04.02.2025, 11:11
United States of America
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04.02.2025, 15:54
kato:
Vielen Dank für diese interessante Anmerkung. Könntest du bitte die von dir erwähnten Studien hier vernetzen? Alllgemein: in diesem Kontext: https://www.sciencedirect.com/science/ar...7822001250 https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7781238/ https://jamanetwork.com/journals/jamanet...%20(Table). Zitat:Among an estimated 41.5 million adult immigrants in the United States, 3.2 million (7.8%) use prescription opioids, with most immigrant opioid users (3.0 million) having arrived in the United States as adults (Table). Nonimmigrants were significantly more likely to use prescription opioids compared with all first-generation immigrants (16.1% vs 7.8%; overall adjusted odds ratio, 1.35; 95% CI, 1.09-1.67; P = .005). A positive association was observed between length of time spent in United States and the likelihood of prescription opioid use (P for trend < .001) (Figure). Across categories for the length of time spent in the United States, the adjusted rate of opioid use increased from 4.7% (95% CI, 1.1%-8.2%) among new immigrants to 14.8% (95% CI, 12.4%-17.2%) among long-standing immigrants. The adjusted odds of prescription opioid use among long-standing immigrants was more than 4-fold that of new immigrants (adjusted odds ratio, 4.18; 95% CI, 1.76-9.96). Für mich stellt sich das eher so dar, dass Migranten wenn sie neu in die USA kommen noch wenig Opiate konsumieren - schlicht und einfach weil diese in deren Herkunftsländern nicht verfügbar sind. Sie gibt es in den USA und logischerweise konsumieren sie diese daher erst nach ihrer Ankunft. Und deshalb ist der Wert bei Migranten der ersten Generation ja so "niedrig", wobei ich die Zahl insgesamt gesehen dennnoch keineswegs für niedrig halte. Ein weiterer Aspekt dürfte es sein, dass auch der Konsum dieser Opiate ja Mittel / Geld voraussetzt und gerade Migranten der ersten Generation bzw. direkt illegale eingewanderte oft sehr sehr arm sind, ihnen fehlen die Mittel für eine Opiatsucht. Aber das heißt umgekehrt nicht, dass diese Kreise die nichts konsumieren, deshalb nicht doch auch zu viel zu großen Anteilen Opiate konsumieren.
04.02.2025, 16:51
Ich habe die Studien jetzt nicht gelesen, aber es könnte auch sein, dass Personen, die "frisch" in die USA immigrieren, eher jung und fit sind und keine chronische Schmerzsymptomatik haben, wie z.B. Tumorschmerzen, Rückenschmerzen nach Wirbelbruch, Bandscheibenvorfall oder (vorwiegend bei älteren Frauen) Osteoporose-assoziierte Stauchungsbrüche der Wirbelsäule. Wenn sie dann mal länger im Land leben, werden sie älter, d.h. bekommen auch die typischen Altersbeschwerden, oder haben durch einen Unfall bedingte chronische Schmerzen.
Es gibt auch einen Opiatmissbrauch bei Schmerzpatienten, d.h. statt nach einer Weile die Opiate zu entwöhnen, werden diese weiter konsumiert.
04.02.2025, 20:49
(04.02.2025, 16:51)Zardo schrieb: es könnte auch sein, dass Personen, die "frisch" in die USA immigrieren, eher jung und fit sind und keine chronische Schmerzsymptomatik haben, wie z.B. Tumorschmerzen, Rückenschmerzen nach Wirbelbruch, Bandscheibenvorfall oder (vorwiegend bei älteren Frauen) Osteoporose-assoziierte Stauchungsbrüche der Wirbelsäule. Wenn sie dann mal länger im Land leben, werden sie älter, d.h. bekommen auch die typischen Altersbeschwerden, oder haben durch einen Unfall bedingte chronische Schmerzen.Einer der Hauptgründe für den hohen Opiatmissbrauch in den USA liegt ja ohnehin im amerikanischen Gesundheitssystem begründet. Das führt dann also ganz von allein zu durchschnittlich steigendem Opiatkonsum, je mehr Kontakt die Migranten mit dem Gesundheitssystem haben. Dementsprechend müsste sich da auch ein Unterschied zwischen illegalen und legalen Migranten erkennen lassen, da erstere weniger Zugang zum Gesundheitssystem haben dürften.
