19.11.2024, 09:42
Selbst Budweiser würde Deinem letzten Post reumütig widersprechen, sehr geschätzter @Schneemann.
United States of America
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19.11.2024, 09:42
Selbst Budweiser würde Deinem letzten Post reumütig widersprechen, sehr geschätzter @Schneemann.
19.11.2024, 16:51
Schneemann:
Meiner Ansicht nach unterschätzt du das Ausmaß, dass dieser Unfug in den USA angenommen hat. Es geht nicht um harmlose einfache Sachen wie eine staatlich anerkannte Partnerschaft für bestimmte Personenkreise und dergleichen, allgemeine Toleranz gegenüber Menschen mit einer Fehlprägung oder so etwas, sondern dass hat dort Ausmaße angenommen und Auswüchse entwickelt, die selbst progressive Menschen in den USA inzwischen als vollkommen überzogen und aus dem Ruder gelaufen ablehnen. Das ist also keine rechte Kampagne welche hier künstlich etwas herstellt, sondern die im Prinzip richtige Grundidee von mehr Toleranz und Freiheit für solche Minderheiten wurde in ein völlig aus dem Ruder gelaufenes Extrem verwandelt, dass absolut niemand der bei klarem Verstand ist gut heißen kann. Da wurden in den letzten Jahren Sachen verbreitet und mit aller Gewalt forciert und voran getrieben, die vollkommen krankhaft und fremd jeder normalen Lebensrealität sind. Dass darauf rechtskonservative natürlich besonders anspringen ist vollkommen klar, aber das wachsende Unbehagen über diesen linken Extremismus hat inzwischen sogar weite Teile der ganz normalen gemäßigten Leute und auch immer größere Anteile der Liberalen erfasst. Man kann sich das hierzulande nicht vorstellen, was für Extreme das in den letzten Jahren in den USA angenommen hat und zwar erst in diesen letzten vier Jahren der Biden Regierung. Die Regierung der USA und die entsprechenden linksextremistischen "Bildungseliten" haben die letzten Jahre angefangen es dermaßen zu übertreiben, dass selbst vormalige Trump-Gegner denen es wirtschaftlich gut geht deswegen jetzt Trump wählen. Um Maher zu zitieren: You lost an cracy contest to an actual cracy person. Das trifft es einfach perfekt.
19.11.2024, 20:42
(19.11.2024, 16:51)Quintus Fabius schrieb: ....und vorher schon Zitat:die amerikanischen Mohren sind noch harmlos im Vergleich zu den ganzen Perversen und sonstigen sexuellen Minderheiten welche in schier unfassbarem Ausmaß hier jedwede Sonderrechte für sich beanspruchenWir kommen langsam in einen Bereich, der mit dem Thema "Sicherheitspoltik und Wirtschaft" nur noch wenig zu tun hat. Aber wenn sich schon alle melden: was ist pervers? Es gibt unterschiedliche gesellschaftliche Entwürfe. Über Jahrtausende hin war "die Frau dem Manne untertan". Sie ist im Alten Testament noch im Kontext mit dem Viehbestand (Du sollst nicht begehren ...) als Eigentum des Mannes bezeichnet. Noch bis in das 20. Jahrhundert hinein hat der Adel mit seinen Fürstenhäusern im christlichen Abendland die Töchter nach politischen Maximen verheiratet - um nicht zu sagen "verhökert". War das jetzt "pervers" weil es den heutigen westlichen Gesellschaftsnormen widerspricht? Und in vielen islamischen Ländern (z.B. in Saudi Arabien) herrscht nach wie vor ein gesellschaftliches Verständnis vor, das die Frau einerseits von einem Mann geschützt wird, der Verantwortung für sie übernimmt, und andererseits die Frau sich dafür