Heikles Thema! Partisanen erschießen!?
#1
Ich habe mal eine heikle Frage.

Während des 2. Weltkriegs war es normal Partisanen/Spione zu erschießen. Auch USA, England etc. haben so verfahren, nicht nur die bösen Deutschen.

Geschützt wurde nur der Soldat der als solcher zu erkennen war (Uniform, Hoheitsabzeichen).

Meine Frage: Warum macht man das heute nicht mehr? Was steht in der Genfer Konvention?
Länder wie Iran, Nordkorea etc. können doch einfach ihre Armeen offiziell auflösen. 500,000 "Soldaten" die als solche nicht zu erkennen sind, das gäbe ein Gemetzel?!
Wenn die USA einmarschiert, operiert man einfach aus dem Untergrund. Wird man geschnappt, dann passiert ohnehin nichts. Man hat bessere Überlebenschancen als in der direkten Auseinandersetzung, profitiert aber von der Genfer Konvention.
Zitieren
#2
Die Genfer Konvention schützt die Soldaten, aber auch die Zivilisten/ nicht Uniformierten, die mit in der HKL sind. Also kann nicht aus einem Schützengraben ein Teil belangt werden weil er keine Uniform trug, der andere Teil nicht.
Partisanan selbst sind nicht durch die Genfer Konvention geschützt, sie werden also als Verbrecher behandelt. Je nachdem ob ein Land den besonderen Strafbestand "Partisane" hat wird er eben als ein solcher oder als Mörder belangt. Wenn das Land dann auch beim Kriegsrecht keine Todesstrafe verhängt sollte den Partisanen in dieser Hinsicht eigentlich nichts passieren können...
Zitieren
#3
die haager landkriegsordnung - die genfer konvention gilt erst seit 1949 - deckte meiner kenntnis nach auch geiselerschießungen im partisanenkrieg.
Zitat:fieserfettsack postete
Warum macht man das heute nicht mehr? Was steht in der Genfer Konvention? [...]
Wenn die USA einmarschiert, operiert man einfach aus dem Untergrund. Wird man geschnappt, dann passiert ohnehin nichts. Man hat bessere Überlebenschancen als in der direkten Auseinandersetzung, profitiert aber von der Genfer Konvention
partisanen gelten als nicht als soldaten, da sie weder klar als soldaten oder zivilisten erkennbar sind, keine klar erkennbare kommandostruktur aufweisen und (wichtigster grund) die waffen nicht offen tragen. deshalb gelten sie als illegale kombatanten und werden entsprechend den gesetzen des landes behandelt, dass sie gefangen genommen hat. und wenn in diesem land die todesstrafe gilt, kann sie auch auf die partisanen angewendet werden.

dementsprechend würden nicht von der genfer konvention profitieren - ganz im gegenteil. und warum partisanen heute nicht mehr erschossen werden? weil man in der öffentlichkeit schlecht dastehen würde ...
Zitieren
#4
Ich weiß was Partisanen sind.

Meine Frage ist nur warum sie heute nicht als solche behandelt werden?

In den USA gibt es die Todesstrafe. Also was soll das Theather wie in dem Fall, als der US Soldat den verletzten Partisanen in Faludja erschießt?

So kann ich mich ganz normal, als Zivi, unter den US-Soldaten bewegen. Unter meiner Kutte eine AK mit Trommelmagazin.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt lehne ich mich an eine Ecke und lass einen ordentlichen Feuerstoß los. Dann schmeiß ich die Waffe schnell weg und verschwinde in der Menge. Wenn ich gesehen wurde werfe ich ebenfalls die Waffe weg, lege mich hin, hebe die Hände hoch und schreie "Aua Aua, ich gebe auf?!" Dann nehmen sie mich gefangen und alles wir gut.
Als Kämper in Uniform mit Hoheitszeichen an meiner Jacke, würde ich erst gar nicht in die Nähe der US Soldaten kommen um diese zu bekämpfen.
Zitieren
#5
Zitat:In den USA gibt es die Todesstrafe. Also was soll das Theather wie in dem Fall, als der US Soldat den verletzten Partisanen in Faludja erschießt?
Wenn der Kämpfer seine Waffe offen getragen und das Gebäude, wo er erschossen wurde, wie ein normaler Kombattant verteidigt hat, gibt es schon ein Problem, denn dann ist er nicht mehr unbedingt ein Partisan. Eine Befehlshierarchie und "eine Art" von Uniform kann man auch schnell zusammenkonstruieren. Warum glaubst du, will Rumsfeld nichts von Widerständlern hören und lieber alle als Terroristen bezeichnen? Die Linie ist nun mal nicht klar zu ziehen, und im Zweifelsfall würden solche Erschießungen den US-Truppen immer nur sehr schlechte Presse (schlechter als jetzt schon) und noch schlechtere Reaktionen seitens der Bevölkerung einbringen.
Zitieren
#6
@ Turin

