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(Gestern, 21:57)Broensen schrieb: Ich hätte jetzt nicht alle Buster ersetzt, sondern -falls möglich- zwei kleine Boote für SOLAS irgendwo ergänzt, um zwei der vier Buchten frei zu bekommen. Die anderen beiden hätten weiter die Buster fürs Boarding.
Nehmen wir bspw. diese Idee von DPU:
[Bild: https://i.postimg.cc/3JbJWcF0/image.png]
Angenommen, man verbaut auf beiden Seiten in der hinteren Bucht gleichermaßen:
1x8 Zellen VLS
1x SeaSpider
1x Kran mit MOB (anstelle von zwei der VLS-Blöcke)
Ist dann nicht viel an AAW-Potential -sofern nicht quadpacked IRIS-T-SL kommen sollte-, aber immerhin vorhanden und das Schiff bleibt als OPV sinnvoll einsetzbar, sogar dann mit zusätzlichem AAW-Layer, wenn auch nur zum Selbstschutz.
Für ASW-Einsätze braucht es dann perspektivisch vlt. noch LRAW-Starter auf den oberen Containerplätzen.
Ich denke, die Maße in der Zeichnung von DPU passen nicht ganz, ein Mk 41 8 Zellen Modul hat die Maße von 3,2 x 2,1 m - nackt, ohne notwendige Umbauung. Ein BUSTER RHIB ist 3,5 m breit. Sprich, ein Mk 41 8 Zellen Modul wird mit notwendigen Umbau die Bootsnische so ausfüllen, dass da kein MOB mehr rein passt. Ein "normales" MOB ist auch 2,5 bis 2,8 m breit.
Der Begriff MOB, Man Over Board, ist hier Programm, sprich, man darf das auch nicht so reinquetschen, dass man den Geretteten da nicht mehr raus und ins Schiff bekommt - ergo 800 mm Mindestgangbreite
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Mir stellt sich da sofort die Frage: wenn zwei Buster vorhanden sind, warum dann noch MOB ?
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(Gestern, 22:15)Falli75 schrieb: Mir stellt sich da sofort die Frage: wenn zwei Buster vorhanden sind, warum dann noch MOB ? Meine Annahme ist, dass es Regeln gibt, die verlangen, dass sich die für MOB vorgesehenen Boote auch tatsächlich auf dem Schiff oder zumindest in unmittelbarer Nähe aufhalten. D.h., dass bei nur zwei Buster in der Doppelfunktion, diese sich nicht allzu weit vom Schiff entfernen dürften. Das ist aber von mir nur eine logisch erdachte Annahme, kein Wissen. Vielleicht kann das jemand anderes ja bestätigen oder widerlegen.
(Gestern, 22:07)DeltaR95 schrieb: Ich denke, die Maße in der Zeichnung von DPU passen nicht ganz Okay, die hatte ich nicht überprüft.
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(Gestern, 22:15)Falli75 schrieb: Mir stellt sich da sofort die Frage: wenn zwei Buster vorhanden sind, warum dann noch MOB ? In Ergänzung zu Broensen: Weil die SOLAS Buster anders gerüstet sind mit der zentralen aufblasbaren Vorrichtung zur Wiederaufrichten nach Kentern, dem Raum für liegenden Transport und die Hebehilfe zum Bergen eines Schwimmers, was in Summe den Einsatz als RHIB Buster für Seebatallion und Spezialkräfte zu sehr einschränkt.
Darüber hinaus vermute ich, dass FRB/SOLAS Boote hinten nicht gut platziert wären weil die Vorleine samt Ausleger nur dann nutzbar ist wenn sie von der vorderen Bucht nicht gerade belegt bzw. dort angeschlagen ist. Könnte aber auch noch ok sein. Das rescue boat muss IIRC innerhalb von 5 Minuten nach Alarmierung inklusive Rettungsschwimmer im Gummi mindestens im Wasser sein weil die Kälte sehr schnell ohnmächtig macht und tötet. Da bleibt keine Zeit für unnötiges und risikobehaftetes Rumzuppeln.
