Irak Feldzug 2003 - aus militärischerer sicht
#1
hallo zusammen,

ich möchte mit diesem Post einige Bildungslücken von mir in Sachen Irak Feldzug2003 auffüllen. Sämtliche Informationen die ich habe, stammen aus den Medien, also über den Feldzug an sich. Sprich über die gefechte bevor Bush auf dem Flugzeugträger ... das ende der Kampfhandlungen verkündet hat.

Ich möchte diesen Post in zwei Puntke unterteilen, zum einem in die für mich offenen Fragen und zum anderen möchte ich noch meine persönliche meinung zu diesem Feldzug beigeben.

Folgde Punkte sind für mich unklar, bzw fehlen mir informationen.


- Irakische Luftabwehr; bestand diese lediglich aus ballistischer Luftabwehr? Hatte der Irak keine Wärmegelenkten Rakten etc? Soweit ich das beurteilen kann konnten die Amerikaner ja frei operrieren im Irakischen Luftraum. Aufgrund der Flugverbotszone, Wirtschaftimbargo u dem letzten Golfkrieg mit der Nato hatte der Irak ja defakto keine Luftwaffe mehr, aber die boden gestützte Luftabwehr, war diese so sehr veraltet (auf grund der Sanktionen) das Irak faktisch 0 gegenwehr leisten konnte?

- Irakische "mechansiche" einheiten, Panzer - stationäre geschütze etc;
Mir sind zwar nur die Zahlen aus den Medien bekannt dass die USA im wesentlichen feldzug kaum Abrahams Panzer etc verloren haben. Klar das der Irak "nur" über russische panzer verfügt hat Txx usw. Dennoch ist es für mich als Leie schwer begreifbar das eine Nation mit über 25 Millionen einwohnern, Bodenschätzen, milltärischer erfahrung -> Putsch -> Golfkrieg1 -> Golfkrieg2 faktisch kaum einen feindlichen Panzer erwischt hat. Zahlen dazu würden mich sehr interessieren gleich wie Techn. Gegenüberstellungen etc.


- Irakische Infanterie; Die amerikanischen Verluste an menschenleben waren nach den Hauptkampfhandlungen größer als während dieser. War da wirklich der Faktor Moral, angst vor einem technisch übemrächtigen der Gegner wirklich der ausschlaggebende Punkt? Klar ist das Terrain im Irak Ideal ist für die Amerikanische Army, dennoch wundert es mich das die Amerikaner da so "glimpflich" davon gekommen sind. Dabei komme ich shcon zum nächsten Thema.


- Verluste auf beiden Seiten; Leider findet man weder in den TV medien noch im Inet verläßlich Zahlen an Opfern von beiden Seiten, auch die Zivilen Opferzahlen




Soweit zu meien Fragen an euch. Nun folgt eher der Ethisch Moralischer Teil an der Sache - Sprich, wer ist der böse und wer das Opfer. Dies spiegelt jedoch nur meine persönliche meinung wieder und soll keine Art Propaganda sein.
Falls sowas in diesem Forum nicht erwünscht ist, bitte ich um zurechtweisung. Es ist mein erster Post in diesem Forum und generell in einem Forum was solche Thematik behandelt. Also bitte um Nachsicht Smile


Fakt ist meiner Meinung nach:

- Defakto geht es der Bevölkerung schlechter, im verlgleich zu früher. Rechtsstatliche Ordnung ist immer noch nicht (!) wiederhergestellt.

- Die region wurde destabilisiert, das Kräfteverhätnis noch unausgewogener. Zu lasten, Iran, Russland etc.

- Bürgerkriegsszenario vorhersehbar, sunniten schiiten, kurden

- Gegenpol zum Iran wurde ausgeschaltet, damit nur noch zwei "Blöcke" Iran und Westen Israel + Sattelitenstaaten wie Saudiarabien etc. (glaub bis auf Syrien u Libyen)

- Ziel seitens USA verfehlt, nährboden für Terrorismus geschaffen - wobei sich die grenze zu terrorismus u partisanen leicht verwischt /wave medien




so das wars erstmal. Nochmals kurz, das ist mein aller erster Post in diesem Forum und in dieser Form generell. Zweiteres beschränkt sich das auf meine eigene Meinung.

