19.10.2022, 08:30
https://www.washingtonpost.com/world/202...=extension
https://www.tagesspiegel.de/politik/ukra...63721.html
Viele ukrainische Soldaten, die im Süden kämpfen sind erschöpft. Manche sind seit Februar ohne Unterbrechung im Einsatz.
Viele Männer, mit denen die „Washington Post“ in der umkämpften Region Cherson reden konnte, sollen seit Februar im Einsatz sein.
Die Ungewissheit mache etwas mit einem. „Wenn jemand weiß, dass er neun, zwölf oder 16 Monate dienen muss, kann er sich körperlich und geistig vorbereiten“, sagt Historian. Die Soldaten, mit denen die „Washington Post“ geredet hat, sollen teilweise ohne Fronturlaub ausharren. Sie seien von Frontabschnitt zu Frontabschnitt weitergereicht worden. Erst waren sie im Norden der Ukraine im Einsatz, dann im Donbass, jetzt im Süden.
Nun warten sie mit Spannung und Sorge auf das Ausmaß von Putins Teilmobilmachung in Russland. Ein Hauptfeldwebel mit dem Rufnamen Alimych will bereits einem Soldaten der jüngsten russischen Rekrutierungsbemühungen begegnet sein.
Einige Kameraden sind optimistisch gestimmt ob der unerfahrenen Kämpfer. Die Männer, die ohne Erfahrung oder Motivation zum Kämpfen in die Schlacht gestoßen würden, seien kein großes strategisches Problem.
Doch nicht alle sind so optimistisch eingestellt. Ein dritter Soldat im Zug, der den Rufnamen Zeus trägt, habe davor gewarnt, den Feind zu unterschätzen: „Sie könnten sich in einem Monat in Elitekämpfer verwandeln, wenn sie erst einmal etwas Erfahrung gesammelt haben. Wir wissen es nicht. Wir hatten alle keine Erfahrung, als wir anfingen.“
Die Mobilisierung von 300.000 Soldaten in Russland macht die Frontkämpfer unruhig. Wohlwissend, wie es um die eigenen Reihen bestellt ist. Seit Beginn des Angriffskrieges dürfen ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen.
Die Soldaten an der Front machen sich Sorgen, wie gut die Nachrückenden ausgebildet wurden.
Relativierend sollte man anmerken, dass die Ukraine ihre Fronttruppen genau so wie die Russen einfach größtenteils im Kampf belässt um derweilen im Hinterland strategische Reserven aufzubauen. Im Gegensatz zu den Russen werden jedoch verdiente Kämpfer vereinzelt durchaus heraus gezogen (als Lohn ihrer Tapferkeit) und dann gezielt als Ausbilder nach hinten verbracht um diese strategische Reserve auszubilden. Dazu kommt noch die erhebliche Ausbildungsunterstützung durch westliche Staaten, sowohl in Europa selbst, wie auch in der Ukraine durch westliche Sondereinheiten wie den dort operierenden SAS.
Ein insgesamt sehr cleveres System welches auch noch als Anreiz für die Soldaten an der Front dient (kämpfe tapfer und riskiere dein Leben und du wirst Ausbilder)
Umgekehrt haben die Russen einen massiven Ausbilder-Mangel und ziehen auch keine fronterfahrenen Kämpfer heraus. Die gehen davon aus, dass die Soldaten einfach im Echteinsatz das Kämpfen schon lernen werden. Oder um es mit den Worten eines russischen Regimentskommandeurs nach der Frage der Ausbildung zu beantworten: Das wird halt jetzt ein Learning by Dying.
https://www.tagesspiegel.de/politik/ukra...63721.html
Viele ukrainische Soldaten, die im Süden kämpfen sind erschöpft. Manche sind seit Februar ohne Unterbrechung im Einsatz.
Viele Männer, mit denen die „Washington Post“ in der umkämpften Region Cherson reden konnte, sollen seit Februar im Einsatz sein.
Die Ungewissheit mache etwas mit einem. „Wenn jemand weiß, dass er neun, zwölf oder 16 Monate dienen muss, kann er sich körperlich und geistig vorbereiten“, sagt Historian. Die Soldaten, mit denen die „Washington Post“ geredet hat, sollen teilweise ohne Fronturlaub ausharren. Sie seien von Frontabschnitt zu Frontabschnitt weitergereicht worden. Erst waren sie im Norden der Ukraine im Einsatz, dann im Donbass, jetzt im Süden.
Nun warten sie mit Spannung und Sorge auf das Ausmaß von Putins Teilmobilmachung in Russland. Ein Hauptfeldwebel mit dem Rufnamen Alimych will bereits einem Soldaten der jüngsten russischen Rekrutierungsbemühungen begegnet sein.
Einige Kameraden sind optimistisch gestimmt ob der unerfahrenen Kämpfer. Die Männer, die ohne Erfahrung oder Motivation zum Kämpfen in die Schlacht gestoßen würden, seien kein großes strategisches Problem.
Doch nicht alle sind so optimistisch eingestellt. Ein dritter Soldat im Zug, der den Rufnamen Zeus trägt, habe davor gewarnt, den Feind zu unterschätzen: „Sie könnten sich in einem Monat in Elitekämpfer verwandeln, wenn sie erst einmal etwas Erfahrung gesammelt haben. Wir wissen es nicht. Wir hatten alle keine Erfahrung, als wir anfingen.“
Die Mobilisierung von 300.000 Soldaten in Russland macht die Frontkämpfer unruhig. Wohlwissend, wie es um die eigenen Reihen bestellt ist. Seit Beginn des Angriffskrieges dürfen ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht mehr verlassen.
Die Soldaten an der Front machen sich Sorgen, wie gut die Nachrückenden ausgebildet wurden.
Relativierend sollte man anmerken, dass die Ukraine ihre Fronttruppen genau so wie die Russen einfach größtenteils im Kampf belässt um derweilen im Hinterland strategische Reserven aufzubauen. Im Gegensatz zu den Russen werden jedoch verdiente Kämpfer vereinzelt durchaus heraus gezogen (als Lohn ihrer Tapferkeit) und dann gezielt als Ausbilder nach hinten verbracht um diese strategische Reserve auszubilden. Dazu kommt noch die erhebliche Ausbildungsunterstützung durch westliche Staaten, sowohl in Europa selbst, wie auch in der Ukraine durch westliche Sondereinheiten wie den dort operierenden SAS.
Ein insgesamt sehr cleveres System welches auch noch als Anreiz für die Soldaten an der Front dient (kämpfe tapfer und riskiere dein Leben und du wirst Ausbilder)
Umgekehrt haben die Russen einen massiven Ausbilder-Mangel und ziehen auch keine fronterfahrenen Kämpfer heraus. Die gehen davon aus, dass die Soldaten einfach im Echteinsatz das Kämpfen schon lernen werden. Oder um es mit den Worten eines russischen Regimentskommandeurs nach der Frage der Ausbildung zu beantworten: Das wird halt jetzt ein Learning by Dying.