14.05.2022, 18:28
(14.05.2022, 09:14)Schneemann schrieb: Unter Obama wurde die Partnerschaft wieder mehr betont, man denke an TTIP, man wollte die Zusammenarbeit, gerade auch wirtschaftlich. Das aber wurde dann von den europäischen "Sektierern" wiederum torpediert, die hier in Europa, zumal auch in Deutschland, dann lieber über Chlorhühnchen fabulierten als über eine transatlantische Partnerschaft. Tja, und dann kam König Donald I. mitsamt MAGA und damit war die Zusammenarbeit erst einmal wieder passé. Zumal der neue Regent im Weißen Haus sich Putin wohl näher fühlte als Brüssel. Und erst unter Biden, der natürlich auch die asiatische Herausforderung sieht, kam es wieder zu einer Annäherung.
Naja, es gab schon gute Gründe, TTIP abzulehnen. Europäische Verbrauerstandards wären auf US-Niveau abgesenkt werden (da gibt es ein bischen mehr als Chlorhühnchen). Nun haben zwar die TTIP-Befürworter damals versucht, diese Behauptung auszuräumen, es ist ihnen aber nicht wirklich gelungen, weil die Verträge so geheim waren, dass nicht mal Bundestagsabgeordnete diese ohne Aufsicht für relevante Zeit einsehen durften - ein bischen schwierig bei mehrere Tausend Seiten umfassenden Verträgen. TTIP, so wie es aufgezogen wurde, war von Anfang an ein durch und durch ziemlich absurdes Unterfangen.
Aber auch für die USA wäre TTIP aber fatal gewesen, weil es die Deindustrialisierung des Landes weiter beschleunigt hätte. Denn in Kombination mit dem überbewerteten Dollar sind viele US-Produkte gegen die EU-Exportübermacht schlicht überhaupt nicht konkurrenzfähig. Und die USA haben jetzt schon ein Rekord-Handelsbilanzdefizit, was ohne Weltleitwährungs-Bonus zum Kollaps führen würde, ähnlich wie in Griechenland.