(Waffe) Sturmgewehre der Bundeswehr
Gerade was bei der Beschaffung KSK ablief hätte man HK ausschließen müssen vom angebotsverfahren.
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Wenn man aus einem Irrgarten keinen Weg heraus findet, sollte man tiefer hinein gehen.

Stattdessen wird sich die Geschichte jetzt eventuell wiederholen und man hat erneut solche netten kleinen Überraschungen und Qualitätsprobleme wie beim KSK. Dort sind die aber nun ja ausgeräumt und e voila, man würde nicht erneut / schon wieder die Katze im Sack vor sich haben. Man wüsste also was man kriegt, worauf man zu achten hat und schlussendlich wüsste man ja was man kriegt. Jetzt weiß man wieder nicht was man kriegen wird.
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Auch wenn die "Bild" sicher keine qualitativ hochwertige Quelle darstellt, etwas sorgen macht der Bericht dennoch....

https://www.bild.de/politik/2024/politik....bild.html

Es scheint wohl Präzisionsprobleme beim neuen Gewehr zugeben weil das BAAINBw die Anforderungen so abgeändert hat, dass die Industrie diese erfüllen kann...
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(25.01.2024, 19:47)Jack Ryan schrieb: Auch wenn die "Bild" sicher keine qualitativ hochwertige Quelle darstellt, etwas sorgen macht der Bericht dennoch....
Also seit der causa Flintenuschi geb' ich gar nichts mehr auf Medienberichte zum Thema Präzisionsprobleme von Handwaffen.

Wird jetzt ernsthaft das Gewehr wegen angeblich mangelnder Präzision kritisiert, das nur aufgrund der vermeintlichen Präzisionsmängel des G36 und der daraus folgenden Medienkampagne überhaupt erst beschafft werden musste? Und dann auch noch aufgrund eines Berichts des Bundesrechnungshofes, der nun wirklich schon hinreichend bewiesen hat, dass er von militärischen Beschaffungen keine Ahnung hat:
Zitat:In einem vertraulichen Bericht an den Bundestag (liegt BILD vor) schlägt der Bundesrechnungshof Alarm. Demnach trifft das neue Sturmgewehr der Truppe nicht präzise genug. Schuld ist das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw), das die Anforderungen an die Industrie auf Kosten der eigenen Soldaten gesenkt hat.

„Die Bundeswehr benötigt ein Sturmgewehr, das mit der eingeführten Gefechtsmunition unter realen Bedingungen ausreichend präzise trifft“, so die Rechnungsprüfer. „Dies kann das BAAINBw für das Sturmgewehr Bw aufgrund eines Änderungsvertrages mit dem Waffenhersteller nicht mehr sicherstellen. Die nunmehr zulässigen Laborbedingungen und die zivile Präzisionsmunition lassen einen realistischen Nachweis der Präzision des Systems Sturmgewehr Bw nicht zu.“
Dass einmal definierte BW-Anforderungen oft nichts mit der Realität zu tun haben, ist nun wirklich nichts neues. Daher zeugt es schlicht von Unkenntnis der Materie, wenn die Reduzierung dieser Anforderungen als Mangel "auf Kosten der eigenen Soldaten" deklariert wird. Meist führt in der Beschaffungsrealität der BW die Senkung von Anforderungen an ein System eher zu einer Verbesserung der Nutzbarkeit und Verlässlichkeit und damit zu einem Gewinn an Sicherheit für die Soldaten als zu ihrer Gefährdung.

Und allein ein Blick auf die internationalen Nutzer dieser Waffe sollte genügen, um zu erkennen, dass eine eklatante Gefährdung deutscher Soldaten durch diese Beschaffung wohl nicht zu erwarten ist. Was ja auch schon für das ach so ungeeignete Vorgängermodell gilt, dass von anderen Streitkräften heute noch weiter beschafft wird, weil denen allen das Leben ihrer Soldaten egal ist. Gut dass wir den BRH haben!


Ich hielt früher mal viel vom Bundesrechnungshof. Bis ich angefangen habe, mich mit militärischen Beschaffungen zu beschäftigen.
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Mal allgemein:

Das HK416, dass ich ja selbst in ziviler Version (MR223) besitze ist präzise. Auch unter widrigen Bedingungen. Natürlich kann man immer eine noch viel größere Präzision verlangen, aber die Frage ist wieviel Präzision überhaupt notwendig ist. Spezifisch das HK416 würde sich aber sogar als DMR eignen und wird von manchen Ländern auch als solches eingesetzt.

