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Das ist ein grundsätzliches Problem beim Arbeitsschutz in Deutschland. Der Schutz des Arbeitnehmers geht tlw. soweit, dass er selbst unter der fehlenden Flexibilität leidet. Nur fallen solche Sachen bei der BW einfach nochmal sehr viel stärker ins Gewicht.
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Laut Koalitionsvertrag beabsichtigt die neue Regierung Ausnahmen beim Bau-, Umwelt- und Arbeitsschutzrecht für die Bundeswehr.
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Solche Punkte führen regelmäßig zu Zuständen das ganze Kp geschlossen über Wochen oder Monate in den urlaub geschickt werden. So zuletzt beim Jgbtl 291 letztes Jahr.
Bedeutend schlimmer ist allerdings auch das wir zu großen Teilen heute noch wie vor 60 Jahren unsere Arbeitszeit abrechnen. Was am Ende Personal in Brigadestärke jeden Monat beschäftigt zur Bearbeitung , der Bw allerdings auch jedes Jahr große Millionen Beträge an einsparungen bringt , weil die Soldaten nicht in der Lage waren die Papiere auszufüllen , zu faul waren oder einfach auf den papieren sich ein Schreibfehler eingeschlichen hat.
Mittlerweile kämpft man gegen Gleitzeitkonten, Langzeitkonten, Gleitzeitguthaben, Zeiterfassungssystem, Arbeitszeitvereinbarung des Verbandes, Zeiterfassungskonto, Gleitzeit oder Home Office , nur um mal einige zu nennen.
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Sorry, übersehen: (16.05.2025, 04:01)alphall31 schrieb: Solche Punkte führen regelmäßig zu Zuständen das ganze Kp geschlossen über Wochen oder Monate in den urlaub geschickt werden. Welche Punkte? Direkt darüber ging es ja um noch zu schaffende Ausnahmen.
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MEHR, immer MEHR:
https://www.tagesschau.de/ausland/pistor...f-100.html
Weder wirtschaftlich unverantwortliche Sonderschulden noch mehr Soldaten in dysfunktionalen Strukturen werden unsere Probleme lösen.
Wozu braucht man 460.00 Mann? Für welches Szenario plant die BW eigentlich?
Glaubt man in Berlin das wir einen jahrelangen Abnutzungskrieg führen werden. Die russische Führung kann Zahlen addieren. In der Ukraine agiert sich als überlegene Konfliktpartei, welche mehr Ressourcen zu Verfügung hat.
In einen Konflikt mit der NATO/EU wird RU asymmetrisch agieren müssen.
Sie werden mit Sicherheit nicht, ihre konventionellen Kräfte in Panzerschlachten gegen NATO Brigaden aufreiben.
Zur reinen Abschreckung ist die massive konventionelle Aufrüstung pure Geldverschwendung.
Wir brauchen nicht das Doppelte an Panzerbrigaden. Man rüstet für ein Krieg, der nicht stattfinden wird.
Wittgenstein - Ökonom
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(06.06.2025, 14:54)Wittgenstein schrieb: MEHR, immer MEHR:
https://www.tagesschau.de/ausland/pistor...f-100.html
Man rüstet für ein Krieg, der nicht stattfinden wird.
Wittgenstein - Ökonom
Genau das ist der Plan. Kämpfen können, damit man nicht kämpfen muss. Oder für die Lateiner: Si vis pacem para bellum
Ein wirklicher Krieg wäre deutlich teurer.
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Zitat:Noch mehr Geld in schlechte Strukturen ist der falsche Weg: Neben einer nachhaltigen Finanzierung der Bundeswehr über die Jährlichkeit hinweg, müssen die Personal- und Organisationsstrukturen konsequenter angepasst werden.
https://www.vbb.dbb.de/aktuelles/news/di...B%C3%BCros.
Konkret:
Wie haben ein Operatives Führungskommando der Bundeswehr.
