Sechster Nahostkrieg
Werter Pogu:

Zitat:
Zitat:Also laufen die Pläne Israels, bezüglich der Lebensmittel, doch gut und nicht ,wie von dir behauptet, extrem schlecht..Wink

Das habe ich vor einer Woche auch schon geschrieben: Wenn nun Funktionalität als ultimativer Maßstab angelegt wird, machen die Israelis alles, aber auch wirklich alles, perfekt.

Ob sie funktional sind ist eine Frage der Zielsetzung.

Wenn die ethnische Säuberung das einzige Ziel sein sollte, dann wäre das aktuelle Vorgehen funktional, gar keine Frage. Wie ich es aber schon mehrmals dargelegt habe, halte ich die ethnische Säuberung des Gazastreifens für einen politisch-strategischen Fehler.

Und wollte man in Gaza die Hamas tatsächlich besiegen, dann wäre es eben nicht funktional.

Aber meiner Einschätzung nach will Israel die Hamas niemals besiegen. Die würden die Hamas selbst nach einer vollständigen Vertreibung aller Palästinenser noch im Ausland künstlich am Leben erhalten, damit sie die Palis dort weiter knechten kann, sollte sie selbst dazu nicht mehr in der Lage sein.

Wird übrigens in Ägypten und andernorten offen so kommuniziert, dass Israel mit den Palästinensern die Hamas exportieren will um die Nachbarschaft dadurch auch zu destabilisieren und in der Zukunft damit weitere Eingreifgründe zu schaffen.
Zitieren
Sehr geschätzter @Quintus,

ich orientiere mich dabei tatsächlich an zwei Perspektiven, die ich erst von Dir übernommen habe:
1. Funktionalität, welche als allein maßgeblich anzusehen ist.
2. Zielsetzung, welche die Hamas nicht tatsächlich vernichten, sondern vielmehr instrumentalisieren soll.

Funktionalität als "Solo Functio" ist derart eingängig, daß es sehr schwer ist, sich dem zu entziehen. Und daß die Hamas gerade noch lebendig nützlicher sein kann als tot, ist ja auch ausgesprochen plausibel. Deine letzten beiden Absätze schälen das auch nochmal ganz deutlich raus.

Wenn nun beides stimmt, nämlich daß das Feindbild Hamas bis auf die Knochen ausgekocht werden soll und daß Funktionalität der einzig ablesbare Maßstab ist, läuft für die IDF alles aalglatt. Dann geht deren Konzept geht auf, ist deren Strategie präzise ausformuliert und sind deren Methoden paßgenau.

Daß nunmehr mit dem Iran das Einflußgebiet arrondiert werden soll, scheint mir unter diesen Gesichtspunkten geradezu folgerichtig. Die Zeitqualität ist perfekt ... für die israelische Seite.
Zitieren
Werter Pogu:

Dann muss ich dir absolut zustimmen und wir meinen in Wahrheit beide das gleiche.

Im Sinne der von mir angenommenen tatsächlichen israelischen Zielsetzung (welche ja von der offiziell verkündeten abweicht) ist das alles was da in Gaza geschieht dann natürlich absolut funktional und damit richtig (im Sinne dieser Strategie).
_____________________________________________________________

Auch heute sind wieder dutzende Menschen an den Essens-Verteilungspunkten getötet worden oder anderweitig umgekommen. Man kriegt die Lage um die Essensausgabe in keinster Weise unter Kontrolle (will man aber ja auch gar nicht und ist intentional so) und überlegt deshalb gerade erneut, diese wieder einmal vorübergehend einzustellen.
Zitieren
(Gestern, 14:42)Quintus Fabius schrieb: Wird übrigens in Ägypten und andernorten offen so kommuniziert, dass Israel mit den Palästinensern die Hamas exportieren will um die Nachbarschaft dadurch auch zu destabilisieren und in der Zukunft damit weitere Eingreifgründe zu schaffen.
Wer kommuniziert das? Woher kommt das?
Zitieren
Hab das sogar schon vor mehreren Monaten auf ägyptischen Twitter und Telegram Kanälen so gelesen. Da war auch zumindest ein offizieller dabei.

Schlussendlich verstehen die Nachbarländer die Palästinenser grundsätzlich als Problem. Sieh dir die ägyptischen Grenzbefestigungen nach Gaza an, oder was für Erfahrungen die Jordanier mit den Palästinensern gemacht haben.

Es hat schon seine Gründe, warum Ägypten den Palästinensern nicht hilft und diese nicht aufnehmen will, nicht einmal vorübergehend.

