19.06.2022, 08:12
Eine Perspektive auf Kaliningrad: Litauen hat den Gütertransport nach der russischen Exklave unterbunden, was auch im Kontext der EU-Sanktionen geschieht. Fraglich, ob das Gebiet alleine nur per Schiff versorgt werden kann, zumal auch dort recht starke russische Kräfte quasi zusammengepfercht sind, die auch versorgt werden müssen.
Und eine Einschätzung, wie die Sanktionen sich eben dennoch auswirken, trotz einer vollen Kriegskasse und immer noch fließender Gelder aus Rohstofflieferungen:
Zur Lage im Donbass:
Schneemann
Zitat:Kaliningrad sanctions to take effect, Lithuania sayshttps://www.reuters.com/world/europe/lit...022-06-18/
VILNIUS, June 18 (Reuters) - Lithuanian authorities said a ban on the transit through their territory to the Russian exclave of Kaliningrad of goods that are subject to EU sanctions was to take effect from Saturday.
News of the ban came on Friday, through a video posted by the region's governor Anton Alikhanov. The EU sanctions list notably includes coal, metals, construction materials and advanced technology, and Alikhanov said the ban would cover around 50% of the items that Kaliningrad imports. [...] Its immediate start was confirmed by the cargo arm of Lithuania's state railways service in a letter to clients following "clarification" from the European Commission on the mechanism for applying the sanctions.
Urging citizens not to resort to panic buying, Alikhanov said two vessels were already ferrying goods between Kaliningrad and Saint Petersburg, and seven more would be in service by the end of the year. [...] Sandwiched between EU and NATO members Poland and Lithuania, Kaliningrad receives supplies from Russia via rail and gas pipelines through Lithuania.
Und eine Einschätzung, wie die Sanktionen sich eben dennoch auswirken, trotz einer vollen Kriegskasse und immer noch fließender Gelder aus Rohstofflieferungen:
Zitat:Von Süßkartoffeln bis Dividendenhttps://www.n-tv.de/wirtschaft/Dinge-die...05618.html
Dinge, die in Russland plötzlich selten sind [...]
In Europa wird die Energie knapp, Russland schwimmt im Geld - so lässt sich die Lage etwa vier Monaten Krieg in der Ukraine beschreiben. Aber der Kreml hat ein Problem: Er kann sich von seinen Öl- und Gasmilliarden nichts mehr kaufen, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schon Anfang des Monats im Bundestag erklärt hatte. Denn abgesehen von Erdöl, Erdgas und landwirtschaftlichen Produkten muss Russland fast alle anderen Waren importieren. [...]
Viele Lebensmittel kosten deswegen auch in der Herstellung mehr. Hamsterkäufe in den ersten Kriegstagen hätten die Situation nochmals verschärft, erklärt Alexander Libman von der Freien Universität Berlin. Es werde Produkte geben, die tatsächlich nicht mehr verfügbar sind, sagt der Politologe. In vielen Fällen erwartet er aber keinen akuten Mangel, sondern eher Teuerungen und massive Verschlechterung der Qualität. [...]
Deutlich klarer gestaltet sich die Lage im Elektronikbereich. Russland darf keine Schlüsseltechnologien mehr aus Europa oder den USA einführen. Ein Mangel an Computern, Smartphones und Autos, aber auch Flugzeugen, Raketen, Kühlschränken und Waschmaschinen ist damit vorprogrammiert. [...] Selbst chinesische Technologie-Unternehmen wie der frühere Smartphone-Gigant Huawei sind deshalb vorsichtig und meiden den russischen Markt derzeit aus Angst vor Zweitsanktionen. [...]
Mehr Geld in der Tasche nutzt aber nichts, wenn wichtige Produkte wie Medikamente ausgehen.
Wie bei den Lebensmitteln liegt es nur teilweise an den Sanktionen. Westliche Pharmaunternehmen dürfen ihre Präparate nach wie vor an Russland verkaufen. Lebenswichtige Mittel wie Insulin seien aber wegen Misswirtschaft schon seit Jahren knapp, berichtet das Exilmedium Medusa. Durch den Krieg habe sich die Situation allerdings noch einmal verschlechtert. [...] Und der britische Pharmariese GSK liefert keine Nahrungsergänzungsmittel mehr. [...]
Vergangene Woche wurden die russischen Banken gebeten, vorerst keine Dividenden mehr an Aktionäre und keine Bonuszahlungen mehr an die Führungsetage auszuzahlen. Notenbankchefin Elwira Nabiullina will damit die finanzielle Stabilität des Landes gewährleisten, bis die wirtschaftliche Transformation geschafft ist.
Zur Lage im Donbass:
Zitat:DIE NACHT IN DER UKRAINEhttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...11102.html
Kämpfe um Sewerodonezk dauern an
Die Kämpfe im Osten der Ukraine ähneln immer mehr einem Stellungskrieg, bei dem sich die Front nicht verschiebt. [...] Im Osten der Ukraine dauerten die Gefechte auch in der Nacht zum Samstag an. [...] In der östlichsten Stadt der Frontlinie, Sewerodonezk im Gebiet Luhansk, war nach Angaben des ukrainischen Generalstabs vom Freitagabend nach weiter jede Straße umkämpft. Die Stadt und ihre Umgebung liege unter schwerem Artilleriefeuer. [...]
Es sei unmöglich, die in Bunkern unter dem Stahlwerk Azot versteckten Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Dagegen sei die Nachbarstadt Lyssytschansk noch unter ukrainischer Kontrolle. Die Straße nach dort liege aber unter dem Feuer russischer Artillerie. [...] Als Erfolg meldete der Generalstab die Rückeroberung eines Dorfes bei Isjum im Gebiet Charkiw. Im nordostukrainischen Gebiet Sumy verzeichnete die Regionalverwaltung vielfachen russischen Beschuss.
Schneemann