Das ist ein übergeordnete Dienststelle "und weist Unterstützungskräfte zu, während die Teilstreitkräfte weiterhin die taktische Führung verantworten. Auf Grundlage seiner Planung werden den Teilstreitkräften Unterstützungskräfte wie Sanität, Logistik, ABC-Abwehr oder Feldjäger zugeordnet."
Das heißt die Divisionen, Geschwader werden weiterhin von den TSK geführt.
Die Logistik, Feldjäger, Sanitäter, ABC Abwehr werden zugewiesen, allerdings unterstehen diese dem Unterstützungsbereich, das ebenfalls eine übergeordnete Dienststelle ist.
Die ABC Abwehr Regimenter z.B. sind wiederum dem ABC-Abwehrkommando der Bundeswehr unterstelllt.
Zwischen den Kampftruppen, welche die ABC Abwehr Unterstützung anfordert und den ABC Truppen liegen mindestens 3 Dienststellen des 1. und 2. Ranges.
(Bundesebene)
Warum haben wir ein Operatives Führungskommando und eigenständige TSK. Das sind unnötige Doppelstrukturen Warum brauchen die Unterstützungskräfte eine de facto TSK?
Das alles wirkt wenig effizient.
Vielleicht kann ein Aktiver das erklären
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(06.06.2025, 14:54)Wittgenstein schrieb: Wozu braucht man 460.00 Mann? Für welches Szenario plant die BW eigentlich? ...
Zur reinen Abschreckung ist die massive konventionelle Aufrüstung pure Geldverschwendung.
Wir brauchen nicht das Doppelte an Panzerbrigaden. Im Fazit bin ich bei dir. Die Verstärkung durch zusätzliche Kampftruppenbrigaden ist der falsche Weg. D.h. aber nicht, dass "konventionelle Aufrüstung" insgesamt falsch wäre. Denn auch Flugabwehr, weitreichende Raketenartillerie und Drohnen aller Art dienen einer "konventionellen" Abschreckung. Und die müssen wir sehr wohl dringend ausbauen. Nur halt nicht durch Extrapolation dessen, was wir derzeit haben, sondern durch das gezielte Schließen von Lücken und den Ausbau von Fähigkeiten, die erforderlich wären, um in einem kurzen intensiven Konflikt zu bestehen.
(06.06.2025, 17:13)Wittgenstein schrieb: Warum haben wir ein Operatives Führungskommando und eigenständige TSK. Das sind unnötige Doppelstrukturen Warum brauchen die Unterstützungskräfte eine de facto TSK? Die Begründung ist eigentlich die gleiche, wie schon bei der Einführung der Streitkräftebasis: Es gibt Fähigkeiten, die in allen TSK benötigt werden. Also hat man entweder eine Dreifach-Struktur, weil z.B. alle drei TSK eigene ABC-Abwehrtruppen vorhalten, oder man führt diese in einer zentralen Struktur zusammen, aus der heraus dann Einheiten den TSKs zur Verfügung gestellt werden, was dann eben "nur" eine Doppelstruktur darstellt.
Nun wäre es natürlich die logische Konsequenz, einfach ein selbstständiges ABD-Abwehrkommando aufzustellen, von dem die Einheiten dann direkt an die Einsatzverbände abgestellt werden. Aber was sollten dann all die vielen Stabsoffiziere machen? Die müssen ja auch irgendwas tun.
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Wenn ich schon dabei bin:
Wofür braucht die BW in Friedenszeiten 20.000 Sanitäter? Wir haben mehr Sanitätspersonal als Artilleristen, Jäger oder Panzergrenadiere. Wenn ich richtig gezählt habe, sogar zusammen genommen.
Gibt es keine eigenständigen Sanitäts Kompanien mehr. Waren die nicht mal den Brigaden unterstellt?
Warum hat man den Sanitätsdienst zentralisiert?