Mal rein technisch:

Zitat:Die Industrie darf bei den Tests plötzlich ein Scharfschützen-Zielfernrohr verwenden.

Was irrelevant ist für die Präzision des Gewehres.

Der Nato-Schießbock darf gegen ein herstellereigenen Präzisionsschießbock ausgetauscht werden.

Was irrelevant ist. Und auch ein NATO-Schießbock ist genau so einsatzfremd, denn im Einsatz verwendet man keine solche Auflage.

Zwischen den Schüssen sind nun 6 statt bisher 3 Sekunden Abstand erlaubt.

Was irrelevant ist.

Statt der Bundeswehr-Gefechtsmunition wird mit ziviler Präzisionsmunition geschossen.

Und das ist allerdings durchaus sehr relevant. Man unterschätzt immer heillos, wie wesentlich die Munition selbst ist und starrt viel zu sehr auf die Waffe und auf das Kaliber.

Die Patronen haben alle Raumtemperatur von 21 Grad, eigentlich waren Tests von Minus 30 bis 52 Grad vorgesehen.

Und auch das ist relevant.

Unter diesen neuen Bedingungen, die wenig mit dem Ernstfall zu tun haben, trifft das neue Sturmgewehr.

Und es trifft auch wenn die Bedingungen anders wären. Aber dann halt weniger präzise. Das Problem sehe ich aber ganz woanders:

Was ist eigentlich der mMn wesentlichste Punkt:

Zitat:Dazu bekommt die Rüstungsindustrie 12 Millionen extra vom Beschaffungsamt für Montage und Einschießen der Optik.

Somit sind die mit dem Änderungsvertrag vereinbarten Nachweispflichten erfüllt. In der Folge kann das BAAINBw keine Nachbesserung vom Waffenhersteller einfordern.

Denn nicht nur der Bundesrechnungshof agiert hier mal wieder abenteuerlich, sondern vor allem anderen auch mal wieder das BAAINBw.

Nehmen wir mal rein theoretisch an, die Waffe hätte ein Problem bei Extremtemperaturen. Was sie normalerweise nicht hat ! Aber nehmen wir mal theoretisch an, die an die Bundeswehr gelieferten Waffen hätten ein solches Problem, aus was für Gründen auch immer, weil sie halt anders / schlechter hergestellt wurden. Dann kann man sie nicht reklamieren.

Und das folgende ist eigentlich noch mal viel wesentlicher als das Genöle über die neue Waffe:

Zitat:Außerdem kam gerade heraus, dass die Bundeswehr-Einkäufer es im vergangenen Jahr nicht geschafft haben, das Munitionsbudget von einer Milliarde Euro auszugeben. 280 Millionen blieben ungenutzt liegen – trotz des dramatischen Munitionsmangels bei der Truppe.

Das ist der eigentliche, im Text versteckte Skandal.
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Was ich ehrlich gesagt nicht verstehe.

Das HK416 ist die Standardwaffe der französischen und norwegischen Armee, die Standardwaffe der US Marine Corps und weltweit bei etlichen Spezialeinheiten im Einsatz. Ich weiss es gibt immer Abweichungen zwischen der deutschen und anderen Versionen, aber die dürften ja nur marginal sein.

Bekommen die bessere Gewehre oder ist einfach der Präzisonsanspruch niedriger ?
bzw. ist der in Deutschland einfach zu hoch ?
Gerade die Franzosen und die Marine Corps haben das Gewehr auch in speziellen Auswahlverfahren getestet und das HK416 hat sich gegen Mitbewerber durchgesetzt.

Ich denke das ist wieder ein speziell deutsches Behördenproblem und wird hier künstlich hochgekocht. Oder sehe ich die oben genannten Punkte falsch ?
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Nur weil es grundlegend das gleiche System ist, heißt das nicht, dass jede produzierte Einheit die gleiche Qualität hat. Rein theoretisch ist es daher möglich, dass ein HK416 hochpräzise ist, und ein anderes HK416 nicht präzise ist oder sogar technische Probleme hat.

