Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen
Wir müssten sogar nochmal ein Stück weiter an den notwendigen Anfang zurück. Nämlich zu der alles entscheidenden Fragestellung:

1. Wieviel ganz konkret von unserem Wohlstand wollen wir dafür aufwenden, anderen Menschen zu helfen ? Wieviel Geld, wieviele Mittel, wieviele Nachteile sind wir exakt bereit in Kauf zu nehmen, wo genau ist die Grenze?

2. Daraus ergibt sich dann, wie vielen Menschen wir helfen können, und wie viele wir aufnehmen können. Damit hätte man dann eine Zahl von Menschen pro Jahr die kommen können und eine weitere Zahl von Menschen denen wir anderweitig helfen, beispielsweise vor Ort.

3. Der nächste Punkt wäre, sich mal offen einzugestehen, dass jedes solche System der Hilfen immer heillos ungerecht sein wird und niemals hier Gerechtigkeit hergestellt werden kann, selbst wenn wir absolut alles was wir haben dafür hergeben würden.

4. Wenn man sich dies dann mal eingestanden hat, und weiß wieviele Menschen man aufnehmen will, und dies exakt festgelegt hat, dann muss man im weiteren selbst die Asylgründe nicht einmal verschärfen. Heillos ungerecht wird es so oder so sein. Man nimmt dann einfach auf, bis man die Grenze die man festgelegt hat erreicht hat und fertig.

5. Das bedeutet, dass wir die Asylgründe eben nicht der Aufnahmefähigkeit der Gesellschaft anpassen müssen, denn auch dies wäre nur Heuchelei und ebenfalls nicht gerechter. Die Ungerechtigkeit wäre gleichermaßen gegeben. Die Idee diejenigen zu retten, welche am meisten Not leiden verstehe ich durchaus, und dass man daher die Hilfe auf die "schlimmsten Fälle" konzentrieren will erscheint natürlich zunächst logisch. Aber in der praktischen Realität ist dies weder möglich, noch erzeugt es mehr Gerechtigkeit.

Zitat:Es wäre doch niemandem damit geholfen, wenn jemand hier auf Kosten dieser Gesellschaft lebt, ohne eine Aussicht darauf, jemals Teil dieser Gesellschaft werden zu können und selbst für den eigenen Unterhalt aufzukommen. Ich verstehe den Ansatz dahinter so, dass dies verhindern soll, dass vermeintliche Arbeitsmigranten den wegen des Asylsystems ausnutzen und Asylbewerber auch nach einem evtl. Wegfall der Asylgründe hier bleiben.

6. Exakt so ist es. Ich kann dir aus eigener langjähriger Anschauung versichern, dass die Einwanderungskriminalität nicht anders praktisch real bekämpft werden kann. Denn die illegalen Einwanderer kommen nur aus einem einzigen Grund: weil sie eine Wirtschaftlichkeitsrechnung durchführen und die ganze Rechnung für sie positiv ist. In dem Moment, in dem die beschriebene Maßnahme diese Wirtschaftlichkeitsrechnung so verändert, dass sie für die illegalen Einwanderer eben nicht mehr aufgeht, in diesem Moment werden schlagartig immens viel weniger "Flüchtlinge" hierher kommen. So einfach ist das, und es wurde mir persönlich im Laufe etlicher Jahre auch immer wieder und wieder von "Flüchtlingen" selbst exakt so bestätigt in der Diskussion mit ihnen.

Die Einwanderungskriminalität hat wirtschaftliche Motive, ökonomische Gründe. Gehen diese nicht mehr auf, kämen tatsächlich nur noch echte Flüchtlinge - und dass wären dann (zumindest jetzt bzw. in den nächsten Jahren) immens viel weniger. So viel weniger, dass wir dadurch Platz und Mittel frei kriegen würden, um damit mehr Menschen helfen zu können die tatsächlich in Not sind !

7. Und die legale Einwanderung als Arbeitsmigrant muss komplett und absolut vollständig vom Asylsystem abgetrennt werden. Und dies geht eben nicht, wenn du Asylbewerbern gestattest zu arbeiten und sich zu integrieren.

Zitat:Die Moral steht hier aber der Lösung im Weg, etwas das du sonst den Linken vorwirfst. Wobei du selbst vermutlich die linken Beweggründe nicht als "Moral" bezeichnen würdest.

Nein im Gegenteil. Fast alle Linken die ich so kennen lernen konnte (oft nur für einige Zeit bis sie sich dann entsetzt von mir abwandten Tongue hatten eine sehr hohe Moral, und handelten absolut ernsthaft vor allem anderen aus der Motivation heraus mehr Gerechtigkeit zu schaffen, anderen Menschen selbstlos helfen zu wollen und für alle Menschen unterschiedslos das Leben besser zu machen. Wie könnte man das als moralisch verwerflich bezeichnen? Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die Übermoralisierung der Linken ihr größtes Problem darstellt. Übersozialisierung und Übermoralisierung führen dazu, dass Linke gewisse notwendige Dinge nicht tun können, selbst wenn diese noch so geboten wären.

Von daher kann ich linke Beweggründe nicht nur gut nachvollziehen, rein ethisch-moralisch sind sie oft auch absolut richtig. Umgekehrt habe ich bei allem scheinbaren Pragmatismus und aller scheinbaren kalten Logik aber eben auch gewisse sehr tradierte Moralvorstellungen, nur halt eben andere.

Zitat:Dementsprechend halte ich es nicht für unmoralisch, wenn wir versuchen, einen Weg zu finden, so vielen Menschen wie möglich zu helfen.

Gar keine Frage. Und ich würde dies auch nicht als unmoralisch bezeichnen, zumal ich ja selbst schon erklärt habe, dass hier keinerlei Gerechtigkeit hergestellt werden kann und ein solches System der Hilfe immer heillos ungerecht sein muss.

Zitat:Es ist einfach nicht möglich, all das zu tun, was nötig wäre, um unsere eigenen Moralvorstellungen zu erfüllen. Dafür gibt es zu viel Leid auf der Welt, dem wir uns eigentlich annehmen müssten.

Dessen man sich aber auch anders annehmen könnte und sollte. Auf globaler Ebene spricht aber niemand darüber, dass globale Geburtenkontrollen her müssen, niemand hat den Willen und die militärische Stärke ernsthaft so einzugreifen, dass den Menschen in gewissen Ländern tatsächlich geholfen wird, und wer solches propagiert, dem wird dann Neokolonialismus vorgeworfen oder Rassismus oder alles zusammen.

Meiner Überzeugung nach wäre sehr viel möglich um unsere eigenen Moralvorstellungen zu erfüllen, und dabei meine ich nicht nur irgendwelche linken Menschenfreundlichkeiten. Es wäre möglich die Zustände an vielen Orten der Welt mit einem ernsthaften und massiven Eingreifen wesentlich zu verbessern. Dies geschieht aber vor allem deshalb nicht, weil es uns in Wahrheit gar nicht darum geht für die Menschen zu streiten, sondern nur für den Profit gewisser Eliten und Konzerne (gröbst vereinfacht polemisiert). Alles wir wollen Menschen Helfen Getue ist daher abseits der verspulten Linken die das ernst meinen entweder nur ein Humanrightswashing, also eine Lüge, oder es ist eine Art Ablasshandel.

Die ganze Gesellschaft hierzulande verfügt insgesamt gesehen nicht mehr über den Willen, die Opferbereitschaft, die Härte und die notwendige Stärke und das heißt auch zuvorderst Gewaltbereitschaft um hier ernsthaft viel mehr Menschen helfen zu können. Und trägt man das so vor, verstehen die meisten noch nicht mal ansatzweise, warum diese Eigenschaften für eine substanzielle Hilfe für möglichst viele Menschen überhaupt notwendig sein sollten.

Entsprechend wird morgen schon Ruanda überall sein.

Zitat:Auch nicht wenn das bedeutet, dass wir dabei dann vielleicht nicht immer diejenigen erwischen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen, sondern stattdessen eben eher jene, die eine größere Chance darauf haben, in unsere Gesellschaft integriert zu werden und damit unsere Fähigkeit zur Hilfestellung aufrecht zu erhalten.

In Bezug auf unsere inneren Verhältnisse ist dies die entscheidende Frage, der entscheidende Dissens und genau genommen ein Dissens der nichts mit Rechts oder Links zu tun hat, sondern mit der Frage was für Informationen einem vorliegen, wie man diese gewichtet und was für Schlussfolgerungen man daraus zieht und zwar zuvorderst und vor allem anderen die Frage, ob die Einwanderer welche da real kommen eine größere Chance haben sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und ob sie überhaupt dazu beitragen werden können, unsere Fähigkeit zur Hilfestellung aufrecht zu erhalten.

