arbeitsverhältnisse ständig deren Vermögen mindern.

Und wenn ohnehin schon prekär lebende Gruppen in Amerika dann noch unter ständig steigendem Druck nach unten durch illegale Einwanderer stehen, die in wirtschaftlicher Konkurrenz zu ihnen in einem ständigen Unterbietungswettkampf die Löhne drücken, ist es auch kein Wunder, dass selbst radikalste Pläne immer mehr Unterstützer finden:

https://edition.cnn.com/2024/11/16/polit...index.html

Und Trump scheint seine Wahlversprechen in diesem Bereich tatsächlich eins zu eins nun umsetzen zu wollen, wie erwartet:

Zitat: The executive actions and reviews underway include the return of the program informally known as “remain in Mexico,” which requires migrants to stay in Mexico during their immigration proceedings in the US, revising asylum restrictions, revoking protections for migrants covered by Biden’s humanitarian parole programs and undoing ICE’s enforcement priorities, according to two sources briefed on transition policy discussions.

Another executive order that is being considered would make detention mandatory and call for an end to releasing migrants, which often happens across administrations because of limited federal resources. It’s that type of executive order, sources say, that would pave the way for detaining and eventually, deporting people at a large scale.

Plans also include bringing back family detention, which has been widely criticized by immigrant advocates and a practice that President Joe Biden ended.

In diesem Kontext findet aber immer viel zu wenig Beachtung, wieviele Deportationen es beispielsweise schon unter Obama gab und wie wenig Trump wegen allerlei Widerständen dabei in seiner ersten Amtszeit war:

Zitat:During his first term, Trump deported more than 1.5 million people, according to Kathleen Bush-Joseph, a policy analyst at the Migration Policy Institute. But that’s about half the 2.9 million deportations undertaken during Barack Obama’s first term and fewer than the 1.9 million deportations during Obama’s second term.

Wo waren denn da all die Proteste gegen Obama ?!
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Der zukünftige Verteidigungsminister Hegseth im Interview:

https://www.youtube.com/watch?v=Xz4QMzqDXPA

Zitat:All this race nonsense, dividing troops against each other - enviromental stuff, electric tanks, all this things are not useful for warfare.
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@lime

Was amerikanische Arbeitnehmer im Gegensatz zu deutschen Arbeitnehmern z.B. nicht haben:
  • Kündigungsschutz
  • Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; tatsächlich kann im Krankheitsfall in den meisten Bundesstaaten sofort gekündigt werden
  • Mutterschaftsurlaub
  • Anspruch auf Urlaub überhaupt
  • Gesetzliche Arbeitszeitbegrenzung
  • Keinen Schutz vor Union Busting trotz offiziell geltender Vereinigungsfreiheit
  • Keinen Schutz vor ausbeuterischen Praktika und Volontariaten, es ist z.B. völlig gang und gäbe, dass Leuten Hoffnung auf eine lukrative Festanstellung gemacht wird, wenn sie erst mal 6, 12, 18 Monate umsonst arbeitend "Erfahrung" sammeln
Für die amerikanische Rechte sind die Ansprüche, die wir hier haben, "Sozialismus" (was natürlich Blödsinn ist, unser soziales Netz wurde von Bismarck erfunden). Es gibt aber ein Mittelding zwischen arbeitgeberfeindlichen französischen Verhältnissen, wo Arbeitnehmer schon mal ihre eigenen Chefs als Geiseln nehmen, und "den Letzten beißen die Hunde".

Wenn Du jung, hochgebildet (und deswegen wahrscheinlich hochverschuldet) und gesund bist sowie ein soziales Rückfallpolster hast, können Dir die Verhältnisse halbwegs egal sein. Doch wenn Du als LKW-Fahrer sechzig Stunden pro Woche malochen oder als alleinerziehende Mutter für $1,50 die Stunde Burger wenden musst, bist Du Deinem Arbeitgeber einfach schutzlos ausgeliefert, und das ist in den USA für Zigmillionen Menschen traurige Realität.

