Generalmobilmachung
#1
Hallo allerseits,

weiss jemand von euch wie eine Generalmobilmachung von sich gehen würde? und wieviel Soldaten schlussendlich zusammenkämmen? so als Beispiel mal in Deutschland.

Danke für eure Infos
#2
Genaueres überlasse ich Mr NoBrain, aber ein paar Bekannte, die beim Bund waren haben erzählt, daß sie ein Codewort haben, das im fernsehen oder im Radio bekanntgegeben wird und daß sie dann einrücken müssen, um die bereitgestellte Ausrüstung zu übernehmen.

Generell müsste wohl auch der Verteidigungsfall festgestellt werden.
#3
Mhh nicht schlecht aber sollen die Soldaten den immer dann radio hören oder was? Irgendwie nicht ganz raffiniert! :|
#4
In der heutigen Medienlandschaft ist dies sicherlich absolut kein Problem.

Und auch schon damaligen Zeiten dürfte es einigermaßen schnell gegangen sein.
Das schnellste Medium ist ja immernoch die Mund zu Mundpropaganda Big Grin
#5
:hand: also im kalten krieg wär die bundeswehr so auf 1,3 millionen soldaten aufgewachsen, es wären also 800.000 reservisten einberufen worden. jeder reservistenkategorie / -einheit war ein codewort zugeteilt worden, z.b. "brauner wolf" bei meinem vater.
außerdem hatte jeder reservist ein ständig gültiges bahnticket um zu seinem stützpunkt zu kommen.
wie's heute aussieht weiß ich ber auch nicht :frag: die aufwuchsfähigkeit der bundeswehr liegt so bei 500.000 soldaten.
#6
Zitat:KaZaK postete
Mhh nicht schlecht aber sollen die Soldaten den immer dann radio hören oder was? Irgendwie nicht ganz raffiniert! :|
Der Krieg kommt im Normalfall ja auch nicht von heute auf morgen, sondern kündigt sich ja durch eine krise usw. an, in deren Verlauf wird die gesamte Bevölkerung aufgefordert ständig sich auf dem laufenden zu halten.

Als die Bundeswehr noch über das Territorialheer, also eine groß angelegte Reservearmee verfügte gab es die drei Territorialkommandos (Nord, Süd, Schleswig-Holstein), wobei Nord und Süd in insgesamt fünf Wehrbereichskommandos unterteilt war. Jedes Wehrbereichskommando, sowie das Territorialkommando Schleswig-Holstein verfügten über über ein teilaktives Heimatschutzkommando (die späteren Heimatschutzbrigaden). Die Wehrbereichskommandos wiederum untergliederten sich in Verteidigungsbezirkskommandos, welche sich wiederum in Kreisverteidigungskommandos. In diesen Kreisverteidigungskommandos (gibt es schon lange nicht mehr) gab es zwei Stellen, einen Offizier und einen Unteroffizier, die saßen direkt im Rathaus oder Ordnungsamt. Diese führten Karteikästen über alle wehrfähigen Männer (ich glaube das waren alle gesunden Männer unter 52 oder 56 Jahren) und ihre Einplanung im Territorialheer. Dazu kammen noch andere Listen, z.B. alle Lkw und Erdarbeitsmaschienen im Zuständigkeitsbereich. Wenn eine Krise sich angebahnt hätte, politisch gibt es da zwei Stufen, den Spannungsfall und den Verteidigungsfall (beide bringen in abgestufter Form Sonderrechte für die Bundeswehr mit sich und im V-Fall wäre die Kommandogewalt über die Bundeswehr vom Verteidigungsminister auf den Bundeskanzler übergegeangen) , wären an alle eingeplanten Reservisten ( auch solche, die als KDVler Zivildienst gemacht haben) aktualisierte Einplanungsbescheide sowie Mobilmachungsbefehle welche per Kennwort in Rundfunk und Fernsehn ausgelöst worden wären verschickt worden. Ob es ein Notkennwort damals gegeben hat ist mir nicht bekannt, heute gibt es das nicht mehr. Nach Auslösen der Mobilmachung hätten sich die Reservisten in den befohlenen Kasernen und Depots zur Ausrüstung gemeldet und wären dann in ihre Bereitstellungsräume bzw. Verfügungsräume verlegt worden. Auch wären dann so ziemlich alle privaten LKW und Erdarbeitmachienen requiriert worden und der Bundeswehr zur Verfügung gestellt worden. In Deutschland hätten dann knapp 1 Million Mann unter Waffen gestanden, jeweils Hälfte/Hälfte Territorialheer und Feldheer. Der maßgebliche Unterschied zwischen Territorialheer und Feldheer ist hierbei nicht mal die Ausstatung sondern dass die Bundesrepublik Deutschland das Territorialheer unter ihrem dirketen Kommando hatte, während das Feldheer dem SACEUR unterstanden hätte.