Wittgenstein - Nixblicker
(06.06.2025, 18:45)Broensen schrieb: Im Fazit bin ich bei dir. Die Verstärkung durch zusätzliche Kampftruppenbrigaden ist der falsche Weg. D.h. aber nicht, dass "konventionelle Aufrüstung" insgesamt falsch wäre. Denn auch Flugabwehr, weitreichende Raketenartillerie und Drohnen aller Art dienen einer "konventionellen" Abschreckung. Und die müssen wir sehr wohl dringend ausbauen. Nur halt nicht durch Extrapolation dessen, was wir derzeit haben, sondern durch das gezielte Schließen von Lücken und den Ausbau von Fähigkeiten, die erforderlich wären, um in einem kurzen intensiven Konflikt zu bestehen.
Die Begründung ist eigentlich die gleiche, wie schon bei der Einführung der Streitkräftebasis: Es gibt Fähigkeiten, die in allen TSK benötigt werden. Also hat man entweder eine Dreifach-Struktur, weil z.B. alle drei TSK eigene ABC-Abwehrtruppen vorhalten, oder man führt diese in einer zentralen Struktur zusammen, aus der heraus dann Einheiten den TSKs zur Verfügung gestellt werden, was dann eben "nur" eine Doppelstruktur darstellt.
Nun wäre es natürlich die logische Konsequenz, einfach ein selbstständiges ABD-Abwehrkommando aufzustellen, von dem die Einheiten dann direkt an die Einsatzverbände abgestellt werden. Aber was sollten dann all die vielen Stabsoffiziere machen? Die müssen ja auch irgendwas tun. 
Ich verstehe dein Argument. Ich verstehe die Umsetzung nicht.
Wie du sagst, durch die Schaffung neuer übergeordneter Dienststellen schafft man neue Doppel und Dreifachstrukturen. Man verliert militärische Fähigkeiten und schafft dafür neue Stabsdienststellen.
Solange man die strukturellen Probleme nicht angeht, bin ich gegen Sondervermögen.
Nur weil wir mehr Geld reinbuttern erscheint die BW gerade weniger Verschwenderisch. Das Preis-Leistungs bleibt aber katastrophal schlecht.
Abgesehen davon: Es heißt ja "Train as you Fight". Die aktuelle Struktur ist nicht kriegsfähig. Unsere Brigaden können so nicht in den Einsatz, sondern müssen mit Hilfe der "Dienstleistungs Kommandos" erst zusammen gestellt werden. Natürlich besteht die Gefahr, das die Verbände und TSK alle gleichzeitig um " Unterstützung" bitten und in Konkurrenz stehen.
Zentralisierte Konzepte gelten in allen Bereichen als unterlegen und veraltet. Dagegen war die BW der 80er ein reine Anarcho Kommune.
Wittgenstein - Nostalgiker
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Zitat:Wofür braucht die BW in Friedenszeiten 20.000 Sanitäter?
Das sind sogar noch ein paar mehr. Und man kann gar nicht genug von denen haben .... wurde mir gesagt.....
Zitat:durch die Schaffung neuer übergeordneter Dienststellen schafft man neue Doppel und Dreifachstrukturen. Man verliert militärische Fähigkeiten und schafft dafür neue Stabsdienststellen.
Und genau das ist das Ziel des ganzen. Die Zielsetzung der höheren Offiziere ist eben nicht einzig und allein die Kriegsfähigkeit, sondern diese kommt erst etliche Stellen nach ganz anderen Zielen. Es ist diese geheime / verborgene Agenda, dass die Zielsetzung eben nicht eine kriegsfähige Armee ist, welche diese Entwicklungen ermöglicht und voran treibt. Es geht in dieser Bundesrepublik - und auch in der Bundeswehr - viel zu sehr um eigene Vorteile. Nun wird diesem Vorwurf immer damit begegnet, dass man erklärt, dass es niemals und nirgends je um etwas anderes ginge und der Mensch nun mal so sei usw. Mit dieser Sichtweise legitimiert man sich den aktuellen Karrierismus.