05.02.2025, 07:57
@Nightwatch
Zitat:Die andere Seite wird argumentieren, dass das FBI seit 2016 gegen Trump agitiert hat und sich ab 2021 sehr unverhältnismäßig auf die Geschehnisse im Rahmen der Amtsübergabe eingeschossen hatte.So kann man es unkritisch wohl deuten, ja. Aber genau genommen enthält deine Ausführung doch einige "Unschärfen". Es lagen Crossfire Hurricane einige durchaus ernstzunehmende Verdachtsmomente zu Grunde. Und wenn man von "Schweinereien um Crossfire Hurricane" redet, dann sollte man nicht nur manche Falschaussage von manchem FBI-Agenten berücksichtigen, sondern auch den Umstand, dass, wenn man hinsichtlich der Russland-Vorwürfe den Teppich hochhebt und dann die Namen Stone, Manafort, Flynn u. a. hervorquellen, es einige handfeste Schweinereien und hochbedenkliche Bestechlichkeiten aus den Reihen des Trump-Teams gab. Übrigens hatte man Trump anfangs gar nicht ins Visier genommen. Erst als dieser, im Rahmen der Ermittlungen, meinte in seinem unnachahmlichen erratischen Jähzorn den FBI-Chef rausschmeißen zu müssen (2017), rückte er wegen des Verdachts der Behinderung der Justiz bei diesen Ermittlungen ins Visier der Ermittler. Und das konnte man da dann durchaus auch annehmen. Hier einfach pauschal von "Schweinereien um Crossfire Hurricane" zu sprechen, wird also der Sachlage nicht ganz gerecht. Schneemann
05.02.2025, 11:37
Sachlagen sind meistens komplexer als das man sie mit einem Satz abschließend beschreiben könnte. Ich weiß auch nicht, ob es in der aktuellen dynamischen Lage groß lohnt darüber in die Tiefe zu gehen.
Um aber trotzdem meine Position zu skizzieren: Es geht bei dieser Geschichte um weit mehr als "manche Falschaussage von manchen FBI Agenten". Hier mal eine Zusammenfassung 2015 bis Anfang 2016: Clinton-Kampagne und Perkins Coie starten Recherche gegen Trump Perkins Coie, die Rechtskanzlei der Clinton-Kampagne, engagiert Fusion GPS, um Informationen über Donald Trump zu sammeln. Fusion GPS beauftragt Christopher Steele, einen ehemaligen MI6-Agenten, mit der Recherche über Trumps angebliche Russland-Verbindungen. Juni 2016: Fusion GPS engagiert Christopher Steele Steele beginnt, Informationen von seinem Informanten-Netzwerk zu sammeln, insbesondere von Igor Danchenko. Dieser gibt später zu, dass viele der Informationen aus Hörensagen, Spekulationen und erfundenen Behauptungen stammen. Juni – September 2016: Steele erstellt das Steele-Dossier Steele erstellt mehrere Memoranden, die Trumps vermeintliche Verbindungen zu Russland dokumentieren. Die Behauptungen beinhalten: Trump sei von Russland kompromittiert. Trump-Berater Carter Page sei in geheimen Verhandlungen mit russischen Beamten. Eine geheime Verbindung zwischen Trump und der Alfa Bank in Moskau. Steele übergibt diese Informationen an das FBI. Das FBI führt jedoch keine gründliche Untersuchung durch und nimmt die Informationen weitgehend als glaubwürdig an. Juli 2016: FBI startet Crossfire Hurricane Das FBI eröffnet die Untersuchung gegen die Trump-Kampagne nach einem Hinweis des australischen Diplomaten Alexander Downer. Downer berichtet, dass George Papadopoulos, ein Trump-Berater, von den Russen erfahren habe, dass sie Schmutz über Hillary Clinton haben. Obwohl es keine direkten Beweise gibt, wird die Untersuchung fortgesetzt. Der leitende Ermittler, Peter Strzok, ist ein ausgesprochener Gegner von Trump und wird später durch seine Anti-Trump-SMS bekannt. September 2016: Clinton-nahe Anwälte übergeben Informationen an das FBI Michael Sussmann, ein Anwalt von Perkins Coie, übergibt dem FBI Berichte über eine angebliche geheime Verbindung zwischen Trump und der russischen Alfa Bank. Sussmann verschweigt, dass er für die Clinton-Kampagne arbeitet. Auch hier gibt es keine kritische Überprüfung der Informationen. Das FBI akzeptiert die Informationen ohne weitere Prüfung. Oktober 2016: Erster FISA-Antrag gegen Carter Page basierend auf dem Steele-Dossier Das FBI beantragt beim FISA-Gericht eine Überwachung von Carter Page, einem Trump-Berater. Das Steele-Dossier wird als Hauptgrundlage für den Antrag genutzt, obwohl es zu diesem Zeitpunkt nicht