dem Mann anvertraut und unterordnet bzw. regelrecht unterwirft. Das Thema "Emanzipation" ist gesellschaftlich gesehen eine sehr, sehr junge Entwicklung. Und dass es Menschen gibt, die biologisch "Zwitter" sind oder ihrem eigenen Verständnis nach eher einem anderen Geschlecht als der biologischen Zuweisung angehören (Transgender), dass es ggf. auch über eine Freundschaft hinausgehende persönliche Zuneigung von Menschen innerhalb des gleichen Geschlechts gibt, ist nun erst durch die Verbreitung entsprechender Forschungserkenntnisse einer breiteren Bevölkerung bekannt worden. Mir ist die gesellschaftliche wie auch die persönliche Einstellung einzelner Menschen reichlich sch...egal. Für mich sollen alle Beteiligten so leben können, wie sie das für sich als richtig empfinden. Das geht mich einen feuchten Sch... an, und andere geht es einen feuchten Sch... an, was ich für mich als richtig empfinde und wie ich leben möchte. Aus welchem Grund soll man einen höheren Offizier, der seinen Job gut macht, entlassen - wenn irgendwo die Latrinenparole auftaucht, dass der Mann schwul sein soll oder wenn er tatsächlich auch schwul ist. Was soll das? Von mir aus können sich Frauen einen Männerharem zulegen (doch, dafür gibts Gründe - manchen Männer schaffen halt allenfalls einen Quickie, andere halten die ganzen 2 Minuten =;-) durch) und von mir aus leben einzelne Männer mit einer Horde von Frauen zusammen (mir persönlich wäre das Gezänk untereinander und die zwangsläufig steigende Zahl der Schwiegermütter zu viel). Es stört mich allenfalls, wenn behaarte Männer im Bikini eine Parade anführen, die mich in meinem Vorwärtskommen hindert - aber nicht die Typen stören mich, sondern die Behinderung. Und da hindert mich die gute alte Demonstrationsfreiheit, die ich gelegentlich auch für mich beanspruche, darüber richtig wütend zu werden. Wenn zwei oder mehr Lesben oder Schwule füreinander da sein und Verantwortung übernehmen wollen ist mir das genauso recht wie eine Liebesheirat zwischen Frau und Mann. Und wenn sich jemand in eine arrangierte Ehe begeben will (wie war der alte Spruch der bayerischen Bauern: "Liebe vergeht, Grund und Boden besteht") dann hat mich das nicht zu interessieren und es juckt mich auch nicht. Solange keine Abhängigkeitsverhältnisse insbesondere mit Minderjährigen genutzt werden und jeder der Beteiligten nach seinem freien Willen handelt, können und sollen die Menschen machen was sie wollen. Ich frage mich, was das alles mit "Sicherheitspolitik und Wirtschaft" zu tun hat. Klar wirken sich gesellschaftliche Konflikte auch in den Streitkräften aus, solange diese ein Teil der Gesellschaft sind und nicht eine abgehobene und isolierte Gruppe oder "Kriegerkaste". Aber wenn man denn die Übertragung dieser gesellschaftlichen Konfliktsituation in den Streitkräften verhindern will, dann hilft nur absolute innere Toleranz oder Ignoranz gegenüber jedwede gesellschaftliche Normen oder Regularien einzufordern und zu üben. Es hilft dagegen nicht, diese gesellschaftlichen Konflikte in die eigenen Streitkräfte hinein zu tragen und zu polarisieren. Und genau das macht nun leider - um zum Thema zu kommen - DT: er polarisiert nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den US-Streitkräften. Und das wird der Schlagkraft und Stärke der US-Truppen nicht gut tun.