Tatsächlich aber wurde Karrierismus in früheren deutschen Armeen rigide bekämpft und Personen welche diesen als primäres Ziel betrieben systematisch ausgesondert.
Gleiches aber umgibt sich immer mit gleichem, und entsprechend fördern Karrieristen denen die eigenen Pfründe über allem anderen stehen Gleichgesinnte welche die gleiche negative Grundeinstellung haben. Und damit wurde die Führung der Bundeswehr über viele Jahre hinweg äußerst negativ verändert, bis dahin, dass die Generalskaste heute meiner Überzeugung nach das größte Problem für diese Armee darstellt.
Jede Reform muss daher vor allem anderen und als erstes die Führungsfrage angehen. Also die Frage, wie man Führungspersonal generiert, ausbildet, aussucht und welche Soldaten in höhere Führungspositionen kommen.
Ob das in dieser real existierenden Bundeswehr überhaupt möglich wäre, ist zu bezweifeln.
PS: ich bin sehr stark für das aktuelle immense Sondervermögen, wenn man es in ein deutsches Nuklearwaffenprogramm stecken würde. Denn in Wahrheit ist dies das was uns am meisten fehlt und was unsere Sicherheit am stärksten erhöhen würde.
Mehr konventionelle Brigaden irgendwelcher konventioneller Truppen mit Panzern hingegen, sind militärisch wie sicherheitspolitisch einfach nur vollkommen wertlos.
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(06.06.2025, 20:46)Quintus Fabius schrieb: Jede Reform muss daher vor allem anderen und als erstes die Führungsfrage angehen. Also die Frage, wie man Führungspersonal generiert, ausbildet, aussucht und welche Soldaten in höhere Führungspositionen kommen.
Ob das in dieser real existierenden Bundeswehr überhaupt möglich wäre, ist zu bezweifeln.
Du hast mir Sicherheit Recht und kannst das besser beurteilen.
Als Ergänzung sehe ich das Strukturen und Personal in einer Wechselwirkung stehen. Die falsche Struktur, fördert die falschen Charaktere und diese verfestigen die falschen Strukturen.
Das ganz muss extern aufgebrochen werden
Solche Firmen müssen aufgelöst werden
https://www.bwconsulting.de/unternehmen/
Eine Idee wäre es mehrere (echte) unabhängige Studien zu einer Strukturreform in Auftrag zu geben. Auch Unternehmensberater kann man mit einbeziehen. Das wichtigste wäre ein entschlossenes Ministerium, welches die Vorschläge dann umsetzt. Daran scheitert es im Moment.
Auch da Stimme ich dir zu, Pistorius ist ein außergewöhnlich schlechter Verteidigungsminister.
Danke des Geldregens wird es leider keine Reform geben. Der Druck ist nicht groß genug.
(06.06.2025, 20:46)Quintus Fabius schrieb: PS: ich bin sehr stark für das aktuelle immense Sondervermögen, wenn man es in ein deutsches Nuklearwaffenprogramm stecken würde. Denn in Wahrheit ist dies das was uns am meisten fehlt und was unsere Sicherheit am stärksten erhöhen würde.
Mehr konventionelle Brigaden irgendwelcher konventioneller Truppen mit Panzern hingegen, sind militärisch wie sicherheitspolitisch einfach nur vollkommen wertlos.
Zu Atomwaffen schreibe ich nix mehr. Das triggert mich.  Dann werde ich nur vor Wut meinen Account wieder löschen (lassen).
Mit unkonventionell dachte ich auch nicht- traditionelle Kampftruppen.
4 ELOKA Battalione sind viel zu wenig, zumal diese auch noch spezialisiert sind und zum Teil stationäre Anlagen betreiben.Da brauchen wir viel mehr Einheiten sowohl in den Brigaden als auch selbständig operierend.
Auch könnte man das KA in ELOKA stärker betonen.
