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In Russland fantasiert man aktuell von einem Bündnis der Russen und der USA gegen Europa bzw. den Euro-Faschismus wie man es dort aktuell nennt. Schon früher hätten ja USA und Russland gemeinsam den Faschismus in Europa besiegt usw. Wenn Vance bei der nächsten Wahl gewinnen würde, dann könnte man mit ihm zusammen Europa aufteilen. Ganz wesentlich sei es dabei, Osteuropa erneut zu besetzen weil man nur so Russland nachhaltig sichern könne. Umgekehrt dürften die USA dann Grönland haben, Island und Spitzbergen (welches ja eigentlich ohnehin russische sei, aber für den Frieden sei man bereit es herzugeben) und die Azoren und Madeira usw. weil sie ja als natürliche Seemacht ohnehin lauter Inseln wollen.
Diese bizarre Farce ist zumindest teilweise absolut ernst gemeint. Und führt zu der Frage, inwieweit die dort in den wesentlichen Kreisen überhaupt noch in Kontakt mit der Realität sind.
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Mit dem Ende der "Schlammzeit" scheint sich ein Wechsel der russischen Taktik anzubahnen - weg von einzelnen Gruppen und Grüppchen, die einsickern - und wieder hin zu größeren Massenangriffen - berichtet die
Frankfurter Rundschau - Kopie
hier
Zitat:Brigadegeneral Oleksandr Pivnenko beschreibt die neue Taktik des russischen Verteidigungsministeriums auf seinem Telegram-Kanal: „Der Feind schickte eine große Menge an Ausrüstung in die Schlacht. Diesmal waren es vor allem gepanzerte Kampffahrzeuge und Motorräder sowie fast zwei Kompanien mit Personal.“ Zwei Kompanien entsprechen bis zu 500 Soldaten.
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Bei einem solchen Angriff haben die Ukrainer erst vor kurzem nicht weniger als 96 Motorräder abgeschossen.
Alles völlig irre.
Die Russen scheinen weiterhin irgendwie den magischen Glauben daran zu haben, dass der Feind schon irgendwann einbrechen wird, wenn man ihn mit genug eigenem Blut ertränkt hat.
Da die Ukrainer aktuell vermehrt Stacheldrahtverhaue einsetzen um die russischen Motorräder zu stoppen, üben die Russen akuell übrigens wie man per Motorrad den Stacheldraht überquert. Hab dazu mal einen Film gesehen, finde ihn aber gerade nicht wieder.
Dieser Wahnsinn auf zwei Rädern sah dann so aus: ein Motorradfahrer rast voraus und direkt in den Stacheldraht hinein (ja ernsthaft). Er wirft sich unmittelbar bevor sein Motorrad da einschlägt ab und das Motorrad drückt den Stacheldraht nieder. Etwaig wird noch ein zweites Motorrad geopfert welches auf das erste auffährt (gleiche Methode). Dann rasen die andern Motorräder über die zwei im Stacheldraht hängenden Motorräder hinweg.
Und so probieren sie dass dann allen Ernstes auch in Echt, im feindlichen Feuer, und während sie von Drohnen gejagt werden. Und es kommen tatsächlich immer wieder mal welche durch und stürmen dann die Gräben.
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Mit dem ersten Krad den Stacheldraht niederdrücken schnelle Suche ergab dies:
https://www.youtube.com/shorts/2AIvGQoYzO4
blockiert eben einen Mann an der Stelle etwas länger
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(19.04.2025, 13:00)Zardo schrieb: Mit dem ersten Krad den Stacheldraht niederdrücken schnelle Suche ergab dies:
https://www.youtube.com/shorts/2AIvGQoYzO4
blockiert eben einen Mann an der Stelle etwas länger
Was genau soll daran "irre" sein? Ich würde es eher effektiv nennen, außer dass der erste Fahrer etwas ungelenk zu Boden fällt. Hätte auch normal absteigen können. Das Motorrad dürfte robust genug sein am Ende sogar wieder weg zu fahren wenn man es händisch aus dem Stacheldraht zieht.
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(19.04.2025, 13:36)lime schrieb: Was genau soll daran "irre" sein? Ich würde es eher effektiv nennen, ......
Ich habe mir dasselbe gedacht. Wir haben in den 90ern noch übungsmäßig Stachelbandrollen überwunden, indem sich einer mit Splitterschutzweste und dicker Decke einfach draufwirft und dann solange liegen bleibt bis der letzte ihn "überrannt" hat und ihn schließlich zwei Kameraden befreien. Das ist plump genug, daß man das mit jedem Wehrpflichtigen an einem Nachmittag einüben kann. Und es ist definitiv schnell! So schnell wie der erste hinlaufen und draufspringen kann. Das funktioniert genauso mit mehreren SB-Rollen hintereinander. Nur übereinander wird es schnell akrobatisch unrealistisch. Selbst mit Brettern stößt man schnell an Grenzen.
Aber für ein improvisiertes Vorgehen ohne speziell anzufordernde Hilfsmittel ist das effektiv!
Der Motorrad-Verschleiß der Russen ist was anderes. Wir hätten nichtmal ein Kapperl dafür opfern dürfen.
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Meine Wertung bezog sich auf den folgenden Part: Zitier ich mich mal selbst:
Zitat:Und so probieren sie dass dann allen Ernstes auch in Echt, im feindlichen Feuer, und während sie von Drohnen gejagt werden.
Werter Pogu:
Zitat:Wir haben in den 90ern noch übungsmäßig Stachelbandrollen überwunden, indem sich einer mit Splitterschutzweste und dicker Decke einfach draufwirft und dann solange liegen bleibt bis der letzte ihn "überrannt" hat
Kein Vertun, war auch bei uns so. Dessen ungeachtet ist es meiner Ansicht nach einfach nur irre, dies direkt vor einem feindlichem MG zu praktizieren und während zugleich dutzende Drohnen hinter einem her sind.