19.11.2024, 22:14
Zitat:Mir ist die gesellschaftliche wie auch die persönliche Einstellung einzelner Menschen reichlich sch...egal. Für mich sollen alle Beteiligten so leben können, wie sie das für sich als richtig empfinden. Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen - aber das muss auch umgekehrt gelten ! Denn ich will auch so leben, wie ich dies als richtig empfinde. Und das wird mir von diesen Minderheiten und seitens der Regierung aktiv verwehrt. Und genau darum geht es ! Es muss diesen Minderheiten ebenfalls egal sein, was meine rein persönliche Einstellung ist. Das ist aber in den USA nicht der Fall und insbesondere ist dies in den US Streitkräften nicht der Fall, wo per Befehl und Gehorsam die persönliche Einstellung vorgeschrieben wird ! Zitat:Aus welchem Grund soll man einen höheren Offizier, der seinen Job gut macht, entlassen - wenn irgendwo die Latrinenparole auftaucht, dass der Mann schwul sein soll oder wenn er tatsächlich auch schwul ist. Was soll das? Vollste Zustimmung. Das ist vollkommen irrelevant. Die Frage ist allein die der Funktionalität. Aber genau darum geht es hier eben nicht. Sondern besagter Offizier drückt anderen Nicht-Funktionale Ansichten auf - und dies selbst dann, wenn er diese nicht teilt und nicht einmal besagter Minderheit angehört. Das ist ja auch so ein wesentlicher Punkt: Personen die nicht einmal so veranlagt sind, drücken der Mehrheit bestimmte Ansichten über diese Minderheiten auf und verlangen, dass diese Ansichten so gelebt und vertreten werden, obwohl dies Nicht-Funktional ist und obwohl viele Angehörige dieser Minderheiten ebenfalls einfach nur ganz normal leben wollen. Denn eine Mehrheit dieser Angehörigen besagter Minderheiten definiert sich als Menschen eben nicht primär oder gar allein über ihre Abweichung ! Sie werden aber von ihren vermeintlichen Vertretern, von ihren scheinbaren (!) Apologeten nur noch über diese Abweichung definiert. Als ob sie nur das wären und als ob es sonst nichts gäbe. Genau darin liegt das Problem. Es kann weder Einheit, noch Kohäsion, noch Kampfwille geben, wenn Nicht-Funktionale Ansichten der Mehrheit aufoktroyiert werden und dies gilt selbst für die Mehrheit dieser Minderheiten. Zitat:Wenn zwei oder mehr Lesben oder Schwule füreinander da sein und Verantwortung übernehmen wollen ist mir das genauso recht wie eine Liebesheirat zwischen Frau und Mann Aber um gerade eben den Punkt aufzugreifen, dass es ja eigentlich um Sicherheitspolitik und um das Militär gehen soll: All dies hat keine Funktion im Militärischen und dort nichts zu suchen, rein gar nichts. Das ist Privatsache und gehört in den Bereich des Nicht-Militärischen und damit gehört es aus den Streitkräften raus. Die Frage wie der Beischlaf ausgeübt wird, gehört eben nicht ins Militär und sollte daher dort weder Zeit noch Raum noch Ressourcen beanspruchen und sie sollte vor allem anderen nicht von der militärischen Führung allen künstlich aufoktroyiert, geschweige denn zum Thema gemacht werden. Zitat:Ich frage mich, was das alles mit "Sicherheitspolitik und Wirtschaft" zu tun hat. EXAKT ! Es hat nichts mit Sicherheitspolitik zu tun. Es hat nichts mit Krieg zu tun. Es dient nicht dem Krieg. Und genau deshalb hat es keinerlei Berechtigung im Militär und dort nichts zu suchen. Zitat:Klar wirken sich gesellschaftliche Konflikte auch in den Streitkräften aus, solange diese ein Teil der Gesellschaft sind und nicht eine abgehobene und isolierte Gruppe oder "Kriegerkaste". Streitkräfte sollten meiner Überzeugung nach gerade eben eine von der Gesellschaft vollkommen getrennt zu betrachtende Kriegerkaste sein, der es gerade eben nur um die Frage geht, was dem Krieg dient. Richtig und Falsch sind dann im weiteren leicht zu definieren. Richtig ist alles, was der Kriegsfähigkeit nützt, falsch ist alles was ihr nicht nützt. Und der von oben seitens der zivilen Regierung aufoktroyierte Wokism dient nicht der Kriegsfähigkeit, im günstigsten Fall. Zitat:wenn man denn die Übertragung dieser gesellschaftlichen Konfliktsituation in den Streitkräften verhindern will, dann hilft nur absolute innere Toleranz oder Ignoranz gegenüber jedwede gesellschaftliche Normen oder Regularien einzufordern und zu üben. Es hilft dagegen nicht, diese gesellschaftlichen Konflikte in die eigenen Streitkräfte hinein zu tragen und zu polarisieren. Aber das ist ja exakt das, was die Demokraten mit aller Macht getan haben. Ich stimme dir zu, dass vor allem anderen vollständige und absolute Ignoranz erforderlich ist, aber stattdessen hat man mit DEI das exakte Gegenteil davon mit aller Gewalt eingeführt und durchgesetzt. Zitat:Und genau das macht nun leider - um zum Thema zu kommen - DT: er polarisiert nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in den US-Streitkräften. Und das wird der Schlagkraft und Stärke der US-Truppen nicht gut tun. Eventuell. Noch hat er ja diesbezüglich nichts real praktisch getan. Deine Aussage gilt aber ganz genau so definitiv für J.B., denn er hat exakt dasselbe gemacht. Polarisiert, politisiert und die Streitkräfte gespalten und geschwächt. Exakt wegen deiner durchaus richtigen Argumentation muss der ganze Woke Zirkus und alles DEI aus den US Streitkräften verschwinden.
