02.04.2022, 13:14
Es dürfte auch interessant sein und werden, wie sich andere bzw. Drittstaaten positionieren. Die zentralasiatischen ehemaligen Sowjetrepubliken rudern ja schon langsam weg von Moskau, da sie eben ein Interesse daran haben, mit dem Westen weiterhin Geschäfte machen zu können. Peking laviert herum und stellt sich einerseits teils demonstrativ an die Seite Moskaus, lässt dann aber wiederum wenig Taten folgen, zumal man ja auch nicht so wirklich glücklich ist, dass die "neue Seidenstraße" in Mitleidenschaft gezogen wird. Zudem will man auch in China den Westen als Handelspartner nicht verlieren (aus den USA und der EU gab es da schon deutliche Hinweise).
Spannend auch, welchen Weg Indien beschreiten wird...
Diese Staaten müssen sich natürlich auch darüber im klaren sein, dass ihnen ihre eigene Politik auf die Füße fallen könnte. Wenn man sich nun nicht dazu durchringen kann, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg als solchen zu benennen, so kann es durchaus sein, dass, wenn einmal Indien oder China ein derartiges Problem haben, der Rest des Planeten in der UN sich auch nicht dazu durchringen kann, das Problem beim Namen zu nennen. Und sowohl Indien als auch China haben keine ruhigen Grenzen bzw. beäugen sich ja selbst gegenseitig sehr kritisch, teils feindselig...
Weiterhin: Im Kontext der russischen Absetzbewegungen scheint es wohl so zu sein (zumindest bislang gemäß ukrainischer Quellen), dass die von Russland geräumten Gebiete gezielt (d. h. unabhängig von den Kämpfen) und unnötig stark verwüstet und auch mit Sprengfallen gepflastert wurden und werden. Quasi also eine Art verminte und "verbrannte Erde". Sollte das stimmen, so wäre es ein weiterer Beleg dafür, dass die russische Armee eben nicht hastig flüchtet, sondern zuvor sich noch die Zeit nimmt, das Gelände "unbrauchbar" zu machen. Und es wäre übrigens ein klarer Völkerrechtsbruch bzw. Bruch der Haager Landkriegsordnung...
Schneemann
Spannend auch, welchen Weg Indien beschreiten wird...
Zitat:Tauziehen um Indienhttps://www.tagesschau.de/ausland/asien/...e-101.html
Richtung Osten - oder Westen?
Indien vermeidet eine Positionierung gegenüber dem Ukraine-Krieg. Doch der Druck auf das Land steigt - Minister aus Ost und West geben sich in Neu-Delhi die Klinke in die Hand. Vorerst genießt Indien die Aufmerksamkeit. [...]
"Wir sind alte Freunde und gute Partner" sagt der russische Außenminister Lawrow bei einer Pressekonferenz in Neu-Delhi. "Unser Treffen findet in einem schwierigen internationalen Umfeld statt" - das sind die sehr diplomatischen Worte des indischen Außenministers Jaishanker. [...] Aber der russische Außenminister ist ohnehin nicht nach Indien gekommen, um über den Krieg in der Ukraine zu diskutieren. Der ja ohnehin nicht existiere, das hat Lawrow auch in Neu-Delhi nochmal betont - Russland führe ausschließlich eine militärische Operation dort durch: "Sie kennen unsere Haltung, wir verstecken nichts und wir begrüßen es sehr, dass Indien sich der Fakten bewusst ist und sich nicht auf eine Seite schlägt." [...]
Indien hat sich bislang bei allen Resolutionen enthalten und den russischen Krieg in der Ukraine nicht verurteilt. Denn Indien ist vor allem militärisch abhängig von Moskau, die meisten Waffen aus dem Arsenal der indischen Armee kommen aus Russland. [...] Aber der russische Außenminister ist vor allem nach Indien gekommen, um andere Geschäfte zu auszuhandeln. [...] Es soll um Öl gehen, das Russland zu Discounterpreisen anbietet. Und auch um Kohle. [...] Dann kommt noch die Frage, mit welcher Währung die Deals abgeschlossen werden. Die USA haben Indien gewarnt, es werde Konsequenzen für das Land haben, wenn lokale Zahlungstransaktionen ins Spiel kämen, die die US-Sanktionen gegen Russland unterlaufen würden. [...]
Indien beuge sich keinem Druck, von keiner Seite, sagt Sharma. Kein Land der Welt stelle seine nationalen Interessen hinten an. Und insgeheim, so sagt er, genieße Indien sogar die große internationale Aufmerksamkeit.
Diese Staaten müssen sich natürlich auch darüber im klaren sein, dass ihnen ihre eigene Politik auf die Füße fallen könnte. Wenn man sich nun nicht dazu durchringen kann, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg als solchen zu benennen, so kann es durchaus sein, dass, wenn einmal Indien oder China ein derartiges Problem haben, der Rest des Planeten in der UN sich auch nicht dazu durchringen kann, das Problem beim Namen zu nennen. Und sowohl Indien als auch China haben keine ruhigen Grenzen bzw. beäugen sich ja selbst gegenseitig sehr kritisch, teils feindselig...
Weiterhin: Im Kontext der russischen Absetzbewegungen scheint es wohl so zu sein (zumindest bislang gemäß ukrainischer Quellen), dass die von Russland geräumten Gebiete gezielt (d. h. unabhängig von den Kämpfen) und unnötig stark verwüstet und auch mit Sprengfallen gepflastert wurden und werden. Quasi also eine Art verminte und "verbrannte Erde". Sollte das stimmen, so wäre es ein weiterer Beleg dafür, dass die russische Armee eben nicht hastig flüchtet, sondern zuvor sich noch die Zeit nimmt, das Gelände "unbrauchbar" zu machen. Und es wäre übrigens ein klarer Völkerrechtsbruch bzw. Bruch der Haager Landkriegsordnung...
Zitat:Ukraine war: Russia creating 'complete disaster' with mines around homes and corpses, President Zelenskyy warnshttps://news.sky.com/story/ukraine-war-r...s-12580120
The Ukrainian president was speaking early on Saturday as Russian troops continued to withdraw from areas around Kyiv. [...] Russian forces are creating "a complete disaster", leaving mines around homes and even corpses, Ukraine's president has said. [...] "They are mining homes, mining equipment, even the bodies of people who were killed. There are a lot of trip wires, a lot of other dangers." [...]
Russia said earlier this week that it would reduce military activity around the Ukrainian capital and the northern city of Chernihiv, claiming this would increase trust between both sides at peace talks.
Schneemann