Ich würde mich sehr freuen dieses Thema ausfürhlich mit euch zu diskutieren.


vg
ulysses
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#2
Zitat:ulysses postete- Irakische "mechansiche" einheiten, Panzer - stationäre geschütze etc;
Mir sind zwar nur die Zahlen aus den Medien bekannt dass die USA im wesentlichen feldzug kaum Abrahams Panzer etc verloren haben. Klar das der Irak "nur" über russische panzer verfügt hat Txx usw. Dennoch ist es für mich als Leie schwer begreifbar das eine Nation mit über 25 Millionen einwohnern, Bodenschätzen, milltärischer erfahrung -> Putsch -> Golfkrieg1 -> Golfkrieg2 faktisch kaum einen feindlichen Panzer erwischt hat. Zahlen dazu würden mich sehr interessieren gleich wie Techn. Gegenüberstellungen etc.
Die militärischen Erfahrungen des Irak beschränkten sich, auch in Sachen Ausrüstung und Taktik, auf ein "klassisches" Kalter-Kriegs Szenario. Bedeutet zunächst dass das Irakische Militär über fast keine modernen Aufklärungsmittel verfügte. Durch Rüstungsembargo und die sofortige US Lufthoheit viel die komplette Luftaufklärung aus, Satelliten waren nicht verfügbar - zumindest nicht zeitnah, und die Bildung des amerikanischen Schwerpunktes konnte nicht erkannt werden. Als Folge veralteter Kommunikationsausrüstung und deren Störung viel auch die klassische Aufklärung am Boden in einem nicht bekannten Maß aus, denn wir wissen nicht genau wie effektiv die elektronische Kriegsführung der Amerikaner gegen diese Irakischen Systeme war.

Das wars dann auch schon. Die irakischen Kommandeure waren ohne Informationen auf sich gestellt, jeder Versuch schweres Gerät wie Artillerie oder Panzer entlang der amerikanischen Stossrichtung zu bewegen wurde aus der Luft zusammengeschlagen. Die grösseren Ansammlungen der nun unbeweglichen irakischen Armee wurden umgangen, die, die an strategisch wichtigen Punkten stationiert waren, wurden zunächst aus der Luft zermürbt und dann in kombinierten Luft-Bodenangriffen überrollt.

Die wenigen Panzer der Iraker, die je einen US-Panzer in Sicht bekamen, waren mit einer 15-20 Jahre älteren Technologie konstruiert worden und befanden sich in einem schlechten Wartungszustand (ausgeschossene Rohre, defekte Optiken etc.), wohl auch als Folge des Embargos. Die Panzerung der Irakischen T-72 war den US APFSDS Geschossen nicht gewachsen, während ihre eigenen Granaten die Frontpanzerung des M1-Abrams nicht durchschlagen konnten. (Benutze dazu die Suchfunktion des Forums)
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#3
vielen dank für deine interessante und ausführliche antwort wolf.

fazit zusammengefassst - keine aufklärung - keine lufthoheit = bodentruppen freiwild.

bis zu einem gewissen grad für mich nachvollziehbar. doch wenn ich versuche mir die größenordnung vor augen zu halten, fällt es mir immer noch schwer zu verstehen das es den einzelnen irakischen verbänden nicht möglich war dem gegner am boden keine verluste zu zufügen.

dies spricht dann eindeutig für die amerikanische kriegsführung. halte ich mir aber nun aber die guerillia taktik der irakischen aufständischen vor augen.

wo weder, kommandostruktor im weiteren sinne vorhanden ist, aufklärung sich sich vlt lediglich auf sympathisanten beschränkt, das kriegsmaterial das gleiche oder gar schlechter ist und diese im verlgeich zu den verlusten setzte, die diese den amerikanern zufügen.

