14.10.2023, 11:51
(13.10.2023, 21:12)Schneemann schrieb: Interessant...
https://www.n-tv.de/politik/20-50-Israel...47017.html
Ich bin leider ein recht naiver Mensch und als Historiker bislang immer in der Annahme gegangen, dass die Blockade Leningrads durch die Deutschen, im Kontext des Überfalles Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion, ein Kriegsverbrechen war (immerhin sind eine Million Menschen gestorben, größtenteils verhungert).
Offenkundig ist dem nicht so bzw. Hr. Putin hat weiterführende, bislang uns völlig unbekannte Informationen, wonach man Gaza, nach dem Überfall der Hamas auf Israel, anscheinend doch mit Leningrad gleichsetzen kann. Da die israelische Reaktion gegenüber Gaza absolut nachvollziehbar ist, teilt uns Hr. Putin also indirekt mit, dass die Blockade Leningrads auch nachvollziehbar war.
Das irritiert mich aber irgendwie doch, da z. B. Leningrad auch als sog. "Heldenstadt" in der Sowjetunion angesehen wurde. Heißt das, dass der Titel der Stadt vielleicht bald aberkannt wird?
Schneemann
Um die Aussage einzuschätzen stellt sich für mich die Frage ab welchem Punkt die Blockade Leningrads zum Kriegsverbrechen wurde. Durch die Blockade allein? Durch die Aktenlage (Aussagen und Befehle der damaligen Regierung) usw. ? Warum floh die Zivilbevölkerung vor dem drohenden Hunger nicht über den Ladogasee? Warum hat sich die Stadt nicht ergeben um den drohenden Hungertod abzuwenden?