verifiziert wurde. Carter Page hatte in der Vergangenheit als CIA-Informant gegen Russland gearbeitet, aber das FBI lässt diese Information bewusst weg. FBI-Anwalt Kevin Clinesmith fälscht eine E-Mail, um die Verbindung zwischen Page und der CIA zu verschleiern und das Gegenteil zu behaupten. Der FISA Warrant wird insgesamt viermal ausgestellt, auch als das FBI längst wusste, dass die Behauptungen des Steele Dossiers mehr als fraglich waren. November 2016: Trump gewinnt die Wahl Steele und Fusion GPS versuchen weiterhin, ihre Informationen über Trump und Russland zu verbreiten. Die Clinton-Kampagne und der DNC distanzieren sich öffentlich vom Dossier, obwohl sie es finanzieren. Peter Strzok und Lisa Page (eine FBI-Anwältin) diskutieren intern darüber, wie sie Trump „aufhalten“ können. Sie stellen die Ermittlungen als „Versicherungspolice“ dar, um Trump, falls er Präsident wird, zu kontrollieren. Januar 2017: Steele-Dossier wird an Medien und Geheimdienste weitergegeben James Comey (FBI-Direktor) und Andrew McCabe (stellvertretender FBI-Direktor) drängen darauf, die Ermittlungen gegen Trump fortzusetzen, auch nachdem er Präsident geworden ist. Das FBI und die Geheimdienste präsentieren Trump das Steele-Dossier. James Comey entscheidet sich bewusst, Trump nicht darüber zu informieren, dass das Dossier von der Clinton-Kampagne finanziert wurde. BuzzFeed veröffentlicht das vollständige Dossier online, obwohl es nicht verifiziert ist. Januar – Juni 2017: FBI setzt Ermittlungen gegen Trump fort Igor Danchenko, eine wichtige Quelle von Steele, sagt im FBI-Verhör aus, dass viele Teile des Dossiers unbewiesen oder spekulativ sind. Trotz dieser Zweifel erneuert das FBI drei weitere FISA-Anträge gegen Carter Page. Es werden keine Ermittlungsergebnisse vor dem FISA-Gericht offengelegt, die die Bedenken gegen die Trump-Kampagne entkräften. Die Ermittlungen laufen weiter obwohl sie keine konkreten Beweise für eine wie auch immer geartete Verschwörung oder illegalen Kontakt zwischen der Kampagne und Russland ans Licht bringen konnten und sich die vagen belastenden Hinweise verflüchtigen. Mai 2017: Mueller-Ermittlung beginnt Robert Mueller wird als Sonderermittler eingesetzt, um die Vorwürfe einer Russland-Verschwörung zu untersuchen. Peter Strzok wird Teil von Muellers Team, wird aber später entlassen, nachdem private Anti-Trump-SMS öffentlich werden. FBI-Agenten sprechen in ihren Nachrichten davon, die Russland-Ermittlung als Druckmittel gegen Trump zu nutzen. 2019: Mueller-Bericht veröffentlicht – keine Russland-Absprachen gefunden Robert Mueller stellt fest, dass es keine Beweise für eine Absprache zwischen Trump und Russland gibt. Viele Behauptungen des Steele-Dossiers werden als falsch oder nicht überprüfbar eingestuft. 2020: FBI-Anwalt Kevin Clinesmith wird verurteilt Kevin Clinesmith, der FBI-Anwalt, der eine E-Mail fälschte, um die Verbindung von Carter Page zur CIA zu verschleiern, wird verurteilt. Das FBI räumt Fehlverhalten gegenüber dem FISA Court ein. 2022: Clinton-Anwalt Michael Sussmann wird angeklagt Michael Sussmann, der Anwalt von Perkins Coie, wird angeklagt, weil er dem FBI falsche Informationen über eine angebliche Verbindung zwischen der Trump-Kampagne und der Alfa Bank in Russland übermittelte. 2023: Durham-Bericht stellt fest, dass das FBI voreingenommen und fahrlässig handelte Der Durham-Bericht stellt fest, dass das FBI in der „Crossfire Hurricane“-Ermittlung voreingenommen und fahrlässig handelte und dass es keine realen Beweise für eine Trump-Russland-Verschwörung gab. Sprich: Ausgewiesene Trump Gegner im FBI ermittelten mit größten Gusto ohne haltbare Grundlage gegen den Kandidaten und später gegen den Präsidenten, die Absicht zu versuchen die Ermittlungen als politische Rückversicherung zu missbrauchen ist dokumentiert. Und sry, da hilft das Argument "Paul Manafort hatte aber Dreck am Stecken" auch nicht weiter und macht nichts besser. Roger Stones Verfehlungen hatten wenig bis nichts mit diesem Skandal zu tun und Flynn wurde vom FBI mehr eine Falle gestellt als das er sich wirklich etwas hat zuschulden kommen lassen.