@Quintus Fabius

Keine Frage, "critical race theory" und die anderen Ungeister, die in den letzten zehn, fünfzehn Jahren den US-Universitäten entströmt sind, haben das Potential, die Kohäsion der Armee zu untergraben und sogar ihre Kampfkraft zu schmälern. Soldaten können keine Kameraden sein, wenn man sie bspw. in Seminare für kultursensibles Verhalten schickt und die Weißen sich als Unterdrücker der Schwarzen bezichtigen sollen.

Doch Mr. Pete "germs don't exist" Hegseth ist gerade niemand, dem es nur um gesunden Menschenverstand und Entpolitisierung geht. Wenn seine Punditry auf Fox irgendeinen Anhalt bietet, dann geht es ihm eher darum, das Pendel komplett in die andere Richtung ausschlagen zu lassen (strammer Konservatismus, Männlichkeitsbild á la Andrew Tate).

Dass elektrische Antriebe im Militär nichts zu suchen haben? Völliger Blödsinn. Die Idee des elektrisch betriebenen, lautlosen Spähpanzers hat nicht Greta Thunberg erfunden.

Dass Frauen in den Kampf- und Kampfunterstützungstruppen nichts verloren haben? Ich bin auch gegen Frauenquoten beim Militär, aber warum nicht einfach einheitliche Standards durchsetzen und diejenigen Rekruten einstellen, die sie bestehen? Wer die Einstellungsvoraussetzungen besteht, ist definitionsgemäß für den Job geeignet, ob mit Hoden oder Eierstöcken.

Es gibt unglaublich viele Kommentare dieser Art, die scheinbar berechtigte Fragen aufgreifen, hinter denen bei näherer Betrachtung aber nur ein dümmlich simplifizierendes Weltbild steht.

Und dann ist da noch die Moral.

Seine Kommentare über die Demokratie, die angeblich der Freiheit im Weg stehe; seine Verteidigungsrede der Chaoten, die das Kapitol angegriffen haben; seine Behauptung, dass "Wokeness" viel schlimmer sei als der Ukraine-Krieg; sein Eintreten für verurteilte Kriegsverbrecher – fast jedes Mal, wenn dieser Mann den Mund aufmacht, liefert er Gründe, warum man ihm eine Atomstreitmacht, die die Demokratie verteidigen soll, nicht anvertrauen sollte. Auf mich wirkt Hegseth wie eine amerikanisierte, etwas modernere Ausgabe von Rüdiger von Pescatore.

Allgemeiner Kommentar

Dass Hegseth Offizier war, kann nützen, muss es aber keineswegs. Gerade Politiker mit einem vordergründigen Einblick in eine Materie neigen gerne mal zu Dunning-Kruger und Selbstüberschätzung, weil sie glauben, dass sie Berater und Experten nicht mehr brauchen. (Karl Lauterbach lässt grüßen.)
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muck:

Zitat:Mr. Pete "germs don't exist" Hegseth

Big Grin Das bezog sich übrigens eigentlich (ursprünglich) auf Impfungen, und er meinte damit, dass die übertriebene Hygiene heute zu höherer Krankheitsanfälligkeit und Allergien führt. Deshalb führte er den Satz ja auch so fort: "I inoculate myself." Und war im übrigen keineswegs vollständig ernst gemeint. Denn er wurde schon mehrfach beim Händewaschen erwischt.

Zitat:dann geht es ihm eher darum, das Pendel komplett in die andere Richtung ausschlagen zu lassen


Und um das Bilder einer Hinterwäldler-Dumpfbacke in diesem Kontext mal zu konterkarieren: er nannte da schon mal die Schnez-Studie als Vorbild. Ist ja nicht so, dass diese andere Richtung per se falsch wäre und niemand sonst je solche Ansichten verfolgt hätte.

