01.04.2022, 21:09
@ Schneemann
Ukrainer in Ivankiv:
https://twitter.com/jphilli88/status/150...2388327427
https://twitter.com/TWMCLtd/status/1509956415296835586
Diese Karte stellt ungefähr die Situation da, wobei die Ukrainer jetzt auch in Bucha und Hostomel stehen. Da sind keine russischen Verbände mehr.
https://twitter.com/mhmck/status/1509861...36/photo/1
Alternative:
https://twitter.com/War_Mapper/status/15...7207070727
Die Frage ist jetzt, ob jetzt noch größere russische Verbände im Raum Südlich von Ivankiv verblieben sind oder ob sie (die überlebenden) mobilen Verbände alle rechtzeitig rausbekommen haben. Mindestens viel Material wird aber aufgegeben worden sein.
Für mich sieht das nach einem mehr oder weniger geordneten Rückzug aus, die Masse der russischen Verbände ist jetzt definitiv nicht überrannt worden, mindestens die Nachhut ist aber von den nachrückenden Ukrainern angegriffen und teils aufgerieben worden.
Wie gesagt, mich wundert dieser Rückzug nicht. Es mag ja sein, dass irgendwie X Verbände mit Y Panzerfahrzeugen im Raum vor Irpin gestanden haben. Nur standen die da halt am Ende einer 100km langen Nachschubroute über nicht viel mehr als eine größere Straße und ein paar bessere Waldwege.
Vier Wochen steht man dann da, das mit dem Umfassungsversuch war effektiv nach der ersten Woche gelaufen nachdem sich die Vorstöße südwestlich von Irpin festgefressen hatten.
Nachschubsituation dann bekanntermaßen schlecht – mit zu wenig Munition und Treibstoff wird maximal die Stellung gehalten. Wetter dann wahlweise zu kalt oder zu schlammig, Brücken über den Iprin gesprengt, massig motivierte Infanterie schon in den Vororten, exorbitante Verluste und für Kiev hätten die Kräfte eh nie gereicht – die Initiative lag damit effektiv seit der zweiten, spätestens seit der dritten Kriegswoche bei den Ukrainern.
Und die haben sich halt nicht bitte lassen und in den letzten Wochen an der Westflanke des Vorstoßes / der Versorgungslinie mit immer mehr Kräften Druck aufgebaut. Die Russen hatten dann noch versucht die Lage mit Vorstößen nach Westen zu stabilisieren, aber diese Vorstöße sind mit bestenfalls minimalen Geländegewinnen schnell zusammengebrochen.
Am Ende ist es dann einfach eine Frage der geographischen Gegebenheiten. Egal wie viele Einheiten die Russen um Hostomel stehen hatten – der Nachschub läuft ziemlich singulär über Ivankiv. Dort verläuft die einzige vernünftige, russisch kontrollierte Straße nach Weißrussland und die Ukrainer standen in den Dörfern westlich davon schon in Artilleriereichweite (die sie wohl nicht hatten).
Da man das Äquivalent von ein paar Brigaden im dauerhaften Gefecht nicht über ein paar matschige, mit SOF verseuchte Waldwege versorgen kann, dürfen die Ukrainer die Straße bei Iwankiv halt keinesfalls unterbrechen. Oder gerne halt auch weiter nördlich. Nachschubkonvois zusammenzuschießen bekommt halt auch jede bessere Heimwehr hin und geeignete Munition fließt ja aus der Westukraine mittlerweile in Masse zu.
Insofern – was will man machen. Oder besser: Was wollte man überhaupt noch dort?! Die Kräfte sind zur Einnahme von Kiew völlig unzureichend, Umfassung ist genauso ausgeschlossen, eigene Ausfälle mittlerweile erheblich, Versorgungslage kritisch und die Flanken sind hart bedrängt. Der Abzug ist nur folgerichtig. Einzig erstaunlich, dass sich auf russischer Seite jemand gefunden hat, der diesen Rückzug befehlen konnte.