09.02.2025, 12:25
es tut mir leid - aber DT verwandelt die USA nicht nur in ein Industriemuseum (fossile Energien statt nachhaltige dezentrale Energiegewinnung) sondern auch sonst in eine "Dritte Welt Land"
Trumps Angriff auf die Wissenschaft ist lebensgefährlich
09.02.2025, 15:20
(09.02.2025, 12:41)lime schrieb: Weil er Gendergaga und Fördermittel streicht? Deutschland als Industrieland wird im Museum landen, weil man ideologisch völlig verblendet ganze Industriezweige aus dem Land treibt. DT versucht es mit maximalem Protektionismus, was grundsätzlich nachvollziehbar ist. Dazu braucht es einen starken Binnenmarkt und größtmögliche technologische Unabhängigkeit. Die USA bestimmen den globalen Geldmarkt und Geldwerte und in großen Teilen auch den globalen Rohstoffmarkt. Daher können sie auch mit Zöllen, Inflation und Sanktionen am besten gegen andere Märkte wirken. DT wird durch die Welt tingeln und überall Forderungen stellen, weil er Amerika ist. Die großartigste Nation, welche die Menschheit jemals gesehen hat. Ein großer Teil der traditionellen US Industrie ist schon lange zu einem Industriemuseum verfallen. Die großartige Automobilindustrie und der Maschinenbau, der Flugzeugbau. All das ist gescheitert. Nicht etwa wegen Transen im Aufsichtsrat, sondern wegen der nicht wettbewerbsfähigen Steinzeittechnik und der minderwertigen Fertigungsqualität. Bis heute ist es dieser großartigsten Nation aller Nationen nicht gelungen, einen einzigen fähigen Karosserielackierer auszubilden. Der letzte gute Motorenentwickler ist vor 50 Jahren an Altersschwäche gestorben. Auch die Tesla Fahrzeuge sind technischer Schrott, von der Software abgesehen. Dieses Geschehen dominieren sie, wer auch immer am Ende von diesen Branchen profitiert, hat Trump mehrheitlich nicht ein mal gewählt. Man kann seine Position am Markt aber erzwingen, wenn man die USA ist und das globale Gleichgewicht der Märkte durcheinanderwürfeln, wenn man führende Lobbyist dieses Landes ist. Ob man in Europa genauso vorgehen kann und vergleichbare Probleme hat, wage ich mal zu bezweifeln.
