Grüne für Verkleinerung der Bundeswehr
#1
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.de/news_article.jhtml?type=germanynews&StoryID=3412266">http://www.reuters.de/news_article.jhtm ... ID=3412266</a><!-- m -->
Zitat:Berlin (Reuters) - Grünen-Parteichefin Angelika Beer hat Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) vorgeworfen, mit seinem Nein zur Abschaffung der Wehrpflicht eine Reform der Bundeswehr zu blockieren. (...)
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#2
Am Beispiel der Auslastung der US-Streitkräfte, kann man ja sehr gut sehen, wie`s kommen kann wenn Personal unterdimensioniert ist. Die Wehrpflicht abschaffen, wäre in meinen Augen nicht flasch. Nur sollte man die dann frei werdenden Mittel dazu nutzen, weitere Berufssoldaten einzustellen.
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#3
Da gibts nur ein Problem. Finde mal einen Berufsoldaten, der für das selbe Geld arbeitet, wie ein Wehrpflichtiger bekommt. Spätestens dann erkennt man wieder, daß das doch keine so tolle Idee ist.
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#4
Wofür Wehrpflichtige? Damit er ein Jahr rumhockt und im besten Fall die Kaserne bewacht? Nach der Grundasubildung ist mir kein Wehrpflichtiger bekannt, der seine Zeit sinnvoll verbracht hat und ich kenne Sanitäter, ABCisten, Fernspäher, Artillerie (sowohl Rakete als auch Drohne) und Panzergrenis.
Damit er Berufssoldaten als Ausbilder blockiert? Damit er die sowjetischen Panzerarmeen abwehrt?

Sorry, ich sehe keinen Sinn in der Wehrpflicht in der jetzigen Form. Und das Argument mit dem Zivildienst zieht weitestgehend auch nicht, die meisten Zivis sind für ihren Job unqualifiziert und leisten zu dritt den Job von einer qualifizierten Kraft. Dafür verliert ein junger Mann ein Jahr. Zudem kann bei der momentanen Musterungspraxis von Wehrgerechtigkeit nicht die Rede sein.

Mit dem Geld, das die Wehrpflicht kostet könnte man auch genug Werbeprogramme bezahlen, um qualifizierte Kräfte zu werben. Die Grundausbildung könnte man auch beibehalten, um den Anwerbeeffekt zu behalten, die paar Wochen kann man auch noch verkraften.

Und der Vergleich der BW mit der ausgelasteten US Army zieht kaum, der Anspruch, das Einsatzprofil und die politische Sicht der Armee unterscheiden sich massiv.
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#5
Ändert nichts daran, das du deine qualifizierten Kräfte auch besser bezahlen mußt als einen Wehrpflichtigen. Um das zu finanzieren mußt du die Truppenstärke reduzieren.
Gut du reduzierst die Gesamttruppenstärke. Wieviel Berufsoldaten willst du haben? 50000 (darin eingerechnet alle Dienstgrade vom Schützen bis zum General) für alle Teilstreitkräfte zusammen?
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#6
Das ziehe ich nicht in Zweifel Cluster, eine Berufsarmee ist nicht billiger als eine Wehrpflichtarmee. Als Gesamttruppenstärke stelle ich mir ca.250.000 Mann vor.
Würde zwar teurer werden, aber dafür müsste man nicht jedesmal wenn ein Kontingentwechsel im Ausland bevorsteht, "Heldenklau" in allen BW Einheiten betreiben, um genug Soldaten zusammen zu bekommen.
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#7
Aber man muss sich auch Fragen was man an Mitteln (Soldaten + Ausrüstung) qualitativ und quantitiv für die Aufgaben der Zukunft braucht.