Die große Zahl der bisher produzierten HK416 und der Fakt, dass diese ja auch schon in der Bundeswehr über Jahre hinweg verwendet wurden bevor sie jetzt als Ordonannzwaffe für alle beschafft wurden zeigt aber klar auf, dass diese Klagen des Bundesrechnungshofes keine reale Grundlage haben.

Da aber schon wiederholt aus diesen Kreisen gegen HK agitiert wurde, gibt es hier eventuell politische / persönliche Hintergründe die wir nicht genau kennen.

Die Sache wird also definitiv künstlich hoch gekocht - alles andere würde mich sehr überraschen - aber es verbleibt dann eben die Frage, WARUM es so hochgekocht wird. Wer in der Regierung bzw. in den Behörden hat hier Probleme mit HK und warum?
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(26.01.2024, 14:48)Quintus Fabius schrieb: Die Sache wird also definitiv künstlich hoch gekocht - alles andere würde mich sehr überraschen - aber es verbleibt dann eben die Frage, WARUM es so hochgekocht wird. Wer in der Regierung bzw. in den Behörden hat hier Probleme mit HK und warum?
Ich würde darauf tippen, dass es lediglich sehr einfach ist, Schlagzeilen zu machen mit Vorwürfen zu Vergaben an die ohnehin schon immer wieder wegen allem möglichen in der Kritik stehende Waffenschmiede H&K. Da braucht es gar keine persönlichen Abneigungen, bei H&K ist man es einfach schon gewohnt, dass sie verwerflich handeln und Steuermittelverschwendung durch die Bundeswehr an die böse Waffenindustrie kommt immer gut an. Zumal es für Ottonormalverbraucher auch nicht nachvollziehbar ist, dass nach H&K nach der vermeintlichen G36-Affäre überhaupt nochmal einen Auftrag bekommt. Da wird dann natürlich ganz genau hingeschaut. Auch und insbesondere von der Bild.
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Wiegold zeichnet mit Unterstützung durch Beiträge von BMVg und BAAINBW ein gänzlich anderes Bild:
Augengeradeaus schrieb:Oberst Arne Collatz, der Sprecher des Verteidigungsministeriums:
... das Gewehr muss unter Truppenbedingungen noch einmal beweisen, nachdem die Auswahltests erfolgreich bestanden wurden, dass es die Bedingungen erfüllt. Das geschieht natürlich auch mit der in der Truppe vorhandenen Munition. Es werden dort genau festgelegte Tests durchgeführt.
In den Tests kam es tatsächlich zu Abweichungen. Zum Ausschluss, dass in diesem Test nicht die Waffe gemessen wurde, sondern vielleicht auch andere Faktoren, wurde gemäß Vereinbarung mit dem Hersteller auf Präzisionsmunition zurückgegriffen. Das steht auch so im Vertrag. Dieser Vertrag hat diese Änderungen vorgesehen. Er ist auch dem Parlament mitgeteilt worden. Das ist das gängige Verfahren, um Messfehler auszuschalten. Darauf wird in der Berichterstattung von den Waffenexperten des Bundesrechnungshofes zurückgegriffen, die dort anführen, dass dem Hersteller entgegengekommen sei. Das ist nicht so. Mit diesem geänderten Testverfahren wird nur ausgeschlossen, dass man auch wirklich die Waffe misst und nicht die Munition.
Mit der neu eingeführten Standardmunition erfüllt die Waffe alle Anforderungen. Wir führen gerade neue Standardmunition ein, weil wir auch von der EU Auflagen haben, neue Chemikalien zu verwenden, die umweltgerechter sind. Das haben wir getan. Diese Munition wird gerade eingeführt. Die ist natürlich auf der Höhe der Zeit, was Produktionsverfahren und auch Präzision angeht. Mit dieser neuen Standardmunition, die schon seit geraumer Zeit in der Einführung ist, erfüllt die Waffe bestmöglich alle Anforderungen, alle Standards. Es gab keine Absenkung der Standards.
Nach wie vor ‑ darauf wird auch ausdrücklich Bezug genommen ‑ wird die Standardgefechtsmunition im vollen Temperaturspektrum, das heißt von minus 51 bis plus 51 Grad, getestet. Es wird nicht bei Zimmertemperatur getestet, wie ja angeführt wird. Das ist nur für den Fall, dass man Messungenauigkeiten mit Präzisionsmunition ausschließen möchte. Mit der eingeführten neuen Standardmunition werden alle Tests erfüllt.