Und natürlich neue Drohneneinheiten . Drohnen findet bei der BW auch im Jahr 2025 nicht statt. Einfach nur Wahnsinn
Darüber hinaus fehlt mir etwas zwischen BND und KSK. Der MAD ist mehr mit den eigenen Soldaten als mit dem Feind beschäftigt. Wir brauchen eine Einheit, welche verdeckt operieren kann. Operation Spinnennetz usw.
Ein Konflikt mit RU wird mMn ein Mix aus hybrider, verdeckter Kriegsführung und strategischem Schlagabtausch mit optionaler nuklearer Eskalation.
Die Panzerschlacht sehe ich nicht. Die Seeschlacht auch nicht.
Ich kann mich auch irren.
Wittgenstein - Reformator
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Nur hat man mit dem operativen führungskommando nicht noch mehr stabsstellen geschaffen sondern mehrere Kommandos von verschiedenen Standorten an einem Standort , in einem Kommando zusammen gefasst.
Das operative führungskommando hat am Ende fast den gleichen Auftrag wie der Generalstab .
Zitat:Das OpFüKdoBw ist die Schnittstelle zwischen Verteidigungsministerium (strategische Ebene) und Truppe (taktische Ebene). Es übersetzt die Forderungen der Politik in konkrete militärische Aufträge.
Zitat:Der Generalstab setzt die Aufträge der politischen Führung in militärische Maßnahmen um.
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An der Diskussion über die Tribüne möchte mich an dieser Stelle nicht beteiligen, das hat, nichts für ungut, ein bisschen etwas von Echokammer angenommen, wenn immer dieselben Kritikpunkte plakativ ausgetauscht werden. Aber ein paar anderweitige Gedanken: (06.06.2025, 20:46)Quintus Fabius schrieb: PS: ich bin sehr stark für das aktuelle immense Sondervermögen, wenn man es in ein deutsches Nuklearwaffenprogramm stecken würde. Denn in Wahrheit ist dies das was uns am meisten fehlt und was unsere Sicherheit am stärksten erhöhen würde.
Mehr konventionelle Brigaden irgendwelcher konventioneller Truppen mit Panzern hingegen, sind militärisch wie sicherheitspolitisch einfach nur vollkommen wertlos. Ich wäre zwar auch für eine atomare Aufrüstung, "militärisch wie sicherheitspolitisch einfach nur vollkommen wertlos" wäre eine konventionelle Aufrüstung aber keineswegs. Militärisch nicht, weil ein konventioneller Krieg zwischen Russland und der NATO durchaus möglich ist, und sicherheitspolitisch nicht, weil gerade im Umgang mit Staatenlenkern, die nur Stärke respektieren, die Anzahl der Panzer, Flaggenstöcke, Flugzeuge usw. eben doch eine abschreckende Kenngröße ist.
Der Kreml setzt seit 1949 darauf, dass der Westen im Fall der Fälle keinen langen, opferreichen Krieg zu führen bereit ist. Also müssen wir die Fähigkeit oder zumindest den Anschein der Fähigkeit erlangen, genau das zu tun.
(06.06.2025, 21:56)Wittgenstein schrieb: Auch Unternehmensberater kann man mit einbeziehen. Genau das wurde unter Von der Leyen versucht, und hat mit einer Ausnahme (A400M) wenig bewirkt—und zwar nicht etwa deshalb, weil die Bundeswehr nicht zu reformieren wäre, sondern weil eine Armee nicht wirtschaftlich organisiert werden kann.
Es waren gerade die auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz getrimmten Reformen Rühes bis von der Leyens, die ein Gutteil zur derzeitigen Lage beigetragen haben: Materialbewirtschaftung nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, Ersatzteilhaushaltung nach dem Just-in-Time-Prinzip, Outsourcing militärischer Kernfähigkeiten, Abbau von Reserven, Errichtung der (von der Weizsäcker-Kommission explizit als nicht kriegstauglich eingestuften) Organisationsbereiche … und so weiter, und so fort.
Davon abgesehen löst ja jeder Beratervertrag der Regierung bundesweit kollektive Schnappatmung aus.