So leicht kann man aus einem Partisanen auch keinen regulären Armeeanhörigen machen:frag:
Die Presse wäre natürlich Krass. Aber kann man den Leuten sicherlich auch noch verkaufen. Man stellt den Partisanen als hinterlistigen Mörder hin, der sich zwischen Schulkindern versteckt.
Irgendeine Abschreckung muss es schon geben. Als Partisan habe ich sonst alle Vorteile aber keinen Nachteile.
Ist mir alles nicht so klar?
Zitieren
#7
Das entscheidenste bei der Geschichte mit Falludscha ist, daß sie es normal verteidigt haben und somit geschützt sind. Darüber hinaus müssen Partisanen auch erst zum Tode verurteilt werden! Einfach so erschießen wenn mit der Waffe in der Hand gestellt ging vielleicht mal irgendwo in der Ukraine, aber auch die Wehrmacht hat Partisanen zum Tode verurteilt.
Mein Großvater war Richter im besetzten Frankreich und hat selber 79 Franzosen wegen Partisanenaktivitäten zum Tode verurteilt.
Zitieren
#8
Zitat:Turin postete
Wenn der Kämpfer seine Waffe offen getragen und das Gebäude, wo er erschossen wurde, wie ein normaler Kombattant verteidigt hat, gibt es schon ein Problem, denn dann ist er nicht mehr unbedingt ein Partisan. Eine Befehlshierarchie und "eine Art" von Uniform kann man auch schnell zusammenkonstruieren.
und genau aus diesem grund ist das offene tragen der waffe das wichtigste kennzeichen eins regulären soldaten / kombattanten und die anderen gründe eher nachrangig. denn sonst würden alle soldaten, die nach zusammenbruch der kommandostrukturen weiterkämpfen, widerstandskämpfer, die sich spontan erheben sowie freischaren und freikorps ebenfalls nicht als reguläre kombattanten anerkannt werden, da ihnen oft auch eine klar erkennbare kommandostruktur fehlt. und auch das tragen der uniform ist deshalb weniger wichtig, da diesen verbänden oftmals zeit oder auch mittel für uniformen fehlen.
Zitieren
#9
Soweit ich mich an den Vorfall in Falludscha erinnern kann war es so das die Wiederstaendler weils sie Verwundet waren von US Truppen extra in dem Haus zwischengelagert wurden bis die Kaempfe vorbei sind. Erschossen wuerden sie dann aber von einer anderen Einheitzu dem Zeitpunkt waren sie aber unbewaffnet und verwundet und sozusagen schon im gewahrsam.
Zitieren
#10
Das mit den Partisanen ist für mich höchst unbefridigend gelöst.
Wenn das offene tragen einer Waffe bereits genügt.... Das ist doch Wahnsinn.

Aber ich habe noch einen:

Als ich bei der BW war, hat man mir erklärt das man bei Befehlsverweigerung immer noch sofort erschoßen werden kann.
Z.B.: Man bekommt einen Befehl wo man weiß das man zu 99% nicht wiederkommt. Wenn man dann sagt, mach ich nich, muss man damitt rechnen erschoßen zu werden.
Was wißt ihr darüber? Ich meine klingt schon logisch. In so einer Situation würden viele sagen: Da gehe ich doch lieber 5 Jahre wegen Befehlsverweigerung in den Bau.
Zitieren
#11
Also zur Partisanensache:

Das dumme ist doch, dass solche schwer und grenzwertig zu erkennenden "Partisanen" immer häufiger nun wieder auftreten. Bei den vielen Staaten, in denen Bürgerkriegen herrschen und in denen es kracht...

Da treten vermehrt nunmal Scharen von Freikorpsartigen Kämpfern auf,die fast nie uniformiert sind und auch mal die Partisanentaktik anwenden...

Falladschu ist doch ein schönes Beispiel. Die Rebellen beriefen sich doch auf ihr Recht der Selbstverteidigung und des Widerstandes gegen die in ihren Augen unlegitime Staatsmacht. Und die Amis wollten aber ihre Herrschaft sichern. Da kommt es sicher mal vor, dass plötzlich einer oder mehrere Passanten ihre Waffen ziehen um ne US-Patrouille zusammenzuschießen.
Nur sowas ist hatlt asymmetrische Kriegsführung. Mit dem Erschießen dieser Leute gewinnt man dann recht wenig, außer Friedhofsruhe, extrem schlechter Presse und erneutem Hass bei der betroffenen Zivilbevölkerung.
Daher wäre ich generell gegen das Erschießen im Zweifelsfall.
Zitieren
#12
Ja, der zweite Weltkrieg hat eines gezeigt: Mit dem Erschießen der Partisanen alleine ist nichts gelöst, erst als die "Racheaktionen" begannen, also 10 Geiseln für jeden toten Soldaten zu erschießen gewann das Ganze extrem an Effektivität.
Auch wenn US-Militärgerichte diese Parxis nachträglich legitimiert haben (!!!) kann man so etwas natürlich bestenfalls als Saddam oder Kim Jong Il machen, ein demokratischer Staat wird so etwas kaum durchführen können...
Zitieren
#13
Inwiefern haben die US-Gerichte Geiselerschießungen legitimiert? Wo und was kann man dazu nachlesen?
Zitieren
#14
Such das mal im WehrmachtsThread
Vor 1 oder 2 Jahren gabs da mal ne Diskussion wo ich solche Urteile im Netz finden konnte soweit ich mich erinnern kann...

Dabei hatten US-Gerichte nach dem krieg entschieden daß das Verhältnis von 1:10 in Ordnung sei - also 10 Geiseln auf einen Soldaten.
Zitieren
#15
und soweit ich weiß wurden viel deutsche soldaten nicht nach dem krieg wegen der geiselerschießungen an sich erschossen, sondern weil sie zu extremes verhältnis (d.h. mehr als 1:10) benutzt hatten.
Zitieren


Gehe zu: