16.04.2005, 11:20
Die Perserkriege
Es gibt eigentlich keinen Krieg der Antike der derart im Bewußtsein der Menschen verankert ist und so sehr zur Gund- und Vorlage anderer Kriege in der Antike wie Gegenwart wurde.
Und in jedem Schulbuch ist über ihn zu lesen, nur: die Geschichte die man dort aufgetischt bekommt richtet sich primär und allein nach der griechischen Überlieferung, wobei die neueren archäologischen Funde und die Quellenkritik völlig außer acht gelassen wurden.
Während man lange Zeit ein schlüssiges und klares Bild der Kriege der Perser gegen die Griechen hatte, ist dieses Bild durch neue Erkenntnisse immer mehr verändert worden, so daß wir von vielen Abläufen nicht mehr wirklich wissen wie sie eigentlich von statten gingen.
Grundliegender Fakt bleibt: daß die Griechen die Perser abwehren konnten. Über das Wie und Warum und alles sonstige wird inzwischen heftig diskuttiert, erst neulich habe ich Stunden mit einem Magister allein über die Thermophylen gestritten.
Von daher mMn ein Interessantes Thema daß es mehr als lohnen sollte, darüber zu diskuttieren.
Ein kurzer historischer Abriß, die Details lasse ich offen :
560 bis 546 herschte Kroisos über das Lydische Großreich (Gebiet der heutigen Türkei)
Am Westrand seines Herrschaftsbereiches gab es viele mächtige und bedeutende Griechische Städte die den Ioniern gehörten, diese Städte waren fast unabhängig von den Lydern und eng mit diesen befreundet. Und sie waren damals das kulturelle und geistige Zentrum der griechischen Welt, am Schnittpunkt zwischen Ost und West entstand dort die griechische Hochkultur und färbte in die alte Heimat ab.
Kroisos war den Griechen kulturell eng verbunden und stiftete den Tempeln der Griechen gewaltige Schätze.
550 v Chr erobert Kurosh der Große das Mederreich, im gesamten Osten herscht kurzfristig scheinbar Anarchie
Kroisos greift deshalb das junge Perserreich an um es seinem lydischen Reich einzuverleiben, dem Angriff gegen die Perser schließen sich Babylon, Ionien und Sparta an, die Kroisos Truppen stellen.
Orakelspruch von Delphi: Wenn du diesen Fluß überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören.
Nach anfänglichen Erfolgen der Alliierten werden die Lyder 546 v Chr bei Pteria (in der Nähe des heutigen Ankara) vernichtend geschlagen
Sardes und viele der ionischen Städte bis auf Milet werden von Kurosh im Sturm binnen weniger Jahre erobert.
Durch diese Eroberung Ioniens durch die Perser kommen die Perser und die Griechen in Konflikt. Milet, als damals mächtigste griechische Stadt überhaupt stiftet fortwährend Unruhe und Aufstände während die Perser im fernen Osten in schweren Kämpfen gebunden sind.
537 bis 522 wurde nun Samos in Ionien bedeutend, unter Polykrates dem Tyrannen von Samos errichten die Samier im Bündnis mit Naxos und Ägypten eine Seeherschaft die den Persern schwer zu schaffen macht. Ständige Überfällt und Piratenangriffe stören den phönizisch/persischen Handel, dahinter stehen die Ägypter die Samos finanzieren.
Die Perser greifen darauf hin Ägypten an und 529 wird Psammetich III bei Peleusium von den Persern vollständig besiegt. Ägypten wird persische Provinz.
Inzwischen ist Darayavahush König der Könige geworden und marschiert mit der persischen Armee im Krieg gegen die Skythen das erste Mal über den Bosporus. Dazu leisten im die Ionischen Flotten entscheidende Hilfe. Der Feldzug führt zur Anschließung Thrakiens an das Perserreich, und führt zu Mißstimmungen unter den Ioniern.
Im Jahr 506 v Chr lag Athen im Krieg gegen Sparta und Athen. Der alte Herrscher von Athen, Hippias war vertrieben worden und hatte sich nach Persien geflüchtet, und versuchte die Perser dazu zu bringen, ihn wieder einzusetzen
In der gleichen Zeit hatte Kleisthenes in Athen eine völlig neue Regierungsform eingeführt, die Isonomie, eine direkte Demokratie. Im Krieg gegen die beiden anderen Städte unterstellte er zudem Athen der persischen Herrschaft und entsandte Erde, Wasser und Gold nach Persien um seine formelle Unterwerfung unter persische Herrschaft zu erklären. Im Gegenzug wollte er persische Truppen gegen die Feinde Athens.
Die Perser entsandten aber keine Truppen, nicht wegen Hippias sondern wegen Sparta, Sparta entsandte nun nämlich Boten und Gold nach Persien und schlug vor, die Einsetzung von Hippias militärisch zu unterstützen, darüber zerfiel das Bündnis zwischen Theben und Sparta und die Athener schlugen die Thebaner sobald diese allein standen.