(06.06.2025, 21:56)Wittgenstein schrieb: Auch da Stimme ich dir zu, Pistorius ist ein außergewöhnlich schlechter Verteidigungsminister. Er ist zumindest ein Scheinriese, dessen Beliebtheit bei der Truppe und der Bevölkerung ich nicht nachvollziehen kann. Denn im Prinzip führt Pistorius sein Amt auch nicht anders als weiland zu Guttenberg. Es ist löblich, dass er nicht um den heißen Brei herumredet und Kontakt zu den Soldaten sucht, aber was wurde bewirkt? Wenig. (06.06.2025, 21:56)Wittgenstein schrieb: Danke des Geldregens wird es leider keine Reform geben. Der Druck ist nicht groß genug. Diese oft zu lesende Behauptung kann ich nicht nachvollziehen, denn gerade als der finanzielle Leidensdruck am größten war, war der Reformwille am geringsten.
Der Reformstau in der Bundeswehr ist nur bedingt ein bundeswehrtypisches Problem, sondern vor allem ein typisches Beispiel der Reformunfähigkeit stark hierarchischer Strukturen. Niemand will sich selbst für entbehrlich erklären, und niemand will der Überbringer schlechter Nachrichten sein, wenn es die Karriere kosten kann.
Wirklich sinnvoll wäre es, Geld in die Hand zu nehmen und per goldenem Handschlag das Personal auf der Tribüne zu reduzieren. Sodann müssten Richtungsentscheidungen einfach getroffen statt immer weiter hinausgezögert zu werden, damit Probleme angegangen und abgearbeitet werden können. Das Lavieren um die Wehrpflicht ist beispielsweise einfach Gift.
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(06.06.2025, 22:20)alphall31 schrieb: Nur hat man mit dem operativen führungskommando nicht noch mehr stabsstellen geschaffen sondern mehrere Kommandos von verschiedenen Standorten an einem Standort , in einem Kommando zusammen gefasst.
Das operative führungskommando hat am Ende fast den gleichen Auftrag wie der Generalstab .
Wofür gibt es das Kommando Luftwaffe/Heer/ Marine/ CIR und den Bereich Unterstützung mit dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr und natürlich noch 16 Landeskommando. Dazu noch die Internationalen Stäbe der Nato, das BMVg und so weiter.
Brauchen wir das um 9 Brigaden und 6 Geschwader in den Einsatz zu bringen.
Ich würde das tooth to tail ratio für die BW gerne wissen. Dazu habe ich nichts gefunden. Wahrscheinlich wird man die Zahl auch nicht öffentlich machen.
Ins Blaue geraten: 5% erscheint mir realistisch.
(06.06.2025, 22:33)muck schrieb: .
Genau das wurde unter Von der Leyen versucht, und hat mit einer Ausnahme (A400M) wenig bewirkt—und zwar nicht etwa deshalb, weil die Bundeswehr nicht zu reformieren wäre, sondern weil eine Armee nicht wirtschaftlich organisiert werden kann.
Es waren gerade die auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz getrimmten Reformen Rühes bis von der Leyens, die ein Gutteil zur derzeitigen Lage beigetragen haben: Materialbewirtschaftung nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, Ersatzteilhaushaltung nach dem Just-in-Time-Prinzip, Outsourcing militärischer Kernfähigkeiten, Abbau von Reserven, Errichtung der (von der Weizsäcker-Kommission explizit als nicht kriegstauglich eingestuften) Organisationsbereiche … und so weiter, und so fort.
Das war zur Hochzeit des neoliberalen Bullshits, als man dachte die Privatwirtschaft könne als besser.
Die Zeiten sind vorbei.
Es gibt sehr gute Institute, Think Tanks, Unternehmensberatungen, Universitäten (nicht die BW Unis) welcher der BW helfen könnten.
Aktuell handelt man dem Motto: Das System ist kaputt und wir dürfen auf keinen Fall was ändern.
Das geht auf Dauer nicht gut.
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