Zur Lage der Palästinenser die es mit Bestechung nach Ägypten geschafft haben hier mal ein recht aktueller Artikel:

https://jacobin.com/2025/01/gaza-palesti...gypt-visas
Zitieren
(Vor 9 Stunden)muck schrieb: Wer kommuniziert das? Woher kommt das?

Trump etwa hat das wiederholt so kommuniziert.

Nur ein Beispiel:
https://www.diepresse.com/19330782/rassi...widerstand
Zitieren
Israel verlegt Truppen aus dem Gazastreifen aus Angst vor Infiltrationen aus dem Libanon, Syrien und Jordanien
OLJ (französisch)
In wenigen Tagen sollen weniger als die Hälfte der israelischen Soldaten, die vor Beginn des Krieges mit dem Iran im Gazastreifen stationiert waren, noch dort sein, da laut Haaretz eine Beteiligung pro-iranischer Milizen an dem Konflikt befürchtet wird.
L'OLJ / Von Lilia GEHA, am 16. Juni 2025 um 15:08 Uhr
[Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/atta...167332.jpg]
Israelische Soldaten stehen am 11. Juni 2025 vor der Grenze zum Gazastreifen neben einem Panzer. Foto AFP/Jack GUEZ

Angesichts der Befürchtung einer Beteiligung pro-iranischer Milizen im Libanon, in Jordanien und Syrien am aktuellen Konflikt reduziert die israelische Armee laut Aussagen von israelischen Verteidigungsverantwortlichen gegenüber Haaretz weiterhin ihre Truppenpräsenz im Gazastreifen, um die Nord- und Ostgrenzen des Landes zu verstärken. Innerhalb weniger Tage sollen weniger als die Hälfte der Soldaten, die vor Beginn des Krieges mit dem Iran in Gaza stationiert waren, dort bleiben, berichtet die linke Tageszeitung.

Den von der Zeitung zitierten Verantwortlichen zufolge ist es das unmittelbare Ziel, „jeden Versuch eines Überfalls auf israelische Gemeinden oder militärische Einrichtungen in der Nähe der Grenzanlage zu vereiteln“. Die israelische Armee erklärte am Sonntag laut Haaretz, dass die „Schwierigkeiten des Iran, sich von dem israelischen Angriff zu erholen“, ihn dazu veranlasst hätten, pro-iranische bewaffnete Milizen in der Region um Unterstützung zu bitten.

Lesen Sie auch Israelische Angriffe auf den Iran: Warum die Hisbollah auf Distanz geht

Im Libanon erklärte ein Hisbollah-Vertreter am 13. Juni gegenüber Reuters, dass die Partei-Miliz „keinen Angriff auf Israel als Vergeltung für die Angriffe auf den Iran starten werde“. In einer von den Parteimedien veröffentlichten Erklärung warnte der Generalsekretär der Hisbollah, Naïm Kassem, dass die israelischen Angriffe nicht ohne Antwort bleiben würden, dass diese jedoch „von der Islamischen Republik Iran“ kommen werde. Am nächsten Tag bekräftigte der Abgeordnete Ali Fadlallah, dass der Iran „sich zu verteidigen weiß“.

Laut Haaretz sind daher die pro-iranischen Milizen im Irak, in Syrien und im Jemen „ein Grund zu wachsender Besorgnis“. Die israelische Armee gibt an, sich auf mögliche Infiltrationsversuche oder Angriffe auf israelisches Gebiet vorzubereiten, nachdem seit Beginn des Krieges gegen den Iran mehrere Raketen von jemenitischen Houthi-Rebellen auf Israel abgefeuert wurden. Am Sonntag hatte die israelische Armee behauptet, den Stabschef der Houthis, Mohammad el-Ghamari, ins Visier genommen zu haben. Sein Tod wurde bislang nicht bestätigt. Als Reaktion darauf riefen die Houthis „andere Milizen dazu auf, sich auf einen sogenannten Marsch auf Israel vorzubereiten”, wie Haaretz berichtet.
Zitieren
Angeblich (Telegram Gerüchte) werden kriminelle Banden und Clans der OK in Gaza aktuell hektisch von Israel mit Waffen versorgt.

Desweiteren funktioniert die Lebensmittel- und Wasserversorgung weiterhin in keinster Weise, fortwährend kommen Menschen bei dem Versuch Lebensmittel zu erlangen dabei um.

Ironische Randnotiz: die Zahl der Menschen in Gaza hat seit Beginn des Krieges trotz aller Umstände durch Geburten zugenommen. Es leben jetzt mehr Palästinenser in Gaza als bei Kriegsbeginn, trotz der Toten und der vielen Flüchtlinge.
Zitieren


Gehe zu: