26.06.2022, 21:44
Eine wesentliche Lektion dieses Krieges, welche insbesondere auch die Bundeswehr erlernen und wirklich inkorporieren müsste:
https://www.ft.com/content/9618df65-3551...4db908d53b
Taktische Autonomie gibt es in Wahrheit bei der Bundeswehr nicht in dem Ausmaß, wie sie im modernen Krieg notwendig wäre. Stattdessen wird alles zu Tode geführt, übertragen wie es dann im nächsten ernsthaften Krieg wortwörtlich sein wird. Entsprechende Systeme (Infanterist der Zukunft, Vernetzte Kriegsführung usw) verschlimmern hierbei noch die Situation, und so hat man dann statt des strategischen Unteroffiziers den taktischen Generaloberst.
In der Theorie. Die praktische Realität sieht teilweise ganz anders aus. Man rühmt sich der Auftragstaktik, betreibt aber keine wirkliche Auftragstaktik, sondern ganz im Gegenteil nur eine Art Schein-Auftragstaktik.
Auch bei der Bundeswehr überwiegen Konformismus, Karrierismus und es hat ganz genau so negative Auswirkungen auf die Karriere und insbesondere auf die Chancen Berufssoldat zu werden, wenn man sich gegen Fehlentscheidungen stellt oder aktiv versucht diese auszugleichen. Und um zugleich keine Soldaten zu verlieren agiert man so übervorsichtig wie nur irgendwie möglich. Die mangelnde Risikobereitschaft ist inzwischen derart übertrieben, dass sie teilweise ins abstruse abgleitet.
Und da kommen wir der Sache in Wahrheit schon näher. Es ist nicht die Übernahme irgendwelcher NATO Pseudo-Mission-Command Doktrin, sondern das was durch die Freiwilligen-Einheiten der 2014er Krise fort folgend in die Ukrainische Armee eingezogen ist. Ich stelle an dieser Stelle mal die These auf, dass die Ukrainer hier und heute in Sachen Auftragstaktik, dezentralisierte Organisation usw weiter sind als die Bundeswehr oder andere NATO Armeen.
Mit einem Wort: Milizen. Die militärisch für einen Verteidigungskrieg (und was für einen anderen ernsthaften Krieg sollte diese Bundesrepublik führen?) besser geeignet sind als Wehrpflichtige. Man benötigt im Endeffekt zwei Armeen: eine Milizarmee für die LV/BV und eine kleinere Berufsarmee für bestimmte Spezialistenaufgaben, welche zum einen die Miliz in LV/BV unterstützt, zum anderen unabhängig von ihr IKM betreiben kann.
Die Milizen sollten allein schon deshalb eine eigene Streitkraft sein, damit sie sich frei von überkommenen Bundeswehrvorstellungen entwickeln können.
https://www.ft.com/content/9618df65-3551...4db908d53b
Zitat:Military briefing: Ukraine’s battlefield agility pays off
Tactical autonomy of defending forces has been a strength compared to rigid Russian strategy
Taktische Autonomie gibt es in Wahrheit bei der Bundeswehr nicht in dem Ausmaß, wie sie im modernen Krieg notwendig wäre. Stattdessen wird alles zu Tode geführt, übertragen wie es dann im nächsten ernsthaften Krieg wortwörtlich sein wird. Entsprechende Systeme (Infanterist der Zukunft, Vernetzte Kriegsführung usw) verschlimmern hierbei noch die Situation, und so hat man dann statt des strategischen Unteroffiziers den taktischen Generaloberst.
Zitat:Decentralised mission command — following strategic objectives set by military chiefs while giving lower ranks tactical autonomy — is standard Nato doctrine.
In der Theorie. Die praktische Realität sieht teilweise ganz anders aus. Man rühmt sich der Auftragstaktik, betreibt aber keine wirkliche Auftragstaktik, sondern ganz im Gegenteil nur eine Art Schein-Auftragstaktik.
Zitat:“For a Russian infantry officer the risk of being punished by his commander is much more significant than the risk of losing his men or being killed himself,” said Oleksiy Melnyk, a former Ukrainian Air Force officer who spent 10 years under Soviet command. “If you see this order is a way to disaster, you have to tell your commander. That is what Russian officers are afraid of the most.”
Auch bei der Bundeswehr überwiegen Konformismus, Karrierismus und es hat ganz genau so negative Auswirkungen auf die Karriere und insbesondere auf die Chancen Berufssoldat zu werden, wenn man sich gegen Fehlentscheidungen stellt oder aktiv versucht diese auszugleichen. Und um zugleich keine Soldaten zu verlieren agiert man so übervorsichtig wie nur irgendwie möglich. Die mangelnde Risikobereitschaft ist inzwischen derart übertrieben, dass sie teilweise ins abstruse abgleitet.
Zitat:Melnyk said Ukraine’s military retained some of the culture of the volunteers battalions created hastily to defend the country in 2014 and subsequently incorporated into the army and national guard.
“Many of them were formed and structured almost like civilian companies or non-governmental organisations,” he said. “They didn’t pay so much attention to military rank but to people with real leadership skills who could take command.”
Und da kommen wir der Sache in Wahrheit schon näher. Es ist nicht die Übernahme irgendwelcher NATO Pseudo-Mission-Command Doktrin, sondern das was durch die Freiwilligen-Einheiten der 2014er Krise fort folgend in die Ukrainische Armee eingezogen ist. Ich stelle an dieser Stelle mal die These auf, dass die Ukrainer hier und heute in Sachen Auftragstaktik, dezentralisierte Organisation usw weiter sind als die Bundeswehr oder andere NATO Armeen.
Zitat:“The volunteers are mainly people who in their civilian lives have been quite successful. They are quite gifted. They are not your linear infantry, even if they are being used as such.”
Territorial defence battalions are the responsibility of Ukraine’s regional governors, which have adopted the wartime title of heads of military administrations. Several have become household names commenting on the course of the war in their area, giving the impression of a regionalised command structure.
A US official said the fragmented and autonomous nature of the Ukrainian military made it hard for Washington to gauge the strength of Kyiv’s forces, particularly in the east, although this might also be due to Ukrainian secrecy over troop deployment and casualty numbers.
Mit einem Wort: Milizen. Die militärisch für einen Verteidigungskrieg (und was für einen anderen ernsthaften Krieg sollte diese Bundesrepublik führen?) besser geeignet sind als Wehrpflichtige. Man benötigt im Endeffekt zwei Armeen: eine Milizarmee für die LV/BV und eine kleinere Berufsarmee für bestimmte Spezialistenaufgaben, welche zum einen die Miliz in LV/BV unterstützt, zum anderen unabhängig von ihr IKM betreiben kann.
Die Milizen sollten allein schon deshalb eine eigene Streitkraft sein, damit sie sich frei von überkommenen Bundeswehrvorstellungen entwickeln können.