05.05.2022, 14:09
Werter Nightwatch:
Die Fahrzeugverluste der Russen sehen (nur) für uns krass aus, sind dies aber im Gesamtkontext der russischen Armee keineswegs. Es gibt da auch eben keine Qualität an der einen Stelle und Schrott an der anderen, sondern nur Unmengen von Schrott. Deshalb ist der Verlust von hunderten BMP-1 und BMP-2 einfach mal irrelevant. Das gleiche gilt für das Menschenmaterial: selbst russische Eliteverbände sind so verblüffend schlecht ausgebildet, dies wird sogar von russischen Soldaten selbst so geäußert, dass in Wahrheit eben gar kein so großer Unterschied zu den Reservisten besteht wie man das hierzulande annehmen mag.
Beispielsweise schlagen sich die in westlichen und ukrainischen Medien viel verlachten Aufgebote aus gummistiefeltragenden Burjaten in der Ukraine inzwischen querschnittlich wesentlich besser als die sonstige russische Armee dort. Wesentlich ist, dass die russische Armee immer noch ganz grundlegend ein Konzept der Abnutzung verfolgt, welches gerade eben darauf ausgerichtet ist, selbst keine Qualität aufzubieten.
Die Angriffsbemühungen im Donbass stocken in Wahrheit aus zwei ganz anderen Gründen:
1 die Ukrainer sind zahlenmässig weit überlegen und mit westlichen Waffen inzwischen so gut ausgerüstet, dass dies in der Defensive von der real vor Ort befindlichen russischen Kampftruppe kaum überwunden werden kann.
2 Die Moral ist völlig im Eimer. Die russischen Truppen verweigern nachweislich (gibt dazu aufgefangene und übersetzte Funksprüche etc) teilweise das Vorgehen an sich, und fast jede Handlung muss inzwischen von hochrangigen Offizieren vor Ort direkt unter Androhung erheblicher Strafen befohlen und durchgesetzt werden.
Selten war die Moral einer angreifenden Armee schlechter! Das hat seinen Grund nicht primär in den Verlusten, sondern weil die russischen Soldaten selbst trotz ihres Kadavergehorsams und ihrer rigiden Befehlstaktik erkennen, dass sie hier gegen ein slawisches Brudervolk antreten, welches ihnen eigentlich kulturell und auch sonst so nahe steht wie sonst kaum eines. Das kommt auch bei den ganzen Interviews und Gesprächen mit Kriegsgefangenen ständig so heraus und geht so weit, dass die Burjaten beispielsweise beklagen, dass Russen und Ukrainer sich zurückhalten wenn sie aufeinander treffen und öfter mal nicht schießen, auf sie aber immer geschossen wird (weil sie als Asiaten keine Slawen sind).
Beschließend muss man sehen, dass die ukrainische Armee obwohl sie zur Zeit von den Medien derart gehyped wird ebenfalls keineswegs unseren Vorstellungen von tatsächlicher militärischer Leistungsfähigkeit entspricht, ebenfalls sehr hohe Verluste hatte und die Qualität vieler ukrainischer Verbände höchst fragwürdig ist und auch der Ukraine das befähigte Menschenmaterial ebenso ausgehen könnte wie das Kriegsmaterial an sich - beispielsweise geht gerade zur Zeit Artilleriemunition in Ostkalibern aus. Und wie lange und in welchem Ausmaß kann und wird der Westen hier weiter Waffenhilfe leisten ? Unbegrenzt?
Was sollte das bringen?! Ist erst die lebendige Wehrkraft der Ukrainer ausgeblutet, fällt auch die Ukraine in sich zusammen, völlig gleich ob dann da noch Unmengen von westlichen Waffen herumliegen oder nicht. Ukrainische Reservisten sind querschnittlich nicht anders oder befähigter als russische.
Die Fragestellung lässt sich daher meiner Meinung nach nicht rein vom miltärischen her angehen, denn dann würde es meiner Ansicht nach auf einen russischen Sieg hinaus laufen, sondern vor allem aufgrund von innenpolitischen Faktoren! Welche der beiden Gesellschaften an sich also diesen Krieg länger aushält bevor es zu innenpolitischen Unruhen und Veränderungen kommt. Daher wird dieser Krieg meiner Meinung nach nicht auf dem Schlachtfeld, sondern durch die russische Innenpolitik entschieden werden.