... habe Oberst Thomas Scheibe gefragt, den Sprecher des BAAINBw. Die Aussagen zusammengefasst:

• Bei der WTD91 wurden fünf der bislang 390 bestellten Gewehre, so genannte Nachweismuster, testgeschossen. Dabei sei es ausschließlich um die Prüfung gegangen, ob die Waffen den Spezifikationen gemäß Auftrag entsprechen. Eben um auszuschließen, dass mögliche Fehler nicht am Gewehr, sondern an der verwendeten Munition liegen, sei dafür zivile Präzisionsmunition verwendet worden. Diese zivile Munition sei aber nur für bestimmte Temperaturen zertifiziert und nicht, wie militärische Munition, für einen weiten Temperaturbereich von Frost bis Wüste.

• Das gleiche habe für die verwendeten Optiken und den verwendeten Schießbock gegolten. Absicht sei eben nicht gewesen, das Gewehr unter realen Bedingungen zu testen – sondern Laborergebnisse, die unter reproduzierbaren Bedingungen Aussagen über die technische Qualität der Waffe zulassen.

• Nach den Tests mit der Präzisionsmunition seien die Gewehre auch mit der neuen Gefechtsmunition der Bundeswehr DM11A1 erprobt worden. ... Sowohl mit der zivilen Präzisionsmunition als auch mit der neuen Gefechtsmunition hätten die Waffen den Test bestanden.

• Die eigentlichen Tests des Gewehrs, die Einsatzerprobung, sollen im Februar in ausgewählten Truppenteilen beginnen. Da wird es dann nicht nur um Treffer mit (Gefechts)Munition gehen, sondern auch um Dinge wie Handhabbarkeit und Optik – eben um das Gesamtsystem.
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Macht Sinn. Wenn ich die Waffe prüfen will aber schon die Munition selbst einen so großen Einfluss auf die Präzision hat, dass ich nicht weiß was nun an der Waffe liegt und was an der Munition liegt, kann ich die Waffe folgerichtig gar nicht selbst überprüfen.

Meiner Ansicht nach sind praktisch alle HK416 so präzise, dass Schwankungen oder Abweichungen hier absolut ohne jeden praktischen Belang sind. Beispielsweise schießt das MR223 eines Bekannten von mir geringfügig präziser als meines (und ich hab keine Ahnung warum). Aber das kann nur festgestellt werden wenn wir die gleiche Munition benutzen und die Waffe fest eingespannt ist. Wenn wir so nebeneinander normal schießen ist da praktisch real überhaupt kein Unterschied feststellbar und wird auch nie feststellbar sein.

Die Waffen sind so hochpräzise, dass im Prinzip Munition und Schütze die viel wesentlicheren Faktoren sind als die Waffe selbst.
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Hier nochmal ausführlichst, und da stehen noch etliche andere, viel wesentlichere Informationen (statt der Beschränkung der Diskussion auf die Präzision). Überhaupt ein sehr guter Artikel:

https://defence-network.com/kritik-am-zu...undeswehr/

Zitat:Hintergrund hierfür ist allerdings, dass die bisher in der Bundeswehr genutzte DM11 aufgrund der Chemikalienverordnung der EU gar nicht mehr hergestellt werden darf. Sie ist nicht umweltfreundlich genug. Die neue, den Ansprüchen der Verordnungen genügende DM11A1 befindet sich allerdings aktuell erst in der Qualitätsprüfung, konnte also gar nicht in der Erprobung des neuen Sturmgewehrs genutzt werden. Deshalb kam eine ähnliche Munition in der Erprobung durch das BAAINBw zum Einsatz.

Zitat:Der Vorteil all der zwischen BAAINBw und dem Hersteller Heckler & Koch vereinbarten Änderungen liegen in der Beschleunigung, wie auch der Bundesrechnungshof feststellt: „So sollen die ersten Systeme Sturmgewehr Bw statt im Jahr 2026 bereits Ende des Jahres 2025 geliefert werden.“

Zitat:Wenn man also den Empfehlungen des Bundesrechnungshofes folgen würde und den endgültigen Konstruktionsstand erst nach dem Abschluss der Integrierten Nachweisprüfung durchführt – und danach erst die Serienproduktion einleitet – dann kämen die ersten neuen Sturmgewehre Bundeswehr erst nach 2027, wahrscheinlich sogar 2028 in die Bundeswehr. Die ersten. Der Bundesrechnungshof stellt hier also eindeutig – wie in den Zeiten vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine – den Prozess in den Vordergrund, nicht das Ergebnis.