Zitat:Dass elektrische Antriebe im Militär nichts zu suchen haben? Völliger Blödsinn. Die Idee des elektrisch betriebenen, lautlosen Spähpanzers hat nicht Greta Thunberg erfunden.

Er nennt das aber spezifisch in Bezug auf die Idee einer möglichst umweltfreundlichen Kriegsführung (enviromental stuff). Dass Lautlosigkeit / Signaturverminderung und im übrigen auch die Bereitstellung von Elektrizität / Lademöglichkeiten für Akkus (Dieselelektrische Antriebe bei welchen der Motor zugleich als Generator benutzt werden kann) etc. auch weit über Spähpanzer hinaus absolut notwendig sind, ist davon völlig unabhängig.

Panzer aber deshalb mit Elektroantrieben versehen zu wollen um dadurch "das Klima" zu "schützen", ist absurd.

Zitat: seine Behauptung, dass "Wokeness" viel schlimmer sei als der Ukraine-Krieg;

Für die USA ist der sich zur Zeit abzeichnende Verfall ihrer Militärmacht durchaus wesentlich problematischer als der Ukrainekrieg.

Zitat:warum nicht einfach einheitliche Standards durchsetzen und diejenigen Rekruten einstellen, die sie bestehen? Wer die Einstellungsvoraussetzungen besteht, ist definitionsgemäß für den Job geeignet

Absolut. Und rein persönlich würde ich sogar gemischte Unterkünfte sowie Einheits-Sanitäreinrichtungen verwenden, dass vereinfacht vieles nochmals deutlich mehr und schützt sogar Frauen vor Übergriffen bzw. entkrampft das ganze Verhältnis sehr viel besser als andere Maßnahmen.

Absolut richtig: exakt gleiche hohe Anforderungen für alle, ohne Unterschied und ohne Ausnahme. Und exakt dass will er einführen und ist heute nicht der Fall.

Zitat:Dass Hegseth Offizier war, kann nützen, muss es aber keineswegs. Gerade Politiker mit einem vordergründigen Einblick in eine Materie neigen gerne mal zu Dunning-Kruger und Selbstüberschätzung, weil sie glauben, dass sie Berater und Experten nicht mehr brauchen. (Karl Lauterbach lässt grüßen.)

Da kann ich dir zustimmen. Ein weiteres Problem ist, dass er immer nur bei der Infanterie war, und im modernen Krieg andere Sparten, insbesondere die Luftwaffe immens viel relevanter sind. Ihm fehlt da meiner Einschätzung nach vor allem die technische Expertise für den modernen Krieg.

Der ideale Verteidigungsminister hätte für mich einen Hintergrund als Offizier der Luftwaffe und universitäre Abschlüsse (Mehrzahl) in Elektrotechnik sowie in Luft-/und Raumfahrt und dazu noch langjährige Berufserfahrung in der Rüstungsindustrie. Und davon ist er natürlich weit weit entfernt.

PS: du hättest noch anmerken können, dass er schon mal vor laufender Kamera einen Trommler mit einer Axt beworfen hat Wink Aber mal ernsthaft: Natürlich kramt man jetzt seitens Demokraten wie Wokegenerals alles hervor was man findet um ihm zu schaden. Das ist nur Krieg im Informationsraum um ihn noch irgendwie zu verhindern.
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Zitat:Und rein persönlich würde ich sogar gemischte Unterkünfte sowie Einheits-Sanitäreinrichtungen verwenden, dass vereinfacht vieles nochmals deutlich mehr und schützt sogar Frauen vor Übergriffen bzw. entkrampft das ganze Verhältnis sehr viel besser als andere Maßnahmen.