10.02.2025, 09:29
(09.02.2025, 15:20)KheibarShekan schrieb: Ein großer Teil der traditionellen US Industrie ist schon lange zu einem Industriemuseum verfallen. Die großartige Automobilindustrie und der Maschinenbau, der Flugzeugbau. All das ist gescheitert. Nicht etwa wegen Transen im Aufsichtsrat, sondern wegen der nicht wettbewerbsfähigen Steinzeittechnik und der minderwertigen Fertigungsqualität. Bis heute ist es dieser großartigsten Nation aller Nationen nicht gelungen, einen einzigen fähigen Karosserielackierer auszubilden. Der letzte gute Motorenentwickler ist vor 50 Jahren an Altersschwäche gestorben. Auch die Tesla Fahrzeuge sind technischer Schrott, von der Software abgesehen. Dieses Geschehen dominieren sie, wer auch immer am Ende von diesen Branchen profitiert, hat Trump mehrheitlich nicht ein mal gewählt. Man kann seine Position am Markt aber erzwingen, wenn man die USA ist und das globale Gleichgewicht der Märkte durcheinanderwürfeln, wenn man führende Lobbyist dieses Landes ist. Inwiefern soll die USA da gescheitert sein, weil sie nicht mehr unangefochten in den Branchen ist? Im zivilen Bereich mag man harte Konkurrenz aus Japan, China und der EU haben, im Rüstungsbereich liegt man immer noch weit vorne, auch wenn China weiter aufholt. Und zum Karosserielackierer. Man braucht halt nicht zwingend eine zertifizierte Ausbildung vielleicht noch mit Meister um eine Karosserie zu lackieren. In den USA machen das halt vorwiegend Leute die schon als Jugendliche daran Spaß hatten und sich das selbst beigebracht haben bzw. in Werkstätten gejobbt haben. Das bedeutet aber nicht dass sie schlechter Lackieren können. Dieser Fehlannahme dass eine Ausbildung oder gar der Meister automatisch der große Wurf ist sind schon so einige Auswanderer aus Deutschland aufgesessen, die dann in den USA wieder auf den Boden der Tatsachen geholt wurden. Talent kann wesentlich mehr Wert sein als eine Ausbildung vor allem in solchen Branchen oder im Bau/Handwerksbereich.
10.02.2025, 11:40
(09.02.2025, 15:20)KheibarShekan schrieb: DT versucht es mit maximalem Protektionismus, was grundsätzlich nachvollziehbar ist. ...das ist nur bei erstem Hinschauen noch nachvollziehbar. Eine genauere volkswirtschaftliche Analyse - die ich aber einem Immobilienhasardeur nicht unbedingt unterstelle - zeigt das Gegenteil: 1.1. Zölle: Die Zölle erhöhen die Verbraucherpreise für Verbrauchsgüter für die meisten US-Konsumenten, egal ob Teile für Autos aus Mexiko, Bauholz aus Kanada oder Schuhe aus China. 1.2. Migrationspolitik: Bereits jetzt liegen wegen der Abschiebung von Arbeitern ohne Arbeits- bzw. Aufenthaltsgenehmigung verschiedene Baustellen brach. Die Migranten arbeiten zudem vor allem im "Niedriglohnbereich", also etwa als Erntehelfer in der Landwirtschaft usw.; das führt zu einem sektoralen Arbeitskräftemangel, und damit wiederum zu Preissteigerungen. Das klassische Gegenmittel gegen steigende Preise sind Zinserhöhungen. 2. auch die Konsumnachfrage in den USA ist "kredtifinanziert". Das US-Bankensystem funktioniert aber anders als bei uns. Hier kriegt derjenige am ehesten Kredite, der die gar nicht braucht. In den USA werden diejenigen bevorzugt, die in der Vergangenheit am meisten Kredite beansprucht - und zurück gezahlt - haben. Wer sein Kreditlimit am meisten "auf Kante" ausschöpft, hat bei den US-Banken die besten Karten. Mit Zinserhöhungen und steigenden Preisen bricht dieses System in sich zusammen. Kreditausfälle werden sich damit potenzieren. 3. eine Binsenwahrheit: Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage - nicht vom gebunkerten Papierbündel unter dem Kopfkissen. Nachfrage kann aber nicht generiert werden, wenn die entsprechenden Produkte deutlich teurer werden. Da bricht die Nachfrage vielmehr zusammen. Das kann auch steigender Export nicht ausgleichen - denn die US-Produkte (Straßenkreuzer nach US-Art oder die typischen US-Lastwagen als augenfälliges Beispiel) sind technologisch nicht mehr Konkurrenzfähig. Und damit steuert DT die USA wirtschaftlich in eine Rezession - ohne aber geldwirtschaftlich an steigenden Preisen (Zölle) zu rütteln. Das Ergebnis nennt sich "Stagflation" und ist eines der schlimmsten volkswirtschaftlichen Szenarien, die es geben kann. Denn die "Medizin" für das eine ist zugleich das "Gift" für das andere: Zitat:Werden Zinsen erhöht, um Preissteigerungen entgegenzutreten, schwächt man gleichzeitig die ohnehin schon stagnierende Wirtschaft ... Rein abstrakt könnte man jetzt auch noch auf den "komperativen Kostenvorteil" verweisen, die Grundlage der Globalisierung, die weltweit zu wirtschaftlichem Wachstum und steigendem Wohlstand geführt hat, wenngleich in unterschiedlichem Maße. Auch davon trennt sich DT mit seinem Protektionismus. Und er vergisst dabei, dass die USA eben nicht mehr der "global herrschende Player" ist. Seit dem Ende des kalten Krieges sind sehr viele (zumindest regional bedeutsame) Wirtschaftsmächte herangewachsen, deren Kooperation die USA in den Schatten stellt. Zitat:Die Volksrepublik China war im Jahr 2023 zum achten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Vereinigten Staaten mit einem Warenverkehr in Höhe von 252,5 Milliarden Euro und die Niederlande (!) mit einem Außenhandelsumsatz von 214,8 Milliarden Euro.(Quelle) Mit anderen Worten: der Warenaustausch alleine mit den Niederlanden (und erst recht innerhalb der EU) ist für Deutschland fast so wichtig (mit den EU-Mitgliedsländern sogar noch wichtiger) als der Handel mit den USA. DT ist dabei, die USA selbst ins Abseits zu stellen.