fällt es mir noch schwerer diesen für die amerkinaer in militärischer hinsicht so erfolgreichen krieg zu verstehen. sprich, was hat die irakische armee gemacht?

bleibt die frage

waren die iraker unter der führung saddam husseins wirlich auf einen militärschlag vorbereitet?
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#4
Zitat:fällt es mir noch schwerer diesen für die amerkinaer in militärischer hinsicht so erfolgreichen krieg zu verstehen. sprich, was hat die irakische armee gemacht?

bleibt die frage

waren die iraker unter der führung saddam husseins wirlich auf einen militärschlag vorbereitet?
Du musst den Unterschied zwischen Guerillakrieg und seiner Anwendbarkeit einerseits und konventionellen Auseinandersetzungen und ihren taktisch-strategischen Vorraussetzungen andererseits verstehen. Die irakische Armee hat es insofern "anders gemacht", dass sie (nach Möglichkeit) wie eine Armee, d.h. eine Organisation mit klarer Befehlshierarchie und klarer autoritätsgesteuerter Zielverfolgung (so abstrakt und kurz wie möglich ausgedrückt) funktionieren musste. Dazu kommt, dass das Gegnerprofil für die irakische Armee ein anderes war als jetzt für die Guerillagruppierungen. Damals hatte man es mit den Invasionskräften der Amerikaner zu tun und den sich daraus ergebenden charakteristischen Möglichkeiten für Verteidigung und Angriff.
Die Garnisonseinheiten, die die USA jetzt für die Okkupation des Irak verwenden, bieten ein gänzlich anderes Offensiv- und Defensivprofil, basierend auf materieller Ausrüstung, taktischer und strategischer Anweisung sowie geographischen Besonderheiten (okkupierender, d.h. statischer Gegner vs. angreifenden, d.h. dynamisch beweglichen Gegner, unter Berücksichtigung der relevanten geographischen Faktoren Wüste und Stadt).

Man kann daher nicht sagen, Guerillakräfte wären dort besser gewesen, wo die irakische Armee 2003 stand, ebenso umgekehrt.
Guerillaoperationen benötigen ein spezifisches Umfeld, um überhaupt taugliches Instrument der Kriegsführung zu werden, und dieses Umfeld war 2003 beim Einmarsch der US-Truppen nicht gegeben.

Um deine andere Frage zu beantworten: Nun, die Iraker waren schon deshalb nicht vorbereitet, weil sie ja offenbar mit fliegenden Fahnen verloren haben. Das Embargo ist nur eine ungenügende Erklärung. Denn obwohl dadurch die irakische Kampfkraft sicherlich noch einmal entscheidend geschwächt worden ist, so ist es meine These, dass ein derartiger Konflikt 1991 nicht substantiell besser für Hussein geendet hätte, abgesehen natürlich von der Tatsache, dass die USA in diesem Fall nur ihre Kräfte entsprechend angepasst hätten.
Die Überlegenheit der US-Kräfte gegenüber dem Irak beruhte auf Quantität und Qualität gleichermaßen. Unter derartigen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die irakische Armee schon im ersten Golfkrieg gegen den Iran nicht gerade überzeugende Leistungen erbracht hat, gab es für die irakischen Kräfte 2003 absolut keine Möglichkeit, "vorbereitet" zu sein.
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#5
Sehr detailliert was die Fragen anbelangen, wie es schon oft hier im Forum diskutiert wurde, kam man oft zur dem Ergebnis, dass die Irakische Streitkräfte, im Gefecht gegen die US Streitkräfte, total blind waren, und es mangelte an Information, wo sie sich GENAU die Amis befinden, wie stark wo sie zuschlagen werden und wie sie sich grade verhalten, hinzu kommt noch dass der Irak über kaum einsatzbereite, Flugzeuge verfügte, also kurz gesagt Wissen ist Macht!