(Gestern, 22:07)DeltaR95 schrieb: Ich denke, die Maße in der Zeichnung von DPU passen nicht ganz, ein Mk 41 8 Zellen Modul hat die Maße von 3,2 x 2,1 m - nackt, ohne notwendige Umbauung. Man könnte sich einmal genauer anschauen, ob 2x 8-fach Mk41 nebeneinander (quer oder längs) vor oder hinter einem kleinem FRB von bis zu 7.5m einpassbar wären in einer einzelnen Bootsbucht. Dann stünden drei gleiche Boote einem einzelnen klassischen Rettungsboot gegenüber, was wegen der Aufgabe der Intensivnutzung kein großer Beinbruch wäre. Bliebe noch die resultierende ungleiche Trimmung.
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@Broensen
Zitat:Ich halte das aber keineswegs für eine gute Lösung, sondern nur für machbar, wenn eben auch nicht sinnvoll. Ich denke viel mehr, dass man eine Winde und Kran fürs Sonar auf dem Verholdeck eigentlich integrieren können müsste, wenn man auf die Container verzichtet und vlt. etwas umorganisiert.
Der Meinung bin ich auch.
Zitat:Der Kran kann unter der Decke montiert werden, da kommt er nicht mit Tauen und Winden auf dem Boden in Konflikt. Eine 2x2m Kabelwinde ist da schon eher im Weg.
Ein Kran mMn genauso, guck dir mal das Rendering an. Der hängt ja nicht nur unter der Decke, da ist ein ganzes Gerüst drumherum um für die nötige Stabilität und Standfestigkeit zu sorgen. Dazu hängt ja im geschlossen zustand auch noch ein Towed Array lustig in der Gegend rum.
Also mit den Tauen kommt das mMn so oder in Konflikt, da muss die Tauführung entsprechend angepasst werden.
Zitat:Also nicht zivil, sonst wären die ganzen Containerersatzbauten ja nicht zulässig. Und in der BW träfe es zumindest die containerbasierten Wachtürme.
Wenn die BAB das rausfindet eieiei...
Zitat:Man sollte aber zumindest das gleiche System wie im F126 MM ASW verwenden, um die Technik später wieder aus- und in Container einbauen zu können, die man dann auf der F126 weiterverwenden kann. Ein allzu langes Leben dürften die F125 auch mit diesen Umbauten nicht haben.
Sehe ich auch so. Was aber auch gut möglich sein sollte, da die Container selbst soweit ich das beurteilen kann kein statischer Fixpunkt sind, der Inhalt scheint selbsttragend zu sein.
Zitat:Ich wäre mir da nicht so sicher, ob nicht vielleicht mehr als nur ein paar Kabel zwischen den beiden Containern erforderlich ist. (Z.B. Kühlleitungen?) Evtl. müssten da einzelne Komponenten aus dem Konsolen-Container aufs Verholdeck verlagert werden.
Kühlung glaube ich nicht, da das System ein "Komplettparket" ist, AE spricht da selber von "plug and play solution". Alles was das System benötigt (außer Strom) ist dabei. Restliche Anschlüsse könnten aber durchaus räumliche Nähe erfordern. Das wird man wahrscheinlich erst genau wissen wenn es mehr details zum f126 ASW MM gibt.
Zitat:Diese hier aber schon. Das sind keine Kriegs-, das sind Friedensschiffe.
Diese Friedensschiffe sind aber kriegsteuer und kriegsbesatzungsintensiv. Ich zahl doch nicht für einen Mercedes um dann nen Smart geliefert zu bekommen.
Zitat:Es ist ja umgekehrt. Du kürzt die Fähigkeiten des OPVs, um es als Fregatte einsetzen zu können. Dadurch wird es aber nicht zum vollwertigen Kriegsschiff, wie du ja selbst schon annähernd festgestellt hast. Und dann kommt man irgendwann an den Punkt, an dem die Abwägung kippt zwischen den Kosten der Umrüstung in Kombination mit Fähigkeitsverlust in der OPV-Aufgabe gegenüber einem Ersatzbau einer einfachen ASW-Fregatte.
