25.02.2022, 23:11
Das meiste was ich so fordere ist vollkommen unrealistisch und die real existierende Gesellschaft in dieser Bundesrepublik ist in ihrer derzeitigen Gesittung nicht in der Lage die nächsten Dekaden zu bestehen.
Dessen ungeachtet:
Wenn man Russland vom SWIFT Verfahren ausschließt, müsste Russland ein Alternativ-Verfahren mit China überhaupt erst mal aufbauen. Und das würden sich die Chinesen teuer bezahlen lassen. Sie würden auch Russland nicht das bezahlen was es aktuell für sein Gas kriegt und die Russen haben hier das gleiche Problem wie wir, sie können so schnell das Zielland nicht umstellen, dafür fehlen die Kapazitäten. Das heißt ein Ersatz der europäischen Abnehmer ist nicht ad ho möglich.
Der Export von Gas brachte nun im weiteren 2021 ca. 10 % der russischen Erlöse ein. Das ist eine Menge und nicht so einfach ersetzbar. Durch den Krieg werden ohnehin indirekt jede Menge wirtschaftliche Schäden auftreten, ein Ausschluß von SWIFT und zugleich ein Ende des Bezugs von Russland wären für die russische Volkswirtschaft vernichtend.
Es ist dann auch völlig egal ob Russland hohe Devisen- und Goldreserven hätte, diese wären recht schnell verbraucht und China würde sich diese zu für Russland sehr ungünstigen Konditionen unter den Nagel reißen während die Russen gar keine Wahl hätten als diese Reserven rasant aufzubrauchen. Die tragen aber nicht so weit.
Diese Abhängigkeit von den Einnahmen aus der EU wurde und wird in Russland im Gegensatz zu deiner Aussage auch ganz klar als Problem verstanden. Deshalb verkündete Putin ja Anfang 2021 eine neue Energiestrategie deren primäres Ziel es war die Gasausfuhren einerseits deutlich auszuweiten und sie andererseits deutlich zu diversifierzien. Diese Diversifikation sollte bis 2035 abgeschlossen sein. Jetzt also hier radikalste Maßnahmen zu ergreifen würde diesen russischen Plan erheblich behindern oder gar komplett stören.
Der teure Bau neuer Pipelines (Power of Siberia 2 etc) wurde übrigens auch erst gerade angefangen. Gerade deshalb kämen diese Maßnahmen jetzt genau richtig und wären sie später (nächstes Jahr oder übernächstes Jahr) vielleicht schon nicht mehr aussreichend. Wenn Russland vollständig abhängig von Chinas Import wird, dann würde dass China sofort radikal ausnützen, während ein paar Jahre später die Lage schon ganz anders sein könnte, weil die Gasausfuhren dann deutlich diversifizierter wären und der Wegfall der EU dann leichter kompensierbar wäre.
Hier und jetzt könnte Russland eben vieles von dem was ich genannt habe nicht kurzfristig kompensieren. Selbst der Ausschluss von SWIFT wäre nicht ausreichend schnell kompensierbar:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/r...33925.html
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle...06758.html
Und gerade deshalb ist die aktuelle Situation eine einzigartige Chance Russland so sehr zu schaden wie nur irgendwie möglich. Das schadet uns zwar auch, aber bei einer Lose-Lose Strategie muss lediglich der Schaden für den anderen größer sein, dann hat man selbst in Relation dazu immer noch gewonnen und genau das wäre hier der Fall.
Dessen ungeachtet:
Wenn man Russland vom SWIFT Verfahren ausschließt, müsste Russland ein Alternativ-Verfahren mit China überhaupt erst mal aufbauen. Und das würden sich die Chinesen teuer bezahlen lassen. Sie würden auch Russland nicht das bezahlen was es aktuell für sein Gas kriegt und die Russen haben hier das gleiche Problem wie wir, sie können so schnell das Zielland nicht umstellen, dafür fehlen die Kapazitäten. Das heißt ein Ersatz der europäischen Abnehmer ist nicht ad ho möglich.
Der Export von Gas brachte nun im weiteren 2021 ca. 10 % der russischen Erlöse ein. Das ist eine Menge und nicht so einfach ersetzbar. Durch den Krieg werden ohnehin indirekt jede Menge wirtschaftliche Schäden auftreten, ein Ausschluß von SWIFT und zugleich ein Ende des Bezugs von Russland wären für die russische Volkswirtschaft vernichtend.
Es ist dann auch völlig egal ob Russland hohe Devisen- und Goldreserven hätte, diese wären recht schnell verbraucht und China würde sich diese zu für Russland sehr ungünstigen Konditionen unter den Nagel reißen während die Russen gar keine Wahl hätten als diese Reserven rasant aufzubrauchen. Die tragen aber nicht so weit.
Diese Abhängigkeit von den Einnahmen aus der EU wurde und wird in Russland im Gegensatz zu deiner Aussage auch ganz klar als Problem verstanden. Deshalb verkündete Putin ja Anfang 2021 eine neue Energiestrategie deren primäres Ziel es war die Gasausfuhren einerseits deutlich auszuweiten und sie andererseits deutlich zu diversifierzien. Diese Diversifikation sollte bis 2035 abgeschlossen sein. Jetzt also hier radikalste Maßnahmen zu ergreifen würde diesen russischen Plan erheblich behindern oder gar komplett stören.
Der teure Bau neuer Pipelines (Power of Siberia 2 etc) wurde übrigens auch erst gerade angefangen. Gerade deshalb kämen diese Maßnahmen jetzt genau richtig und wären sie später (nächstes Jahr oder übernächstes Jahr) vielleicht schon nicht mehr aussreichend. Wenn Russland vollständig abhängig von Chinas Import wird, dann würde dass China sofort radikal ausnützen, während ein paar Jahre später die Lage schon ganz anders sein könnte, weil die Gasausfuhren dann deutlich diversifizierter wären und der Wegfall der EU dann leichter kompensierbar wäre.
Hier und jetzt könnte Russland eben vieles von dem was ich genannt habe nicht kurzfristig kompensieren. Selbst der Ausschluss von SWIFT wäre nicht ausreichend schnell kompensierbar:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/r...33925.html
Zitat:Es geht ja nicht nur um die Glaubwürdigkeit Deutschlands in der EU. Vor allem geht es um die Frage, ob die Bundesregierung willens ist, ihren letztlich wohlfeilen Worten über eine „entschiedene Antwort“ der EU auf den russischen Überfall auch Taten folgen zu lassen. Ja, der russische Swift-Ausschluss ist nichts, was leichtfertig beschlossen werden darf. Aber darum herumdrücken darf sich die Bundesregierung nicht.
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstle...06758.html
Und gerade deshalb ist die aktuelle Situation eine einzigartige Chance Russland so sehr zu schaden wie nur irgendwie möglich. Das schadet uns zwar auch, aber bei einer Lose-Lose Strategie muss lediglich der Schaden für den anderen größer sein, dann hat man selbst in Relation dazu immer noch gewonnen und genau das wäre hier der Fall.