22.11.2022, 10:40
@Quintus
Um hier auch mal den Stab für Russland zu brechen: Der ganze Umstand ist ja schon bitter genug, wenn man bedenkt, wie hervorragend die Sowjets früher Ingenieure und Techniker ausgebildet haben, zumindest bis zur Breschnew-Zeit in den 1970ern (da begann aber schon die Erosion des "realsozialistischen" Systems). Aber in den 1950ern und 1960ern waren russische Ingenieure und Techniker mit weltweit führend, und es gab bereits zu dieser Zeit auch Frauen in technischen Branchen, während im Westen, auch in Westdeutschland, eine Frau in den 1960ern noch komisch beäugt wurde, wenn sie einen Ingenieursberuf ergreifen wollte. Und dieses ausnahmsweise mal positive Erbe der Sowjetzeit hat man im modernen Russland nicht mal mehr im Ansatz versucht wiederzubeleben. Beobachter gehen auch von aus, dass sich dieser Mangel nicht nur bei Marschflugkörpern oder Panzern auswirkt, sondern auch z. B. im Schiffbau. Zwar gibt es immer noch moderne U-Boot und Überwassereinheiten in der mittleren und kleineren Größe, aber man geht von aus, dass größere Einheiten wie die Kusnetzow oder die Peter der Große heute nicht mehr gebaut werden könnten (ich habe deswegen auch Zweifel bzgl. des Lider-Typs).
@lime
Schneemann
Zitat:Ganz allgemein hat Russland ein massives Problem bei Technikern, Ingenieuren usw. weil diese vom Staat nicht ansatzweise ausreichend gefördert werden, die Unis von Korruption zerfressen sind, und die spätere Tätigkeit gegenüber einer Tätigkeit als Beamter etc weniger Geld einbringt. Die jungen Russen studieren im Verhältnis zu den eigentlich bestehenden Anforderungen und dem eigentlichen Bedarf welchen das Land hat an sich zu wenig technische Berufe. Und Wohlhabende kaufen sich irgendwelche Uni-Abschlüsse und sogar dann die auf diesen folgende Stelle und entsprechend sind ihre realen Kenntnisse sehr oft nicht ausreichend.Natürlich sind nicht alle fliehenden Russen nun hervorragende Techniker, das hatte ich etwas verallgemeinernd dargestellt, aber generell fliehen durchaus besser gestellte oder besser ausgebildete Personen - und das ist in der jetzigen Lage für Russland doppelt belastend.
Um hier auch mal den Stab für Russland zu brechen: Der ganze Umstand ist ja schon bitter genug, wenn man bedenkt, wie hervorragend die Sowjets früher Ingenieure und Techniker ausgebildet haben, zumindest bis zur Breschnew-Zeit in den 1970ern (da begann aber schon die Erosion des "realsozialistischen" Systems). Aber in den 1950ern und 1960ern waren russische Ingenieure und Techniker mit weltweit führend, und es gab bereits zu dieser Zeit auch Frauen in technischen Branchen, während im Westen, auch in Westdeutschland, eine Frau in den 1960ern noch komisch beäugt wurde, wenn sie einen Ingenieursberuf ergreifen wollte. Und dieses ausnahmsweise mal positive Erbe der Sowjetzeit hat man im modernen Russland nicht mal mehr im Ansatz versucht wiederzubeleben. Beobachter gehen auch von aus, dass sich dieser Mangel nicht nur bei Marschflugkörpern oder Panzern auswirkt, sondern auch z. B. im Schiffbau. Zwar gibt es immer noch moderne U-Boot und Überwassereinheiten in der mittleren und kleineren Größe, aber man geht von aus, dass größere Einheiten wie die Kusnetzow oder die Peter der Große heute nicht mehr gebaut werden könnten (ich habe deswegen auch Zweifel bzgl. des Lider-Typs).
@lime
Zitat:Und man munkelt...Eine kleine Anmerkung: Könntest du dir bitte angewöhnen, wenn du durchaus kritische Themen einsteuerst, auch Belege für diese anzubringen? Weil dieser Schlagwort- und Spekulations-Stil ist schwierig in einen Diskurs einzubauen. Danke.
Schneemann