10.02.2025, 15:38
(10.02.2025, 11:40)Kongo Erich schrieb: Das kann auch steigender Export nicht ausgleichen - denn die US-Produkte (Straßenkreuzer nach US-Art oder die typischen US-Lastwagen als augenfälliges Beispiel) sind technologisch nicht mehr Konkurrenzfähig.Deshalb muss er dafür sorgen, dass seine konkurrenzfähige Rüstungsindustrie zu tun bekommt und so handelt er außenpolitisch.
10.02.2025, 17:40
Wenn man scheinbar kein Problem mit Unsummen an Steuern und (Sozial)abgaben hat aber gleichzeitig Zölle für etwas ganz gefährliches hält dann ist man volkswirtschaftlich gesehen schlicht auf dem Holzweg. Trump kann ähnlich wie Milei in Argentinien die Fehler die jahrzehntelang im System bestehen nicht binnen weniger Jahre beseitigen. Das wird wohl etwas länger dauern. Der wichtigste Punkt ist erst einmal die Ausgaben des Staatshaushaltes zu senken, zum Beispiel indem USAID aufgelöst oder zumindest extrem minimiert wird. Das allein sind jährlich über 40 Milliarden USD. Aber dies nur nebenher als Beispiel. Zölle richtig angewandt können sich durchaus positiv auf die eigene Wirtschaft auswirken, wobei dies eher die Zölle auf chin. und EU-Waren betrifft. Die Zölle gegen Mexiko und Kanada sind erzieherischer Natur und werden dafür sorgen dass beide Staaten in Sachen Bekämpfung illegaler Einwanderung und des Drogenhandels ausreichend kooperieren werden.
10.02.2025, 18:34
(10.02.2025, 17:40)lime schrieb: Die Zölle gegen Mexiko und Kanada sind erzieherischer Natur und werden dafür sorgen dass beide Staaten in Sachen Bekämpfung illegaler Einwanderung und des Drogenhandels ausreichend kooperieren werden.Bisher haben sie erstmal nur dafür gesorgt, dass die beiden Staaten die gleichen Zusagen erneut getätigt haben, die sie eh schon erbracht hatten. Nur jetzt halt nicht mehr unter freundschaftlichen Verhältnissen. [Bild: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/image...iozy3n4w&s]
10.02.2025, 21:27
(10.02.2025, 17:40)lime schrieb: .... Der wichtigste Punkt ist erst einmal die Ausgaben des Staatshaushaltes zu senken, zum Beispiel indem USAID aufgelöst oder zumindest extrem minimiert wird. ...diese Scheinwahrheit nimmt nicht mal die "schwäbische Hausfrau" ab. Denn jede schwäbische Hausfrau weiß, dass das Häusle bauen mit Kredit günstiger sein kann, als Miete zu zahlen. Und jeder Handwerker weiß, dass er einen Kredit gewinnbringend umsetzen kann, wenn der Ertrag aus der so finanzierten Investition höher ist als die Kreditkosten sind. Dass ein Staatshaushalt nicht zwingend ausgeglichen sein muss, zeigt auch das Beispiel Japan, dessen Schuldenlast 2016 mehr als das Zweifache seines Bruttoinlandsprodukts betrug. Höher als das jeweilige Bruttoinlandsprodukt war der Bruttoschuldenstand auch in Italien (133 % des BIP) und in den Vereinigten Staaten (107 %). Allerdings unterscheiden sich Japan und die USA in einem wesentlichen Punkt: Japan hat die Schulden bei der eigenen Bevölkerung. Und da ist das ganze nichts anderes als eine Verteilerfrage. Innerhalb einer Volkswirtschaft kann es bei der Geldmenge keine "Überschuldung" geben, da ist lediglich