20.11.2024, 01:16
ich glaube, wir sind in unserer Meinung ganz nah beieinander
was mich etwas irritiert ist Zitat: Streitkräfte sollten meiner Überzeugung nach gerade eben eine von der Gesellschaft vollkommen getrennt zu betrachtende Kriegerkaste seindas widerspricht nicht nur dem gängigen Selbstverständnis der Bundeswehr als Teil der demokratischen Gesellschaft - was seit dem Ende der Wehrpflicht aber nicht mehr so ganz stimmt - sondern führt a) zu einer putsch-gefährdeten elitären Kaste mit viel Macht und b) schwächt letztendlich den Staat bei einem Angriff von außen, denn eine Gesellschaft ist viel verteidigungs- und widerstandsfähiger (siehe Ukraine), wenn sie insgesamt hinter den eigenen Streitkräften steht und diese nicht als isolierten Fremdkörper versteht (und dann bestenfalls noch ignoriert) Im Widerstreit zwischen Sparta und Athen waren die Athener meist doch überlegen ...
20.11.2024, 07:00
@Quintus
Die Streitkräfte müssen nicht repräsentativ für die soziale Zusammensetzung der Gesellschaft sein, aber sie müssen bereit sein, jeden Staatsbürger in ihre Reihen aufzunehmen, der physisch und psychisch zum Dienst geeignet und dienstwillig ist. Eine Armee, die nicht mit der Gesellschaft verbunden ist, deren Freiheit und Rechte sie verteidigen soll, kann jederzeit gegen die Gesellschaft eingesetzt werden. Die historischen Beispiele sind Legion. Überhaupt muss gerade für den bewaffneten Teil der Exekutive gelten, was für die Exekutive insgesamt gilt. Seit 1789 gilt es als ausgemacht, und zu Recht, dass die Exekutive ihre demokratische Legitimität nicht allein aus der Kontrolle durch gewählte Volksvertreter bezieht, sondern auch aus dem Zugang aller Bürger zu allen öffentlichen Ämtern und Verwendungen (Eignung vorausgesetzt). Denn nur so wird sichergestellt, dass die Exekutive nicht zum willfährigen Instrument der Regierung wird. Und schon die aufgeklärt absolutistischen Monarchen des 18. Jahrhunderts hatten bemerkt, dass sie einen effektiveren Staatsapparat erhielten, wenn sie Ämter ausschließlich nach Eignung besetzten. "Eine von der Gesellschaft vollkommen getrennte Kriegerkaste" ist in einer Demokratie nicht zu verwirklichen, noch scheint es selbst unter utilitaristischen Gesichtspunkten wirklich wünschenswert, sie zu verwirklichen. Die Nazis etwa hatten eine Kriegerkaste, die Russen haben sie heute auch. Bildet das Militär (und sei es bloß mental) einen Staat im Staate, führt das nahezu unweigerlich zu militärischen und politischen Katastrophen. Wenn es der neuen US-Regierung nur um die Zurückdrängung von "wokem" Gedankengut gehen würde, wäre ich bei Dir. Doch Pete Hegseth und Donald Trump haben sich in meinen Augen rhetorisch zu weit aus dem Fenster gelehnt, als dass ich davon ausgehen könnte, dass sie nur zum Status quo ante zurück wollen. Ein Präsident, der sich Generäle wie Hitler wünschte, und ein Verteidigungsminister, der angedeutet hat, dass er am liebsten jeden Offizier feuern würde, der unter den politisch unliebsamen Generälen Milley und Brown befördert wurde … Das ist schlicht und ergreifend eine politische Säuberung à la Viktor Orbán. An Hegseth stört mich auch, dass er eine Äußerung Browns ("diversity of thought is our strength") zu "diversity is our strength" verkürzt hat, ihm antwortend: "Unity is our strength". Geht es um identitätspolitische Diversität, hat er zwar Recht. Zur effektiven Auftragserfüllung braucht eine Armee weder Afroamerikaner, noch Frauen, noch Schnauzbartträger mit dem Taufnamen George. Sie braucht einfach nur physisch