Der von den Persern eingesetzte Aristagoras aus Milet leitet 500 v Chr von seiner noch unabhängigen Heimatstadt Milet aus einen Aufstand ein, dem sich binnem kurzen ganz Ionien anschließt.
Die Athener werden als Untertanen der Perser von diesen aufgefordert an persischer Seite zu erscheinen und Steuern zu entrichten. Die Athener behaupten in der Folge, daß sie niemals sich Persien unterworfen hätten, die anderen Griechen interpretieren daß so: da die Perser ja keine Truppen zum Schutz Athens geschickt hatten sei die Stadt auch zu nichts verpflichtet, aber Athen bestreitet überhaupt jemals einen Untertaneneid geleistet zu haben, was auch die anderen Griechen überrascht.
Im Verlauf des Aufstandes wird Sardes, die alte Hauptstadt der Lyder und nun Provinzhauptstadt der persischen Satrapie Lyiden und Ionien in einem Überraschungsangriff erobert und niedergebrannt, der Tempel der Göttin Kybele wird dabei von den Ioniern zerstört.
Die Ionier und Samier stoßen in schneller Folge mit ihrer Flotte nach Zypern vor, vertreiben den König von Zypern der dort als Satrap der Perser herrscht und erobern die Insel.
Darayavahush kehrt aus Indien zurück und beginnt mit der Niederschlagung des Aufstands.
497 v Chr stürmen die Perser mit einer neuerbauten phönizischen Flotte Zypern und schlagen die Ionier dort mehrmals. Die Ionier erhalten darauf hin Hilfe aus ihrem Heimatland, Athen und Eritrea entsenden Schiffe und Truppen. Sparta macht Persien erneut den Vorschlag, Hippias in Athen wieder einzusetzen.
Eine wichtige Folge der Ereignisse ist die Auswanderung der für die griechische Hochkultur entscheidenden Philosophen und Dichter und Künstler aus Ionien ins Mutterland und nach Unteritalien.
Im Verlauf der nächsten 3 Jahre erobern die Persischen Truppen Ionien zurück und 494 v Chr stürmen die Unsterblichen Milet und zerstören die Stadt vollständig.
493 v Chr wird der junge und unbekannte Themistokles Archont in Athen
492 v Chr erobert der persische Feldherr Mardon Makedonien
Es gibt eigentlich keinen Krieg der Antike der derart im Bewußtsein der Menschen verankert ist und so sehr zur Gund- und Vorlage anderer Kriege in der Antike wie Gegenwart wurde.
Und in jedem Schulbuch ist über ihn zu lesen, nur: die Geschichte die man dort aufgetischt bekommt richtet sich primär und allein nach der griechischen Überlieferung, wobei die neueren archäologischen Funde und die Quellenkritik völlig außer acht gelassen wurden.
Während man lange Zeit ein schlüssiges und klares Bild der Kriege der Perser gegen die Griechen hatte, ist dieses Bild durch neue Erkenntnisse immer mehr verändert worden, so daß wir von vielen Abläufen nicht mehr wirklich wissen wie sie eigentlich von statten gingen.
Grundliegender Fakt bleibt: daß die Griechen die Perser abwehren konnten. Über das Wie und Warum und alles sonstige wird inzwischen heftig diskuttiert, erst neulich habe ich Stunden mit einem Magister allein über die Thermophylen gestritten.
Von daher mMn ein Interessantes Thema daß es mehr als lohnen sollte, darüber zu diskuttieren.
Ein kurzer historischer Abriß, die Details lasse ich offen :
560 bis 546 herschte Kroisos über das Lydische Großreich (Gebiet der heutigen Türkei)
Am Westrand seines Herrschaftsbereiches gab es viele mächtige und bedeutende Griechische Städte die den Ioniern gehörten, diese Städte waren fast unabhängig von den Lydern und eng mit diesen befreundet. Und sie waren damals das kulturelle und geistige Zentrum der griechischen Welt, am Schnittpunkt zwischen Ost und West entstand dort die griechische Hochkultur und färbte in die alte Heimat ab.
Kroisos war den Griechen kulturell eng verbunden und stiftete den Tempeln der Griechen gewaltige Schätze.
550 v Chr erobert Kurosh der Große das Mederreich, im gesamten Osten herscht kurzfristig scheinbar Anarchie
Kroisos greift deshalb das junge Perserreich an um es seinem lydischen Reich einzuverleiben, dem Angriff gegen die Perser schließen sich Babylon, Ionien und Sparta an, die Kroisos Truppen stellen.
Orakelspruch von Delphi: Wenn du diesen Fluß überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören.
