23.11.2022, 11:56
(23.11.2022, 01:43)KheibarShekan schrieb: Die Russen haben nicht verlernt Panzer, Raketen und Flugzeuge zu bauen. Dafür würde auch der technologische Stand der 1980/90er prinzipiell ausreichen und gerade dann wäre es auch eigentlich Latte, wenn jeder Dritte Mörser vom Laster fällt. Die Russen haben nicht für einen größeren Krieg gerüstet. Ein Beleg dafür ist für mich die konsequente Vernachlässigung strategischer Waffen sowie der Standard in der Breite auf der taktischen Ebene.
Ich bin schon der Meinung, daß die Russen das nicht (mehr) können. Schon zu sowj. Zeiten konnten sie das nicht wirklich, auch wenn ich mit dieser Meinung sicher anecke. Die Armeen des WP waren bspw. nicht wirklich nachtkampffähig, da der Ostblock nicht in der Lage war, Wärmebildkameras herzustellen. Die Russen können das heute noch nicht. So haben sie vor kurzem erst 1.000 Wärmebildgeräte für Panzer sowie Navigationsgeräte für ihre Kampfflugzeuge von Thales gekauft. Die Panzer der Sowjets waren ja nicht so klein, weil das wirklich besser ist, sondern weil sie nicht in der Lage waren, einen Panzermotor mit mehr als 1.000 PS zu bauen. So haben die Sowjets sich mit dem Armata auch von dem alten Panzerkonzept des kleinen Panzers mit niedriger Silhouette verabschiedet, was ja angeblich unserem Konzept überlegen war.
Und den Armata kriegen sie ja auch nicht frontfähig und zu teuer ist er obendrein. Jetzt soll die russ. Armee nur noch 130 Armata bekommen und verkauft bekommen sie den auch nicht.
Sie können keine Kampfflugzeuge der 5. Generation bauen. Mit allem, was mit Hochpräzision zu tun hat, haben sie immense Probleme. Vergleichbare Systeme wie Mars usw. haben sie nicht. Ihre Artillerie kämpft eher noch wie im 2.WK. Was diese wenigen modernen Artilleriesysteme für einen gewaltigen Vorteil ausmachen, sehen wir gerade. Zumal gegen eine Armee, die Logistik auch nicht kann.
Bei den Raketen sah es etwas besser aus, glaube ich, aber da fehlten einfach die Stückzahlen bei den modernen Raketen.
Die russ. Armee ist nur für ihre "Kolonialkriege" gerüstet. Also gegen technologisch und quantitativ deutlich unterlegene Gegner. Und das ist nun der gravierende Fehler Putins und seiner Geheimdienstcamarilla. Diese völlig unverständliche Unterschätzung der Ukraine. Sowohl militärisch wie auch menschlich. Das ist vermutlich das Problem, wenn man nur einen Unterdrückungsapparat hat, der nichts anderes wirklich kann und auch noch völlig korrupt ist.
Übrigens habe ich das Argument, daß die positive Entwicklung der Ukraine seit der Loslösung vom russ. Einfluß, von Putin als Machtbedrohung empfunden wurde, schon öfter gehört und erscheint mir durchaus logisch.
Und die Russen haben in der Tat nicht für einen größeren Krieg gerüstet, weil sie das wirtschaftlich nicht mehr können. Dafür ist ihre Wirtschaft eben zu schwach. Das zumindest hat Putin erkannt und die Armee reduziert.