Sehe ich genau andersherum. Größe, Sensorik und Potenzial zum Einsatz als Kriegsschiff wurde auf dieser Fregatte nicht realisiert, weshalb man es nachträglich als OPV (von der Ausrüstung her) heruntergestuft hat. Die Ursprungsversion der F125 kam mit MARS Werfer und Pzh2000 Turm, was wäre das denn bitte für ein OPV? Aus der "ASuW & Asymmetric Warfare Frigate" wurde somit nur noch eine "Asymmetric Warfare Frigate".
Ich habe nicht gesagt, dass aus der F125 kein vollwertige Kriegsschiff werden kann, sondern dass aus ihr keine vollwertige ASW Fregatte werden kann. Weil ihre Performance natürlich hinter purpose built ASW Combatants hinterherhinken wird. Trotzdem wäre das ein vollwertiges Kriegsschiff aber eben keine ASW Fregatte, sondern eine Mehrzweckfregatte mit besonderer Befähigung zu ASW.
Wir befinden uns aktuell einfach nicht in der geopolitischen Lage um große Ressourcen an Aufträge in Friedenszeiten zu vergeben. Mit OPV Aufgaben können wir uns befassen, wenn die high intensity capabilities stehen, dass ist eine Bonusfähigkeit, kein must have.
Zitat:Erst recht dann, wenn du in Aussicht stellst, dass die eigentlichen Aufgaben der F125 dann nicht mehr von ihr, sondern von den F126 erbracht werden sollen. Dann hast du nur noch einen schlechten Kompromiss gekauft und musst zudem die fähigeren Schiffe noch in die LowIntensity-Einsätze schicken.
Wie gesagt, bei low-intensity capabilities drückt der Schuh ja auch nicht. Dieses Aufgabenprofil auf die selbe Prioritätsstufe wie die Landes- und Bündnisverteidigung zu stellen halte ich für absolut falsch.
Zitat:Funktioniert das denn und hat eine erhebliche Relevanz in der Realität? Im Nächstbereich können das auch SeaSpider, RAM, MLG etc. übernehmen, es geht also um Bekämpfung auf Distanz. Braucht es das gegen Seedrohnen? Funktioniert es gegen UAS unterhalb der Größe, für die IRIS-T eingerüstet werden soll? Haben wir dafür geeignete 127mm-Munition?
Wenn man hier den Einsatz im Roten Meer als Beispiel nimmt werden die meisten Drohnen nicht über teure Lfk sondern vor allem mit Rohrwaffen bekämpft werden. Hauptsächlich kombiniert über das Hauptgeschütz sowie die Marineleichtgeschütze. Je nach ziel kann eine 127mm mit Air Burst Munitions sehr effektiv sein, vor allem gegen Ziele außerhalb der MLG Reichweite.
Zitat:Braucht es das denn zwingend? Wie oft beschießt eine F125 in der Realität Küstenziele?
Die Deutsche Marine hat noch nie irgendwelche Küstenziele beschossen, da wir uns nicht im Krieg mit Küstenzielen befinden. Aber ja, es ist zwingend. Der Ukrainekrieg sollte uns allen die Relevanz von Artillerie gezeigt haben und das verhält sich auf See nicht anders als an Land. Auf diese Fähigkeit sollten wir nicht verzichten.
Zitat:Im reinen ASW-Einsatz einer umgerüsteten F125 wird mMn das Hauptgeschütz nicht mehr zwingend benötigt. Wenn man die Schiffe also konsequent und dauerhaft für diese Rolle umbauen will, kann man auch überlegen, die 127mm durch ein VLS zu ersetzen. Das sollte sich doch technisch machen lassen. Die Geschütze wandern dann auf die F126/127.