Wir diskutieren hier über die quantität. Die Hauptaufgabe werden in Expedition Einsätzen rund um den Globus liegen. Dafür sind Wehrpflichtige nach der jetzigen Praxis und Dauer des Wehrdienstes nur in gewissen Maßen einsätzbar. Dies ist im Regelfall bei den FWdL (10 - 23 Monate) zu machen. Die Bundeswehr stellt bis Scharpings Reform für Einsätze ca 60 000 (Krisen Reaktions Kräfte, KRK)der Insgesamt 340 000 Soldten aus allen Teilen der Bundeswehr bereit. In Zukunft sollen dies 150 000 Mann (Reaktions Kräfte RK) von dann 280 000 sein. Diese 280 000 Mann setzen sich aus

~ 200 000 Berufssoldaten (BS) + Soldaten auf Zeit (SaZ)
~ 20 000 freiwillig länger dienenten Wehrdienstleistenden (FWDL)
~ 60 000 Grundwehrdienst Leistenden (GWDL)

zusammen. Würde eine Bundeswehr mit circa 240 000 BS und SaZ und ca 200 000 bis 220 000 RK weniger leisten als die oben genannten 280 000 Mann. Wohl kaum, denn diese ( 280 0000) sind im eigentlichen Sinn (RK) ja nicht nutzbar da ein Teil der Einheiten durch GWDL durchsetzt sind und diese nicht gebraucht werden können. Sind die die GWDL im Kosten einem SaZ 2 im Vorteil? Ja , denn sie erhalten einen viel geringeren Sold ca 800 - 1000 Euro. Dies muss man wiederrum relativieren da der Bund Mittel für Leistungen außerhalb des Soldes einem Wehrdienstleistenden zur vefügung stellen muss. Dies wären Essen, Unterkunft, Bahnfahrten (jedem Wehrdienstleistenden stehen 4 Heimfahrten im Monat zu), und die ganzen Leistungen der Unterhaltsicherungsehörde (Mieten, Allimente die der Soldat zahlen muss, Zinsen). So manch ein GWDLer Kostet Vater Staat viel Geld. Wobei bei einem viel geringeren Kosten/Leistungswert. Im Fall des GWDL sind nach 3 Grundi +1 Monat Urlaub, kann der GWDL nur ganze 5 von 9 Monaten eingesetz werden. Und dies wird für eine nötige weitere tiefergehende Ausbildung und für den eigentlichen Dienst. Der SaZ auch nur mit 2 Jahren stehen dafür ca. 19 Monate zur verfügung, 3 Grundi + 2 Monate Urlaub bei 24 Monaten Dienst. dieser ist im Verhältnis besser einsätzbar, ob billiger???? Desweiterenbinden die Wehrpflichtigen, da sie öfter im Jahr neu eingeschleusst werden erzeugen GWDL auch einen höheren Bedarf an Ausbildern in der Grundi. so könnte man einen Teil dieser Planstellen frei setzen um Einsatzkräfte zu stärken.

Zu der Frage der Rekurtierung sag ich mal nix. Aber wenn die Wirtschaft so weiter wächst :evil:, dann braucht sich die Bundeswehr keine Gedanken zu machen, was Nachwuchs angeht.
Ist eine 240 000 Mann starke freiwilligen Armee billiger als eine 280 000 Wehrdienst Armee, glaub ich nicht. Ist sie leistungsfähiger für die Aufgaben welche sich heute zeigen, ja auf jeden Fall. Dies liegt in den Händen der Politik :misstrauisch:.
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#8
Das entscheidende Problem bei der Wehrpflicht ist, daß ihre Abschaffung auch das Ende für den Zivildienst bedeuten würde. Ich bin der Meinung, daß die Wehrpflicht, aber auch der Zivildienst beibehalten werden sollten.
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#9
Die Abschaffung des Wehrdienstes würde zwar auch die Abschaffung des Zivildienstes bedeuten, aber um den wäre es eh nicht schade. Zivildienstleistende werden häufig, bzw. in der Regel dermassen ineffizient eingesetzt, daß man mit Geld auch professionelle Kräfte einsetzen könnte, die dieselber Arbeit schneller, besser und mit weniger Personal machen würden.

Ein weiteres Problem des Wehrdienstes ist die Wehrgerechtgkeit. Bei der momentanen Zahl an Einberufungen zur BW ist sie nicht mehr gegeben. Als T3 muss man nicht mehr zum Bund...
T3 wird man sehr schnell, wenn man nicht sagt, daß man eh verweigert und Zivildienst machen wird. Wenn man sagt, daß man verweigert ist man eben T2...
So zumindest die gemachten Erfahrungen. Und wenn nur jeder 3-4te zum Bund muss, ist von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr.