und psychisch geeignete Soldaten, die ihren Job machen, egal wie sie am Ende aussehen. Mit seiner korrekt wiedergegebenen Aussage hatte Brown jedoch auch Recht. Gerade in einer strikt hierarchischen Organisation wie einer Armee, in der die Möglichkeiten der Untergebenen begrenzt sind, Bedenken oder Anregungen zu äußern, ist es umso wichtiger, dass dem militärischen Führer verschiedene Perspektiven zur Verfügung stehen. Wenn Hegseth eine Armee will, in der unity of thought herrscht, muss er russischer Verteidigungsminister werden. Und @Schneemann hat in meinen Augen Recht, wenn er moniert, dass unter Hegseth die Qualität des US-Offizierskorps erodieren wird, weil man als Botschaft verinnerlichen wird: "Die nächste Administration kann mich dafür bestrafen, dass ich den Befehlen dieser Administration folge." Die Amerikaner werden die gleiche Führungsebene bekommen, wie die Bundeswehr sie bereits hat (wenngleich aus anderen Gründen): Rückgratlose Ja-Sager, oder aber Leute, deren hauptsächliche Qualifikation darin besteht, nie jemandem auf die Füße getreten zu sein. Wo @Schneemann allerdings meiner Meinung nach Unrecht hat, das ist die Behauptung, dass die US-Konservativen das Problem größer machten, als es ist, oder dass es sich um ein Phänomen der 2020er handeln würde. Das ist meines Erachtens absolut nicht der Fall. Das goldene Kalb der Diversität wurde schon unter Barack Obama angebetet, und die erste Wahl Donald Trumps war auch eine Reaktion darauf. Wir können gerne darüber diskutieren, ob die US-Linke seinerzeit auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen reagierte. Es gibt in den USA unbestreitbaren Rassismus und systemische Ungerechtigkeiten; und es gibt bspw. auch Gemeinden im Bible Belt, aus denen du als Homosexueller lieber wegziehen solltest. Gar keine Frage. Doch war die Art der Reaktion bereits maximal kontraproduktiv, weil sie grundlegende psychologische Mechanismen missachtete. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass man um Spenden für Afrika besser mit lachenden Kindern als mit fliegenumschwärmten Hungerleidern wirbt. In einer kollektivistischen Gesellschaft kann man das gewünschte Verhalten erzeugen, indem man die Menschen beschämt, aber in einer individualistischen Gesellschaft funktioniert das nicht. Übergriffig wirkt es obendrein, da es nicht Aufgabe einer Regierung ist, das Verhalten der eigenen Bürger zu bewerten wie ein Lehrer, der Schulnoten vergibt. Mehr noch, die amerikanische Linke hat mit dieser Ideologie effektiv den amerikanischen Gesellschaftsvertrag aufgekündigt. Ich bin überzeugt, die Demokraten sind in dem Augenblick ins Hintertreffen geraten, als Barack Obama sagte: "Somebody helped to create this unbelievable American system that we have that allowed you to thrive. Somebody invested in roads and bridges. If you've got a business, you didn't build that." Stärker hätte er eine Gesellschaft nicht befremden können, die glaubt und glauben will, dass man durch harte Arbeit alles werden kann. Und deswegen reagiert diese Gesellschaft auch so sensibel auf Versuche, Menschen nach unbedeutenden Eigenschaften wie der Hautfarbe anstatt nach ihrer Leistung, ihrem Wert für die Gesellschaft einzuteilen. Und die "woke" Dynamik ist in den USA wesentlich älter als der Begriff selbst. Komiker wie Bill Burr und George Carlin haben sich schon vor zwanzig, dreißig Jahren darüber lustig gemacht, dass überall in Amerika ein Rollpodium in Reichweite steht, damit man es für die obligatorische Entschuldigungsrede heranfahren kann.