Wie sagt man so schön, kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt. Eine Bedrohungslage wird nicht nicht eintreten bloß weil wir unsere Schiffe nicht dafür ausrüsten. Deshalb gibt es ja die "standard" Grundausrüstung auf deutschen Major Surface Combatants, 127mm, MLG, RAM usw.
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@Falli75
Zitat:Die Schiffe sind zu wertvoll um sie nicht nutzen zu können.
Ich bin eigentlich absolut Fraktion "purpose built" aber hier geb ich dir Recht. "Wertvoll" sind die Schiffe nicht unbedingt, aber wir haben sie im Gegensatz zu vielen anderen unserer Fähigkeitsträger bereits im Wasser. Wir haben nicht ewig Zeit bis diese Schiffe potenziell in einem Krieg gebraucht werden, neue Einheiten laufen bis dahin einfach nicht in entsprechenden Stückzahlen zu.
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@DeltaR95
Zitat:Ich denke, die Maße in der Zeichnung von DPU passen nicht ganz, ein Mk 41 8 Zellen Modul hat die Maße von 3,2 x 2,1 m - nackt, ohne notwendige Umbauung. Ein BUSTER RHIB ist 3,5 m breit. Sprich, ein Mk 41 8 Zellen Modul wird mit notwendigen Umbau die Bootsnische so ausfüllen, dass da kein MOB mehr rein passt. Ein "normales" MOB ist auch 2,5 bis 2,8 m breit.
Ist auch kein Mk41, das sind die Startkanister der landgestützten IRIS-T SLM Batterien ohne alles. Falls das in der Diskussion relevant ist 
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Grundsätzlich zum Thema VLS, hatte ich ja bereits im Ursprungsbeitrag angesprochen. Die Gewichtsreserven der F125 sind extrem knapp und das Mitschiff relativ hoch über der Wasserlinie. Ein tactical length Mk41 wiegt leer ziemlich genau 13.5t, mit 32x eingerüsteten IRIS-T SLM (rund 95kg pro Lfk) reden wir von 16.5t, 33t für 2x Module ohne Tragwerk, Feuerschutz usw. Ich gehe persönlich stark davon aus, dass eine Lösung per Mk41 oder Sylver hier einfach nicht möglich ist, da die Schiffe nicht über ausreichende Gewichtsreserven verfügen. Jedenfalls nicht an dieser Stelle. Unteranderem deswegen auch CAMM oder IRIS-T SLM Starter da diese Systeme vergleichsweise klein sind, eine geringere Tragwerkstruktur und somit auch weniger Gewichtsreserven benötigen.
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(Vor 11 Stunden)DopePopeUrban schrieb: Ein Kran mMn genauso, guck dir mal das Rendering an. Der hängt ja nicht nur unter der Decke, da ist ein ganzes Gerüst drumherum um für die nötige Stabilität und Standfestigkeit zu sorgen. Dazu hängt ja im geschlossen zustand auch noch ein Towed Array lustig in der Gegend rum. Das lässt sich aber umkonstruieren, so dass die Lasten über die Decke abgeleitet werden. Der Rahmen im Container muss das ja in die andere Richtung erbringen.
Zitat:Diese Friedensschiffe sind aber kriegsteuer und kriegsbesatzungsintensiv. Ich zahl doch nicht für einen Mercedes um dann nen Smart geliefert zu bekommen.
Das ist halt der Smart von Brabus...
Zitat:Größe, Sensorik und Potenzial zum Einsatz als Kriegsschiff wurde auf dieser Fregatte nicht realisiert, weshalb man es nachträglich als OPV (von der Ausrüstung her) heruntergestuft hat. Die Ursprungsversion der F125 kam mit MARS Werfer und Pzh2000 Turm, was wäre das denn bitte für ein OPV? Aus der "ASuW & Asymmetric Warfare Frigate" wurde somit nur noch eine "Asymmetric Warfare Frigate".
Historisch mag das ja stimmen, ändert aber nichts daran, dass es aktuell ein OPV ist.
