26.09.2022, 22:22
Das kann man gar nicht genug betonen: den Russen ist eine strategische Überraschung gelungen, bis zum Schluss wollte der ukrainische Präsident nicht wahrhaben, dass es jetzt mehr wird als eine bloße Besetzung der Seperatistengebiete und die ukrainischen Streitkräfte waren eben nicht vorbereitet, obwohl es Warnungen genug gab. Das man in der heutigen Zeit überhaupt noch eine strategische Überraschung in einer solchen Größenordnung erzielen kann, ist allein der Inkompetenz von Selenskyj und seinem direkten Umfeld geschuldet, der dadurch, durch sein Versagen der Ukraine immensen und rein theoretisch vermeidbaren Schaden zugefügt hat.
Helios:
Die standen mir ja auch alle zur Verfügung, und ich habe alle Jahre ebenso fortwährend die haarsträubendsten Sachen gelesen oder sogar aus erster Hand gehört. Es ist daher höchst lehrreich für mich, wie ich trotz all dieses Wissens zu derart falschen Schlußfolgerungen bezüglich der Stärke des Feindes kommen konnte. Es ist eigentlich der gleiche Mechanismus wie bei der ukrainischen Führung oder den Russen auch: man weiß es eigentlich, aber man nimmt es nicht wahr, weil man es nicht wahrnehmen will und deshalb nicht wahrhaben kann. Ein klassischer Bestätigungsfehler: man interpretiert die Informationen so, dass sie zum bereits vorgeschriebenen Narrativ passen, in meinem Fall also dazu, dass die Russen eine erhebliche militärische Bedrohung darstellen. Ich schrieb ja schon über die Russen als Feind der Zukunft vor 20 Jahren, da hat mich noch jeder deswegen ausgelacht und erklärt, es stünde eine Zukunft voller Frieden und gegenseitiger Kooperation und wirtschaftlicher Durchdringung bevor etc (nach der Rede Putins im Bundestag damals besonders eklatant).
Und mein offenkundiger Fehlschluss im weiteren war dann, dass dieser Feind natürlich stark und gefährlich sein muss, also muss man gegen diesen Feind maximal rüsten usw. In dieser Annahme habe ich im weiteren alles was ich erfuhr so interpretiert, dass der Feind trotzdem stark und gefährlich ist. Da spielen vielleicht auch irgendwelche sozialkulturellen / geschichtlichen Prägungen im Hintergrund mit (Zweiter Weltkrieg, die Horde aus dem Osten, Hunnen etc etc) welche da irgendwo unterbewusst mitwirken. Auf jeden Fall sehr interessant wie ich die Russen derart falsch einschätzen konnte, obwohl ich über Jahre hinweg ständige Irrsinnsmeldungen mitbekommen habe, trotz all dieser Anekdoten also zog ich aus diesen eben ganz andere Schlüsse ! Schlüsse die zu meinem bereits bestehenden Narrativ passten.
Helios:
Zitat:Es gibt so viele Anekdoten aus allen Bereichen, daraus lassen sich irgendwann dann halt doch Schlüsse ziehen.
Die standen mir ja auch alle zur Verfügung, und ich habe alle Jahre ebenso fortwährend die haarsträubendsten Sachen gelesen oder sogar aus erster Hand gehört. Es ist daher höchst lehrreich für mich, wie ich trotz all dieses Wissens zu derart falschen Schlußfolgerungen bezüglich der Stärke des Feindes kommen konnte. Es ist eigentlich der gleiche Mechanismus wie bei der ukrainischen Führung oder den Russen auch: man weiß es eigentlich, aber man nimmt es nicht wahr, weil man es nicht wahrnehmen will und deshalb nicht wahrhaben kann. Ein klassischer Bestätigungsfehler: man interpretiert die Informationen so, dass sie zum bereits vorgeschriebenen Narrativ passen, in meinem Fall also dazu, dass die Russen eine erhebliche militärische Bedrohung darstellen. Ich schrieb ja schon über die Russen als Feind der Zukunft vor 20 Jahren, da hat mich noch jeder deswegen ausgelacht und erklärt, es stünde eine Zukunft voller Frieden und gegenseitiger Kooperation und wirtschaftlicher Durchdringung bevor etc (nach der Rede Putins im Bundestag damals besonders eklatant).
Und mein offenkundiger Fehlschluss im weiteren war dann, dass dieser Feind natürlich stark und gefährlich sein muss, also muss man gegen diesen Feind maximal rüsten usw. In dieser Annahme habe ich im weiteren alles was ich erfuhr so interpretiert, dass der Feind trotzdem stark und gefährlich ist. Da spielen vielleicht auch irgendwelche sozialkulturellen / geschichtlichen Prägungen im Hintergrund mit (Zweiter Weltkrieg, die Horde aus dem Osten, Hunnen etc etc) welche da irgendwo unterbewusst mitwirken. Auf jeden Fall sehr interessant wie ich die Russen derart falsch einschätzen konnte, obwohl ich über Jahre hinweg ständige Irrsinnsmeldungen mitbekommen habe, trotz all dieser Anekdoten also zog ich aus diesen eben ganz andere Schlüsse ! Schlüsse die zu meinem bereits bestehenden Narrativ passten.