20.11.2024, 13:04
Eine Freiwilligenarmee muss vor allem für die Bevölkerungsschichten zugänglich und attraktiv sein, die das Gros der Mannschaften und Unteroffiziere stellen. Das ist was die US Streitkräfte angeht nicht mehr der Fall, die Rekrutierungszahlen sind in den letzten Jahren dramatisch eingebrochen und die Zahl der vorzeitigen Ausscheidungen aus dem Dienst kletterten auf Rekordhöhen. Die Ursachen dafür sind sicher vielschichtig, jedoch wird eben auch dem Diversity Push unter der Ägide Milleys ein wesentlicher Grund für die Miesere sein.
Schließlich rekrutieren sich die US Streitkräfte halt primär aus dem weißen bildungsferneren, konservativ bis reaktionären Bevölkerungsschichten. Wenn man diese vor dem Kopf stößt, in dem man hochumstrittene gesellschaftspolitische Experimente par norde du mufti aufoktroyiert, muss man sich über Gegenreaktionen nicht wundern. Soviele Woke Menschen und irgendwelche Minderheiten kann man garnicht aktivieren wie man gleichzeitig in den eigentlichen rekrutierungsaffinen Schichten verprellt. Erschwerend kommt übrigens hinzu, dass sich in den USA eben durchaus schon eine gewisse „Kriegerkaste“ herausgebildet hatte, indem Militärdienst in den Streitkräften quasi zur Familientradition geworden ist, Militärangehörige unter sich heiraten und die Kinder wieder in den Streitkräften dienen. Gerade in dieser Subkultur haben DEI und alles was dazugehört geradezu verheerend gewirkt. Das Militär verliert hier nicht nur Quantität sondern auch Qualität in einem kaum zu überschätzenden Ausmaß. Das Problem ist insofern sicherlich nicht, dass die Trump Administration hier gegensteuern will. Es ist ganz unvermeidlich, dass es hier zu einer Korrektur kommen muss wenn der Kampfkraftverlust sich nicht noch weiter dramatisieren soll. Das Problem ist vielmehr, dass dieses Problem überhaupt so entstanden ist und Teile des jetzigen höheren Offizierskorps gesellschaftspolitische Experimente ohne Rücksicht auf Verluste in die Streitkräfte hineingetragen haben. Wer hier unter Trump eine Politisierung des Offizierskorps oder einen Qualitätsverlust befürchtet sei gesagt, dass Politisierung und Qualitätsverlust längst eingetreten sind. Nicht erst seit Biden und Milley, die systemischen Ursachen dafür, dass es überhaupt so weit hat kommen können, liegen viel tiefer und gehen weit, weit über Diversity-Themen hinaus. Insofern, wer die Armee als kampffähige Streitmacht und nicht als gesellschaftspolitisches Experimentierfeld verstanden sehen möchte muss die drohenden ‚Säuberungen‘ eigentlich begrüßen. Es ist nach all den Fehlentwicklungen und Nichtleistungen höchste Zeit, dass Führungsversagen Konsequenzen hat und das höhere Offizierskorps auf links gedreht und allein im Hinblick auf Kriegsfähigkeit neu ausgerichtet wird.
20.11.2024, 13:46
Immerhin werden mittlerweile ca 25% des Personals durch Ausländer gestellt .
20.11.2024, 22:49
@Nightwatch
@alphall31's Einwand ist nicht von der Hand zu weisen. Nach den aktuellen Zahlen setzt sich das US-Heer zu 53,6% aus Weißen, 20,3% Afroamerikanern, 17,6% Hispanoamerikanern, 6,9% Asiaten und 1,7% anderen Ethnien zusammen. Und auch der Bildungsstand ist durchaus nicht niedrig: Statistik Der Rekrutierungsschwerpunkt liegt schon lange nicht mehr auf dem Prekariat, was auch der guten Arbeitsmarktlage und veränderten politischen Ansichten geschuldet ist. Und selbst zu ganz unpolitischen Zwecken der Personalwerbung kann es sinnvoll* sein, Quoten einzuführen oder Minderheiten in den Mittelpunkt zu stellen. Ethnische Minderheiten sind in den USA tendenziell kinderreicher und ärmer, bilden also einen großen und attraktiven Rekrutierungspool. *) Wohlgemerkt, ich sagte nicht "militärisch sinnvoll" oder gar "gerecht"
Gestern, 01:17
Der Sold , gerade bei Mannschaften ist auch nicht unbedingt berauschend . Es gibt zwar auch verpflichtungsprämien wie bei uns aber dafür ist der Mehrverdienst bei Auslandsaufenthalten nicht so hoch.