Am Boden gab es auch für viele, Fragen wie: Warum der T-72 gar keine Chance gegen einen M1 hatte, ich nehme mal ein Beispiel aus dem Zweiten Weltkrieg, der Tiger1 Panzer konnte einen T-34 aus großer Entfernung unter Feuer nehmen und vernichten eher der Feind Panzer überhaut sie sehen konnte, genau diese Situation gab es zwischen T-72 und M1 Panzer.


Über Verluste werden wir leider nie alles genau wissen, Fakt ist aber, dass mehrere tausend Irakis ums Leben gekommen sind, ich schätze es so auf 9 bis 12000 Mann, auf der US Seite kann man auch wieder hier nut schätzen oder spekulieren 1500 bis 2000 Mann.
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#6
Zitat:Am Boden gab es auch für viele, Fragen wie: Warum der T-72 gar keine Chance gegen einen M1 hatte, ich nehme mal ein Beispiel aus dem Zweiten Weltkrieg, der Tiger1 Panzer konnte einen T-34 aus großer Entfernung unter Feuer nehmen und vernichten eher der Feind Panzer überhaut sie sehen konnte, genau diese Situation gab es zwischen T-72 und M1 Panzer.
Der Unterschied dürfte gravierender gewesen sein als der zwischen T-34 und Tiger. Wolf hat die wesentlichen Defizite eigentlich alle genannt und Frage bleiben höchstens für die Anhänger russischer Technologie offen.
Die US-MBT-Kräfte waren qualitativ erdrückend überlegen. Das ergibt sich aus der Kombination von Ausbildung und Material. Ich kenne einzelne Einsatzberichte von US-Panzerbesatzungen, bei denen politische Färbung ausgesprochen unwahrscheinlich ist, und die belegen allesamt ein massives Defizit der irakischen Kräfte sowohl bei der operativen Führung, aufbauend auf Mängeln bei Kommunikation und Aufklärung, sowie technischen Mängeln bzw. Unzulänglichkeiten im Vergleich zu den US-Systemen an den Fahrzeugen selbst. Der Unterschied bei Ausbildungs- bzw. Erfahrungsstand der Kriegsgegner im Rahmen regelmäßiger Gefechtsübung etc. ist ebenfalls als gravierend anzunehmen, wobei sich hier auf irakischer Seite auch das Embargo (ebenso wie bei der technischen Bereitschaft) bemerkbar gemacht haben dürfte.
Man kann eben nicht einfach fragen: "Warum hat ein T-72 gegen einen Abrams verloren?", die Frage muss vielmehr lauten "Warum hat ein irakischer T-72 im Jahr 2003 gegen einen US-geführten Abrams verloren?" Spezifika sind bei solchen Bewertungen alles. Damit will ich nicht implizieren, dass ich einen T-72 unter anderen Umständen für einen ebenbürtigen MBT halte, aber einsatzspezifische Bedingungen haben seit eh und je einen gravierenden Einfluss auf das Ergebnis, insbesondere wenn die Kriegsgegner in ihren gesamten Grundstrukturen qualitativ in so einem krassen Mißverhältnis stehen wie dies zwischen den USA und dem Irak der Fall war.


Zitat:auf der US Seite kann man auch wieder hier nut schätzen oder spekulieren 1500 bis 2000 Mann.
Um ehrlich zu sein, sehe ich in dieser Angelegenheit wenig Grund, den amerikanischen Angaben zu mißtrauen, und die lagen erheblich niedriger. Die Art der Auseinandersetzungen bietet für Verluste in dreistelliger Höhe wenig bis keinen Erklärungsspielraum.