Die Fahrzeugverluste der Russen sehen (nur) für uns krass aus, sind dies aber im Gesamtkontext der russischen Armee keineswegs. Es gibt da auch eben keine Qualität an der einen Stelle und Schrott an der anderen, sondern nur Unmengen von Schrott. Deshalb ist der Verlust von hunderten BMP-1 und BMP-2 einfach mal irrelevant. Das gleiche gilt für das Menschenmaterial: selbst russische Eliteverbände sind so verblüffend schlecht ausgebildet, dies wird sogar von russischen Soldaten selbst so geäußert, dass in Wahrheit eben gar kein so großer Unterschied zu den Reservisten besteht wie man das hierzulande annehmen mag.
Beispielsweise schlagen sich die in westlichen und ukrainischen Medien viel verlachten Aufgebote aus gummistiefeltragenden Burjaten in der Ukraine inzwischen querschnittlich wesentlich besser als die sonstige russische Armee dort. Wesentlich ist, dass die russische Armee immer noch ganz grundlegend ein Konzept der Abnutzung verfolgt, welches gerade eben darauf ausgerichtet ist, selbst keine Qualität aufzubieten.
Die Angriffsbemühungen im Donbass stocken in Wahrheit aus zwei ganz anderen Gründen:
1 die Ukrainer sind zahlenmässig weit überlegen und mit westlichen Waffen inzwischen so gut ausgerüstet, dass dies in der Defensive von der real vor Ort befindlichen russischen Kampftruppe kaum überwunden werden kann.
2 Die Moral ist völlig im Eimer. Die russischen Truppen verweigern nachweislich (gibt dazu aufgefangene und übersetzte Funksprüche etc) teilweise das Vorgehen an sich, und fast jede Handlung muss inzwischen von hochrangigen Offizieren vor Ort direkt unter Androhung erheblicher Strafen befohlen und durchgesetzt werden.
Selten war die Moral einer angreifenden Armee schlechter! Das hat seinen Grund nicht primär in den Verlusten, sondern weil die russischen Soldaten selbst trotz ihres Kadavergehorsams und ihrer rigiden Befehlstaktik erkennen, dass sie hier gegen ein slawisches Brudervolk antreten, welches ihnen eigentlich kulturell und auch sonst so nahe steht wie sonst kaum eines. Das kommt auch bei den ganzen Interviews und Gesprächen mit Kriegsgefangenen ständig so heraus und geht so weit, dass die Burjaten beispielsweise beklagen, dass Russen und Ukrainer sich zurückhalten wenn sie aufeinander treffen und öfter mal nicht schießen, auf sie aber immer geschossen wird (weil sie als Asiaten keine Slawen sind).
Beschließend muss man sehen, dass die ukrainische Armee obwohl sie zur Zeit von den Medien derart gehyped wird ebenfalls keineswegs unseren Vorstellungen von tatsächlicher militärischer Leistungsfähigkeit entspricht, ebenfalls sehr hohe Verluste hatte und die Qualität vieler ukrainischer Verbände höchst fragwürdig ist und auch der Ukraine das befähigte Menschenmaterial ebenso ausgehen könnte wie das Kriegsmaterial an sich - beispielsweise geht gerade zur Zeit Artilleriemunition in Ostkalibern aus. Und wie lange und in welchem Ausmaß kann und wird der Westen hier weiter Waffenhilfe leisten ? Unbegrenzt?
Was sollte das bringen?! Ist erst die lebendige Wehrkraft der Ukrainer ausgeblutet, fällt auch die Ukraine in sich zusammen, völlig gleich ob dann da noch Unmengen von westlichen Waffen herumliegen oder nicht. Ukrainische Reservisten sind querschnittlich nicht anders oder befähigter als russische.
Die Fragestellung lässt sich daher meiner Meinung nach nicht rein vom miltärischen her angehen, denn dann würde es meiner Ansicht nach auf einen russischen Sieg hinaus laufen, sondern vor allem aufgrund von innenpolitischen Faktoren! Welche der beiden Gesellschaften an sich also diesen Krieg länger aushält bevor es zu innenpolitischen Unruhen und Veränderungen kommt. Daher wird dieser Krieg meiner Meinung nach nicht auf dem Schlachtfeld, sondern durch die russische Innenpolitik entschieden werden.