Zitat:Ich habe nicht gesagt, dass aus der F125 kein vollwertige Kriegsschiff werden kann, sondern dass aus ihr keine vollwertige ASW Fregatte werden kann.
Das meinte ich auch.
Ich bin mir durchaus darüber bewusst, welches Potential zum Kriegsschiff die F125 hätte, wenn man Möglichkeiten findet, sie zu bewaffnen.
Zitat:Wir befinden uns aktuell einfach nicht in der geopolitischen Lage um große Ressourcen an Aufträge in Friedenszeiten zu vergeben. Mit OPV Aufgaben können wir uns befassen, wenn die high intensity capabilities stehen, dass ist eine Bonusfähigkeit, kein must have.
Wie gesagt, bei low-intensity capabilities drückt der Schuh ja auch nicht. Dieses Aufgabenprofil auf die selbe Prioritätsstufe wie die Landes- und Bündnisverteidigung zu stellen halte ich für absolut falsch.
Die Aufträge dafür sind aber da und irgendein Schiff muss sie erbringen. Das ist ja immer das Problem: Der Krieg stellt andere Anforderungen als der Frieden. Aber für gewöhnlich findet kein Krieg statt, weshalb die tatsächlich stattfindenden Aufträge eben die des Friedens sind. Deshalb will das Heer Radpanzergrenadiere statt richtigen und die Marine braucht OPVs. Und die haben wir ja auch. Und sie sind bereits bemannt. Es gibt also erstmal keinen Anlass, zu sagen: Wir haben das Personal oder das Geld dafür nicht. Erst wenn wir so viele Schiffe in Dienst gestellt haben, dass das Personal knapp wird, müssen wir drüber nachdenken, ob die OPV-Aufgaben (die uns ja erhalten bleiben, wenn auch verändert) dann besser von anderen Einheiten übernommen werden und wir die OPVs aus dem Verkehr ziehen oder umwidmen. Aber so wie's derzeit aussieht, wird es noch einige Jahre dauern, bis wir das erste neue Schiff in Dienst stellen, für das nicht ein altes im Gegenzug aus der Nutzung geht.
Zitat:Die Deutsche Marine hat noch nie irgendwelche Küstenziele beschossen, da wir uns nicht im Krieg mit Küstenzielen befinden. Aber ja, es ist zwingend. Der Ukrainekrieg sollte uns allen die Relevanz von Artillerie gezeigt haben und das verhält sich auf See nicht anders als an Land.
Ich rede aber nicht von Krieg gegen Landziele, weil sich eine F125 im ernsthaften Kriegsszenario gar nicht nah genug an eine feindliche Küste annähern könnte, um diese zu beschießen. Das ginge nur -so wie ursprünglich vorgesehen- in asymmetrischen Konflikten, die du ja eben gerade nicht mehr priorisierst und in denen wir auch bisher diese Fähigkeit nicht real genutzt bzw. vermisst haben.
Entweder die F125 ist als OPV unterwegs wie bisher oder sie wird für ASW umgerüstet. In beiden Fällen ist Landzielbeschuss vermutlich nicht Teil ihres Auftrags im Gegensatz zur Flugabwehr. Wenn man also durch Aufgabe dieser nicht genutzten Fähigkeit Platz für ein dringend benötigte VLS bekommen kann, würde ich das zumindest in Erwägung ziehen.
Zitat:Wie sagt man so schön, kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt. Eine Bedrohungslage wird nicht nicht eintreten bloß weil wir unsere Schiffe nicht dafür ausrüsten.
Leider kann die F125 nicht alles bieten und wir müssen uns entscheiden, was wichtiger ist für die Aufgaben, die sie übernehmen kann.
Zitat:Ist auch kein Mk41, das sind die Startkanister der landgestützten IRIS-T SLM Batterien ohne alles.
Also gerade in den Bootsbuchten müssten mMn deren Abgase und -wärme doch seitlich abgeleitet werden, was du ja verworfen hattest. Wie hast du dir das dann da vorgestellt?