Die Angaben zu irakischen Verlusten bleiben der Spekulation überlassen, da es dazu wenig genaue Angaben gibt, und viele Schätzungen z.T. in einem deutlichen Mißverhältnis zueinander stehen. Die höchsten Zahlen, die mir bekannt sind, rangieren zwischen 12.000 und 45.000 Opfern. Eine einigermaßen professionelle Studie, die 2003 erstellt wurde, ging von Verlusten zwischen 6.000 und 16.000 Soldaten aus, abh. von Modifikatoren bei den Einsatzberichten der US-Truppen, welche Übertreibung, Fehler etc. in variabler Stärke berücksichtigen.
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#7
Zitat:tMan kann eben nicht einfach fragen: "Warum hat ein T-72 gegen einen Abrams verloren.", die Frage muss vielmehr lauten "Warum hat ein irakischer T-72 im Jahr 2003 gegen einen US-geführten Abrams verloren." Spezifika sind bei solchen Bewertungen alles.
Viele wissen ja warum, ich habe hier von der reichweiter gesprochen, auch der T-34 war damals kein schlechter Panzer und war durchaus fähig den Tiger Panzer zu vernichten denn noch, war es gegen einen Tiger unterlegen, wegen die Reichweiter und Panzerung.


Zitat:Um ehrlich zu sein, sehe ich in dieser Angelegenheit wenig Grund, den amerikanischen Angaben zu mißtrauen,
tja sei dir aber nicht so sicher, die Amis werden niemals die Warheit veröffentlichen, die Amis vertuschen auch dass der Irak 1991 Giftgas eingesetzt hat.

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#8
Zitat:ulysses postete
...fällt es mir noch schwerer diesen für die amerkinaer in militärischer hinsicht so erfolgreichen krieg zu verstehen. sprich, was hat die irakische armee gemacht?
Ein wichtiger Punkt ist auch Ausbildungsgrad sowie die Motivation der irakischen Armee. Um in höhere, verantwortungsvolle Dienstposten aufzusteigen mussten die Offiziere zunächst dem System loyal ergeben sein ("Ja"-Sager eben) und brauchten weniger militärische Kompetenz. Soetwas hat oft fatale Folgen, wie wir von deutschen Generalstabsoffizieren aus dem WK2 wissen. Zum anderen war die Ausbildung der irakischen Armee nicht auf Redundanz ausgelegt. Bedeutet: Soldaten wurden während der Ausbildung nie nachhaltig ermutigt selbstständig zu denken/handeln (zu gefährlich für das Regime). Sie waren deshalb nicht fähig gefallene oder geflohene Unteroffiziere und Offiziere zu ersetzen und Eigeninitiative zu entwickeln.
Das Personal der Iraker setzte sich auch zu grossen Teilen aus unmotivierten Mannschaften zusammen, die einfach nur deshalb Soldat wurden um ihre Familien ernähren zu können. Sojemand setzt sich erfahrungsgemäss nie 100%tig ein, sondern rettet im Ernstfall lieber sein Leben.
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#9
Zitat:Viele wissen ja warum, ich habe hier von der reichweiter gesprochen, auch der T-34 war damals kein schlechter Panzer und war durchaus fähig den Tiger Panzer zu vernichten denn noch, war es gegen einen Tiger unterlegen, wegen die Reichweiter und Panzerung.
Die Probleme der Iraker lassen sich aber nicht auf die Reichweiten- und Panzerungs-Defizite reduzieren, die zweifellos ihre Rolle gespielt haben, sondern sind umfassender Natur und nicht generell systembedingt gewesen siehe oben.

Zitat:tja sei dir aber nicht so sicher, die Amis werden niemals die Warheit veröffentlichen, die Amis vertuschen auch dass der Irak 1991 Giftgas eingesetzt hat.
Erstens basiert meine Einschätzung auf logischen Annahmen, die sich aus der Dauer und Intensität des Konfliktes ergeben und nicht auf halbseidenen Gedankensprüngen von völlig andersgearteten Problemen.
Zweitens beweist dein Link nicht mal ansatzweise, ob der Irak Giftgas eingesetzt hat. Zum einen sind einige der Erkrankungen in ihren Symptomen nicht zwangsläufig auf C-Waffen-Einsatz zurückzuführen, desweiteren gibt es selbst in den Fällen, in denen Kontakt mit C-Waffen die wahrscheinlichste Erklärung ist, vielfältige Möglichkeiten, durch die die betroffenen Soldaten mit den Kampfstoffen in Kontakt gekommen sind. Ein direkter militärisch geplanter Einsatz seitens des Irak ist keinesfalls der letzte Schluss.