Ganz abgesehen davon halte ich die Wehrpflicht für verfassungswidrig. Wie rechtfertigt man den Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht, die Berufswahlfreiheit und den Gleichbehandlungsgrundsatz (Wehrgerechtigkeit, Frauen dürfen, Männer müssen)?
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#10
Naja das Grundgesetz erlaubt explizit die Wehrpflicht - Artikel 12a.
Da steht auch nur das Maenner muessen.Und wenn mit Verfassungswidrig kommst - dann eher den Kosovokrieg - da ja laut GG Angriffskriege verboten sind - Deutschland zu einem nicht unerheblichen Teil da mitinterveniert hast.


@Marc mir ist es neu das ein Wehrpflichtiger ohne die Extrabezuege (wie Mobilitaetszuschlag) 800 - 1000 Euro kriegt. Um die 500 Euro sind in meinen Augen realistischer.
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#11
Oh Mann Merowig, Artikel 12a GG kenne ich. Der musste ins GG geschrieben werden, damit die Wehrpflicht überhaupt ne Chance hat.
Der Kosovokrieg ist hier nicht Thema und das bekommt man juristisch hingebogen.

Abgesehen davon, halte ich die Wehrpflicht aus den dargelegten Gründen für falsch, verfassunsgwidrig ist meine Rechtsansicht, die muss man nicht teilen.
Das juristische Argument ist nur eines und mit das Schwächste, weil man bei Verfassungsrecht (fast) alles vertreten kann.
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#12
du kammst hier mit der Verfassung an - nicht ich Wink


Zitat:bastian postete
Wofür Wehrpflichtige? Damit er ein Jahr rumhockt und im besten Fall die Kaserne bewacht? Nach der Grundasubildung ist mir kein Wehrpflichtiger bekannt, der seine Zeit sinnvoll verbracht hat und ich kenne Sanitäter, ABCisten, Fernspäher, Artillerie (sowohl Rakete als auch Drohne) und Panzergrenis.
Sowas ist mir bekannt -genauso hab ich auch genuegend Wehrpflichtige gesehn die in ihrer Zeit wirklich was gemacht haben und auch wirklich oft ueberstunden geschoben haben als nur auf Stube dumm rumzuhocken . Das Personal nicht effizient eingesetzt wird hat aber in meienn Augen weniger mit Wehrpflicht zu tun sondern ist ein generelles Problem der Bundeswehr. Kenn Stuffze, Oberfeldwebel und Hauptfeldwebel die waehrend der Arbeitszeit 4 mal Kaffe trinken gehn, Einkaeufe erledigen, Kinder von der Schule abholen, privates zeug am Arbeitsplatz verrichten, Rekorde aufstellen bei PC Spielen die sich unerlaubterweise aufm Dienst-PC befinden, sich Pornos aufm Dienst PC anschaun, usw und effektiv vielleicht 3 Stunden am Tag arbeiten. Das krasseste ist was ich mitbekommen hab das ein Offizier - glaub des war ein Hauptmann - waehrend der Arbeitszeit sein Haus renovierte, das sich nebem Kasernengelaende befindet - anweisung an nem Hauptfeldwebel war das wenn jemand fragt er beim Sport ist - und im Notfall anrufen soll. :wall:
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#13
@ Merowig Sorry, da hab ich mich ungenau ausgedrückt.Ich meinte 800 - 1000 Euro weniger als ein vergleichbarer SaZ 2. Das Einkommen liegt wie du sagst bei ca 500 Euro am Ende des Diesntes.
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#14
500Euro? Was für Zuzahlungen sind da schon drin? Habe nie im Leben soviel bekommen und das mit Entfernungszuschlag (oder wie das hieß).
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#15
vielleicht auch ein bisschen weniger, so aber so 450 und noch was packst du schon. Da du in der Regel OG wirst und mit ein bisschen Heimweg, plus ein bisschen Essensgeld. Die genauen Sätze kann ich dir nicht sagen.
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