Ukrainer in Ivankiv:
https://twitter.com/jphilli88/status/150...2388327427
https://twitter.com/TWMCLtd/status/1509956415296835586
Diese Karte stellt ungefähr die Situation da, wobei die Ukrainer jetzt auch in Bucha und Hostomel stehen. Da sind keine russischen Verbände mehr.
https://twitter.com/mhmck/status/1509861...36/photo/1
Alternative:
https://twitter.com/War_Mapper/status/15...7207070727
Die Frage ist jetzt, ob jetzt noch größere russische Verbände im Raum Südlich von Ivankiv verblieben sind oder ob sie (die überlebenden) mobilen Verbände alle rechtzeitig rausbekommen haben. Mindestens viel Material wird aber aufgegeben worden sein.
Für mich sieht das nach einem mehr oder weniger geordneten Rückzug aus, die Masse der russischen Verbände ist jetzt definitiv nicht überrannt worden, mindestens die Nachhut ist aber von den nachrückenden Ukrainern angegriffen und teils aufgerieben worden.
Wie gesagt, mich wundert dieser Rückzug nicht. Es mag ja sein, dass irgendwie X Verbände mit Y Panzerfahrzeugen im Raum vor Irpin gestanden haben. Nur standen die da halt am Ende einer 100km langen Nachschubroute über nicht viel mehr als eine größere Straße und ein paar bessere Waldwege.
Vier Wochen steht man dann da, das mit dem Umfassungsversuch war effektiv nach der ersten Woche gelaufen nachdem sich die Vorstöße südwestlich von Irpin festgefressen hatten.
Nachschubsituation dann bekanntermaßen schlecht – mit zu wenig Munition und Treibstoff wird maximal die Stellung gehalten. Wetter dann wahlweise zu kalt oder zu schlammig, Brücken über den Iprin gesprengt, massig motivierte Infanterie schon in den Vororten, exorbitante Verluste und für Kiev hätten die Kräfte eh nie gereicht – die Initiative lag damit effektiv seit der zweiten, spätestens seit der dritten Kriegswoche bei den Ukrainern.
Und die haben sich halt nicht bitte lassen und in den letzten Wochen an der Westflanke des Vorstoßes / der Versorgungslinie mit immer mehr Kräften Druck aufgebaut. Die Russen hatten dann noch versucht die Lage mit Vorstößen nach Westen zu stabilisieren, aber diese Vorstöße sind mit bestenfalls minimalen Geländegewinnen schnell zusammengebrochen.
Am Ende ist es dann einfach eine Frage der geographischen Gegebenheiten. Egal wie viele Einheiten die Russen um Hostomel stehen hatten – der Nachschub läuft ziemlich singulär über Ivankiv. Dort verläuft die einzige vernünftige, russisch kontrollierte Straße nach Weißrussland und die Ukrainer standen in den Dörfern westlich davon schon in Artilleriereichweite (die sie wohl nicht hatten).
Da man das Äquivalent von ein paar Brigaden im dauerhaften Gefecht nicht über ein paar matschige, mit SOF verseuchte Waldwege versorgen kann, dürfen die Ukrainer die Straße bei Iwankiv halt keinesfalls unterbrechen. Oder gerne halt auch weiter nördlich. Nachschubkonvois zusammenzuschießen bekommt halt auch jede bessere Heimwehr hin und geeignete Munition fließt ja aus der Westukraine mittlerweile in Masse zu.
Insofern – was will man machen. Oder besser: Was wollte man überhaupt noch dort?! Die Kräfte sind zur Einnahme von Kiew völlig unzureichend, Umfassung ist genauso ausgeschlossen, eigene Ausfälle mittlerweile erheblich, Versorgungslage kritisch und die Flanken sind hart bedrängt. Der Abzug ist nur folgerichtig. Einzig erstaunlich, dass sich auf russischer Seite jemand gefunden hat, der diesen Rückzug befehlen konnte.