Diskussionen bzgl. GK2, insbesondere politischer Natur, sind hier allerdings :ot:, Beiträge sollten sich auf die militärische Einschätzung des GK3 konzentrieren.
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#10
ich freue mich über die zahlreichen antworten und schilderungen.

mein bild rundet sich allmählich ab und meine vermutungen scheinen auch nicht ganz falsch gelegen zu haben.

Eine Armee die Zahlenmäßig und technologisch unterlegen ist, kann noch "schmerzhaften" wiederstand leisten.

Sind jedoch Kampfmoral und Kompetenz ebenfalls unterlegen bzw sehr schlecht erklärt dies kurzen Kriegsverlauf.

was mich noch interessiert hätte:
Zitat:Über Verluste werden wir leider nie alles genau wissen, Fakt ist aber, dass mehrere tausend Irakis ums Leben gekommen sind, ich schätze es so auf 9 bis 12000 Mann, auf der US Seite kann man auch wieder hier nut schätzen oder spekulieren 1500 bis 2000 Mann.
Die amerikanischen Verluste hier beziehen sich aber von April2003 bis dato, oder gelten 1500 bis 200 Mann Verluste für den Zeitraum des Angriffs bis zum Fall des Regimes?
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#11
Zitat:Die amerikanischen Verluste hier beziehen sich aber von April2003 bis dato, oder gelten 1500 bis 200 Mann Verluste für den Zeitraum des Angriffs bis zum Fall des Regimes?
So weit ich es weiß, sind bis jetzt seit dem Irak Krieg rund (offiziell) 2000 GI´s gefallen, das habe ich mal auf N24 gehört, das war eine Dokumentation über dem Irak, aber ich bin mir sicher es sind noch mehr, als angegebenen Verluste, an die 5000 oder mehr.


Grund dafür ist, dass die GI´s im Irak nicht für die Häuserkämpfer ausgebildet sind, nur die Spezialeinheiten der Marins verfügen über solche Kampf Erfahrungen.
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#12
@-Cobra-
Zitat:Grund dafür ist, dass die GI´s im Irak nicht für die Häuserkämpfer ausgebildet sind, nur die Spezialeinheiten der Marins verfügen über solcher Kampf Erfahrungen.
Das ist Unsinn jeder US Infanterist, ob Marine, Fallschirmjäger oder Grenie bekommt eine Ausbildung in Häuserkampf. Die Verluste gehen eherin GGroßenteilen auf schlechtes (ungepanzertes) Transport Gerät und Sprengfallen zurück.
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#13
Ebenso Unsinn, denn die Unterschiede in der Ausbildungsqualität und Intensität sind unter den Einheiten gigantisch und auch unterschlägt man gerne die Information das Abertausende Reservisten und Nationalgardisten im Irak sind und/oder waren, deren Ausbildung und vor allem Aktualität dieser eher mäßig ist.

Häuserkampferfahrung oder Ausbildung hin oder her, ändert so oder so kaum was am Problem, das ein "Feind" der aus der Bevölkerung heraus operiert und in dieser wieder untertaucht nur sehr schwer zu bekämpfen ist, da er so gut wie nie ein klares Ziel bietet.

Es stimmt zwar das die Mehrheit der Todesopfer auf US Seite durch Sprengfallen sowie Angriffe auf Konvois entstanden, dennoch ist ein gutes Drittel der gefallenen, somit rd. 800 von den bisher rd. 2400 Toten bei direkten oder indirekten Kampfhandlungen ums Leben gekommen, meißt eben durch Beschuss aus Infanteriebewaffnung sowie diverse AT Systeme und ein nicht unerheblicher Teil davon durch das feuer von scharfschützen, die oftmals nicht ausgemacht und ausgeschaltet werden konnten.

Ungepanzert sind nach wie vor die Mehrheit der Humwees sowie Transport- und Versorgungsfahrzeuge, aber auch Panzerung ist kein Alheilmittel, wenn am Strassenrand eine 250Kg Fliegerbombe o.ä. ferngezündet wird oder von einem mit Granaten, Sprengstoff und Zündern vollgestopften PKW oder Kleinbuss gerammt wird, dann hat man auch im Bradley, Stryker oder sogar eine M1 nicht besonders grosse Überlebenschancen.