Mit was man allerdings rechnen muss ist wie zum Beispiel im März diesen Jahres als man im Kongress über den Haushalt stritt wurden die Soldzahlungen für die Streitkräfte komplett ausgesetzt. Als Land das seine Großmachtansprüche auf Militär aufbaut ist das vielleicht nicht empfehlenswert .
Gestern, 03:32
@alphall31
Die Einstiegsgehälter und Gehälter für weniger anspruchsvolle Aufgaben sind überall in den USA niedrig, das ist auch gesellschaftlich so akzeptiert, weil man davon ausgeht, dass es die Leute motiviert, sich die Karriereleiter hinaufzuarbeiten. In den USA arbeitet z.B. buchstäblich niemand (außer dem Filialleiter) bei McDonalds, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen; da findest Du nur Schüler, Studenten und alleinerziehende Mütter mit noch X anderen Jobs. Stundenlöhne im Centbereich sind für Ungelernte keine Seltenheit. Dennoch ist sogar das Einstiegsgehalt bei den US-Streitkräften um ein Vielfaches höher als in vielen Zivilberufen; und dadurch, dass Soldaten auf einem Stützpunkt wohnen oder über die Armee günstige Kredite erhalten können, und für "Dependents" vielfältige Zusatzleistungen angeboten werden, kannst Du auch als OR-1 problemlos eine Familie gründen. Ich hab's spaßeshalber gerade mal auf goarmy ausgerechnet. Verpflichtest du dich als lediger kinderloser Mannschafter auf 4 Jahre, kannst du einen Bonus von $15.000 abstauben, sofern du innerhalb von 30 Tagen zum Dienst antrittst, $8.000, falls du einen College-Abschluss hast, und insgesamt bis zu $50.000 an Boni für bestimmte Verwendungen. Dein reguläres Einstiegsgehalt liegt nach aktueller Besoldungstabelle bei $24.206 p.a.; und wenn du deinen Vorgesetzten keine Gründe gibst, dich nicht turnusmäßig auf dein Laufbahnziel zu befördern, liegst du nach vier Jahren bei $31.604. Für Ehepartner und Kinder gibt es, wie schon gesagt, großzügige Zusatzleistungen, die ganze Familie erhält ebenso wie natürlich der Soldat auf Kosten der Armee eine umfassende Gesundheitsfürsorge, und wer nicht auf dem Stützpunkt wohnt, kriegt noch $3.600 p.a. zusätzlich für Lebensmittel. Verpflichtest du dich als Offizier, liegt dein Gehalt als Leutnant bei $45.914, als Hauptmann (frühestens 3,5 Jahre nach Ernennung zum Offizier) erhältst du in den ersten zwei Jahren $61.225, und im fünften Jahr schon $81.673 (die Beförderung zum Major erfolgt im Schnitt 6 Jahre nach Beförderung zum Hauptmann). Die Boni und Zusatzleistungen fallen im Prinzip ähnlich aus. Das sind schon sehr ordentliche Gehälter.
Gestern, 09:28
(20.11.2024, 22:49)muck schrieb: @NightwatchIch weiß nicht ob das als Einwand taugt. Woher die Quote von 25% Ausländern kommen soll ist mit schleierhaft. Das sind wenige Zehntausend von 1.3 Millionen aktiven Militärangehörigen. https://download.militaryonesource.mil/1...report.pdf ab Seite 22 68.8% aller aktiven Militärangehörigen, 67,4% aller Mannschaften und Unteroffiziere und 75.1% aller Offiziere sind als 'White' kategorisiert. Hispanics werden mittlerweile zu den weißen Bevölkerungsteilen gerechnet. Die Zahl der ehtnischen Minderheite ist seit 15 Jahren bestenfalls konstant, trotz aller Diversitätsbemühungen. Der 'hohe' Bildungsstand entspricht den Realitäten in den USA, 90% der Schüler in den USA haben mindestens ein High Shool Diploma. Was das wert ist ist eine andere Frage. Insofern, ergeben die Zahlen doch klar, dass der Schwerpunkt der Rekrutierung weiterhin bei weißen Amerikanern mit niedrigen Bildungsabschluss liegt. Unter Milleys Ägide ist dann genau in diesen Spektrum ein Einbruch zu verzeichnen.