die Frage von Interesse, wie sich die Geldmenge verteilt (Zitat): Das wohlhabende Japan hat seit Jahrzehnten eine hohe Staatsverschuldung. Eine Zahlungsunfähigkeit hat das Land dennoch nicht zu befürchten, da die Zentralbank die Regierung unterstützt. Auch andere Regierungen sollten ihre Ausgaben stärker am Gemeinwohl ausrichten, fordert der Berliner Ökonom Dirk Ehnts. (Zitat Ende - Quelle: bpb). Zitat:Die Volkswirtschaftslehre definiert Staatsschulden als die Differenz zwischen sämtlichen Staatsausgaben und sämtlichen Steuereinnahmen. ...Das gilt - soweit - für Japan. Die USA haben ihre Staatsschulden aber nicht bei der eigenen Bevölkerung, sondern - als globale Leitwährung - weltweit. Und damit wird es "kritischer". Denn die US-Staatsschulden erhöhen (im Gegensatz zu Japan) nicht die Privateinnahmen, sondern die Einnahmen in anderen Staaten. Dass DT auf dieser Grundlage die Staatsschulden abbauen will, ist nachvollziehbar. Nur - leider - macht er es mit dem falschen Ansatz. Steuersenkungen, wie es DT vorhat, verringern die Staatseinnahmen und erhöhen diese nicht. Diese Steuersenkungen sind zudem sehr einseitig. Sie entlasten lediglich die Super- und Hyperreichen, die ja Donalds Umfeld bilden. Die können aber auch nur ein Schnitzel am Tag essen. Bei der Mittelschicht und den unteren Einkommensschichten - bei denen der höchste Effekt zur Nachfragesteigerung erzielt werden könnte - kommt dagegen nichts an. Im Gegenteil: DTs "Umverteilung" belastet diese - für die volkswirtschaftliche Nachfrage eminent wichtige - Bevölkerungsgruppe überproportional.
10.02.2025, 23:53
(10.02.2025, 21:27)Kongo Erich schrieb: Dass ein Staatshaushalt nicht zwingend ausgeglichen sein muss, zeigt auch das Beispiel Japan, dessen Schuldenlast 2016 mehr als das Zweifache seines Bruttoinlandsprodukts betrug. Höher als das jeweilige Bruttoinlandsprodukt war der Bruttoschuldenstand auch in Italien (133 % des BIP) und in den Vereinigten Staaten (107 %). Interessante These aber auch in Japan hat man inzwischen erkannt dass man Schulden abbauen muss. Nur ist das auf dem aktuellen Niveau schon ziemlich schwierig geworden. Fast 20 Jahre hat die jap. Zentralbank den Basiszins im Minusbereich gehalten und so die stets steigende Schuldenlast wohlwollend flankiert. Trotzdem muss Japan aktuell fast 9% seines Staatshaushalts allein für die Zinsen einplanen. Die Folgen dieser Politik sieht man am nach Kaufkraft bereinigten BIP in Form von 30 Jahren Stillstand. In der Realität sieht es eben (leider) so aus dass ein Staat Geld wesentlich weniger effizient einsetzen kann als der durchschnittliche Unternehmer in der freien Wirtschaft. Deshalb muss ein Staat meines Erachtens möglichst niedrige Einnahmen und Ausgaben anstreben und nicht das Gegenteil. Nur so kann sich die Wirtschaft optimal entwickeln und Wohlstand schaffen. Und das hat Trump begriffen und seine Politik zielt auch in der Gesamtheit darauf ab diesen Weg zu bestreiten. https://de.statista.com/statistik/daten/...-in-japan/ dagegen im Vergleich die USA und Deutschland https://de.statista.com/statistik/daten/...n-den-usa/ |