Das einzige grosse Glück der Amerikaner ist es, da es im Irak vor der Invasion nur sehr wenig modernere Waffen gab, vor allem AT und tragbare Bodenluftraketen, sonst wäre die bisherige ohnehin schon desaströse und ellenlange US-Todesliste noch um zahlreiche Seiten Länger.

Die Zahlen über die Irakischen Kräfte und Bestände um 2003 schwanken zum Teil stark, sicher ist nur das der Irak 2003 z.B. im Vergleich zu seiner größten Stärke vor dem GKI nur noch ein Schatten seiner selbst war, vor allem durch die jahrelangen Sanktionen und massiven verluste aus GKI und II.
Nicht nur das die Irakische Armee 2003 relativ klein, schwach und veraltet war, besonders erschwerend kam hinzu das die Loyalität und Bereitschaft zu Kämpfen gegen Null tendierte und dies auch der Grund war warum es derart wenig und schwachen Wiederstand gab bei der US Invasion und die meißten Einheiten sich entweder ergaben oder sich selbst auflösten.

An schwerem Gerät gab es im Irak nichts das moderner war als auf dem technischen Stand von Mitte-Ende der 80´ziger Jahre, die Masse sogar noch deutlich älter, daher absolute Chancenlosigkeit gegenüberden modernen US Kräften. Wie am T72-M1 Beispiel bereits erwähnt, hatte der M1 dem T72 gegenüber nicht nur deutlich mehr Reichweite und Präzision, sondern war für den T72 selbst auf Nahdistanz von der Front her nicht zu knacken, da die iraksichen T72 und deren Munition seit rd. 20 jahren nicht mehr modernisiert wurden. Gleichzeitig war die Masse der Panzer des Iraks aber älter als der T72 und bestand hauptsächlich aus T62 und T55, sowie einigen Abwandlungen und Eigenproduktionen dieser Baureihen.

Die Luftwaffe war so gut wie nicht vorhanden, da fast alles was flog in GKI und II entweder abgeschossen oder am Boden zerstört oder irreparabel beschädigt wurde, ein Teil wurde in den Iran in "Sicherheit" gebracht und bleibt wohl auf nimmerwiedersehen dort.

Die Luftabwehr war 2003 so gut wie nicht mehr vorhanden, wie oben genant und die Reste an mobilen Flakeinheiten sowie Bodenluftraketen waren entweder total veraltet oder nur bedingt einsatzbereit, da auch hier wie überall der Mangel an Ersatzteilen, Modernisierungen und Neuanschaffungen eklatant war.

Zusammenfassend kann man sagen das der Irak 2003 eine der schwächsten, wehrlosesten und veraltetsten Armeen in der gesamten Region hatte, nachdem er Ende der 80´ziger Jahre noch neben Israel die stärkste Militärmacht war. Die vor allem durch die USA und Israel durchgesetzten Sanktionen waren dahingehend ein voller Erfolg und von langer Hand als Vorbereitung für eine erneute Invasion geplant, auch wenn dadurch Zehntausende Kinder und Alte wegen Mangel an Lebensmitteln und medikamenten umgekommen sind.

Dies hatten die Amerikaner auch so gut eingeschätzt und geplant, daher war der Irak stark geschwächt und eine leichte Beute. Hingegen war es eine katastrophale Fehleinschätzung davon auszugehen das sich nicht im Untergrund Wiederstandsgruppen formieren, vor allem bei anhaltender Besatzung, und diese Zulauf erhalten von den Abertausenden ehemaligen irakischen Soldaten und Sondereinheiten, die schlagartig arbeitslos wurden nach der Auflösung der alten irakischen Armee.
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#14
Zitat:CommanderR. postete

