Meiner Meinung nach braucht die Bundeswehr momentan wenig so ganz und gar nicht wie Langstreckenraketen (wobei die Pershings eigentlich auch Mittelstreckenraketen sind
).
Die Pershings hatten während des Kalten Krieges den Zweck, Nuklearsprengköpfe gegen die anrückenden Roten Horden bzw. deren Hinterhand einzusetzen, als Teil der atomaren Teilhabe.
Nach dem Ende des Kalten Krieges und bei einer völlig veränderten Bedrohungslage sind sie somit nicht mehr nötig, vor allem wenn man bedenkt, dass mittlerweile alle Staaten in Reichweite der Pershing 1 Verbündete sind
.
Man könnte höchstens noch argumentieren, dass diese Waffen mit konventionellen Sprengköpfen in die Tiefe wirken könnten, so wie die in Nordkorea und dem Nahen Osten so beliebten SCUDs und Derivate, allerdings sind sie dafür 1. zu unpräzise und 2. zu teuer.
Solche Operationen sind heute wesentlich leichter und besser per Luftwaffe zu übernehmen, und da ist die Bundeswehr mit ungelenkten Bomben, (hoffentlich bald mehr) JDAMs und Taurus mehr oder minder gut gerüstet.
Selbst wenn also Geld vorhanden wäre, um solche Systeme zu beschaffen (was es definitiv nicht ist), hat sich das Konzept - abgesehen vom nuklearen Einsatz - in Zeiten von metergenauen, GPS-gesteuerten Bomben und Marschflugkörpern überlebt.
Zudem werden heute meines Wissens nach auch keine IRBMs mehr neu hergestellt, abgesehen von den verschiedenen SCUD-Verschnitten, den pakistanischen und indischen Waffen und den iranischen und nordkoreanischen Rakten, und da würden wir wohl kaum kaufen
-Stormcrow