17.08.2015, 13:01
Zu den Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes und der damit verbundenen westlichen Sanktionen gegen Russland sowie der damit einhergehenden Rezession im Lande selbst auf das alltägliche Leben vor Ort:
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Schneemann.
Zitat:Rezession
Wie die Russen ihr Leben umkrempeln
Die Wirtschaftskrise in Russland ist groß, viele Russen müssen wegen des Zwangs zum Sparen ihr Leben neu sortieren. Propaganda und Patriotismus helfen dabei. [...]
Für ihre Rubel bekommen die Russen immer weniger Euro. Wer heute nach Europa fährt, hat entweder keine Geldsorgen – oder achtet genau auf seine Ausgaben. [...] Viele Russen orientieren sich gerade neu, nicht nur jene dünne Schicht der Gesellschaft, die zur Ferienzeit regelmäßig ins Ausland reisen konnte. Solange die Löhne im Land stiegen, ging es nicht nur für sie bevorzugt in die Türkei, nach Ägypten oder in die Europäische Union. Inzwischen ist das anders. Immer mehr Russen entschieden sich, diesen Sommer in der Datscha zu verbringen, dem Ferienhäuschen außerhalb der Stadt. Die Alternative: Sie machen irgendwo in Russland Urlaub. Schätzungen zufolge sollen bis zu 50 Prozent weniger Russen nach Europa reisen. [...]
Die lang von Russland kleingeredete Krise ist mittlerweile offensichtlich: Das Land steckt in einer tiefen Rezession. Und die lässt sich nicht mehr schönreden. Im April verkündete Präsident Wladimir Putin nach Monaten des Sinkfluges, die Wirtschaft sei wieder auf dem Weg der Erholung. Tatsächlich schrumpfte sie im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,6 Prozent, wie die jüngsten Zahlen der Statistikbehörde Rosstat belegen. Es ist der größte Rückgang seit dem Krisenjahr 2009. Schon im ersten Quartal 2015 sank das Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent. [...]
Größere Anschaffungen werden vorerst aufgeschoben, was etwa die Autoindustrie besonders spürt – der Markt ist um 30 Prozent eingebrochen. Aber auch bei Gütern des täglichen Bedarfs wird stärker auf die Ausgaben geachtet, etwa bei Einkäufen im Supermarkt, bei Kleidung, Kosmetik oder Freizeitaktivitäten. Erstmals seit zwei Jahren ist die Zahl der Restaurants in Moskau und St. Petersburg gesunken. [...] Nach Angaben von Rosstat ist das reale Einkommen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp 8,5 Prozent gesunken. Die Inflation lag im Juli bei knapp 16 Prozent. Gleichzeitig stieg die Armut, etwa 23 Millionen Russen leben inzwischen unterhalb des Existenzminimums, von offiziell knapp 140 Euro pro Monat. [...]
Die Russen haben schon zu Sowjetzeiten alles ausgehalten, also ertragen sie auch die heutigen Probleme stoisch, lautet eine gängige Erklärungsformel. Propaganda und Patriotismus schweißen zusammen...
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Schneemann.