Das wird in den USA nicht möglich sein.
Dort siehst du dich schon einer Anzeige wegen sexuellen Übergriffs ausgesetzt, wenn du deinen Reinraumanzug ausziehst und darunter nur T-shirt und eine Unterhose (Shorts!) trägst und von einer Frau dabei gesehen wirst.
Und in Alabama im Sommer willst/kannst du nicht mehr darunter tragen!
Als ich mich dort umziehen musste, hat man mir einen Besprechungsraum zugewiesen und mein Ansprechpartner stand vor der Tür "Wache". Und das lag nicht an mir^^
Ist mir schleierhaft, wie die Amis überhaupt an den Strand gehen können...
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Nochmals wegen Brown:

@Nightwatch
Zitat:Das Land wird auch nicht untergehen wenn irgendein woker Viersternegeneral eineinhalb Jahre vor Dienstzeitende in den Ruhestand versetzt wird.
Das zwar nicht, aber die Frage ist doch: Wird er in den Ruhestand versetzt, weil er "woke" ist (was er meiner Meinung nach nicht ist) oder aber weil er einfach von manchen politischen Kreisen als "woke" diffamiert wird, weil man ihn loswerden möchte? Und diese Vorwürfe ja auch wurden lauter, nachdem bekannt wurde, dass Brown ggf. der Nachfolger von Milley werden könnte (hat Biden ja verlauten lassen). Da man Milley im Trump-Lager nicht mehr sonderlich mag, will man wohl unbedingt verhindern, dass jemand den JCS vorsitzt, der mit Milley recht gut konnte. Hat also nichts mit "woke" zu tun.

@Quintus
Zitat:Primär geht es gerade Hegseth darum, militärische Werte wiederzubeleben, das Militär kriegerischer zu machen und insbesondere darum eine christlich-konservative militärische Kultur wiederherzustellen [...] Christliche heterosexuelle Schwarze und Italiener findet er daher in jedem Fall sehr viel besser als blonde blauäugige Lesben die Wicca praktizieren.
Das ist aber kein Argument gegen Brown. Brown will keine blonden Wicca-Lesben-Hexen im Air Force Global Strike Command unterbringen, sondern er hat sich eben klar und deutlich gegen Diskriminierung und den "profan" existierenden, teils unterschwelligen Rassismus ausgesprochen. Und das muss er auch, das ist sein Job als verantwortlicher Offizier, denn solcherlei Umtriebe untergraben den Zusammenhalt der Truppe. Wäre ich auf meinen damaligen Kompaniechef zugegangen und hätte ihm die Aufstellung eines Sit-Ins für genderneutrale Toiletten vorgeschlagen, hätte der mich ausgelacht und mir wohl den Vogel gezeigt. Wäre ihm aber zu Ohren gekommen, dass es rassistische Umtriebe in der Kompanie gibt, wäre die Hölle los gewesen. Man muss also zwischen ideologisiertem, übertriebenem Gendersternchen-Gehabe und tatsächlichem Rassismus unterscheiden.

Und das ist nach meinem Empfinden der feine Unterschied: Brown fährt eine klare Linie gegen Rassismus. Und wenn grob ein Drittel der schwarzen Soldaten (rund 20% aller US-Soldaten; interessanterweise nahm der Rassismus gegenüber Schwarzen Soldaten auch zu, seit die Zahl der Hispanics in den US-Streitkräften zunimmt - und die hat sich in den letzten 15 Jahren fast prozentual verdoppelt auf rund 18%) sagen, sie seien mit Rassismus konfrontriert, dann besteht eben (doch) noch Handlungsbedarf. Dem politischen Gegner passt er aber nicht - egal, ob nun als Person, als Schwarzer oder wegen seiner Führungsart und seiner Entscheidungen oder weil der Vorsitz des JCS "droht" - und deswegen unterstellt man ihm, er sei "woke", weil man vermutlich glaubt, man kann ihn mit diesem Schlagwort so besser absägen.