Der Rechte beantwortet dies einfach immer pauschal mit nein, der Linke ebenso pauschal mit ja und zu viele der Mitte vertreten hier auch nur die linke Position.

Ich schrieg ja schon, dass alles immer ungerecht ist und auch für die Zukunft ungerecht sein wird. Von daher natürlich: wenn bestimmte Einwanderer nun über das Asylsystem in den Arbeitsmarkt einwandern, und sich dann integrieren und volkswirtschaftlich gesehen zu einem Plusgeschäft werden und damit unsere Fähigkeit auch in Zukunft helfen zu können erhalten können, dann haben die Linken recht. Was aber wenn dem nicht so ist?!

Der größte Teil der illegalen Einwanderer welche hier und heute real nach Europa kommen ist meiner Überzeugung nach eben nicht notwendig, um unsere Fähigkeit zu helfen zu erhalten bzw. unseren Wohlstand zu erhalten. Die Idee, dass wir diese Menschen brauchen ist daher falsch, diese Rechnung wird nicht aufgehen, nicht nur weil die Digitalisierung und Roboterisierung der Wirtschaft die Menschen immer weiter überflüssig machen wird, sondern auch weil die Wertschöpfung in den Bereichen in denen diese doch mehrheitlich minderqualifizierten tätig sein können zu gering ist um die Kosten dieses Systems zu refinanzieren.

Aus einer rein ökonomischen Perspektive heraus muss man daher gegen die illegale Masseneinwanderung sein, und um das nochmal zu betonen, dass hat rein gar nichts mit Rechts oder Links zu tun. Es ist eine einfache Wirtschaftlichkeitsrechnung. Die Einwanderung führt in der aktuellen Form eben nicht dazu, unsere Fähigkeit zu helfen zu erhalten, sondern sie reduziert diese ! Wir können dadurch weniger und weniger Menschen helfen.

Und da kommt meine Auffassung von Hilfe und Asyl ins Spiel: welche nicht zuletzt auch auf meine christlichen Vorstellungen diesbezüglich zurück geht und meine Überzeugung des notwendigen gewaltsamen Widerstandes gegen das Böse. Aufgrund meiner moralischen Vorstellungen ist daher die Frage der Wirtschaftlichkeit dieser Hilfen völlig irrelevant. Da bin ich dann linker als die meisten linken hier und heute, welche ja ständig janusköpfig das moralisch richtige mit dem wirtschaftlich nützlichen verbinden wollen. Da ich aber der Überzeugung bin, dass dies eine Quadratur des Kreises darstellt, interessiert mich die Fragestellung der wirtschaflichen Nützlichkeit gar nicht mehr, da ich diese ja verneine. Entsprechend bleibt die Frage der Motivation warum man überhaupt für andere eintreten sollte. Und auf welche Weise man dies real praktisch tut.

Zusammenfassung meiner Thesen dazu:

Die illegale Einwanderung verebbt in dem Moment, in dem die Wirtschaftlichkeitsrechnung der illegalen Einwanderer nicht mehr aufgeht.

Unsere Wirtschaftlichkeitsrechnung bezüglich der Chancen der real existierenden Einwanderung stimmt nicht. Sie wird nicht aufgehen.

Verebbt die illegale Einwanderung, werden dadurch erhebliche Mittel und Möglichkeiten frei, welche wir für Flüchtlinge einsetzen können, und zwar völlig unabhängig von irgendeiner wirtschaftlichen Erwägung.

Statt einem System in dem vor allem Pull Faktoren und illegale Einwanderung bestimmend sind, sollten wir als erstes eindeutig festlegen was genau von uns geleistet werden soll und dies dann auch real tun. Indem wir selbst Flüchtlinge nach Deutschland holen, von dort wo sie sind.

Damit trocknet man zudem sämtliche Schleuser und OK Strukturen auf dem Weg in die EU aus.

Die Alternative zu all diesem ist entweder, dass die Situation uns völlig außer Kontrolle gerät, oder das Rechtsradikale an die Macht kommen welche dann jede Hilfe für Ausländer komplett einstellen. Beides nicht erstrebenswert.
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RE: Weltweites Bevölkerungswachstum / Flüchtlingsströme / Folgen - von Quintus Fabius - 06.02.2023, 22:27
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