Gestern, 14:22
Zu den 25% kommen noch Greencard Ausländer dazu und die Ausländer aus dem MAVNI Programm.
Im Zeitraum 2002-2022 hatten sich mehr als 100000 Geeencard Ausländer verpflichtet . Die Zahl der Ausländer die nicht unter einer dieser beiden Programme fallen ist auf jährlich 8000 per Gesetz begrenzt . 2016 hatten 26% der mannschaftsdienstgrade in der Bw einen migrationshinterGrund und 14% der Uffze . Auch nicht anders , nur das die halt deutschen pass schon hatten
Gestern, 14:38
Aktuell haben ca. 45.000 von 1.300.000 aktiven US-Militärangehörigen keine US-Staatsbürgerschaft. Das sind 3.5%.
Gestern, 19:43
muck:
Meiner Ansicht nach hast du da einen Widerspruch in deiner Argumentation: Du schriebst: 1. Der Rekrutierungsschwerpunkt liegt schon lange nicht mehr auf dem Prekariat 2. Ethnische Minderheiten sind in den USA tendenziell kinderreicher und ärmer Also sind ethnische Minderheiten exakt dieses Prekariat und gerade deshalb wächst deren Anteil in den Streitkräften. Man sollte in diesem Kontext im übrigen betonen, dass gerade ethnische Minderheiten diesen ganzen Wokismus noch mehr ablehnen als Weiße und teilweise sogar nationalistischer sind. Beispielsweise ist der Anteil der Hispanics welche der Aussage zustimmen, dass die USA die beste Nation sind von allen bei diesen größer (!) als bei Weißen die keine Hispanics sind. Ebenso lehnen tiefkatholische Hispanics diesen ganzen Wokismus ebenfalls rigide ab und es gibt Hinweise darauf, dass trotz der Armut ethnischer Minderheiten in den USA diese nicht so weitgehend rekrutiert werden können wie man dies angesichts der finanziellen Umstände erwarten müsste, und zwar genau deshalb, weil sie diese ganze Fehlentwicklung in der Armee ablehnen und davon abgeschreckt werden. Das gleiche übrigens für junge schwarze Männer (!) welche ja auch bei den Wahlen in bisher nie dagewesenem Ausmaß für Trump waren. Aus den ethnischen Minderheiten welche in prekären Umständen sind wird also nicht so rekrutiert wie dies eigentlich möglich sein müsste und junge weiße Männer werden ebenfalls abgeschreckt wie von Nigthwatch ja schon beschrieben. Und letztgenanntes ist wie von ihm erwähnt besonders problematisch, weil immer mehr Soldatenfamilien aus den Streitkräften aussteigen. Gerade diese Soldatenfamilien aber waren in den US Streitkräften oft ein wesentlicher Leistungsfaktor. Erich: Zitat:Im Widerstreit zwischen Sparta und Athen waren die Athener meist doch überlegen ... Und gegen beide gewann Rom, und jetzt ?! Wobei: Rom hier ohnehin das bessere Beispiel wäre, und zwar der Unterschied zwischen Republik und Imperium. Die Umstände in den USA entsprechen in so manchem der Umbruchszeit zwischen diesen beiden Phasen Roms und entsprechend kann man meiner Meinung nach einiges davon auf die USA übertragen, und in Bezug auf die Streitkräfte insbesondere die Notwendigkeit eine Kriegerkaste welche von der Gesellschaft sozialkulturell getrennt ist. Also die Entwicklung der Milizen der Republik hin zu einer reinen Berufsarmee aus Berufslegionären. Zitat:das widerspricht nicht nur dem gängigen Selbstverständnis der Bundeswehr als Teil der demokratischen Gesellschaft Ich hätte das noch klarer und ausführlicher formulieren müssen: MIr ging es hier nur um die USA hier und heute und ihre spezifischen Umstände. Für die USA, hier und heute, und angesichts der aktuellen Umstände in den USA wie weltweit, wäre es notwendig, dass Militär als eine apolitische Kriegerkaste getrennt von der Gesellschaft vorzuhalten. Meine Aussage bezog sich hier also nur auf die USA und ihre Umstände und war nicht allgemein gemeint. |