Dann nochmals zu Milley:

@Nightwatch
Zitat:Milley hat sich mit seiner Einmischung in die nukleare (!) Befehlskette eine Autorität angemaßt die ihm als Generalstabschef überhaupt nicht zusteht. Wenn es stimmt was Woodward schreibt hat er die Führung des NMCC angewiesen keine Befehle anzunehmen, solange er nicht in den Prozess eingebunden ist.
Dass er seine Kompetenzen überschritten hat, habe ich schon eingeräumt. Und ja, er hätte spätestens in den Tagen danach, als sich die Lage wieder beruhigt hatte, seine Überreaktion eingestehen und zurücktreten müssen.

Allerdings sehe ich bei allen seinen Entscheidungen nicht, dass er zum Zeitpunkt der Krise unbegründet gehandelt habe. Er hatte, so verstehe ich es, schlichtweg eklatante Sorgen, dass der abgewählte Präsident irrational handelt. Und dieser hatte auch allen Anlass dazu gegeben.

Hinzu kam noch Pelosis Anruf, was ihm wohl einerseits politische Rückendeckung suggerierte, wie auch dass andererseits es diese Möglichkeit eines solchen Coup d'état-Verhaltens von Trump tatsächlich gibt. Auch diese Anweisungen, die Milley dann herausgab, hat er erst nach dem Angriff auf das Kapitol herausgegeben - zu einem Zeitpunkt also, als Trumps Verhalten völlig erratisch bis verantwortungslos geworden schien und als ersichtlich war, dass es ein wirkliches, ernstes Risiko gibt.

Wäre er da nur stillschweigend zurückgetreten und hätte es danach ein völliges Chaos gegeben, hätte man irgendwann gefragt, was er eigentlich in dieser Lage gemacht hat und weswegen er wegen der Sicherung der Atomwaffen nichts unternommen habe?
Zitat:Als Generalstabschef ist er überhaupt nicht Teil der Befehlskette, er hat nur eine beratende Rolle. [...] Der Präsident kann ohne die Involvierung des Generalsstabschef einen Nuklearschlag befehlen.
Nicht ganz. Zwar kann es nur der Präsident befehlen, aber wenn dieser sich authorisiert hat, geht es an den Vorsitzenden der JCS im NMCC und von diesem an die einzelnen Führungsebenen. D. h. so ganz raus ist der Vorsitzende auch nicht, er ist Teil des Ablaufes. Unabhängig davon könnte man nun aber darüber streiten, ob ein Atomschlag von Trump gedroht hätte (das denke ich nicht; auf wen auch? Auf Kalifornien?) bzw. ob die Reaktion überzogen war.

Übrigens hatte der Stabschef früher bzw. bis in die 1960er Jahre tatsächlich die Befähigung, einen Atomschlag auszulösen. Erst der "Wokie" Kennedy hat diese Option dem Militär weggenommen und es in die Hände des Präsidenten gegeben ("Atomkoffer"), denn er misstraute LeMay, Power und anderen während der Kubakrise.
Zitat:Genausowenig ist der Oberbefehlshaber durchgeknallt gewesen.
Fraglich. Rückblickend war er es wohl nicht. Aber rückblickend weiß man bekanntlich alles besser. Seinerzeit schien fast alles möglich und das Verhalten und die schrillen, unlogischen Äußerungen Trumps ließen durchaus schlimmste Szenarien, bis hin zu einem Umsturz, möglich erscheinen.
Zitat:Seine Demission war eigentlich unvermeidbar, aber bezeichnend, dass die Biden Admin zu diesen haarsträubenden Verhalten auch noch applaudiert hat. Wenn es ihnen passieren würde wäre es naütürlich etwas gaaanz anderes.
Zweifelsohne. Wenn Biden jetzt im Januar den Sturm aufs Kapitol postuliert, würden sich der Mob wohl eher in Washington verirren und dann zu Starbucks gehen. Und da Joe zudem seinen "Biscuit" wohl irgendwo verlegt hat, besteht auch kein Risiko - außer die nordkoreanische Putzfrau findet ihn zufällig in der Herrentoilette. Insofern hätten die JCS keinen Grund, sich irgendwelche Sorgen zu machen. Wink

Schneemann
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