Nicht nur das die Irakische Armee 2003 relativ klein, schwach und veraltet war, besonders erschwerend kam hinzu das die Loyalität und Bereitschaft zu Kämpfen gegen Null tendierte und dies auch der Grund war warum es derart wenig und schwachen Wiederstand gab bei der US Invasion und die meißten Einheiten sich entweder ergaben oder sich selbst auflösten.
Das ist so nicht richtig. Es wurde zwar ständig berichtet, diese oder jene Division habe sich schon am 2 Tag der Invasion mit zig tausenden Männern ergeben (man findet diese Berichte auch noch jetzt im Netz), oder bestimmte Generäle hätten sich an die Amerikaner gewandt um sich selbst zu retten, aber wenn man heute genauer nachforscht, stellt man fest, dass diese Informationen von den USA bewusst gestreut wurden um die Iraker zu manipulieren, da deren Informationslage sich nach Ausfall der Kommunikation mehr oder weniger auf die ausländischen Medien stützen musste. In der Masse hielten die Irakischen Einheiten, gemessen an der Kürze des Krieges, recht lange stand und die Auflösungserscheinungen traten nur dann verstärkt auf, wenn die Truppen durch Waffenwirkung stark angeschlagen waren. Zwar sicher keine Heldentruppen, aber auch nicht eine Bande feiger Angsthasen die schon beim Gedanken an die herannahenden US Truppen davonliefen - mit einigen Ausnahmen.

Fakt ist, dass fast jede Information die wir während des Krieges bekamen, mehr oder minder wertlos ist. Allenfalls die Informationsschnipsel die wir von den eingebetteten Reportern bekamen, hatten einen gewissen Unterhaltungswert.
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#15
Nun, die Informationen auf die wir uns stützen sind eben nur die bekannten "zivilen" Informationen. An geheime militärische Daten heranzukommen ist schon schwieriger und Propaganda trägt ihres noch dazu bei.
Würde schon sagen das die Aussage in etwa so stimmt, denn es gab heutigen Erkentnissen nach nur wenige Tausend Tote durch die Kampfhandlungen in den ersten Wochen, davon ein guter Teil Zivilisten und auch nur insgesamt wenige Tausend Mann wurden gefangengenommen, bei einer damals geschätzten Grösse der irakischen Armee von rd. 300.000 Mann, somit ein Beweis das die große Mehrheit untergetaucht ist oder sich auflöste und das die Loyalität gegenüber Saddam sehr gering war, war schon lange kein Geheimnis.
Der aktiv bewaffnete Widerstand wird heute im Irak auf "nur" ca. 30.000 Mann geschätzt, gäbe es eine höhere Loyalität gegenüber dem alten Regime könnte man wohl noch eine Null dranhängen, nur die gibt es offenbar nicht und die Amerikaner haben grosses Glück das die Mehrheit der heute noch lebenden/überlebenden ehemaligen irakischen Soldaten sich (noch) nicht am Wiederstand beteiligen, sonst würde es für die USA noch düsterer aussehen, auch wenns heute schon düster aussieht, insgesamt bereits schon mehr als 2.500 Tote US Soldaten im Irak und Afghanistan.


Aktueller Stand Irak:
There have been 2,460 coalition deaths, 2,257 Americans, one Australian, 101 Britons, 13 Bulgarians, two Danes, two Dutch, two Estonians, one Hungarian, 26 Italians, one Kazakh, one Latvian, 17 Poles, two Salvadoran, three Slovaks, 11 Spaniards, two Thai and 18 Ukrainians in the war in Iraq as of February 7, 2006, according to a CNN count. At least 16,606 U.S. troops have been wounded in action, according to the Pentagon.

Afghanistan:
There have been 322 coalition deaths -- 257 Americans, one Australian, five Britons, eight Canadians, three Danes, three French, 18 Germans, three Italians, one Norwegian, one Portuguese, three Romanians, 17 Spaniards and two Swedes -- in the war on terror as of February 7, 2006, according to a CNN count

Quelle:http://edition.cnn.com/SPECIALS/2003/iraq/forces/casualties/
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