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(Vor 11 Stunden)DopePopeUrban schrieb: @DeltaR95
Ist auch kein Mk41, das sind die Startkanister der landgestützten IRIS-T SLM Batterien ohne alles. Falls das in der Diskussion relevant ist 
Dann sollten die Maße passen, dennoch hat Broensen recht, die Abgase müssen abgeleitet werden. Da wird baulich noch etwas Raum verbraucht werden. Das übrige Steuerequipment der IRIS-T Launcher findet sicherlich auch anderswo auf der riesigen Fregatte Platz.
Ich denke jedoch wirklich, dass das Einsetzen einer Sektion (Abteilung) zwischen den Bootsnischen weniger Probleme bereitet, weil man weniger Systeme anpassen muss. Trivial gesagt, müsste man ja "nur" Kabel und Rohre verlängern, die man durchtrennt.
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(Gestern, 13:02)Broensen schrieb: Wie wird das denn auf anderen Schiffen gehandhabt, die unter dem Flugdeck entsprechende Missionsbuchten, Heckschleppen oder gar ein Welldeck besitzen? Haben die dann noch Zwischendecks oder reichen denen seitliche Poller?
Kann ich dir leider nicht sagen, aber ich vermute mal, dass diese Einheiten sowohl an Back- als auch an Steuerbord dann entsprechende Räume für das Handling von Achterleine/Achterspring haben.
Du musst ja einen gewissen Winkel einhalten, wenn du am Landpoller belegen willst und das Auge gesichert nicht abrutschen soll (und die Leine nicht Brechen). Einfach nach weiter oben verlegen geht nicht. Zumal bei Dickschiffen ja auch mit Winschen gearbeitet wird und eben nicht mehr per Hand (so wie ich das noch gemacht hab).
@Broensen / DPU
Bzgl. 127mm/SAM und Vorschiff:
Ich würde da eher auf die 127mm verzichten, die taugt im Gegensatz zu den 76mm echt wenig in der AA-Rolle. Da macht es i.m.A. mehr Sinn, auf der Back Starter für IRIS-T zu verbauen.
BTW: Müssen die stehend verschossen werden? Warum verschiesst man sie nicht im 20°-Winkel (frei gewähltes Beispiel)? Das ergäbe ganz andere Möglichkeiten, sowohl auf den Containerstellplätzen, als auch auf der Back! Je 2 Starter gestapelt, wie bei den Exocets damals, leicht versetzt an Back- und Steuerbord angeordnet und schon hab ich mehr Feuerkraft, weniger Probleme mit Hitzeeinwirkung, weniger Windanfälligkeit und auch den Schwerpunkt ein wenig gesenkt.
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(Vor 2 Stunden)Grolanner schrieb: @Broensen / DPU
Bzgl. 127mm/SAM und Vorschiff:
Ich würde da eher auf die 127mm verzichten, die taugt im Gegensatz zu den 76mm echt wenig in der AA-Rolle. Da macht es i.m.A. mehr Sinn, auf der Back Starter für IRIS-T zu verbauen.
BTW: Müssen die stehend verschossen werden? Warum verschiesst man sie nicht im 20°-Winkel (frei gewähltes Beispiel)? Das ergäbe ganz andere Möglichkeiten, sowohl auf den Containerstellplätzen, als auch auf der Back! Je 2 Starter gestapelt, wie bei den Exocets damals, leicht versetzt an Back- und Steuerbord angeordnet und schon hab ich mehr Feuerkraft, weniger Probleme mit Hitzeeinwirkung, weniger Windanfälligkeit und auch den Schwerpunkt ein wenig gesenkt.
Wenn du die SAM angewinkelt ausbringst, verlierst du die Möglichkeit, in die andere Schiffsrichtung zu wirken, da der Lenkflugkörper nach dem Start diese Kurve nicht ziehen kann oder selbst wenn bei 180° eine potenzielle Gefahr für die schießende Einheit darstellen könnte. Die senkrechte Anordnung sorgt dafür, dass man durch den nachfolgenden Pitch-Over 360° abdecken kann.
Die 127 mm könnte eine potente AAW-Waffe sein, u.a. gegen Drohnen, wenn man die F125 mit Pharos (als Feuerleitradar) und z.B. Mark 80 HE-PD ausstattet.
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Laut Werbevideo kann man die IRIS-T vom Flugzeug aus auf Ziele am Six verschiessen. Warum das dann von Schiffen aus nicht gehen soll eintzieht sich mir.
Höhe wird der FK eh brauchen, also zieht er nach verlassen des Containers für Zeit X hoch und dreht dann (in der Aufwärtsbewegung) auf das Ziel ein. Das ist programmierbar. Oder sollte es zumindest sein...
Zudem wäre bei Mittschiffs gestapelten Containern ja beiderseits je eine Verschußanlage.
Bezgl. 127mm: Da würde ich trotzdem auf 76mm, wegen mir auch 2x setzen.
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(Vor 1 Stunde)Grolanner schrieb: Laut Werbevideo kann man die IRIS-T vom Flugzeug aus auf Ziele am Six verschiessen. Warum das dann von Schiffen aus nicht gehen soll eintzieht sich mir.
Ich stelle auch nicht in Abrede, dass ein Lenkflugkörper - insbesondere IRIS-T - das kann, jedoch geht so ein Manöver - nach meiner Bewertung - erheblich auf die Reichweite.
Zudem wäre das von dir beschriebene Manöver komplex in der Programmierung. Am Luftfahrzeug wird IRIS-T "einfach" verschossen und zieht dann sein 180° Manöver nach hinten. Da wird sicherlich nicht an Bord des z.B. Eurofighter darauf geachtet, ob noch irgendwas im Weg ist - na ja, der Pilot vielleicht im Rahmen der Situational Awareness.
Auf einem Schiff müsste er nach Abgang eine große Kurve fliegen, an Höhe gewinnen, am Schiff vorderlich oder achterlich vorbei (aufgrund der Abgangsgeschwindigkeit schließe ich einen Überflug mal aus), dann gegen einen Seaskimmer evtl. wieder sinken usw.
Klar, dass kann man durch die richtige Selektion des Launchers gegen das passende Ziel lösen, ich würde mir diese Komplexität aber sparen und die Dinger einfach senkrecht verschießen. Im Zweifel würde ich den VLS für IRIS-T sogar im Flugdeck versenken, wie bei den alten dänischen Fregatten
76 mm wäre natürlich ideal, dann könnte man DAVIDE/DART/STRALES - sprich die CIWS-Rolle - als marktverfügbare Lösung verwenden.
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(Vor 1 Stunde)DeltaR95 schrieb: [...]
Zudem wäre das von dir beschriebene Manöver komplex in der Programmierung. Am Luftfahrzeug wird IRIS-T "einfach" verschossen und zieht dann sein 180° Manöver nach hinten. Da wird sicherlich nicht an Bord des z.B. Eurofighter darauf geachtet, ob noch irgendwas im Weg ist - na ja, der Pilot vielleicht im Rahmen der Situational Awareness.
Auf einem Schiff müsste er nach Abgang eine große Kurve fliegen, an Höhe gewinnen, am Schiff vorderlich oder achterlich vorbei (aufgrund der Abgangsgeschwindigkeit schließe ich einen Überflug mal aus), dann gegen einen Seaskimmer evtl. wieder sinken usw.
Klar, dass kann man durch die richtige Selektion des Launchers gegen das passende Ziel lösen, ich würde mir diese Komplexität aber sparen und die Dinger einfach senkrecht verschießen. Im Zweifel würde ich den VLS für IRIS-T sogar im Flugdeck versenken, wie bei den alten dänischen Fregatten 
76 mm wäre natürlich ideal, dann könnte man DAVIDE/DART/STRALES - sprich die CIWS-Rolle - als marktverfügbare Lösung verwenden.
Naja, auch am EF zieht der Fk nach Start ja für Zeit X erst einmal geradeaus, um klar vom Starter zu kommen, bevor er manövriert.
Gleiches auch von der Landbatterie aus. So komplex wird die Programmierung nicht sein.
Entweder "Warte nach Start T, dann folge Zielanweisung", oder "Warte nach Start T1, dann ziehe hoch für T2, dann folge Zielanweisung". T bzw. T1 und T2 müssen halt nur so gewählt werden, dass der FK deutlich frei vom Schiff ist. Du hast natürlich recht, dass das die effektive Abfangreichweite reduziert, ich glaube aber, dass dies verschmerzbar ist. Vor Allem, wenn man dafür mehr FK einsatzfähig hat.
Und gerade, wenn man aus der Not geboren etwas benötigt. Haben ist halt besser wie Brauchen
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(Vor 1 Stunde)Grolanner schrieb: Und gerade, wenn man aus der Not geboren etwas benötigt. Haben ist halt besser wie Brauchen
Ich kann gerade nicht anders, als mir einen BAAINBw Beamten vorzustellen, dem gerade die Haare ergrauen und ausfallen bei dem Gedanken, was diese Änderung an der Software von IRIS-T für neue Sicherheitsnachweise erfordert
Gerade deshalb würde ich es ganz konventionell machen und die Dinger senkrecht starten - wir haben es hier mit einem Amt zu tun, was gemäß Presse das erste IRIS-T SLM System nach der öffentlichkeitswirksamen Indienststellung 2024 direkt wieder einkassiert hat, dies bis Ende 2025 an einer WTD zur "Zertifizierung" rumstehen lässt und erstmal den Ladekran ersetzen will, weil der nicht nach deutschem Recht zertifiziert ist.
Quelle: https://defence-network.com/deutsches-ir...-pruefung/
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Sorry, ich bin Handwerker und "programmiere" an Prototypen im Sonderanlagenbau rum. Software kommt bei uns aus dem Haus^^ Ich bin kein "echter" Programmierer, aber Kleinigkeiten kann ich selbst, ansonsten kann ich halt "Programmerer sprechen". 
Sind zwar nur Kälteanlagen/Wärmepumpen, aber halt im etwas größeren Stil.
Da geht es um Performance und (Betriebs-)Sicherheit.
Und das ist in diesem Falle echt simpel.
Danach 30x mit Extremmanövern der Starteinheit in der Simu getestet, danach im Scharfen Schuß und gut ist.
Wir sprechen hier ja nicht von einer komplett neuen Steuerungssoftware, sondern von einer Anpassung in der Startsequenz zum sicheren Verschuß. Meines erachtens muss das nur getestet, aber nicht neu zertifiziert werden.
Aber wie gesagt, ich bin nur ein kleiner Handwerker
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(Vor 2 Stunden)DeltaR95 schrieb: Wenn du die SAM angewinkelt ausbringst, verlierst du die Möglichkeit, in die andere Schiffsrichtung zu wirken, da der Lenkflugkörper nach dem Start diese Kurve nicht ziehen kann oder selbst wenn bei 180° eine potenzielle Gefahr für die schießende Einheit darstellen könnte. Die senkrechte Anordnung sorgt dafür, dass man durch den nachfolgenden Pitch-Over 360° abdecken kann.
Die 127 mm könnte eine potente AAW-Waffe sein, u.a. gegen Drohnen, wenn man die F125 mit Pharos (als Feuerleitradar) und z.B. Mark 80 HE-PD ausstattet. Dafür musst du dann erstmal noch das Schiff und das Geschütz qualifizieren.
Nachdem es dafür noch gar keine entsprechenden Granaten gibt, wird das mindestens Jahre dauern - falls es jemand kauft.
Die 76/62 Compact/Super Rapid/Strales sind tolle Geschütze - aber beim 127/64 Lw ist einfach der Wurm drin.
Wundert mich daher nicht, dass man bei F127 auf Mk.45 setzen will.
Obwohl Standardisierung eigtl. so wichtig gewesen wäre.
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