Jedoch: und das ist mal eine ernsthafte Kritik des Rechnungshof:

Zitat:Eine Kritik des Bundesrechnungshofes wiegt allerdings schwer. „Die Bundeswehr wird, anders als vorgesehen, keine vollumfänglich nutzbaren Sturmgewehre erhalten“, schreibt der Bundesrechnungshof und führt weiter aus: „Voraussetzung für die vorgesehene Nutzung des Systems Sturmgewehr Bw und damit den Ersatz des G36 ist ein Projektfortschritt bei Ausbildungsmitteln, beim Aufbau der Logistik der Waffe, bei Abschussgeräten 40 mm, bei waffengebundenen Nachtsichtmitteln und bei Fahrzeuganpassungen. Diese Voraussetzungen sind nicht vor dem Jahr 2027 zu erwarten.“

Hier kritisiert der Bundesrechnungshof also, dass die Waffe durch die beschleunigte Beschaffung erst dann vollumfänglich nutzbar wären, wenn zum ursprünglich – und vom Bundesrechnungshof geforderten – Ablauf ein finaler Konstruktionsstand festgelegt worden wäre.

Die Gewehre kommen also schneller, aber damit ist es ja eben nicht getan. Dazu muss noch alles mögliche andere kommen und dass kommt nicht schneller ! Also käme es darauf an, auch den ganzen Rest vom Schützenfest nochmal deutlich voran zu treiben und ebenfalls zu beschleunigen.

Wir sind einfach in allem viel zu langsam.
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Anscheinend hat man schon wieder vergessen das HK nicht mal in der Lage war die 1700 Gewehre für das KSK herzustellen und die Abnahme 2 mal verweigert wurde . Damals wurde schon festgestellt das es bei HK erhebliche Qualitätsmängel in der Serienfertigung gibt. Schon nach der Aktion mit den nachgemachten güteprüfsiegeln hätte man HK ausschließen müssen.
Nach diesen Problemen und denen mit dem Mg5 hätte man HK garnicht zum bieterverfahren zulassen dürfen .
Auch bei Lieferungen an länderpolizeien gibt es immer wieder Probleme mit Qualität der Waffen . Auf dem zivilen Markt sieht es nicht besser aus .
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(27.01.2024, 16:08)alphall31 schrieb: Anscheinend hat man schon wieder vergessen das HK nicht mal in der Lage war die 1700 Gewehre für das KSK herzustellen und die Abnahme 2 mal verweigert wurde . Damals wurde schon festgestellt das es bei HK erhebliche Qualitätsmängel in der Serienfertigung gibt. Schon nach der Aktion mit den nachgemachten güteprüfsiegeln hätte man HK ausschließen müssen.
Nach diesen Problemen und denen mit dem Mg5 hätte man HK garnicht zum bieterverfahren zulassen dürfen .
Auch bei Lieferungen an länderpolizeien gibt es immer wieder Probleme mit Qualität der Waffen . Auf dem zivilen Markt sieht es nicht besser aus .
Aber nichts davon deckt sich mit der Kritik des BRH oder der Berichterstattung dazu.

Es ist ja nun wirklich nicht so, dass es an der dt. Rüstungsindustrie und der BW-Beschaffungspolitik nichts zu kritisieren gäbe. Nur leider wird öffentlich immer das falsche kritisiert, während die eigentlichen Probleme es gar nicht in die Medien schaffen.
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Zitat:Auch bei Lieferungen an länderpolizeien gibt es immer wieder Probleme mit Qualität der Waffen

Und dies nicht nur bei HK, sondern insbesondere auch bei Haenel !

Einzig die Bayern haben anscheinend keinerlei Probleme mit der neuen Mitteldistanzwaffe, aber die haben bizarrerweise bei FN gekauft und haben jetzt FN SCAR.

Dessen ungeachtet kann ich mir bei einem großen Militärauftrag nicht vorstellen, dass hier HK die vertraglich vereinbarte Leistung nicht liefern kann oder wird.

Die Probleme welche sie bei der Lieferung an das KSK hatten habe ich allerdings bis heute nicht verstanden. Wie das gelaufen ist entzieht sich meiner Kenntnis und ich kann das was da berichtet wurde nicht nachvollziehen.