Gruß NoBrain
#7
Nur eine kleine Anmerkung; den Spannungsfall haben wir in D seit dem Sept. 2001 als die NATO nach den Anschlägen in den USA den Bündnisfall erklärt hat.
Das ist interessanterweise gleichzusetzen.
#8
bei 80 Mio. Einwohnern erscheint mir die Zahl von 1 Mio. Soldaten recht wenig oder ist das die Zahl welche ausgerüstet werden kann?
#9
@nikolatesla

Da gebe ich dir recht ist doch ein bisschen wenig,wir sprechen ja von einer Generalmobilmachung da sollte es doch irgendwie mehr Soldaten sein.
Habe da ein Link von CIA-Factbook:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/gm.html">http://www.cia.gov/cia/publications/fac ... os/gm.html</a><!-- m -->
Zitat:Military manpower - fit for military service:
males age 15-49: 17,338,435 (2004 est.)
Rein Theoretisch dem Link zufolge könnte doch Deutschland fast 17,4 Millionen Mann mobilisieren,aber ich denke das wird fast nicht möglich sein z.b. Waffen.......

oder irre ich mich da?:?
#10
Lol, wer soll denn diese Massen führen. Mal ganz abgesehen davon das es nicht genug Waffen geben würde, gäbe es auch nicht genug Offiziere und Unteroffiziere um ein solches Riesenheer zu führen.

Gruß NoBrain
#11
Das ist schon deswegen unrealistisch, weil eine gewissen Anzahl davon nun mal auch für andere Bereiche gebraucht wird, sei es Produktion, Verwaltung, medizin. Versorgung, Lehrbetrieb etc. pp. Natürlich versucht man, in einer Krise den Anteil der wehrfähigen Bevölkerung in solchen Bereichen zu reduzieren, aber das dürfte kaum völlig gelingen, besonders wenn ein Konflikt nicht gerade fünfzig Jahre andauert.
Diese Massen theoretisch mit Waffen auszurüsten, sehe ich nicht so sehr als Problem, das kann die Produktion theoretisch ermöglichen (natürlich nur, wenn die meisten einfache Fußsoldaten sind und man nicht von heute auf morgen den V-Fall hat). Aber die von Mr NoBrain angesprochenen Probleme bei der Führbarkeit dürften kaum zu überbrücken sein, ebenso übrigens schon die Ausbildungskapazitäten, die für eine solche Masse erforderlich wären...ansonsten hätte man nur Kanonenfutter.
#12
Das denke ich auch das meine Zahl das ich gepostet hatte viel zu hoch ist.Big Grin
Aber mir kommt es doch ein wenig komisch vor 82 Milionen Einwohner und nur 1-1,3 millionen Mann bei einer Generalmobilmachung.
Und ich dachte Generalmobilmachung heißt : Alles zu Mobilisieren was laufen kann im Alter z.B zwischen 16-49 Jahren.Naja dann habe ich mich getäuscht wenn das nicht so ist.
#13
Zitat:Snakeshit postete
Und ich dachte Generalmobilmachung heißt : Alles zu Mobilisieren was laufen kann im Alter z.B zwischen 16-49 Jahren.Naja dann habe ich mich getäuscht wenn das nicht so ist.
Das hört sich mehr nach Volkssturm an. Bei einer Mobilmachung werden alle diejenigen herangezogen, die nicht nur Wehrfähig sind, sondern auch die, die schon ausgebildet worden sind und für die die Ausrüstung bevorratet ist.

@Turin

Das mit der Ausrüstung ist nicht so einfach, dennn wen man sich das heutzutage anschaut, so wird man in den meisten Fällen nicht mehr die Produktionsraten haben wie im zweiten Weltkrieg, als Speer die gesamte Wirtschaft auf Rüstungsproduktion hin optimiert hat. Das dauert schon nen bischen bis man genug Handwaffen hat, und gar nicht erst von schweren Gerät zu sprechen.
#14
Würde sich im Falle der Mobilmachung auch zivil was ändern?
z.B. hoheitliche Befugnisse für die Feldjäger oder Objektschutz durch die Bundeswehr?
#15
Zitat:Mr NoBrain postete
Zitat:Snakeshit postete
Und ich dachte Generalmobilmachung heißt : Alles zu Mobilisieren was laufen kann im Alter z.B zwischen 16-49 Jahren.Naja dann habe ich mich getäuscht wenn das nicht so ist.
Das hört sich mehr nach Volkssturm an. Bei einer Mobilmachung werden alle diejenigen herangezogen, die nicht nur Wehrfähig sind, sondern auch die, die schon ausgebildet worden sind und für die die Ausrüstung bevorratet ist.
Was Du als Volkssturm bezeichnest wäre wohl als Levée en masse zu bezeichnen - also eine Mobilisierung von jedem, der eine Waffe tragen kann...
Meines Wissens hatte die Wehrmacht 15 Mio Soldaten unter Waffen, also ist eine Zahl von 17,4 Mio gar nicht sooo unwahrscheinlich, wenngleich sich - wegen der schon angesprochenen Bedarfe im Zivilbereich wohl eher die Zahl auf 3,5 bis 7 Mio einpendeln dürfte...


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