25.06.2017, 14:31
Die Entwicklung bezüglich der Flüchtlingstragödie im Mittelmeer ist weiterhin besorgniserregend. Auch wenn die Ereignisse nicht mehr so emotional abgehandelt werden wie noch vor eineinhalb Jahren, zumindest innenpolitisch betrachtet, so ist die Lage nachwievor dennoch äußerst angespannt. Dass bei uns manches allerdings als nicht mehr so gravierend wahrgenommen wird, liegt auch daran, dass die dramatischen Umstände (Bilder, Emotionen) an den Außenrändern der EU quasi medial hängenbleiben. Im Spiegel Print stand vor drei Wochen hierzu ein sehr guter Bericht. Quasi ist vieles "aus den Augen und damit aus dem Sinn" gerutscht, weil die Flüchtenden in der Türkei, die ja eine Türsteherfunktion einnimmt, auf griechischen Inseln oder in Südeuropa hängenbleiben, ohne dass wir Bilder von größeren Menschenansammlungen an der Grenze zu Bayern sehen. Gelöst indessen ist das Flüchtlingsdrama jedoch noch nicht, und ein innenpolitisches Aufschrecken dürfte erst dann wieder zu erwarten sein, wenn ein überladener Seelenverkäufer mit hunderten Menschen untergeht...
Schneemann.
Zitat:Blatt - Zahl der Flüchtlinge über die Mittelmeerroute steigthttps://de.reuters.com/article/fl-chtlin...EKBN19G0AE
Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" registrierte Italien seit Jahresbeginn bis zum 22. Juni 71.978 Neuankömmlinge, die die zentrale Mittelmeerroute als Fluchtweg gewählt hatten. Das waren 27,6 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Rund 3,3 Millionen Flüchtlinge hielten sich derzeit in der Türkei auf, berichtet das Blatt weiter unter Berufung auf Sicherheitskreise. In Griechenland seien es 62.354 Flüchtlinge, davon 14.489 auf den Inseln.
Immer wieder nehmen Menschen die gefährliche Route über das Mittelmeer. [...] Schleuser pferchen immer mehr Menschen auf die Boote, die dann wegen Überladung untergehen. Erst am Samstag rettete die spanische Küstenwache mehr als 200 Flüchtlinge, die auf sechs Schlauchbooten vor der Küste Südspaniens trieben. Anfang der Woche wurden 414 Menschen gerettet. Im vergangenen Jahr wurden der spanischen Küstenwache zufolge 6726 Migranten gerettet, die es auf dem Seeweg nach Spanien versuchten.
Schneemann.