Bezüglich deiner Aussage zu den Siegeln stimme ich dir zu. Und auch wenn ich jetzt hier relativierend schreibe soll bitte nicht der Eindruck entstehen ich sei ein HK Freund, ganz im Gegenteil. Ich stehe HK sehr kritisch gegenüber, aus einer Vielzahl von Gründen.

Bezüglich des zivilen Marktes möchte ich widersprechen. Da ist HK in keiner Weise auffällig, auch wenn manchmal gegenteiliges behauptet wird. Da gibt es ganz andere Pappenheimer. Zu bedauern ist allenfalls, dass man halt hier die Marke teuer mitbezahlt und die Waffen ganz allgemein überteuert sind, aber das wäre meine einzige Kritik daran und ich habe selbst ein MR223 seit Jahren, ich weiß also durchaus worüber ich da schreibe. Das sind sehr gute Waffen von hoher Qualität. Allenfalls der Preis ist fragwürdig.

Aber um den Kreis zum Anfang / ersten Satz zu schließen: alte Kameraden von mir die es nach ihrer Dienstzeit zur bayerischen Polizei verschlagen hat und die auch MR223 privat haben, bei der Polizei aber FN SCAR, haben mir gegenüber versichert, dass beide Systeme praktisch gesehen gleich gut sind. Rein persönlich würden sie aber vor die Wahl gestellt die SCAR nehmen Big Grin
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Vielleicht bin ich da zu "naiv", aber für mich klingt das irgendwie anders... Wenn man diese Tests einfach nur "vor" dem Feldtest durchführt, hätte ich es ja verstanden, aber gemäß z.B. ntv sieht es anders aus:

Zitat:Hintergrund sind demnach unzureichende Nachweispflichten für die Treffsicherheit durch das Beschaffungsamt der Bundeswehr. Diese wurden nach Vertragsabschluss in einem Änderungsvertrag abgeschwächt.

Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf den gleichen Rechnungshofbericht, der Hersteller Heckler & Koch habe sich im Herbst 2022 an das Beschaffungsamt gewandt, mit der Bitte, die Schusstests mit ziviler Spezialmunition und nicht mit der bei der Bundeswehr gängigen Gefechtsmunition vornehmen zu dürfen. Demnach wollte der Waffenkonzern auch zwischen Feuerstößen mehr Pausen einlegen.

Und weiter:

Zitat:Der "Spiegel" zitiert aus dem Dokument, durch die nachträglich geänderten Anforderungen für die Schusstests mit dem Gewehr sei "nicht mehr sichergestellt, dass die Präzisionsanforderungen der Truppe erfüllt werden". Durch die Abschwächung der Anforderungen habe das Beschaffungsamt "die Nachweispflichten des Waffenherstellers zum Nachteil der Bundeswehr vereinfacht".

Vergaberechtlich kann ich den Aufschrei sogar verstehen, denn nun wäre zu prüfen, ob diese "abgeschwächten" Anforderungen vielleicht andere Bieter damals abgeschreckt haben - sprich, wäre der Wettbewerb ein anderer gewesen, wenn die Anforderungen damals schon schwächer gewesen wären. Auch die Aussage, die Änderung sie auf "bitten von H&K" erfolgt, ist halt vor dem Hintergrund der Causa G36 maximal unglücklich aus PR-Sicht.

Auch für das BAAINBw ist es nicht gerade vorteilhaft unterstellt zu bekommen, man hätte einen Vertrag zum Nachteil des Bundes geändert. Da hilft auch die langwierige Ausführung des Pressesprechers nicht wirklich weiter, denn diesen Vorwurf erwähnt er mit keinem Wort.

Nun müsste natürlich jemand fachlich einordnen, ob die Anforderungen an die Präzision von Anfang an am Bedarf der Truppe vorbei gingen - der bittere Geschmack wird wohl haften bleiben, dass man erst mit "überzogenen" Anforderungen alle anderen Wettbewerber gechast hat, um den Haus- und Hoflieferanten zu bekommen nur um im Nachgang dann für das Vergabeverfahren entscheidende Anforderungen abzumildern. Meine Meinung: Das ist eigentlich kein Problem der Technik, also des HK416, sondern des Vergabeverfahrens, auch wenn es in der Presse munter vermischt wird.
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