Der Verlust von 96 Motorrädern und mehr als 150 Mann bei einem einzigen Angriff sollte Bände sprechen.
Das sind reine Banzai-Angriffe, die so einfach keinen Sinn ergeben. Die Grenze von Heldenmut zu absolutem Wahnsinn haben viele russische Einheiten schon lange hinter sich. Und es soll mir keiner vorwerfen ich sei nicht risikoaffin.
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(20.04.2025, 17:35)Quintus Fabius schrieb: Meine Wertung bezog sich auf den folgenden Part: Zitier ich mich mal selbst:
Werter Pogu:
Kein Vertun, war auch bei uns so. Dessen ungeachtet ist es meiner Ansicht nach einfach nur irre, dies direkt vor einem feindlichem MG zu praktizieren und während zugleich dutzende Drohnen hinter einem her sind.
Der Verlust von 96 Motorrädern und mehr als 150 Mann bei einem einzigen Angriff sollte Bände sprechen.
Das sind reine Banzai-Angriffe, die so einfach keinen Sinn ergeben. Die Grenze von Heldenmut zu absolutem Wahnsinn haben viele russische Einheiten schon lange hinter sich. Und es soll mir keiner vorwerfen ich sei nicht risikoaffin.
Die feindliche Stellung war vermutlich nicht (genügend) aufgeklärt. Aber um welchen Angriff genau geht es denn in dem von Dir angesprochenen Video? Mit welcher Mannstärke und welchem Material wurde er ausgeführt? Wurde die Stellung erobert oder der Angriff abgeschlagen? Ohne sämtliche Infos kann man das nicht abschließend bewerten.
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Danke fürs Vorbringen, sehr geschätzter @Quintus! Man lernt mit.
Wahrscheinlich ist die erste Gefahr bei solchen SB-Sperren und Drahtverhauen die Beigabe an Sprengfallen in jeder kreativen Ausführung. Freilich, im Feindfeuer Kunststücke auszuführen, ist einfach nicht comme il faut!
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Wie geschrieben finde ich es gerade nicht mehr. Aber gehört zu den aktuell üblicheren "größeren" russischen Angriffen (das waren mehrere Panzerfahrzeuge, die vielen Motorräder und etliche Buggys und sonstige MadMax Fahrzeuge der Russen). Er wurde meiner Erinnerung nach abgeschlagen und die Russen erlitten (nicht untypisch) extrem hohe Verluste.
Möglich, dass die feindliche Stellung nicht aufgeklärt wurde, aber bei jeder Art von Sperre sollte man halt immer davon ausgehen, dass diese auch verteidigt wird. Unverteidigter Stacheldraht müsste zudem zusätzlich zumindest als vermint eingeschätzt werden.
Das war nämlich "damals bei uns" der Standard, dass wir die üblichen 3-Rollen beispielsweise zumindest mit Sprengfallen gesichert haben. Schon "damals" wurde übrigens seitens der Ausbilder bitterlich über das Fehlen von Anti-Personen Minen geklagt.
Die Ukrainer verminen übrigens ihre Sperren und auch das Gebiet um ihre Schützengräben herum. Das ist auch so ein Problem, welches in der Bundeswehrausbildung im Grabenkampf nicht so vorkommt, dass man beim Kampf um Gräben das Problem von AP Minen hat. Beide Seiten legen übrigens auch vereinzelt Minen in ihre eigenen Gräben (sie wissen ja dann, wo diese sind) und bauen auch in die Gräben Sprengfallen ein.
Das Problem heute in der Ukraine sind aber noch vor allem anderen die "Luftminenfelder" in Form von Drohnen.
Es gibt reihenweise Aufnahmen von Drohnen welche russische Motorradfahrer regelrecht jagen. In einem solchen Umfeld sind Motorräder nicht dazu geeignet offensiv Stacheldrahtverhaue vor feindlichen Grabensystemen anzugehen. Die Drohnen sind querfeldein einfach schneller, man kommt nicht durch, bzw. der Geländegewinn steht in überhaupt keinem Verhältnis zu den Verlusten.
Das ist einfach nur irre.
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Der Ukraine scheinen sie Patriot Raketen auszugehen . So war zu vernehmen das in letzten Tagen keine einfliegende kinschal oder andere Rakete abgewehrt wurde . Auch bei einfliegenden Schahid Drohnen schafften es bis zu 25% zu ihrem Ziel . Mittlerweile sind auch schahid Drohnen mit Jettriebwerk im Einsatz.(@T.H.)
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Wird Trump die Krim als russisches Staatsgebiet anerkennen?
https://www.washingtonpost.com/world/202...eace-deal/
Zitat:The U.S. proposals, presented to Ukraine in Paris last week, include having Washington formally recognize annexed Crimea as Russian territory and eventually lifting sanctions against Russia under a future accord, according to three people familiar with the matter.
Das Ganze erinnert immer mehr an eine Schachpartie mit einer verblockten Stellung, Zelenski ist der weiße Läufer, Biden steuert die weißen Figuren, ist aufgestanden und hat gegen Putin nun dem Donald Platz gemacht, und der will gar nicht gewinnen sondern nur ein Remis, so wird als nächstes der eigene Turm geopfert. Schwarz jedoch will weiterhin den Sieg...
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Trump will für seine Pläne das gleiche dann . Bleibt die Frage ob es Panama oder Grönland wird.
Seymour Hersh Hat sich doch wieder mal gemeldet mit einer Theorie zum ukrainekrieg