Nach anfänglichen Erfolgen der Alliierten werden die Lyder 546 v Chr bei Pteria (in der Nähe des heutigen Ankara) vernichtend geschlagen
Sardes und viele der ionischen Städte bis auf Milet werden von Kurosh im Sturm binnen weniger Jahre erobert.
Durch diese Eroberung Ioniens durch die Perser kommen die Perser und die Griechen in Konflikt. Milet, als damals mächtigste griechische Stadt überhaupt stiftet fortwährend Unruhe und Aufstände während die Perser im fernen Osten in schweren Kämpfen gebunden sind.
537 bis 522 wurde nun Samos in Ionien bedeutend, unter Polykrates dem Tyrannen von Samos errichten die Samier im Bündnis mit Naxos und Ägypten eine Seeherschaft die den Persern schwer zu schaffen macht. Ständige Überfällt und Piratenangriffe stören den phönizisch/persischen Handel, dahinter stehen die Ägypter die Samos finanzieren.
Die Perser greifen darauf hin Ägypten an und 529 wird Psammetich III bei Peleusium von den Persern vollständig besiegt. Ägypten wird persische Provinz.
Inzwischen ist Darayavahush König der Könige geworden und marschiert mit der persischen Armee im Krieg gegen die Skythen das erste Mal über den Bosporus. Dazu leisten im die Ionischen Flotten entscheidende Hilfe. Der Feldzug führt zur Anschließung Thrakiens an das Perserreich, und führt zu Mißstimmungen unter den Ioniern.
Im Jahr 506 v Chr lag Athen im Krieg gegen Sparta und Athen. Der alte Herrscher von Athen, Hippias war vertrieben worden und hatte sich nach Persien geflüchtet, und versuchte die Perser dazu zu bringen, ihn wieder einzusetzen
In der gleichen Zeit hatte Kleisthenes in Athen eine völlig neue Regierungsform eingeführt, die Isonomie, eine direkte Demokratie. Im Krieg gegen die beiden anderen Städte unterstellte er zudem Athen der persischen Herrschaft und entsandte Erde, Wasser und Gold nach Persien um seine formelle Unterwerfung unter persische Herrschaft zu erklären. Im Gegenzug wollte er persische Truppen gegen die Feinde Athens.
Die Perser entsandten aber keine Truppen, nicht wegen Hippias sondern wegen Sparta, Sparta entsandte nun nämlich Boten und Gold nach Persien und schlug vor, die Einsetzung von Hippias militärisch zu unterstützen, darüber zerfiel das Bündnis zwischen Theben und Sparta und die Athener schlugen die Thebaner sobald diese allein standen.
Der von den Persern eingesetzte Aristagoras aus Milet leitet 500 v Chr von seiner noch unabhängigen Heimatstadt Milet aus einen Aufstand ein, dem sich binnem kurzen ganz Ionien anschließt.
Die Athener werden als Untertanen der Perser von diesen aufgefordert an persischer Seite zu erscheinen und Steuern zu entrichten. Die Athener behaupten in der Folge, daß sie niemals sich Persien unterworfen hätten, die anderen Griechen interpretieren daß so: da die Perser ja keine Truppen zum Schutz Athens geschickt hatten sei die Stadt auch zu nichts verpflichtet, aber Athen bestreitet überhaupt jemals einen Untertaneneid geleistet zu haben, was auch die anderen Griechen überrascht.
Im Verlauf des Aufstandes wird Sardes, die alte Hauptstadt der Lyder und nun Provinzhauptstadt der persischen Satrapie Lyiden und Ionien in einem Überraschungsangriff erobert und niedergebrannt, der Tempel der Göttin Kybele wird dabei von den Ioniern zerstört.
Die Ionier und Samier stoßen in schneller Folge mit ihrer Flotte nach Zypern vor, vertreiben den König von Zypern der dort als Satrap der Perser herrscht und erobern die Insel.
Darayavahush kehrt aus Indien zurück und beginnt mit der Niederschlagung des Aufstands.
497 v Chr stürmen die Perser mit einer neuerbauten phönizischen Flotte Zypern und schlagen die Ionier dort mehrmals. Die Ionier erhalten darauf hin Hilfe aus ihrem Heimatland, Athen und Eritrea entsenden Schiffe und Truppen. Sparta macht Persien erneut den Vorschlag, Hippias in Athen wieder einzusetzen.
Eine wichtige Folge der Ereignisse ist die Auswanderung der für die griechische Hochkultur entscheidenden Philosophen und Dichter und Künstler aus Ionien ins Mutterland und nach Unteritalien.
Im Verlauf der nächsten 3 Jahre erobern die Persischen Truppen Ionien zurück und 494 v Chr stürmen die Unsterblichen Milet und zerstören die Stadt vollständig.
493 v Chr wird der junge und unbekannte Themistokles Archont in Athen
492 v Chr erobert der persische Feldherr Mardon Makedonien