22.10.2016, 10:15
(21.10.2016, 19:16)Seafire schrieb: Heißt für mich, wir brauchen Flaggenstöcke. Was die Marine in die K132 erinrüsten würde,
mal als Beispiel ESSM , kann in die neuen K130, wenn ich die schweren Seezielflugkörper werglasse.
Es steht außer Frage, dass die Marine Einheiten braucht, jetzt und in der Zukunft. Das Interview macht aber auch klar, dass sie eigentlich keine K130 will, aus verschiedenen Gründen, und diese nur nehmen würde, wenn es nicht anders geht. Allerdings ginge es anders, nur dann eben nicht in Form gezielter Industrieunterstützung.
Die Aussage mit den schweren Seezielflugkörpern ergibt hingegen in Bezug auf die Frage keinen Sinn. Das Thema Getriebe sollte durch sein, an den Materialstärken und der Unterkonstruktion ändern die Raketen auch nichts, und was die Ausbaumöglichkeiten betrifft erhöhen die sich doch nicht, wenn man dafür direkt mal Ausbauten weglassen muss. Die Marine will sicherlich keine Korvette mit ESSM aber ohne Seezielflugkörper, ganz zu schweigen davon, dass man eben doch wieder größere Umbauten vornehmen muss wenn man ein sinnvolles Startsystem für die ESSM integrieren will. Wenn überhaupt bezieht sich das also eher darauf, dass man ohne die RBS unter gleichzeitiger leichten Reduzierung des notwendigen Personals die Kojenzahl erhöhen könnte, neben anderen Maßnahmen, wie etwa die Verbesserung für Boardingteams. Damit hätten wir dann wunderbare Zollkreuzer. Die wesentlichen Nachteile lassen sich nur durch wesentliche Änderungen herbeiführen.
Was das Thema Alternativen angeht wird jetzt immer wieder betont, dass die K130 die einzige Möglichkeit ist, zügig an passende Neubauten zu kommen. Das stimmt aber nur, wenn es um Eigenentwicklungen für unsere Marine geht. Würde man hingegen schlicht und einfach "von der Stange" kaufen, und Entwürfe für ausdauernde Korvetten gibt es inzwischen weltweit, dann könnte man eben noch andere Alternativen finden. Ich sage nicht, dass die jetzt zwingend besser wären. Aber zumindest ließe sich so nach tatsächlicher Leistungsfähigkeit und dem Langzeitnutzen entscheide, und weg wäre der faule Beigeschmack einer subventionierenden Industriepolitik.