28.11.2022, 17:02
Herr Kujat ist irgendwie derzeit etwas irritierend unterwegs. Er redet ja auch davon, dass sich die Munitionsbestände der USA leeren würden. Man muss fairerweise hierzu sagen, dass manche US-Waffensysteme zwar nicht zur Neige gehen, aber sich die Bestände tatsächlich leeren, das gilt z. B. für die Stinger.
Aber anzunehmen, dass sich deswegen die US-Munitionsbestände signifikant leeren, ist irrig. Man hat ca. 1 Mio. Granaten 155 mm an die Ukraine geliefert, was grob einem Drittel des Bestandes entspricht. Und natürlich produziert man dieses Drittel nun nicht mehr so rasch nach, wie wenn man einen Krieg führen würde (nochmal: Der Westen führt bislang keinen Krieg, noch ist es ein Spesenaufwand), aber nun davon ableiten zu wollen, dass sich die US-Munitionsbestände leeren, ist schlichtweg eine strategische Fehleinschätzung. (Und die Art, wie dies verkauft wird in den Medien, ist doppelt bedenklich.)
Alles andere, auch das moralisierende Herumschwadronieren von wegen der Präambel des Friedensgebotes, ist ein unnötiges Ablenken vom eigentlichen Problem, und es übersieht völlig, dass wir gar nicht gefragt werden, ob unsere Präambeln einen Aggressor nun interessieren oder nicht. Das nicht erkennen zu wollen (oder es zumindest geflissentlich zu ignorieren?), ist leider ziemlich arrogant und auch riskant zugleich. Und es zeichnet ein Bild der unnötigen, aber irgendwo wieder typischen, deutschen moralischen Selbstüberschätzung. Schade, ich hatte Herrn Kujat eigentlich anders in Erinnerung...
Schneemann
Aber anzunehmen, dass sich deswegen die US-Munitionsbestände signifikant leeren, ist irrig. Man hat ca. 1 Mio. Granaten 155 mm an die Ukraine geliefert, was grob einem Drittel des Bestandes entspricht. Und natürlich produziert man dieses Drittel nun nicht mehr so rasch nach, wie wenn man einen Krieg führen würde (nochmal: Der Westen führt bislang keinen Krieg, noch ist es ein Spesenaufwand), aber nun davon ableiten zu wollen, dass sich die US-Munitionsbestände leeren, ist schlichtweg eine strategische Fehleinschätzung. (Und die Art, wie dies verkauft wird in den Medien, ist doppelt bedenklich.)
Alles andere, auch das moralisierende Herumschwadronieren von wegen der Präambel des Friedensgebotes, ist ein unnötiges Ablenken vom eigentlichen Problem, und es übersieht völlig, dass wir gar nicht gefragt werden, ob unsere Präambeln einen Aggressor nun interessieren oder nicht. Das nicht erkennen zu wollen (oder es zumindest geflissentlich zu ignorieren?), ist leider ziemlich arrogant und auch riskant zugleich. Und es zeichnet ein Bild der unnötigen, aber irgendwo wieder typischen, deutschen moralischen Selbstüberschätzung. Schade, ich hatte Herrn Kujat eigentlich anders in Erinnerung...
Schneemann